Wut auf die Eltern

diese Farbe deiner Stimme
zeugt nicht von deinem Charakter, wenn ich die Beziehung
in dir mit der Natur sehe...
..
Das ist eine andere Welt, die, in der ich zuhause bin... Selbst wenn ich jetzt die Nachricht bekäme, meine Eltern wären gestorben, ließe mich das völlig kalt. Der Tod meines "Hausfuchses" dagegen hat mich tief getroffen und etliche Tränen freigesetzt...

LG
Grauer Wolf
 
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Ich habe meine Eltern geliebt und danke ich ihnen für meine tolerante, unbeschwerte Kindheit. Vielleicht war auch ganz einfach die Schwingung zwischen uns so, dass es halt "passte"?
Als Nesthäkchen wurde ich verwöhnt, umsorgt, mit Nachsicht behandelt, aber nicht überbehütet - Gott sei Dank. Ehrlich gesagt: Meine Eltern waren eben schon ein wenig älter und ich nehme an, sie ließen mich so "nebenbei" aufwachsen, weil sie im Grunde ihre Ruhe haben wollten. Wofür ich ihnen heute außerordentlich dankbar bin. Eltern, die loslassen können, sind nicht mit Geld zu bezahlen. Sie waren da, wenn ich sie brauchte, sie drängten sich jedoch nie auf, aber ich weiß bis heute nicht, ob so etwas wie Erziehung im eigentlichen Sinne, bei mir überhaupt stattgefunden hat. Ich weiß nur, dass ich Dank dieser Erziehung/Nichterziehung, seitdem Angstfrei und Selbstbewusst durchs Leben gehe.

Es tut mir immer so leid, wenn ich lesen muss, wie viele Kinder bis ins hohe Erwachsenenalter ihre Verwundungen und Schmerzen mit sich herum tragen, obwohl sie vom Kopf her bereits so vieles abgearbeitet haben. Vielleicht hilft es, den Eltern von Herzen zu verzeihen und zu sagen: "Das, was ihr da bei mir ausgelöst hattet, gehört zu Euch und soll bei Euch bleiben, ich habe damit nichts mehr zu tun. Somit erlöse ich mich von der Erinnerung an Euch und gebe Euch, aber auch mich, frei."

Alles Liebe für alle Betroffenen!

Urajup
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was meinst du mit "im Aussen nicht mehr böse"
Du hältst deine schwerwiegenden Gefühle von Hass in ihrer Gegenwart vor ihnen und dir selbst versteckt?
 
Und was meinst du mit "im Aussen nicht mehr böse"
Du hältst deine schwerwiegenden Gefühle von Hass in ihrer Gegenwart vor ihnen und dir selbst versteckt?
Meine schwerwiegenden Gefühle von Hass haben sich in vielen Jahren aufgelöst, da ich seit mindestens 10 Jahren ernsthaft an diesem und anderen negativen Emotionen arbeite - auf alle mir erdenklichen Wege, von der Einzelsitzung beim Psychologen über Seminare zu Themen wie Vater, Mutter, Eltern, schamanische Arbeit, spirituelle Arbeit, beten, Rituale aller Art ...
Ich muß nichts verstecken, denn in ihrer Gegenwart, kommt das, was kommt, jedenfalls kein Hass mehr. Wenn mir was nicht passt, sage ich das. Mein Eltern sind oft pikiert, weil ich mich nicht an die Etikette halte - aber sie bewundern mich auch dafür, dass ich frei heraus sage, was mir nicht passt.
Ich bearbeite meine negativen Emotionen lieber in einem geschützten Rahmen und dies ist zu einem erstaunlichen Grad erfolgreich gewesen.
Ja, es hat mich verwundert, dass noch einmal soviel Wut hervorbrach. Aber es wundert mich nicht mehr, dass sie schon verraucht ist.
Würde Hass oder Wut in Gegenwart meiner Eltern auftauchen, würde ich es ausdrücken, aber so, wie es ist: Ich fühle jetzt so viel Hass oder Wut in mir, dass ich mich gerne zurückziehen möchte.
Ich fühle so gut wie keinen Hass oder Wut mehr, die sich auf eine Person oder eine Sache richtet, sondern ich fühle das in mir. So brauche ich Raum und Zeit für mich, in mich zu gehen, um das zu fühlen. Ich brauche das niemanden mehr vorzuwerfen.
Psychologisch und emotional ungeübten Menschen etwas "vorzuwerfen" (also z.B. meinen Eltern) habe ich als nicht sinnvoll erlebt, jedesmal, wenn ich es tat. Daher lasse ich es.
 
Alles Liebe für alle Betroffenen!
Das scheinbar unerträgliche ist, dass die Verletzungen sogar in liebender Absicht geschehen. Meine Eltern haben sich wirklich reichlich bemüht, sie haben sich sogar "über"bemüht. Und da ich das erste Kind war, traf ich auf genau die andere Freiheit, wie Du: junge Eltern kommen der Wildheit, Toleranz und der Großartigkeit von Kindern gerne entgegen, sind aber in der Abgeklärtheit und Stabilität nicht so gut ... junge Eltern sind gerne einen Tuk zu bekümmert, zu sehr auf das Kind fixiert ... und das aus lauter Liebe ... es ist nicht ihr "Fehler" ... sie haben wirklich ihr Bestes gegeben und diese Dankbarkeit habe ich auch.
Meine Schmerzen sind schon stark verblasst.
Die Dankbarkeit bleibt sichtbarer.


Und wie schön, dass es auch anders geht. Ja. Danke Urajup.
 
geht so schnell, sind ja Taaaaaaage ... ist kein Witz ....
wozu dran kleben?


Nein, normal.

Ja, wenn man sich der Emotion mal hingibt und sie annimmt, kann es tatsächlich schnell gehen.

Das Geheimnis daran ist wohl das sich dem stellen und das Annehmen. Dadurch entzieht man vlt die Energie.

Ich habe Jahrzente im Unverständnis darüber verbracht, wie meine Eltern mich begleitet haben. Dachte auch, das kann doch nicht wahr sein, wieso wollen sie mich einschränken anstatt mich zu fördern. Aber irgendwann hab ich wie Du erkannt, dass genau das dazu geführt hat, wie ich heute bin.

Dieses vermeintliche Ausnützen der Hilflosigkeit, wie Du es beschriebst kann ich auch nachvollziehen, habe ich selber so gefühlt. Aber auch das habe ich irgendwann eben angenommen dass es war wie es war. Nichts was ich im heute verändern oder rückgängig machen könnte - möchte ich auch ehrlichgesagt nicht. Das neutrale Annehmen war der erste Schritt - das Verzeihen kam von allein - hat sich geformt ohne dass ich es forciert habe.
 
Hallo nagelegt, das Thema berührt mich sehr. Ja, es betrifft mich. Ich habe auch Wut in mir und weiß oft nicht wie ich damit umgehen soll. Vorwerfen möchte ich meinen Eltern nichts. Es ist wohl so, dass ich mich oft einsam und hilflos fühlte. Meine Mutter sah in mir eine Rivalin (denke ich) und was mein Vater für mich empfand weiß ich nicht. Er zog aus als ich 12 Jahre alt war.
Wenn ich damals wütend gewesen wäre müsste ich jetzt nicht soviel Wut mit mir herumschleppen. Ich war eher lieb und zurückgezogen. Introvertiert, bequem für meine Eltern, man kann auch sagen pflegeleicht.
Heute bin ich Mutter von einer 16 jährigen und einer 11 jährigen Tochter. Ich weiß, dass ich auch Fehler mache. Es wird sich später zeigen was meine Kinder mir vorwerfen.;) Allerdings versuche ich immer mit ihnen im Kontakt zu bleiben und sie zeigen mir auch wenn sie wütend sind.
 
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mich selbst zu hinterfragen.
Aber hast du keine Selbstzweifel? Gerade wenn man keine feste Basis, Elternliebe, hat lebt man mit diesen Zweifeln. Warum willst du dich da noch selbst hinterfragen? Ich kann nur von mir schreiben. Ich zweifel oft an meinen Gedanken und Gefühlen, vergleiche mich mit Anderen um herauszufinden ob ich im Normalbereich liege usw. Durch eine Therapie habe ich das ein stückweit abgelegt, aber hinterfragen klingt für mich wie an mir zweifeln....also nicht gut.
 
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