Condemn schrieb:
Nein, Du gehst bei der Sache davon aus, das jeder DIE Realität verändert, nach diesem Weltbild ist es aber so, das jeder seine eigene Realität hat, die auf der Basis von Glaube aufgebaut ist. Seine eigene Realität heißt aber wiederum nicht, dass da jeder eine Weltkugel und unendliches Universum "erschafft", sondern immer nur das was genau im Moment wahrgenommen wird. Ich wiederhole noch mal das Traumbeispiel. Wenn Du träumst und im Traum den Mond anschaust, Dich dann abwendest würdest Du ja auch nicht sagen, das er "hinter Dir" noch existiert. Du läufst in einem Traum ja nicht durch eine Landschaft, so wie wir allgemein im Leben davon ausgehen. Und genau so ist es hier. Du sitzt vor Deinem PC und was Du wahrnimmst ist das, was Dein Bewusstsein nach aussen spiegelt. In jedem Moment wählst Du eine wahrscheinliche Realität aus, aus wahrscheinlich unendlich vielen und so macht es jeder. Das heißt nicht, das es mich nicht gibt, oder ich behaupte ausser mir gäbe es nichts, sondern dass das eigentliche Wesen der Person "dahinter" liegt und formlos ist.
Na, ja - ob das Wesen formlos ist oder eine Form hat oder wir uns diese Form einbilden oder ob diese Form eben schlicht und einfach jenem Teil unserer Wahrnehmung entspricht, der uns zugänglich ist, lassen wir mal beiseite. Auch das Traumbeispiel passt mir nicht: Wieso gehst Du davon aus, dass niemand im Traum durch eine völlig authentische Landschaft läuft ??? Und wenn ich im Traum einen Mond hinter mir lasse, ginge ich, wenn ich denn nicht wüsste, dass ich träume, schon davon aus, dass der Mond noch hinter mir liegt und wenn ich mich im Traum umdrehe, ist er auch dort. Aber das ist ein anderes Thema: Ich kenne Träume, die ich willentlich verändern kann und solche, wo es nicht geht....
Natürlich verändere ich durch jede Handlung oder auch schon Beobachtung die darauffolgende Realität, in dem möglichen Rahmen - der ist uns aber vorgegeben. Insofern wählst DU, da jede Handlung eine Wegbiegung darstellen kann oder darstellt, je nachdem, was Du mittels Deines freien Willens oder aufgrund anderer Ursachen machst. Also wenn ich nach rechts abbiege, mit dem Auto und einen Unfall habe, würde ich diesen gleichen Unfall auf keinen Fall haben, wenn ich mich fürs Linksabbiegen entschieden hätte. Ob ich allerdings gar keinen Unfall hätte, ist schon wieder ein anderes Kapitel - oder ob ich den dann später habe oder nie. Wer seine hellseherischen Kräfte entwickelt hat, weiss, dass es manchmal gelingt oder sagen wir, dass manchmal der Anschein entsteht, gröbere Geschehnisse verhindert zu haben.
Allerdings ist das, was ich vor meinem Computer sitzend wahrnehme, nicht eine Spiegelung, sondern eben Realität.
Wenn Du nun sagst, es ist nur meine eigene Realität, an welche ich eben glaube, könnte ich mir ja, schloddrig gesagt, einfach schnell die überfällige Anschaffung eines neuen Bildschirms glaubend denken und bräuchte den nicht zu kaufen. Das wird Dir und allen Erleuchteten ebensowenig gelingen, wie ich mir das gerade vergeblich zu glauben einrede.
Wie Du richtig und konsequenterweise schliesst, wäre bei Deiner Version der Realität, ein Mond gar nicht vorhanden, wenn Du ihn nicht beachtest. Das heisst, wenn ihn niemand beachtet, wäre er weg und wir könnten ihn sozusagen "wegdenken".
Eigentlich kannst Du je selbst eine ziemlich einfache Testanordnung machen. Nimm eine Schachtel, lege einen Stein rein und richte eine Kamera mit Selbstauslöser auf den Stein. Dann schaust Du weg, beachtest den Stein nicht, denkst ihn weg, nimmst ihn nicht wahr oder was auch immer - wenn Deine These stimmig wäre, wäre auf dem Bild kein Stein mehr und wenn das so wäre, würde ich mit fliegenden Fahnen Deiner Theorie huldigen.
Condemn schrieb:
Im Moment der Erkenntnis ist es vollkommen klar. Das kam mir mal so vor als würde ich auf einer ganz neuen Ebene denken, auf einen Schlag waren die Paradoxe vereint, aber das war nur ein Moment und ich viel da innerhalb von Sekunden raus. Fakt ist doch, das keiner von uns wissen kann ob etwas Unsinn ist oder nicht. Jeder, der von sich sagt allem erst einmal gegenüber offen zu sein, muss auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, das er "träumt" und die Realität ganz anders sein könnte als sie wirklich ist. Und wenn man das tut stellt man fest, das unter dieser denkbaren und möglichen Voraussetzung nichts Unsinnig genannt werden kann, denn wir wissen es schlichtweg nicht. Den Traum zu erforschen bringt uns da kaum weiter und Beweise im Traum zu sammeln das es kein Traum sein kann ist dann eine Sackgasse.
Beweise im Traum zu sammeln ist nicht unbedingt eine Sackgasse, das hängt davon ab, welche Art von Traum das ist (Traum ist ja nur ein Überbegriff). Du hast insofern recht, dass alle Möglichkeiten solange offen gedacht werden können oder sollen, solange es nicht schlüssige Beweise dafür gibt, dass dem nicht so sein kann. Ich meine damit, es wäre auch dem Denken nicht besonders förderlich, wenn ich die alte Variante, dass die Erde eine Platte oder Scheibe ist, nachhänge, oder dies für möglich halte, nur weil es auch schon für einfache Geister und die Kirche als einzige Wahrheit angesehen war. (Nebenbei bemerkt ein recht lustiges Verhalten vieler dem Glauben Verhafteter - tausende von Fehltritten der Religion werden vergessen, aber etwa Aussagen jener Personen, die diese falschen Dinge bis zum Mord an Andersgläubigen vertreten haben, werden immer noch als Dogmen angesehen) Ich möchte damit sagen, es gibt sicher viel, was in Frage zu stellen ist, aber nicht alles und es gibt eben sogenannte Denkmodelle, die ob ihrer Denkunmöglichkeit und fehlenden Indizien und Beweisen eher nicht nur unwahrscheinlich sondern widersinnig sind.
Condemn schrieb:
Wie gesagt, ich halte es nicht für denkunmöglich. Ich habe für mich schon sehr früh festgestellt, das es scheinbar kaum mal feststehende Wahrheiten zu geben scheint und das fand seinen Höhepunkt in diesem Thema. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, denn das war auch so ein Moment der Erkenntnis wo ich auf einmal "neben" meinem Verstand stand und sozusagen "klüger" war als er, das ALLES IST. Ich meine damit das tatsächlich alles denkbare und undenkbare ist, weil nichts wirklich sondern erdacht ist. Meiner Meinung nach ist die Grundrealität selbst vollkommen paradox, scheinbar eine Art bewusstes Nichts, ausserhalb Raum und Zeit das sich in vielen verschiedenen Dimensionen selbst verwirklicht und erfährt.
Wenn Du tief in die Biologie oder Physik eintauchst, findest Du Gesetze und Regeln der Natur, die sich ohne Ausnahme wiederholen, etwa evolutionäre, genetische...usw. - es gibt keinen Hinweis dafür, dass diese Regeln nicht auch universelle sind - auch wenn wir zugegebenermassen sicher nur einen kleinen, winzigen Teil davon bisher erhascht haben und das auch noch innert unserer Begrenzungen.
Genau aber jene Prinzipien machen ein Denken ausserhalb dieser "Naturgesetze" denkunmöglich und daher äusserst unwahrscheinlich.
Die von Dir mehrfach erwähnten Momente der Erkenntnis können solche sein, aber auch etwas anderes. Durch solche Momente hat die Menschheit schon manche erhebliche Fortschritte gemacht - aber viele dieser Spontanerkenntnissprünge sind auch keine, sondern anderen Phänomenen zuzuordnen. Kann ich natürlich nicht beurteilen, ob Du nun tatsächlich irgendeine Erkenntnis hattest oder nicht, ist alles möglich - jedoch was nützt Dir jegliche Erkenntnis, wenn Dir diese gleich wieder entfällt??? Wenn nur übrig bleibt, dass Du einen Bruchteil von einer Sekunde alles erkannt hast, aber mehr nicht, die Erkenntnis selbst nicht vorhanden ist - ist das ganze völlig unbrauchbar, auch für Dich, da Du ja selbst nicht weisst, was Du erkannt hast und das mag daher das Gegenteil von dem sein, was Du glaubst....
Condemn schrieb:
Ich habe einfach bisher eine Menge Indizien gesammelt, aus der Theorie, von Esoterik bis Wissenschaft und mittlerweile mache ich langsam meine Erfahrungen. Die werden keinem reichen wenn ich sie hier aufführe, aber es wären einfach mittlerweile eine ganze Menge Zufälle dabei. Wenn Du Dir z.B. die erste Seite des "Realitäts-Threads" anschaust, dann wären vielleicht für Dich glaubhaftere Indizien, das es eben Physiker gibt, die klipp und klar sagen: Sie erschaffen Ihre Realität. Oder das es eine unendliche Zahl paralleler Realitäten zu geben scheint, oder der Mond nicht existiert wenn ihn keiner wahrnimmt. Man muss heutzutage einfach zugeben, das Wissenschaft und Religion und Mystik sich unglaublich weit angenähert haben.
Natürlich sind es Denkmodelle auch aus der Physik, das mit den parallelen Realitäten, es gibt aber keinen ernstzunehmenden Wissenschaftler, auch nicht aus der Physik, welcher behauptet, dass der Mond nicht existiert, wenn ihn keiner wahrnimmt oder dass wir uns die Realität in dem von Dir vertretenen Sinne selbst erschaffen. Hier sind wir wieder bei der Heissenbergschen Unschärferelation, welche auf unser Thema bezogen im Wesentlichen aussagt und dies auch verifiziert ist, dass Kleinstteilchen aufgrund von Beobachtung in ihrem vorherberechenbaren Weg beinflusst werden, diesen verändern....
Ich kann auch diese unglaubliche Annäherung zwischen Wissenschaft, Religion und Mystik nicht erkennen. Die Religionen haben bisher nur immer das verändert, was so knallhart bewiesen war, dass sie sich selbst unglaubwürdig gemacht hätten, würden sie das nicht tun. Das ist keine Annäherung sondern ein Zwang aufgrund des "Selbsterhaltungstriebes". Da kann ich beim vorherigen Beispiel bleiben, würde die katholische Kirche etwa heute auch noch Leute ermorden oder zumindest exkommunizieren, die an dem Weltbild der Erde als Platte / Scheibe zweifeln, wäre das heute nicht mehr denkbar und könnte zu einem noch schnelleren Zerfall des Imperiums führen.
Und die Wissenschaft hat starre und klare Regeln, selbst in der Physik, welche ja im Prinzip mit Denkmodellen arbeitet und daher etwas freier agieren kann, die nähert sich keineswegs irgendeiner Religion an oder der Mystik.
Das wird nur in jenen spiritistischen Kreisen so gesehen, welche laut aufschreien und einen Beweis sehen, wenn irgendeine wissenschaftliche Aussage oder Theorie meist mit viel Unverständnis oder gar Vergewaltigung irgendeine abstruse These zu belegen scheint.
Wissenschaft ist klar und eindeutig und jederzeit nachvollziehbar, nie schwammig und an Glauben gebunden, Religion ist nur dem Glauben und reichlich Emotion verpflichtet und die Mystik ist zu einem grossen Teil nicht mehr als Religion oder sagen wir Philosophie.
Deine persönlichen Erfahrungen, eine persönliche Empfehlung, solltest Du mal mit der Imaginationstheorie abgleichen oder über ein anderes Denkmodell überprüfen.
Condemn schrieb:
Man erreicht eine höher geartete Tiefe, indem man sich öffnet und nicht ständig auf der Basis der Vergangenheit denkt. Du musst doch zugeben, dass das einen kettet sollte dieses Weltbild wahr sein. Hinterfrag einfach alles, Du wirst sehen das Dich das verändern kann und Du zu ganz neuen Denkansätzen kommen wirst.
Jeder hat die Freiheit oder sollte diese haben, zu träumen, wovon er will. Die Vergangenheit ist das, was wir sind- wir sind nicht Gegenwart oder Zukunft, wir sind ein Produkt aus unserer Vergangenheit und eigentlich gint es die Gegenwart für uns gar nicht, weil in der Millisekunde, wo wir diese zu erleben glauben, ist diese schon Vergangenheit. Wieso soll das eine Tiefe bringen, wenn alle Erfahrungen alles individuelle Sein negiert wird, alles, was Du gedacht und erkannt hast gestrichen und von Vorne angefangen wird ???
Natürlich alles hinterfragen und neuen Denkansätzen offen sein - keine Frage - jedoch nicht einfach naiv irgendetwas annehmen, was zudem allen schlüssigen Erkenntnissen widerspricht und mit nichts belegt werden kann.
Condemn schrieb:
Klar kann man sagen, hinter allem MUSS Logik stecken, auch wenn wir sie noch nicht kennen. Ich wollte nichts anderes sagen, als dass das was wir Logik nennen auf Sand gebaut ist, weil vieles was offensichtlich IST und daher logisch sein muss, nicht als logisch anerkannt wird. Nicht nur die ersten Quantenphysiker sondern auch noch heutige sind wegen der vermeintlichen Unlogik ziemlich verwirrt. Teilchen-Welle-Dualismus z.B. ist so etwas was eigentlich nicht sein kann und offensichtlich doch ist.
Also bitte, verwirrend mögen manche Erkenntnisse schon sein, bis diese richtig verstanden werden - das war auch mit der Erde als Kugel so, oder mit Einsteins Theorien usw. , UNLOGISCH ist davon aber gar nichts. Auch keineswegs der Teilchen-Welle-Dualismus, welcher bei der Entwicklung der Quantenphysik eine grosse Rolle spielte.