K
Katarina
Guest
Liebe Leute,
ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob es was bringt, dieses Thema hier reinzubringen. Abgesehen davon, dass es in der einen und anderen Weise schon diskutiert wurde, möchte ich hier nämlich keine der üblichen emotionsgeladenen Keilereien. Vielleicht klappt`s ja.
Ich habe darüber nachgedacht, weshalb insbesondere beim Thema "sexueller Missbrauch" die Wogen immer so hoch schlagen. Was ist mit dem "sonstigen" Missbrauch, der die Opfer auch ein Leben lang bestimmt, - oft so, dass sie es nichtmals bemerken. Irgendwo schrieb hier jemand mal, dass sie als kleines Mädchen von ihrem Vater ins Gesicht geschlagen worden war, nachdem sie ihm lächelnd ihre Kehrbemühungen präsentierte. Das war mir furchtbar ans Herz gegangen und ist für mich eindeutig ein entsetzlicher Machtmissbrauch.
Nun, da sind sich wahrscheinlich die meisten hier einige, dass Schläge insbesondere gegenüber Schwächeren eine Form von Machtmissbrauch sind. Was aber ist mit verbaler Gewalt, wenn z.B. einem jungen Menschen von seinen Eltern permanent "Du bist nicht okay"-Botschaften gesendet werden, zB. dem "Aufmerksamkeitsdefizitkind", das seine Eltern in den Wahnsinn treibt. Ich habe mal eine Mutter mit solch`einem Kind in einem Wartezimmer eine zeitlang beobachtet. Das Kind war nervig, - ohne Zweifel. Aber noch viel schlimmer als das Kind war die Mutter, die ohne jegliches Nachdenken permanent an dem Kind herumnörgelte, es erpresste, bedrohte, - nur um endlich Ruhe zu haben. Was ist das? Ist das nicht auch eine Form von Machtmissbrauch, wenn man unterstellt, dass ein erwachsener Mensch sein Verhalten auch einfach mal reflektieren und in Frage stellen müßte?
Warum ist es gerade der sexuelle Missbrauch, der die Menschen so derart auf die Palme bringt, während man den üblichen alltäglichen Missbrauch hinzunehmen scheint? Wo endet Erziehung und wo beginnt Missbrauch? Ist Erziehung vielleicht schon ein Missbrauch,? - mit den besten Absichten.
Und, last but not least, wem von Euch ist sein eigener missbräuchlicher Umgang mit seinen eigenen Kindern bewußt, der - ebenfalls - mit den besten Absichten geschieht.
Oft wird als unumstößliche Tatsache in den Raum gestellt, dass ein sexuelles Missbrauchsopfer sein leben lang unter der Tat zu leiden habe ( und das muss dann als Argument dafür herhalten, dass der Täter auch ein Leben lang weggesperrt werden muß). Was aber ist mit all`den körperlich und verbal gewalttätigen Vätern und Mütter, die ihre Kinder - vielleicht mit besten Erziehungsabsichten und ohne jegliches Unrechtsbewußtsein- zu seelischen Krüppeln machen? Das klingt recht provokativ, - ich weiß. Aber ich möchte gerne weg von dieser Haltung, die mit dem Finger auf andere zeigt. Wir alle sind nämlich Täter.
Katarina
ich habe jetzt eine Weile überlegt, ob es was bringt, dieses Thema hier reinzubringen. Abgesehen davon, dass es in der einen und anderen Weise schon diskutiert wurde, möchte ich hier nämlich keine der üblichen emotionsgeladenen Keilereien. Vielleicht klappt`s ja.
Ich habe darüber nachgedacht, weshalb insbesondere beim Thema "sexueller Missbrauch" die Wogen immer so hoch schlagen. Was ist mit dem "sonstigen" Missbrauch, der die Opfer auch ein Leben lang bestimmt, - oft so, dass sie es nichtmals bemerken. Irgendwo schrieb hier jemand mal, dass sie als kleines Mädchen von ihrem Vater ins Gesicht geschlagen worden war, nachdem sie ihm lächelnd ihre Kehrbemühungen präsentierte. Das war mir furchtbar ans Herz gegangen und ist für mich eindeutig ein entsetzlicher Machtmissbrauch.
Nun, da sind sich wahrscheinlich die meisten hier einige, dass Schläge insbesondere gegenüber Schwächeren eine Form von Machtmissbrauch sind. Was aber ist mit verbaler Gewalt, wenn z.B. einem jungen Menschen von seinen Eltern permanent "Du bist nicht okay"-Botschaften gesendet werden, zB. dem "Aufmerksamkeitsdefizitkind", das seine Eltern in den Wahnsinn treibt. Ich habe mal eine Mutter mit solch`einem Kind in einem Wartezimmer eine zeitlang beobachtet. Das Kind war nervig, - ohne Zweifel. Aber noch viel schlimmer als das Kind war die Mutter, die ohne jegliches Nachdenken permanent an dem Kind herumnörgelte, es erpresste, bedrohte, - nur um endlich Ruhe zu haben. Was ist das? Ist das nicht auch eine Form von Machtmissbrauch, wenn man unterstellt, dass ein erwachsener Mensch sein Verhalten auch einfach mal reflektieren und in Frage stellen müßte?
Warum ist es gerade der sexuelle Missbrauch, der die Menschen so derart auf die Palme bringt, während man den üblichen alltäglichen Missbrauch hinzunehmen scheint? Wo endet Erziehung und wo beginnt Missbrauch? Ist Erziehung vielleicht schon ein Missbrauch,? - mit den besten Absichten.
Und, last but not least, wem von Euch ist sein eigener missbräuchlicher Umgang mit seinen eigenen Kindern bewußt, der - ebenfalls - mit den besten Absichten geschieht.
Oft wird als unumstößliche Tatsache in den Raum gestellt, dass ein sexuelles Missbrauchsopfer sein leben lang unter der Tat zu leiden habe ( und das muss dann als Argument dafür herhalten, dass der Täter auch ein Leben lang weggesperrt werden muß). Was aber ist mit all`den körperlich und verbal gewalttätigen Vätern und Mütter, die ihre Kinder - vielleicht mit besten Erziehungsabsichten und ohne jegliches Unrechtsbewußtsein- zu seelischen Krüppeln machen? Das klingt recht provokativ, - ich weiß. Aber ich möchte gerne weg von dieser Haltung, die mit dem Finger auf andere zeigt. Wir alle sind nämlich Täter.
Katarina