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Faydit
Guest
Wobei hier, so wie ich das sehe, schon wieder die Frau die meiste Arbeit macht, also wieder ein Muster (nur halt ein anderes, ev. Helfersyndrom) bedienen würde. Sie liebt und unterstützt durch ihre Liebe und soll auch noch in ihre eigene Kraft finden. Und wo ist da der Beitrag des Mannes (außer die Konzentration auf sich selbst) für die Frau? Jetzt in dem von dir geschilderten Fall.
Gebe ich dir auch vollkommen recht.
Womit es nochmal verquer wird. Denn in der "klassischen" Konstellation "sorgt" zumeist der Mann für die Familie, arbeitet nochmal woanders. (Wenn die Frau das ebenfalls tut, wirds nochmal unausgewogener.)
Der Mann ist also für's Außen, das Handfeste, Reale, die "Kohle" zuständig, die Frau für's Innere, das Unsichtbare, die Emotionen, Befindlichkeit.
Womit auch auf der Ebene der schiere Wahnsinn dieses (Alltags-)Konzepts sichtbar wird. Es sind mitunter, auch, was die Anforderungen betrifft, wirklich zwei verschiedenen Welten, die da aufeinandertreffen, ebenso mit verschiedenen Erwartungen beiderseits verknüpft.
Was die Frau nicht sieht, ist der Beitrag des Mannes im Außen, was er nicht sieht, ist ihrer, weil nicht "greifbar". Außer im Bett oder beim Essen am Tisch. Ganz banal gesagt. (Kinder klammere ich mal aus. Beträfe das natürlich auch.) Das ist greifbar, be-greif-bar, aber zugleich auch sofort wieder an-greif-bar.
Also sind auch all diese Konflikte, Übergriffe letzlich Stellvertreterkriege, die aber als solche wenig erkannt werden, sondern als eigentlicher Konflikt gesehen, empfunden werden. Neue Ver(w)irrung.
Sie liebt und unterstützt durch ihre Liebe und soll auch noch in ihre eigene Kraft finden. Und wo ist da der Beitrag des Mannes (außer die Konzentration auf sich selbst) für die Frau?
Wenn sich das, die Rolle, die eine (zeitweilige) Hilfe für den Mann sein könnte, verselbständigt, haben beide nichts davon. Der Prozess gerät ins Stocken, der Frust steigt.
Dennoch sieht das in gewisser Weise auch nur so aus. Schließlich sollte die Frau ja genau aus diesem "Helfer", "Retter" im eigenen Interesse rauskommen, womit sie auch nicht so viel Energie mehr reinbuttern müsste, die ihr dann für sich selbst zur Verfügung stünde, zunächst also frei wäre.
Die Welt wird deswegen nicht gleich zusammenbrechen. Was unterschwellig die Angst ist, oder die Ausrede. Wer tut's denn, wenn nicht ich? Und zugleich eben damit sofort eine neue Abhängigkeit erschafft. Die Macht des Opfers.
Ich kann ja (auch) nicht anders.