muka schrieb:
ich verstehe nicht, warum du meine offensichtlich nicht haltbaren argumente zerlegst, aber keine alternative aufzeigst, sondern lediglich sagst, wie man nicht argumentiert.
selber
Muka,
das ist nicht einfach zu verstehen. Aber das ist der Grund, warum ich diese Frage hier übe!
Es ist sehr leicht eine oder seine Meinung zu sagen, weil sie sich keiner Macht als der eigenen beugen muß. Ebenso ist es mit einer Aussage. Man sagt etwas aus, aber da es nicht begründet ist, besteht keine Notwendigkeit es auch zu verantworten.
Anders ist das bei einem Argument. Hier muß man Verantwortung übernehmen für das, was man argumentiert, weil man etwas begründen muß, und das stichhatkig, trifftik, gültig, unbestreitbar, kräftig.
Das 'man' bist Du, wenn Du argumentierst, und eine jeder, der argumentiert.
Wenn man etwas diskutiert, dann ist das Argumentieren und Gegenarumentieren. Das bedeutet, dass eine Meinung oder eine Aussage nicht ausreicht als Argument in einer Diskussion.
Eine besondere Form der Diskussion ist der Dialog. Hier hört man den Argumenten zu, die eine Person (nur) spricht, und antwortet angemessen mit einem oder mehreren Argumenten oder Fragen zur Sache, die nach einem Argument suchen. Das Ziel ist die Verständigung über die Wahrheit einer Sache oder einer Tatsache.
Wenn in einer Diskussion nur das Aufeinanderprallen von Meinungen geübt wird, die man für sich persönlich als wahr beansprucht, aber nicht begründen kann, oder begründet, dann ist das nur Krieg.
Natürlich ist das, was ich hier philosophiere auch nur Meinung ohne eine Bedeutung, weil ich es nicht begründe, aber ich denke, daß man auch in einem etwas größeren Zusammenhang als es in einem diskreten Satz zu lesen ist, eine Begründung erkennen kann.
Hier geht es im Kern um eine Person und um ein Argument. Genauer: Darum ob eine Person (überhaupt) diskutabel ist, d.h. ob sie argumentiert werden kann, also ein Argument ist. Wenn man also (ich philosophiere) eine Person nachweisen kann, oder sie begründen kann, und zwar der, der diskutiert die Person nachweisen kann, als Tatsache, dann wäre eine Person auch ein Argument, und vice versa (und umgekehrt).
Wenn (ich philosophiere weiter) also umgekehrt eine Person nicht als Tatsache nachzuweisen ist, dann wäre sie auch nicht diskutabel, d.h. man kann oder könnte sie nicht argumentieren.
Ich will nicht beanspruchen, dass das so alles richtig ist, aber hier können wir denke ich, darüber sprechen und dazu argumentieren.
Der Hintergrund ist m.E. klar: Wenn es nicht möglich ist
eine Person zu diskutieren mit validen Argumenten, weil der Beweisgrund nicht nachgewiesen kann, dann wäre es falsch, wenn man sie diskutierte, es sei denn, man sagt seine private - aber allgemein bedeutungslose - Meinung, die ebenso nicht diskutabel ist, weil sie nur dem eigen ist, der sie meint. Aber diese Meinung ist - wäre - kein Argument in einer Diskussion, sondern nur eine Aussage.
Betrachtet man die Vielzahl von 'Diskussionen', dann kann man festsetllen, dass Personen darin genannt werden und Aussagen und/oder Argumente vorgetragen werden, welche in meiner Empfindung oft den Anspruch haben trifftig zu sein, aber es eben auch m.E. oft nicht sind.
Wenn hier also über die Frage diskutiert wird, die ich gestellt habe: 'Ist eine Person ein Argument?', dann denke ich, könnte es am Ende (des Argumentierens und nicht des Meinens!) einen Konsens geben darüber, dass eine Person nicht diskutabel ist (aber selbstverständlich das, was sie sagt oder handelt) oder dass es am Ende keinen Konsens darüber gibt.
Wenn es den ersten Konsens am Ende gibt, dann wäre es für mich (m.M.n.) von Bedeutung, dass es möglich wäre, die Person als absolout indiskutabel zu respektieren ('Die Würde des Menschen ist unantastbar'), aber das, was eine Person spricht oder handelt, tut, (auch gnadenlos) zu argumentieren.
Das, was ist, ist; und es ist nicht von einer Autorität oder einer - auch keiner demokratischen - Meinung - oder Meinungsumfragen ('Ist XYZ schuldig?') -oder Namo - abhängig; es kann nur valide argumentiert werden und erkannt werden.
Es geht hier in einem Diskussionsforum also genau nicht darum
wer recht hat, sondern
welches Argument das kräftigste ist, dass als kräftigste zu erkennen ist, weil es begründet ist und nicht aus einer persönlichen Meinung stammt.
Aber auch das ist diskutabel. Ich nicht.
Namo