Bibo
Sehr aktives Mitglied
Im Endeffekt bist du es, und nicht der Andere, der dich so und so reagieren lässt.
Das mag sein, zumindest klingt es logisch, denn wer sonst empfindet so wie ich und reagiert so wie ich?
Aber es fühlt sich jetzt, in der Rückschau einfach nicht so an.
Da kann ich lange verstehen und es mir in meinem Gedankenpuzzle passend denken: Ich bin der Urheber, ich bin verantwortlich usw. Ich muss Nächstenliebe üben, Akzeptieren, mich annehmen.
Es fühlt sich aber in der konkreten Situation für mich so an, als wäre der Auslöser für meine aggressive Reaktion von aussen. Fühlst Du das anders, wenn Du wütend auf jemand bist? ODer kennst Du das Gefühl von Wut vielleicht gar nicht mehr?
Das ich mich schlecht fühle kommt daher, daß ich es im Rückblick auf mich schiebe, also mich mit Schuld belade. Aber hat das etwas mit dem tatsächlichen Vorgang zu tun?
Tue ich es oder geschieht es mir?
Während der Reaktion, während der Situation, was ist denn da eigentlich genau?
Ich schaue da hin, ich sehe nichts als ein Geschehen, daß einfach stattfindet, und hinterher denke ich drüber nach.
Ist das Hinterher vielleicht der Ansatzpunkt? Dort stecke ich doch fest, nicht in der Situation selbst. Die läuft einfach ab, so wie sie ist. Das Nicth-Akzeptieren findet im Hinterher statt, in den Gedanken, die man in der Rückschau darauf hat.
Während es geschieht, welche Verantwortung habe ich denn da? Wenn ich doch gar nicht anders kann als ich grade kann?