Leben wir in der Realität oder Illusion > Ursache & Wirkung

Bilden wir uns unsere Welt nur ein ? Ist sie gar nicht real ?


  • Umfrageteilnehmer
    35
  • Umfrage geschlossen .
Werbung:
Die entscheidenden Fragen sind doch:

Was ist Vergänglich und was ist Unvergänglich?

und

Bin ich in der Lage, beide Ebenen auseinander zu halten?

sowie

Erwarte ich von der vergänglichen Welt etwas, was sie nicht bieten kann?

:)
 
Hector schrieb:
Die entscheidenden Fragen sind doch:

Was ist Vergänglich und was ist Unvergänglich?

und

Bin ich in der Lage, beide Ebenen auseinander zu halten?

sowie

Erwarte ich von der vergänglichen Welt etwas, was sie nicht bieten kann?

:)

Kennst du etwas Unvergängliches ?
 
Danke für die weitergehenden Gedanken, Ramar!

Wenn wir davon ausgehen, dass, und das ist heute bewiesen, Materie auch nur eine Form von schwingenden Kleinstteilchen ist, gibt es Materie so wie wir diese erleben nur für uns - eingeschränkt in jede Richtung aufgrund jener Wahrnehmungspalette, welche uns und andere Lebewesen begrenzt.
Die Schlussfolgerung, dass ich den Schmerz auf der Herdplatte nur interpretiere, ist aber nicht schlüssig - das ist keine Interpretation sondern Realität, dass sich die stark zirkulierenden Elektronen als Schmerz auswirken.

Schmerz bzw. die Reaktion Hand wegziehen ist ja ein Reflex, also eine automatische Handlung, die im ZNS und nicht im Gehirn ausgelöst wird. Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass alle Lebewesen Teil dieser objektiven Realität sind, dann ist dieser Schmerz ganz real und objektiv. Auch ein Apfel in Australien ist real und objektiv, auch wenn ich ihn nicht sehe.
Trotzdem gibt es eine erschaffene Realität, die ich vor allem auf psychischer Ebene (Projektionen) erkennen kann.
Hmm... Interessant, wenn ich das so sehe, dann muss ich die Grenze zwischen objektiver und erschaffener Realität enger setzen.
Trotzdem - ich erfasse die Welt immer verzerrt, denn ich verwandele sie mit meinen Sinnesorganen und Nerven in Bilder, Geräusche, Gerüche, Geschmäcke und Fühlen. Daraus bildet mein Gehirn eine komplexe Psyche. Aber das kann ich nur so sagen, wenn ich mich und die Welt als zwei getrennte Dinge betrachte...


Dass aber wir nur einen Teil des Ganzen erfassen können, andere Lebewesen einen anderen oder sich überschneidenden Teil, ist kein Nachweis oder Beweis dafür, dass wir uns unsere Realität selbst machen, nur ein Beweis, dass wir innert eines Teils des Ganzen unsere Realität wahrnehmen. Dass wir unter gewissen Umständen über diese Grenzen hinaus agieren können, belegt die Möglichkeit, für kurze Zeit den Schmerz auf glühenden Kohlen auszuschalten. (Gerade dafür gibt es zahlreiche Indizien)
Okay,
Feststellung 1: Reflexe sind direkte Wahrnehmung ohne Interpretation.
Feststellung 2: Das Gehirn kann Reflexe unterdrücken.
Das ist irgendwie paradox. Und wenn ich mich nicht irre, dann haben die Leute, die über glühende Kohlen gelaufen sind, nicht nur keine Schmerzen, sondern auch keine Verbrennungen. Es gibt da ja noch viel spektakulärere Beispiele, z.B. von Yogis, die sich ein Schwert in den Hals stecken u.ä. Also, es ist nicht nur das Schmerzempfinden, das ausgestellt wird, sondern die Gefahr, auf die der Schmerz hinweist, wird entkräftet...
Hast Du dazu eine Theorie?

Die Realität ist eben für uns in unserem Zustand nur jener Teil des Universums, welcher sich NICHT unserem(n) (beschränkten) Möglichkeiten/Blickwinkel/Wirklichkeit entzieht. Daraus den Schluss zu ziehen, da wir nur einen Teil des Ganzen erfassen können, gibt es diesen Teil nicht, ist unschlüssig.
Ich meinte, dass wir alles interpretieren, nicht dass es diesen Teil nicht gibt. Ich behaupte, dass es die Welt gibt, aber nicht so, wie wir sie wahrnehmen. Es gibt halt elektromagnetische Wellen und Teilchen und das Vakuum. Und wer weiß, was noch... Aber wenn ich jetzt Leben mit ins Spiel bringe und als Teil der Welt betrachte, dann wird die objektive Realität wohl größer...

Das sind schlüssige psychologische Erkärungen, welche natürlich ihre Berechtigung haben. Aber hier gilt das Gleiche: Dass fester Glaube an den eigenen Tod den Tod bringen kann oder eben (hier kommt bei Watzlawick der Kommunikationsforscher durch) dass unsere Erwartungshaltung einen starken Einfluss auf unser Verhalten haben, kann unbestritten bleiben, ist aber nicht einmal ein Indiz dafür, dass Leute nicht auch verhext wurden oder dass es nicht zahlreiche andere Gründe gibt, warum uns jemand unsympathisch ist.
Das ist wie mit den ("Wunder"-) Heilungen - dass es hier Scharlatane gibt lässt den Rückschluss nicht zu, dass es keine Heilungen gibt. Das heisst, wenn eben etwas derzeit nicht erklärbar ist oder nur beschränkt, ist das, wie dies oft fälschlicherweise begründet wird, kein Beleg dass es das deshalb nicht gäbe, sondern allenfalls ein Anlass dies weiter zu untersuchen. Wenn sich allerdings schlüssige Indizien häufen, mag eine höhere Wahrscheinlichkeit dagegen sprechen.

Er widerlegt auch das Ursache-Wirkung-Prinzip, indem er zeigt, dass sich Verhalten immer auf Ursachen bezieht, auch wenn es diese gar nicht (so) gibt. Das ist mE Quatsch. Nur weil wir eine falsche Quelle als Ursache erkennen, gibt es trotzdem eine.
Aber Verhexungen u.ä. - hast Du dazu eine Theorie? Ich halte das für Quatsch.

Eigentlich nicht seltsam, da Relegion ja keine Wissenschaft ist, sich wissenschaftlichen Kriterien entzieht und ein "tieferer Sinn" noch nicht die Anwesenheit eines Gottes belegt.

Was ist ein Gott? Für mich reicht ein tieferer Sinn und ist gleichbedeutend mit Göttlichem. Ich glaube, der monotheistische alte Mann mit Bart auf einer Wolke, der vermiest uns hier einiges, weil er den Begriff Gott der Lächerlichkeit offenbart...

Zitat:
Sansara:
Also, nochmal kurz zur Ausgangsfrage:
Es gibt eine Realität, aber wir erfassen sie weder komplett noch direkt, sondern durch unsere Sinnesorgane und Nervenzellen. D.h. wir interpretieren den Wirklichkeits-Ausschnitt, den unsere Sinnesorgane erfassen und nehmen dadurch nur unsere eigene Realität wahr.


Hier kann ich Dir eher zustimmen, bis auf das Interpretieren: Wir legen unsere Realiät mit unseren zur Verfügung stehenden Sinnen nicht aus, sondern erfassen nur einen Teil des Ganzen aufgrund der beschränkten Möglichkeiten unserer Sinne. Alleine schon im Säugetierbereich und mit uns bekannten und nachvollziehbaren Sinnen ist das leicht zu belegen: jeder Hund hat etwa beim Riechen einen weit grösseren Auszug des Ganzen als wir, andere beim Sehen, Hören und da brauchen wir noch nicht das sehr komplexe Beispiel des Delphins......

Interpretieren:
Die Sonne scheint, das ist schön, es macht mich glücklich.
Es regnet, das deprimiert mich.
Ich sehe ein Haus. (Wo aber nur elektromagnetische Wellen und darauf schwingende Kleinstteilchen sind)

Kann es sein, dass es eine erfundene Wirklichkeit nur für den gibt, der sich und die Welt als zwei verschiedene Dinge auffasst?
Oder anders: Leben ist Teil der Realität.

Ach ja, es gibt doch diesen Quantenversuch, wo ein Teilchen einen bestimmten Weg nehmen kann. Sobald ein Beobachter (das kann auch ein Gerät sein, das muss kein Mensch sein) dabei ist, schlägt es einen bestimmten Weg ein. Ist kein Beobachter da, ist unklar welchen Weg es gewählt hat, man sieht nur, dass es von A nach B gekommen ist. Was sagt das über die Realität aus?

LG von Sansara

***************************
Ergänzung:
Der einzelne Mensch lebt schon in seiner eigenen Welt, in seiner Psyche. Trotzdem ist das auf einer anderen Ebene Teil des Ganzen...
 
Ist meine Psyche nicht die gleiche wie deine Psyche ? Die Inhalte mögen verschieden sein und dennoch sind unsere Psychen gleich.
 
Ich definiere Psyche gleich mit Ego. Und klar, das hat bei jedem die gleiche Form, aber andere Inhalte.
Für den einzelnen, sich vom Rest der Welt getrennt erlebenden Menschen ist der Inhalt entscheidend.
Aber wenn man sich die Welt mit allem Leben darauf als Einheit vorstellt, dann gibt es in ihr halt viele, sich ständig ändernde Psychen, die ihre Identität an ein bestimmtes, sich ebenfalls ständig änderndes Lebewesen knüpfen. Da ist dann der Inhalt unwichtig...
LG von Sansara
 
Niemand schrieb:
Ich definiere Psyche gleich mit Ego.

Wenn der Mensch kein EGO mehr hat, dann ist also auch die Psyche weg. Das würde jeden Psychiater arbeitslos machen :D :lachen:

Erleuchtete brauchen auch keinen Psychiater ;)!

Obwohl ich denke, dass Erleuchtung noch ein bisschen mehr ist als die Psyche zu durchschauen..

Wer seine Psyche/sein EGO als solches erkannt hat (an Elimination glaub ich nicht mehr), der dürfte wohl kaum noch kranke Teile mit sich rumschleppen...

Was ist denn für Dich das EGO im Unterschied zur Psyche?

Ich denke, es ist alles, was ich als "Ich" definiere. Und ich sehe da keinen Unterschied... Hmm...

LG von Sansara

PS: Je mehr ich über einen Sachverhalt nach-denke, desto unsinniger scheinen mir meine Gedanken zu werden...
 
Werbung:
Da hat meine Psyche wohl nach einem nicht vorhandenem Sinn in einem kleinen Witz gesucht! :lachen:

Apropro Krebsgeschwür:
Meine Mutter meinte neulich, je älter sie werde, desto bewusster würde sie sich, wer sie sei und dass das Gute am Älterwerden sei. Als ob sie (also ihr Ego/Charakter oder was auch immer) schon immer genau so dagewesen sei und als ob das überhaupt erstrebenswert/wichtig sei...

LG von Sansara :banane:
 
Zurück
Oben