Leben wir in einer Matrix? Was ist Realität?

Ich denke das Höhlengleichnis von Platon beschreibt es ganz gut.



Quelle: http://http://writer.germanblogs.de/archive/2011/04/14/das-hoehlengleichnis-zusammenfassung-und-interpretation.htm

Für die in der Höhle ist es Realität und wir sitzen in dieser Höhle und können nur erkennen, was wir wahrnehmen.

Ja, das beschreibt das Prinzip der Matrix - so wie ich sie in diesem Zusammenhang angedacht hab ziemlich gut. Sie ist begrenzt - solange ich meinen Blickwinkel nicht verändere.
 
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Ich weiß nicht, ob "Matrix" das richtige Wort ist, aber ich bin sicher, dass die Realität nicht objektiv ist, sondern das Produkt eines(!) träumenden Bewusstseins, das sich sozusagen in die Trennung und "Vielheit" projeziert.

Und ja... dann existieren nicht nur mehrere Realitäten, es ist vielmehr so, dass jede einzelne Perspektive auch eine Art eigene Realität ist, die sich zwar mit anderen überschneidet, aber eben ohne jegliche Objektivität.

Weisst Du was ich mich frage, Condemn, wer oder welcher Teil ist es der projiziert? Bin ich Teil von diversen Ebenen/Träumen/Realitäten - gibt es dafür einen Kern, der das steuert, den Überblick hat?
 
Man könnte es aber auch so sehen..es gibt nur eine Realität, die subjektive Realitäten beinhält. Jede subjektive Realität ( ein Disk sozusagen) wird auf das Harddrive hochgeladen. '' Die Realität '' ist das Gesamtprodukt aller Realitäten. Oder anders ausgedrückt, jede individuelle Realität hat einen Einfluss auf ''die Realität'', sie ist Teil eines Ganzens.

Hallo bornfree, denkst Du, diese unterschiedlichen Teile existieren parallel? Das würde für mich zumindest in dem Punkt sinnmachen, dass Raum und Zeit nicht existieren - obwohl ich gestehe weit davon entfernt bin das begreifen zu können.
 
Ein liebes Dankeschön möcht ich noch anhängen für Eure sehr interessanten Beiträge. Ich denke dieses Thema wird mich noch einige Zeit beschäftigen - ich 'explore' sozusagen - und das ist schön....
 
Was nützt einen das 'Wissen', der Durchblick, das Sehen und/oder auch das Fühlen, das alles eine Scheinwelt ist?
Die Gefühle sind trotz allem Bestandteil dessen, des Lebens hier* - und die Gefühle lassen sich mit diesem 'Wissen' weder anders noch besser aushalten, oder?

*oder auch dieser "Scheinwelt"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weisst Du was ich mich frage, Condemn, wer oder welcher Teil ist es der projiziert? Bin ich Teil von diversen Ebenen/Träumen/Realitäten - gibt es dafür einen Kern, der das steuert, den Überblick hat?

Es gibt verschiedene Theorien und ich kann nicht genau sagen, was davon ich glauben soll bzw. ist das was ich glaube so paradox irgendwie, das es schwer zu erklären/formulieren ist.

Eine Theorie ist in etwa so: Ja, es gibt eine Art "höhere Instanz" Deiner Selbst, eine Art Seele wenn Du so willst, die durchaus planvoll an ein physisch-menschliche Inkarnation herangeht, mit dem Ziel das eigene Potential in alle Richtungen zu erfahren. Potential muss dabei nicht unbedingt unserem Verständnis entsprechen. Es kann auch bedeuten, krasse Begrenzung und/oder Leid zu erfahren. Diese "Überseele" erfährt sich auch nicht nur in einer Existenz sondern in mehreren. Aber sie steuert nicht. Es ist eher so als ob ein Spiel vorprogrammiert wird, der Spieler hineingeworfen wird und dann gucken muss wie er klar kommt, bis er durch den Tod "zurückerwacht" sozusagen.

Wie gesagt: Das ist eine Theorie, die ich so konkret nicht glaube.

Eine andere ist: Ein grundlegendes Bewusstsein, das im Grunde NICHTS ist, keinerlei Eigenschaften besitzt, die man formulieren kann, jedoch gleichzeitig vollkommene Freiheit ist, raumlos, zeitlos, kann einfach alles sein. Jede Idee dieses Bewusstseins ist erfahrbar und wird erfahren. Du kommst dem was ich sagen will vielleicht nahe, wenn Du Dir kurz vorstellst, nichts physisches würde existieren... aber Deine geistige Kraft zu denken und Dir vorzustellen was Du willst hättest Du noch. Du als nicht-stoffliches Bewusstsein bist in Deiner Vorstellungskraft ja auch grenzenlos. Das Interessante dabei ist: Es kommt dadurch zu einer Art Evolution von Ideen. Eine Idee die zu Erfahrung wird erzeugt neue Ideen die zu Erfahrungen werden usw.

Nichts davon ist objektiv, nichts ist greifbar. Oder anders gesagt: Zu allem fällt dem Bewusstsein sofort eine gegenteilige Möglichkeit ein, daher kann es sich selbst nicht denken - vielleicht auch doch. Da wir genau diese Erfahrung bei fast allem machen und sehr offensichtlich nicht verstehen was wir eigentlich grundlegend sind, weil wir es immer wieder mit dieser "Gegenteil-Dynamik" zu tun haben, ist es das, was m.A.n. der Wahrheit am nächsten kommt. Das Schöne an dieser sehr offenen Theorie ist: Sie schließt alle anderen als Möglichkeiten mit ein.

Aber... es ist sehr schwer zu formulieren was ich meine und es bleibt eine beständige Unsicherheit. Denn die Theorie vollkommener Subjektivität beinhaltet eben auch die Idee von Objektivität, denn vollkommene Subjektivität hat die Macht, Objektivität zu erzeugen. Zu sagen das sei Illusion bräuchte wiederum ein objektives Maß, eine objektive Wirklichkeit, die dem gegenübersteht. Es endet alles in einem seltsamen Paradox.

Für das eigene Leben bedeutet das:

Wahr ist, wovon Du überzeugt bist das es wahr ist - immer Jetzt.
 
Ich denke das Höhlengleichnis von Platon beschreibt es ganz gut.

Eine Gruppe von Menschen sitzt in einer Höhle und ist so gefesselt, dass sie nur an die Wand sehen können. Dort sehen sie flackernde Schatten und erkennen nur diese als ihre Wirklichkeit an. Nun wird einer von ihnen befreit und dazu gezwungen nicht nur in das Feuer als Lichtquelle zu sehen, sondern auch die wirklichen Dinge - denen die Schatten angehören - anzusehen. Dabei verspürt er jedoch Schmerzen. Da seine Augen nicht an das Licht gewöhnt sind, kann er nur verschwommene Umrisse sehen und kann sie erst nicht als wahr akzeptieren. Weiter wird er gezwungen, aus der Höhle hinaus zu treten und in das Sonnenlicht zu sehen. Erst unter Schmerzen, dann langsam akzeptierend, erkennt dieser Mensch, dass die Schatten nur Abbilder und nicht die wahren Dinge sind und will nun hinab steigen, um den anderen, die gefesselt vor der Höhlenwand sitzen, davon zu berichten, die ihn nur auslachen und als verrückt beschimpfen.

Quelle: http://http://writer.germanblogs.de/archive/2011/04/14/das-hoehlengleichnis-zusammenfassung-und-interpretation.htm

Für die in der Höhle ist es Realität und wir sitzen in dieser Höhle und können nur erkennen, was wir wahrnehmen.

Diese Beschreibung finde ich auch sehr schön, passend. Das beschreibt schön den 'kleinen Raum', in dem ein Mensch lebt und auch denkt, die Grenzen. Bis die Aus-weitung oder das Weiten des Bewusstseins stattfindet, bis es sich ausdehnt oder auch die Grenzen fallen, zusammenbrechen (im wahrsten Sinne des Wortes) oder sich auflösen.
 
Ja, das beschreibt das Prinzip der Matrix - so wie ich sie in diesem Zusammenhang angedacht hab ziemlich gut. Sie ist begrenzt - solange ich meinen Blickwinkel nicht verändere.

Ich denke nicht, daß du diese Begrenzung anhand deines Blickwinkels bewusst oder kontrolliert aufheben oder ändern kannst. Der Blickwinkel ändert sich erst danach, nachdem die Begrenzung aufgehoben worden ist, wodurch oder warum auch immer (die Zeit? weil's an der Zeit dazu ist oder war - oder auch bedingt durch bestimmte Erlebnisse, Begegnungen usw.). Ich würde das eher so herum sehen. Vorher bin ich genau deshalb auch nicht fähig, etwas so und so oder einfach anders zu sehen.
 
Für das eigene Leben bedeutet das:

Wahr ist, wovon Du überzeugt bist das es wahr ist - immer Jetzt.

Wahr ist auch etwas oder manches, wovon ich überhaupt nicht überzeugt bin, wovor ich Angst habe, was ich anzweifel usw.
Ich meine damit, daß etwas trotz nicht vorhandener Überzeugung oder Angst davor auch wahr sein kann und ist.
 
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Was nützt einen das 'Wissen', der Durchblick, das Sehen und/oder auch das Fühlen, das alles eine Scheinwelt ist?
Die Gefühle sind trotz allem Bestandteil dessen, des Lebens hier* - und die Gefühle lassen sich mit diesem 'Wissen' weder anders noch besser aushalten, oder?

*oder auch dieser "Scheinwelt"

Hallo Rouge :winken5:
Das kann ich Dir nicht sagen, wozu es nützt. Bei mir ist es von Zeit zu Zeit so, dass mich Theman ansprechen. Wiederholt. Mich quasi dazu bringen, in der Richtung zu forschen - es interessiert, fesselt mich. Ich schätze es, mich mit anderen auszutauschen - da bin ich fast wie ein Schwamm.

Du sprichts Gefühle an - Emotionen - das dasein in dieser 'Realität'... Natürlich hilft es mir primär nicht, mich besser zu fühlen, wenn ich zB traurig war. Aber wenn ich mal ausholen darf, zurück in meine Vght - waren da oft Ereignisse, die mir sehr wehgetan haben - ein paar Jahre später jedoch - hab ich es mit anderen Augen gesehen, sogar so weit anders, dass ich sie positiv betrachten konnte. Diesen Weitblick versuche ich zu verinnerlichen, zu integrieren, damit relativiert sich einiges was mir momentan vlt hart erscheinen mag....
 
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