Formen von Missbrauch

Liebe Caya!

Ich weiß nicht, bei Deinen Postings muss ich jedesmal mühsam auseinander klamüsern, wie was nun gemeint sein könnte. Du widersprichst Dir selbst - ist das gewollt?
Wenn man Missbrauch nicht Missbrauch nennt, dann liegt die Gefahr darin, Machtmissbrauch zu verwässern und "Missbrauch" zu sexualisieren.
Ich finde Missbrauch/Machtmissbrauch/Sexueller Missbrauch haben eigentlich grundlegend nichts mit Sexualität zu tun, sondern immer mit (Macht)Missbrauch.

Es geht dem Täter genau darum...um Macht über das Kind auszuüben. Da ist Sexualität eines der Mittel, und wie wir wissen, ein sehr effizientes.

Ich finde man sollte das Kind doch weiterhin beim Namen nennen....auch und gerade was Erziehung betrifft.
und dann das:

Geh gugg doch noch mal hin.

Dann wirst du merken, dass nicht ich es bin, die Missbrauch mit Sex verknüpft....und es gesondert bezeichnet....im Gegenteil.

Formen von Missbrauch sind untrennbar Machtmissbrauch, denn die kann man bestenfalls für sich selbst trennen, wenn man missbraucht wurde....also rein subjektiv. Das kannst/solltest du als Aussenstehender gar nicht versuchen.

Also was nun?

Lg
Reinfriede

P.S. Aussenstehender oder nicht Aussenstehender kannst Du nicht beurteilen - nur wenn jemand schweigt, heißt das noch lange nicht, dass er nichts zu sagen hat - Denk mal drüber nach, bevor Du jemanden sagst, was er zu versuchen hat und was nicht.
 
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Auch sexueller Missbrauch findet doch innerhalb der Familie statt. Nur, so schlimm das ist, ist es doch genauso schlimm auf andere Weise misshandelt worden zu sein. Die Erinnerungen bleiben ein Leben lang. Manchmal werden sie eine Zeit lang ausgeblendet, dann sind sie wieder da, als ob es gestern gewesen wäre. :(

Und glaubt nicht, dass das nur sog. asoziale Familien betrifft. Wenn man hinter die Mauern schaut.... Ich habe lange gebraucht, um zu erfahren (ich war schon im Erwachsenenalter), dass das, was bei uns zuhause ablief ganz und gar nicht normal war. Es gibt sogar einen Namen dafür: dysfunktionale Familie. Aber wehe, es wäre was nach außen gedrungen...

Und was den Selbstwert angeht: auch bei anderen als sexuellem Mißbrauch bleibt nicht viel davon. Alles, alles muss erst mühsamst mit viel Kraft erlernt werden. Und selbst, wenn man denkt, jetzt ist es überstanden, kommt plötzlich wieder eine Situation, in der man sich wie damals - ganz klein - fühlt. Das sind die - seelischen - Narben, die dann plötzlich wieder anfangen ganz heftig zu jucken. Das vergeht dann wieder... bis zum nächsten Mal.

Kinder brauchen Grenzen, ganz klar. Bei vielen kommt man mit reden vielleicht auch nicht wirklich weiter. Aber um jeden Preis? Die systematische Verstümmelung der Seele? Es ist bestimmt gut, dass ich selbst keine Kinder habe. Wie könnte ich es denn besser machen bei solchen Vorbildern?

Nochwas zu alle sind wir Täter: Ich habe dann diesselben Misshandlungen meinem kleineren Bruder zukommen lassen. Das, was ich selbst erlebt habe. Es tat gut, für eine Weile 'größer' zu sein.

Hallo Mariposa,
ich hatte mich auf diese Aussage Katarina's bezogen:
Was ich meinte, war, dass insbesondere beim Thema "sexueller Missbrauch" die Wogen immer ganz hoch schlagen und dort insbesondere, wenn es fremde Triebtäter waren. Wieso flippen wir gerade beim "sexuellen Missbrauch" so aus? Schmerz ist Schmerz und der kann bei anderen Missbrauchsformen genauso intensiv sein und kann einen ebenfalls das ganze Leben prägen.
Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass es sich beim sexuellen Bereich um ein immer noch tabuisiertes Gebiet handelt?


Und habe gefragt, ob es auch bei anderem Mißbrauch fremde Triebtäter gibt?
Was du beschreibst, ist mir nicht fremd.

Liebe Grüsse, Alana
 
Hallo Alana,

Es läßt sich sehr schlecht erklären, warum sexueller Mißbrauch so schlimm ist - es wird ein Vertrauen zerstört, und zwar in den eigenen Körper, die eigene Sexualität.

Ich kann es dir versuchen zu erklären, weil ich es selber erlebt habe in der eigenen Familie.
Du denkst deine Familie ist dein sicherer Hafen wo du Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen findest, dein Urvertrauen hast du dort aufgebaut oder versucht aufzubauen.

Dann kommt jemand aus der Ursprungsfamilie ( Bruder zB) und nimmt sich das recht sich an dir sexuell zu vergehen, und er bedroht dich auch noch mit den worten Wehe wenn du das einem verräts?
Erstmal bist du ihm körperlich ausgeliefert und auch seelisch durch seine Macht und seine Worte, du versuchst ein normales Leben weiterzuführen und merkst aber das dies nicht geht, weil du in dir tief drinnen eine wahnsinnige Angst vor dem nächstenmal hast, wenn du wieder mit ihm alleine in der Wohnung bist.
Und dann diese Drohungen die gegen einem ausgesprochen wurden, was passiert mit dir selber,wenn man sich einem anvertraut.
Muss man wirklich sterben und wird evtl. umgebracht???
Je nachdem wie es in der Famile zugeht ich meine nicht asozial ich meine von der Struktur oder auch dysfunktionell, wird dies auch noch von anderen Familienmitgliedern ( Mutter) getragen +dir wird nicht richtig geglaubt.
Wenn dir engeredet wird, das ist normal was da geschieht und dir nicht geglaubt wird, wie sollst du dir eingestehen, das etwas sehr falsch läuft, du es zwar unbewußt oder auch bewußt weisst, aber dem wird keinen Glauben geschenkt.
Ich könnte noch mehr dazu tippen, aber ich lass mal gut sein....

LG Arielle37:liebe1:

Auch was du schreibst, liebe Arielle, ist mir nicht fremd. Und trotzdem entzieht es sich jeder Beschreibung, wenn man es nicht selbst erfahren hat. Sonst würde es nicht die Frage geben, warum sexueller Mißbrauch vielleicht noch tiefer zerstört als Mißbrauch anderer Art. Und dann ist es ja doch so, daß sexueller Mißbrauch sehr oft zusammen mit allen möglichen anderen Arten des Mißbrauchs geschieht.

liebe Grüsse, Alana
 
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