Wann und wie wird Gebrauch zu Mißbrauch?

@Tanita sicher lieb ich mein Gauli obwohl ich es verabsäumt hab einen hellblauen Hufabdruck zu nehmen gleich nach der Geburt.

Ich hab mich über ein paar postings geärgert, weil ich was anderes erlebe wenn ich in den Stall fahr.
Ich bin auch noch Radionikerin. Vor einiger Zeit hab ich ein Pferd Reiter System behandelt.
Es ging um das Pferd einer Freundin.
Gekörter und ziemlich gestörter Deckhengst. Pferdi konnte man anfänglich nur mit zwei durch das Halfter geführte Kettenleinen auf die Koppel oder sonst wohin bringen, er drehte durch wenn er Wasser, Pferde oder Menschen sah und ich bewundere die Freundin, weil sie diesen durchgeknallten Esel genommen hat. Er hatte sicher gute Chancen zum Abdecker zu gehen.
Beim Erstgespräch legten wir das Anliegen: Wir sind ein harmonisches Team, fest.
Getestet wurden beide, das heißt bei Beiden verändert sich etwas.
Das zweite Anliegen war: Wir vertrauen auf einander.
Auf beide Testungen im Detail einzugehen würde hier den Rahmen sprengen.
Das Ergebnis der beiden Testungen kurz zusammen gefasst:
Die Freundin meinte nach der ersten Testung: "Der is so relaxed, der is ma fast scho zvü relaxed." Nach der zweiten Testung hat sie angefangen etwas ruhiger zu arbeiten. Pferdi war ja schon klar.
Das Ergebnis meiner Arbeit durfte ich selber erleben.
Nach zwei Bandscheibenvorfällen wollte ich wissen ob ich noch reiten kann.
Sie hat mir angeboten:"I geh heit reiden, Du kannst´n nacher abreiten."
War dann so dass wir uns in totaler Finsternis Richtung Stall bewegten.
Als ich am Pferd saß und ihr die Zügel gab, wurde mir kurzzeitig bewußt, wie er sich anfänglich verhalten hatte. Besonders als uns auf der Straße ein Auto entgegenkam. Ich konnte nämlich nicht einschätzen, ob Pferdi mit mir nicht ins Ungewisse rennen würde. Hätte meine reiterlichen Fähigkeiten durchaus herausgefordert, so ohne Zügel und im Dunkeln.
Aber er war wirklich sehr relaxed. Echt relaxed. Keine Reaktion auf die bei uns vorbeibrausenden Lichter. Einfach nix. Und das nach zwei Monaten.
War nicht nur als Radionikerin befriedigend.

Sogar so alternativmedizinische Methoden wie Radionik werden in der Reiterei schon angewandt. Zeigt mir nicht unbeding dass alle Reiter egoistische Deppen sind die von Tieren nichts verstehen.
Ziel der Freundin war es ihrem anfänglich sehr verstörtem Pferd die Angst zu nehmen, um normal mit ihm arbeiten zu können. Ich denke Beide hatten etwas davon.

Ich unterstell jetzt den meisten Reitern einfach, dass sie sich ernsthaft bemühen. Versuch auch mal ein Pferd ohne reiterliche Kenntnisse zu dominieren, du wirst recht schnell feststellen, dass Du ganz, ganz klein bist und genau nichts zu melden hast, wenn ein paar Hundert Kilo Pferd meinen, das Du das nicht kannst. Ich glaub sogar, dass Pferde oft recht großen Spaß an Nichtkönnern haben. Sie sind nämlich keine willenlosen Wesen. Und wenn die Monster nicht wollen sind sie einfach schneller und stärker als Du. Das ist den meisten Reitern auch bewußt.

Die Bilder konnte ich leider nicht aufmachen, ich brauch aber keine Bilder um meine eigene Meinung zum Leistungssport zu haben. Wenns ums Geld geht werden Menschen mitunter gierig und skrupellos. Kommt viel drauf an ob sie Geld haben oder nicht. Aber auch hier würd ich nicht alle in einen Topf werfen.

Und ganz ehrlich, wer macht alles richtig? Kann keiner. Obs jetzt Kinder oder Pferde sind.

LG SilverWolf
 
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@SilverWolf.
Wodurch war denn der Hengst so durchgeknallt? Was ist mit ihm gemacht worden, bevor er zu Deiner Freundin kam? Daß sie dann vernünftig mit ihm arbeitet, ihm Zeit läßt, ist ja richtig, aber der Vorbesitzer hat ihn doch versaut.
Solche Pferde habe ich zur Genüge gesehen. Pferd läuft gern? Toll. Laß uns ein wettrennen machen. Meiner ist der scghnellste. Und bald hat man einen unkontrollierbaren Durchgänger. Und es gibt Leute, die dann eben ein schärferes Gebiß reinknallen und reißen und letztendlich wird der "Bock" verkauft.
Ich habe selber einen Durchgeher, zumindest für mich, zum Lämmchen gemacht. Hat ein halbes Jahr gedauert, er war ein Schulpferd und andere fanden´s halt toll, wie er abging.
Pferde werden oft zu früh angeritten und überfordert, manche fügen sich, andere rebellieren.
Ich habe sauergerittene Turniersieger gesehen, die vom Anfänger mit dem nötigen Kleingeld, geprügelt wurden. Die Gerte ersetzt dann die mangelnden Fähigkeiten des Möchtegernreiters.
Logisch, daß ich zurücktrete, wenn Pferd mich beißen oder treten will. Aber die meisten holen erst mal ne Gerte, bis dahin weiß das Tier nicht mehr, was los war und versteht nicht, warum es geprügelt wird.
Pferde können durch Angsthasen, die sich alles gefallen lassen und durch Leute, die keine Geduld haben und mit Gewalt alles durchsetzen wollen, in kürzester Zeit verdorben werden. Das dann wieder hinzubiegen, erfordert viel zeit, leider nehmen sich nicht alle diese Zeit und die lieben Reiter kameraden mit ihren Kommentaren "den mußte mal richtig rannehmen und draufhauen" tun ein übriges.
Ich hab für meinen Geschmack mehr als genug von diesen unschönen Dingen gesehen, die alle nicht gegen die Gesetze verstoßen (wie sollten sie auch, wenn Leute wie Schockemöhle und Co mit ihren Brutalmethoden sich im Rahmen des Gesetzes bewegen).
Für "meine" Pferde brauchte ich meist weder von der Weide noch zurück ein Halfter oder Strick, die liefen wie Hunde mit.



Sage
 
Ich unterstell jetzt den meisten Reitern einfach, dass sie sich ernsthaft bemühen. Versuch auch mal ein Pferd ohne reiterliche Kenntnisse zu dominieren, du wirst recht schnell feststellen, dass Du ganz, ganz klein bist und genau nichts zu melden hast, wenn ein paar Hundert Kilo Pferd meinen, das Du das nicht kannst. Ich glaub sogar, dass Pferde oft recht großen Spaß an Nichtkönnern haben. Sie sind nämlich keine willenlosen Wesen. Und wenn die Monster nicht wollen sind sie einfach schneller und stärker als Du. Das ist den meisten Reitern auch bewußt.

Ja, das ist der Aspekt, den auch believe schon angesprochen hat, und der mir wirklich zu Denken gibt. Und außerdem ist Pferd nicht gleich Pferd. Die sind genauso unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten wie wir Menschen. Auch bei uns ist ja die Toleranzschwelle unterschiedlich hoch. Einer läßt sich sein Leben lang unterdrücken und ein anderer läßt sich niemals etwas gefallen. Und irgendwie gilt es da noch zu berücksichtigen, dass ein Pferd und sein Mensch ja zumindest für mein Empfinden genauso wenig "zufällig" zueinander finden wie Mann und Frau . So betrachtet sollte ich wohl bessr nie ein eigenes Pferd haben, - zu mir passt nämlich eigentlich nur ein Wildpferd:D.

Liebe Grüße

Tanita
 
Ja, das ist der Aspekt, den auch believe schon angesprochen hat, und der mir wirklich zu Denken gibt. Und außerdem ist Pferd nicht gleich Pferd. Die sind genauso unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten wie wir Menschen. Auch bei uns ist ja die Toleranzschwelle unterschiedlich hoch. Einer läßt sich sein Leben lang unterdrücken und ein anderer läßt sich niemals etwas gefallen. Und irgendwie gilt es da noch zu berücksichtigen, dass ein Pferd und sein Mensch ja zumindest für mein Empfinden genauso wenig "zufällig" zueinander finden wie Mann und Frau . So betrachtet sollte ich wohl bessr nie ein eigenes Pferd haben, - zu mir passt nämlich eigentlich nur ein Wildpferd:D.

Liebe Grüße

Tanita


Auch ein Wildpferd ordnet sich in der Herde unter.
Letztendlich ist der Mensch nur ein dominantes Mitpferd, nur daß ein anderes Pferd nie auf die Idee käme, dem Kumpel eine Sattel draufzupacken und auf Springturniere zu gehen.
Das Problem beginnt ja schon bei der Planung zum Kauf eines Pferdes. Mal ganz abgesehen von Turnierambitionen...
das Tier soll schön aussehen, eine bestimmte Farbe haben, weil man aus irgendeinem Film, einem Buch das "Ideal"-pferd im Hinterkopf hat.
Und dann hat man das Traumpferd da im Stall stehen und man kann nichts damit anfangen, weil es vom Temperament nicht passt.
Der Durchgeher, von dem ich schrieb, stammte aus einer Linie, bei der alle Fohlen dieses Hengstes äußerst aggressiv waren. Dem eine klatschen, gab 2 zurück. Der hat sogar mal versucht, eine totzutreten. Alledings hätte sie´s verdient gehabt. Einerseits feige, aber schnell mit der Gerte zur Hand, aber natürlich erst dann, wenn das Pferd in der Box war und sie von draußen draufprügeln konnte.
Nachdem wir uns zusammengerauft hatten, reitmäßig, gehorchte er mir auch auf Zuruf, auch wenn jemand anders draufsaß...
Und dann gibt es Pferde, da ist es Liebe auf den ersten Blick und es gibt überhaupt keine Probleme.
Natürlich darf man das nie ausnutzen.


Sage
 
Klar, Reiten macht Spaß. Zumindest dem Reiter
.
Geh mal in einen Durchschnittsreitstall oder auf ein Tunier und sieh Dir die Gesichter der Reiter an und dann schau`nochmal, ob Du wirklich den Eindruck hast, dass den Reitern das Reiten wirklich Spaß macht. Ich sehe da wirklich nur ganz ganz selten echte Freude, am ehesten noch bei kleinen Kindern und Reitanfängern. Die meisten Reiter wirken verbissen, konzentriert und verkrampft und oft geradezu lustlos.
Es scheint mir mit der Reiterei ähnlich zu sein wie mit der Ehe. Anfangs verliebt man sich in das gemeinsame Potential und die Vorstellung von Glück miteinander und dann kommt irgendwann der Alltag mit seinen Verpflichtungen, bei dem so vieles auf der Strecke bleibt.

Ich habe Pferde schon immer geliebt. Die waren immer etwas ganz besonders für mich. Das Symbol für Freiheit und Schönheit schlechthin und mit ihnen zu "verschmelzen" schien mir immer wie der Inbegriff von absoluten Glück. Dieses geradezu magische Empfinden war ganz schnell weg als ich dann mit 11 Jahren regelmäßigen Reitunterricht bekam. 4 Jahre später hörte ich völlig auf und bin erst vor 8 Jahren wieder in die Pferdewelt zurückgekehrt. Reiten ist nicht gleich Reiten. Und den meisten vergeht die wirkliche Freude am Reiten, wenn sie "richtig reiten lernen", denn im traditionellen Reitunterricht lernt man, wie man sich und das Pferd in eine starre Form presst. Und vorbei ist`s mit dem Gefühl von Freiheit und Glück. Aber auch da ist glücklicherweise einiges in Bewegung gekommen. Mir kann`s nur nie schnell genug gehen;).

Tanita
 
@SilverWolf. So in etwa wie du dein Pferd behandelst werde ich meine zukünftige...ähm zweirädrige Maschine behandeln...ja auch Maschinen unterliegen der Gefahr des Mißbrauchst...ein armer kleiner Elektromoter wird zum Beispiel ungefragt in einen Analdildo gesteckt usw...mir kommen da echt die Tränen *wimmer*
 
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Ich wäre natürlich die Leitstute:D.

Tanita:)

Nur auch die muß sich täglich auf´s neue als solche beweisen.
Und je nach Pferd kann das anstrengend werden.
Außerdem kommen dann acuh noch die guten Ratschläge von den Experten dazu "Gib keine Leckerchen, schon gar nicht aus der hand, laß ihn/sie sich nicht schubbeln, mach die, mach das..."
Ich hatte immer ne Riesentasche mit Brot und Möhren dabei und alle Pferde im Stall haben sich bei mir ziemlich anständig benommen. Bei neuen mußte man zwar mal am Anfang etwas klarstellen, aber dann lief´s gut.
Und sie verstanden jedes Wort... Ein reiter hat mal über sein Pferd gelästert, dem "armen" Tier hab ich dann empfohlen, ihn dafür kräftig in den A**** zu beißen. Hat er dann auch prompt gemacht und von mir gab´s n Leckerchen.
Sein Zweibeiner hat´s mit Humor genommen.


Sage
 
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