Wut auf die Eltern

junge Eltern sind gerne einen Tuk zu bekümmert, zu sehr auf das Kind fixiert
Das sehe ich anders. Ich sehe eher die älteren Eltern als zu sehr bemutternd und behütend. Junge Menschen sind noch unbekümmert und sehen nicht in allem eine Gefahr. Allerdings sind Viele beim 1. Kind sowieso noch unerfahren und haben Angst etwas falsch zu machen. Ging mir auch so.
 
Werbung:
Hallo nagelegt, das Thema berührt mich sehr. Ja, es betrifft mich. Ich habe auch Wut in mir und weiß oft nicht wie ich damit umgehen soll. Vorwerfen möchte ich meinen Eltern nichts. Es ist wohl so, dass ich mich oft einsam und hilflos fühlte. Meine Mutter sah in mir eine Rivalin (denke ich) und was mein Vater für mich empfand weiß ich nicht. Er zog aus als ich 12 Jahre alt war.
Wenn ich damals wütend gewesen wäre müsste ich jetzt nicht soviel Wut mit mir herumschleppen. Ich war eher lieb und zurückgezogen. Introvertiert, bequem für meine Eltern, man kann auch sagen pflegeleicht.
Heute bin ich Mutter von einer 16 jährigen und einer 11 jährigen Tochter. Ich weiß, dass ich auch Fehler mache. Es wird sich später zeigen was meine Kinder mir vorwerfen.;) Allerdings versuche ich immer mit ihnen im Kontakt zu bleiben und sie zeigen mir auch wenn sie wütend sind.

Mein wichtigster Tipp wäre, falls Du mich fragen würdest, bei aller Liebe die Du mitbringst, Dich selbst nicht zu verurteilen, Dich selbst nicht "falsch" zu finden, weder in die Richtung Deiner eltern, noch in die Richtung Deiner Kinder.


Wenn ich Gefühle fühle, die mir nicht passen (Wut, Hass, Angst ...) setze ich mich hin, möglichst ruhig, möglichst alleine und schaue diesen Emotionen einfach nur zu ... die Wut tobt dann so sehr, dass ich aus dem Stuhl fallen könnte, und doch, sie lässt irgendwann einfach nach und hört auf. Als ich das das erste Mal erlebte, staunte ich nicht schlecht. Da wußte ich, meine Eltern oder wer mir auch immer die Knöpfe drückt, hat keine Schuld, es ist alles ein Vorgang, der jetzt eben so ist (gelernt oder "normal" ist auch egal).

Es ist nicht falsch, aber auch nicht gut, alleine. Aber irgendwann ist diese Show vorbei. Schau sie Dir möglichst liebevoll (Dich selbst daür liebend dass Du lebst und Dich diesem Wirrwarr an Gefühlen stellend) an. Es ist wirklich eine Leistung durchs Leben zu gehen - egal wie.
 
...indem ich anerkannt habe, dass jeder - wirklich jeder - sein Bestes gibt und es einfach ganz oft nicht anders weiss als er es tut. Ich bin ja auch nicht perfekt, habe Fehler bei meiner Tochter gemacht und mache heute noch Fehler bei Freunden... aber auch Fehler eben bei jenen Eltern. Das alles nehme ich mir nicht übel, denn ich liebe mich so wie ich bin!!!, wieso also sollte ich mich als Richter über die Schwächen anderer aufspielen?
Das ist mal wieder genau die Antwort, die auch ich zu geben habe.(y)
Manchmal sprichst Du mir direkt aus der Seele Sayalla.
Die Wut auf Eltern kann ich sehr gut nachvollziehen, denn auch ich spürte sie über viele, viele Jahre.
Lange Zeit habe ich für alles was mir im Leben missglückt ist, meine Eltern verantwortlich gemacht.
Bis zu dem Zeitpunkt, als ich erkannte, daß mich jeder Moment zu meinem heutigen Sein geführt hat.
Ich bin gerne ich, & so bin ich auch dankbar für jeden Moment, der mich zu mir selbst geführt & zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin.:)
 
Aber hast du keine Selbstzweifel? Gerade wenn man keine feste Basis, Elternliebe, hat lebt man mit diesen Zweifeln. Warum willst du dich da noch selbst hinterfragen? Ich kann nur von mir schreiben. Ich zweifel oft an meinen Gedanken und Gefühlen, vergleiche mich mit Anderen um herauszufinden ob ich im Normalbereich liege usw. Durch eine Therapie habe ich das ein stückweit abgelegt, aber hinterfragen klingt für mich wie an mir zweifeln....also nicht gut.

Ich hinterfrage mich, bzw. meine Denkmuster und Glaubenssätze, um mich nicht in der Emotion zu verlieren.
 
Das sehe ich anders. Ich sehe eher die älteren Eltern als zu sehr bemutternd und behütend. Junge Menschen sind noch unbekümmert und sehen nicht in allem eine Gefahr. Allerdings sind Viele beim 1. Kind sowieso noch unerfahren und haben Angst etwas falsch zu machen. Ging mir auch so.
Ich war der absolute Mittelpunkt, 5 lange Jahre ... dann kam mein Bruder ... ich fand das nicht lustig, weder dieser an sich falsche Mittelpunkt zu sein, noch die Zeit als ich es nicht mehr war ... da sind mir Eltern wie die Urajups lieber, die die Kinder einfach lassen können ... Kinder kommen erstaunlich gut zurecht ... doch brauchen sie die Sicherheit der Eltern und des Raumes, der sie umgibt .... Sicherheit meint aber nicht Schutz vor Gefahren, sonder Liebe, Liebe, Liebe ... und das Verständnis dafür, was ein Menschenkind wirklich braucht ... ich wollte nie vor meinen Verletzungen beschützt worden sein ... oder meinen Mißerfolgen ... aber dass da jemand ist, der, die einfach da ist, egal ob krank, gesund, blutend oder nicht, jemand liebendes, jemand, der, die mir zugenwandt sind, mit einem Gefühl "Es ist wie es ist." und "Schön, dass Du da bist." ...
 
Das ist mal wieder genau die Antwort, die auch ich zu geben habe.(y)
Manchmal sprichst Du mir direkt aus der Seele Sayalla.
Die Wut auf Eltern kann ich sehr gut nachvollziehen, denn auch ich spürte sie über viele, viele Jahre.
Lange Zeit habe ich für alles was mir im Leben missglückt ist, meine Eltern verantwortlich gemacht.
Bis zu dem Zeitpunkt, als ich erkannte, daß mich jeder Moment zu meinem heutigen Sein geführt hat.
Ich bin gerne ich, & so bin ich auch dankbar für jeden Moment, der mich zu mir selbst geführt & zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin.:)

Dankeschön!!! :)

Ja, man kann irgendwann nicht mehr trennen, ob das "was Schlechtes" war, was einem widerfahren ist. Schliesslich und endlich machte es was mit einem. WIE man das, was es mit einem machte, betrachtet, darin liegt wohl die Kunst. Ich finde es schön, dass das hier verstanden wurde. (y)
 
Ich war der absolute Mittelpunkt, 5 lange Jahre ... dann kam mein Bruder ... ich fand das nicht lustig, weder dieser an sich falsche Mittelpunkt zu sein, noch die Zeit als ich es nicht mehr war ... da sind mir Eltern wie die Urajups lieber, die die Kinder einfach lassen können ... Kinder kommen erstaunlich gut zurecht ... doch brauchen sie die Sicherheit der Eltern und des Raumes, der sie umgibt .... Sicherheit meint aber nicht Schutz vor Gefahren, sonder Liebe, Liebe, Liebe ... und das Verständnis dafür, was ein Menschenkind wirklich braucht ... ich wollte nie vor meinen Verletzungen beschützt worden sein ... oder meinen Mißerfolgen ... aber dass da jemand ist, der, die einfach da ist, egal ob krank, gesund, blutend oder nicht, jemand liebendes, jemand, der, die mir zugenwandt sind, mit einem Gefühl "Es ist wie es ist." und "Schön, dass Du da bist." ...

Wir sind eingeladen, uns dieses Wohlgefühl selbst zu geben... uns selbst und wenn wir mögen, auch anderen. Wir brauchen dazu niemanden, der uns die Erlaubnis dazu gibt. Geführt werden wir allemal, sodass wir auch schwierige Situationen meistern können. Wir sollten uns einfach trauen. :)
 
Ja, man kann irgendwann nicht mehr trennen, ob das "was Schlechtes" war, was einem widerfahren ist.
Man wächst mit den Erfahrungen, bestimmt. Aber verallgemeinern kann man es nicht, das "Schlechte" kann ich beim Namen nennen, ich lebe mit den Folgen.

Schliesslich und endlich machte es was mit einem. WIE man das, was es mit einem machte, betrachtet, darin liegt wohl die Kunst. Ich finde es schön, dass das hier verstanden wurde.

Auch das ist richtig. Dafür muß ich aufarbeiten und annehmen, damit ich mich annehmen kann, es ist ein Prozess um es von diesem Standpunkt aus betrachten zu können.
 
Man wächst mit den Erfahrungen, bestimmt. Aber verallgemeinern kann man es nicht, das "Schlechte" kann ich beim Namen nennen, ich lebe mit den Folgen.

Solange du das Schlechte noch spürst, lebt es in dir, genau. Es kann aber der Moment kommen, wo deine Gefühle sich dazu verändern. Das ist der Beginn der Heilung. Erzwingen lässt sich da nichts, und verleugnen fände ich auch völlig falsch. Es gibt für alles eine Zeit im Leben, das ist manchmal nur schwer so zu betrachten.
 
Werbung:
Dankeschön!!! :)

Ja, man kann irgendwann nicht mehr trennen, ob das "was Schlechtes" war, was einem widerfahren ist. Schliesslich und endlich machte es was mit einem. WIE man das, was es mit einem machte, betrachtet, darin liegt wohl die Kunst. Ich finde es schön, dass das hier verstanden wurde. (y)
:)
Stimmt, es liegt immer auf Seite des Betrachters.
Es ist oftmals aber auch nicht so einfach, wie es sich liest.
Als ich noch unglücklich, nicht zufrieden mit mir selbst & meinem Leben war, da konnte ich meinen Eltern sehr vieles nicht verzeihen.
Es gab immer wieder Momente, in denen ich ihnen Schuld gegeben habe, sei es für Dinge die sie mir angetan, nicht gefördert, oder blockiert haben.
Heute bin ich ihnen unendlich dankbar dafür, denn hätten sie mich in "Watte gebettet", dann wäre ich heute wohl auch ein anderer Mensch.
 
Zurück
Oben