Dunkelfeldforschung

unterwelt

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:morgen:

Die nachfolgende Abbildung 1 stellt für den Zeitraum 1993 bis 2009 die Gesamtzahl der in Deutschland polizeilich bekannt gewordenen Fälle des sexuellen Kindesmissbrauchs dar sowie die absolute Zahl der aufgeklärten Fälle, der Opfer und der ermittelten Tatverdächtigen. Auffallend ist zunächst der starke Rückgang der insgesamt polizeilich registrierten Fälle des Kindesmissbrauchs um fast 30%, der sich seit 1997 abzeichnet.

Die Frage danach, welche Rolle Jugendliche und Kinder als Täter bei sexuellem Kindes missbrauch spielen, stellt sich derzeit ganz aktuell. Bekannt geworden waren Fälle, in welchen Kinder und Jugendliche von Gleichaltrigen und (unwesentlich) Älteren im Rahmen eines Ferienlagers im gemeinsamen Schlafsaal (sexuell) gedemütigt und missbraucht worden seien.

Die vorangestellte Tabelle 1 macht freilich deutlich, dass für die Mehrheit der Tatverdächtigen das Verfahren nicht mit einer Verurteilung, sondern mit einer Einstellung endet, weil aus der Sicht der Staatsanwaltschaft beziehungsweise des Gerichts kein aus reichender Tatverdacht bestätigt werden konnte.

Aus den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik in Abbildung 3 lässt sich ein deutlicher Anstieg der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren erkennen.

Zur Frage einer Reviktimisierung im Erwachsenenalter hat sich gezeigt, dass Frauen, die in ihrer Kindheit Opfer elterlicher Misshandlung oder sexuellen Missbrauchs waren und auch elterliche Partnergewalt beobachtet haben, später im Leben signifikant höhere Raten der Viktimisierung durch schwere physische und/oder sexuelle innerfamiliäre Gewalt aufweisen. In der Gruppe der Mütter, die im Erwachsenenalter Opfer innerfamiliärer Gewalt waren, findet sich zudem eine höhere Rate von Frauen, die in der Erziehung ihrer eigenen Kinder aktiv physische Gewalt anwendet.

Generell bestätigte sich, dass Mädchen im Vergleich zu Jungen ein deutlich höheres Risiko haben, Opfer sexuellen Missbrauchs zu werden (1,5- bis 3-mal so hoch) und dass sich hier besonders große Unterschiede im Bereich der innerfamiliären Viktimisierung zeigen.
 
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