erlernte Wut

pluto

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dort, wo es schön ist
Hallo,

mir ist heute gekommen, dass es sowas wie "erlernte Wut" geben muss. Eltern nur für ein Kind da sind, wenn es wütend geworden ist. Freut es sich oder geht es ihm gut, dann ist es für sie Luft.

Später als Erwachsene dreht sich das ganze Leben dann um diese Wut, die man nicht haben möchte, weil schließlich mit Ausbrüchen zu rechnen ist. Die einen werden dann süchtig und die anderen ?? weiß ich nicht.

Auf jeden Fall ist die Folge, dass man als Erwachsene entweder selbst immer wieder ärgerlich ist oder mit Menschen zusammen trifft, die Ärger in einem auslösen. Halt das bekannte Grundgefühl aus der Kindheit, das man haben will, weil man dann Zuwendung bekommt.

Lösung wäre als Erwachsener zu lernen, Freude etc. zu zeigen und Stolz darauf zu sein. Nur werden es die Erwachsenen aus der Kinderzeit nie zulassen, weil sie selbst nicht mit konstruktiven Gefühlen umgehen können.

Und dann entsteht so ein schlimmer Kreislauf wie hier beschrieben.

Was ist das für eine Welt

Pluto
 
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Ja, Pluto, das stimmt. Diese Art der *negativen Aufmerksamkeit* gibt es leider tatsächlich.
Doch die Lage ist nicht hoffnungslos. :banane:Auch diese Kinder können lernen- ebenso wie du im übrigen. Unterschätze bitte niemals Mutter Natur, sie sorgt für jeden von uns.

Sayalla :)
 
Hallo,

mir ist heute gekommen, dass es sowas wie "erlernte Wut" geben muss. Eltern nur für ein Kind da sind, wenn es wütend geworden ist. Freut es sich oder geht es ihm gut, dann ist es für sie Luft.

Später als Erwachsene dreht sich das ganze Leben dann um diese Wut, die man nicht haben möchte, weil schließlich mit Ausbrüchen zu rechnen ist. Die einen werden dann süchtig und die anderen ?? weiß ich nicht.

Auf jeden Fall ist die Folge, dass man als Erwachsene entweder selbst immer wieder ärgerlich ist oder mit Menschen zusammen trifft, die Ärger in einem auslösen. Halt das bekannte Grundgefühl aus der Kindheit, das man haben will, weil man dann Zuwendung bekommt.

Lösung wäre als Erwachsener zu lernen, Freude etc. zu zeigen und Stolz darauf zu sein. Nur werden es die Erwachsenen aus der Kinderzeit nie zulassen, weil sie selbst nicht mit konstruktiven Gefühlen umgehen können.

Und dann entsteht so ein schlimmer Kreislauf wie hier beschrieben.

Was ist das für eine Welt

Pluto

auch eltern sind menschen -und son junger balg knallt ihre welt auseinander und die erziehungprogramme sind nicht das papier wert -auf dem sie stehen-hier gehts ums nackte gefühlsmässige überleben für alle beteiligten....:D
 
Hi, Pluto,

mir ist aufgefallen, daß die häufigste Frage, schon beim Säugling, auch seitens Teilen der Generation 1970 (vorher geradezu Usus, ab Generation 1980 hab noch nicht gehört) lautet: ist es brav?

Brav ist gut, nicht brav, dazu gehört auch das NEIN sagen können, dürfen, ist schlecht. Damit ist gestaute Wut vorprogrammiert. Komasaufen der 80/90er z.B. - ist es vielleicht auch nicht ein Ventil dafür ?
 
Hi, Pluto,

mir ist aufgefallen, daß die häufigste Frage, schon beim Säugling, auch seitens Teilen der Generation 1970 (vorher geradezu Usus, ab Generation 1980 hab noch nicht gehört) lautet: ist es brav?

Brav ist gut, nicht brav, dazu gehört auch das NEIN sagen können, dürfen, ist schlecht. Damit ist gestaute Wut vorprogrammiert. Komasaufen der 80/90er z.B. - ist es vielleicht auch nicht ein Ventil dafür ?

genau, das ist es. :umarmen: Brav sein, das war das Motto, in dem ich erzogen wurde. Böse sein durften die anderen sei: Eltern, Geschwister, Chefs etc. Die wurden dann für mich zum Vorbild. Wie nennt man das psychologisch: Konditionierung. So viel ich auch schon über Konditinierungen nachgedacht habe, das Entschlüsseln solcher komplexen Vorgänge ist für mich eine Unmöglichkeit, weil ich nicht mehr weiß, was damals genau passiert ist.

Ich könnte mich höchstens neu programmieren, frage mich jedoch, ob 45 Jahre altes Programm mit ein paar Wochen neues Programm gemeistert werden können. :D

LG Pluto
 
Hallo,

mir ist heute gekommen, dass es sowas wie "erlernte Wut" geben muss. Eltern nur für ein Kind da sind, wenn es wütend geworden ist.

Das kann man so nicht verallgemeinern. Sicherlich gibt es Leute, die erst dann auf ihr Kind eingehen, wenn es wütend ist, aber mal davon abgesehen, dass Kinder in der Trotzphase permanent Wut raus lassen, ist das noch keine "erlernte Wut".
Wenn mein Kind tobt, dann "darf" es in sein Zimmer sich ausschreien oder sonstwie abreagieren. In meiner Gegenwart lass ich mich weder anschreien noch derartig fertig machen.
Wenn dann Ruhe ist und das Kind wieder aufnahmefähig, dann macht mir der Umgang und alles andere mit dem Kind viel mehr Freude - das zeig ich indem ich mich ihm wieder zuwende!

Freut es sich oder geht es ihm gut, dann ist es für sie Luft.

s. o.

Später als Erwachsene dreht sich das ganze Leben dann um diese Wut, die man nicht haben möchte, weil schließlich mit Ausbrüchen zu rechnen ist. Die einen werden dann süchtig und die anderen ?? weiß ich nicht.

Ich behaupte mal, dass liegt nicht an dieser "erlernten Wut", sondern an einem Mangel an "Wut ausleben dürfen" bzw. Frustrationstoleranz.
Ein Kind, dass sobald es schreit seinen Willen bekommt, lernt, dass es damit den Erwachsenen um den Finger wickeln kann. Also wird geschrien, sobald was nicht passt oder das Kind etwas möchte.
Außerdem versuchen auch manche das Kind in seiner Wut abzulenken. Das funktioniert auch nicht.
Wut ist okay, jeder empfindet mal Wut. Aber ein Kind muss erstmal lernen damit umzugehen, also gehört die Wut dazu und ein passender Umgang mit dieser.

Auf jeden Fall ist die Folge, dass man als Erwachsene entweder selbst immer wieder ärgerlich ist oder mit Menschen zusammen trifft, die Ärger in einem auslösen. Halt das bekannte Grundgefühl aus der Kindheit, das man haben will, weil man dann Zuwendung bekommt.

Choleriker, die es nicht verkraften, wenn sie ihre Ziele oder ihren Willen nicht durchsetzen können. Aber davon kenn ich wenige!

Lösung wäre als Erwachsener zu lernen, Freude etc. zu zeigen und Stolz darauf zu sein. Nur werden es die Erwachsenen aus der Kinderzeit nie zulassen, weil sie selbst nicht mit konstruktiven Gefühlen umgehen können.

Hm, den Lösungsvorschlag verstehe ich nicht. Wäre es nicht zweckmäßiger erstmal mit der Wut umgehen zu lernen. Mit Gefühlen umgehen lernen. Die Energie, die in einer Wut sich staut, in etwas Konstruktives zu verwandeln. Entweder sich sportlich betätigen oder wie auch immer "Dampf" abzulassen. Dann fühlt man sich danach besser und kommt dem Gefühl der Freude schon viel näher ... Stolz entwickeln auch Choleriker.


Was ist das für eine Welt

Auf jeden Fall eine, in der ich nicht lebe!

Gruß

Tarja
 
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Hallo Tarja,

Ich behaupte mal, dass liegt nicht an dieser "erlernten Wut", sondern an einem Mangel an "Wut ausleben dürfen" bzw. Frustrationstoleranz.

Ein Kind, dass sobald es schreit seinen Willen bekommt, lernt, dass es damit den Erwachsenen um den Finger wickeln kann. Also wird geschrien, sobald was nicht passt oder das Kind etwas möchte.
Außerdem versuchen auch manche das Kind in seiner Wut abzulenken. Das funktioniert auch nicht.

Beides ist wohl richtig: den Ärger unterdrücken zu müssen
und
die gelernte Wut, die sich aus den Stillen der kindlichen Bedürfnisse nach einem Wutanfall ergibt. Mir geht es mehr um letztere. Beachtung immer nur dann zu bekommen, wenn sie sehr ärgerlich geworden sind. Als Erwachsener ist so ein Verhalten nicht immer von Vorteil, viel eher zum Nachteil für gut funktionierende Beziehungen. Denn mit so einer gelernten Wut kann man seine Freunde oder Bekannte ganz schön vergraulen.

---
Deine persönlichen Kommentare überlese ich mal vorsichtshalber. Denn mir geht es um weit mehr, nämlich darum alle Menschen zu verstehen, und wie du weißt, ist jeder verschieden. Und mir geht es darum, den Kreislauf der Wut zu durchbrechen.

LG Pluto
 
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