Warum flüchten Flüchtlinge nicht in arabische Ländern, sondern nach Europa?

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Sehr guter kritischer Artikel!

Syrer sind keine Frischzellenkur für darbende deutsche Gemeinden.

Herr Broder at his best, lese ihn sehr gerne, ein sehr guter Reporter auf Welt.de, der immer verbal genau dahin schlägt, wo es politisch weh tun soll.
Ja, einer der wenigen Hoffnungsschimmer, zumal er sich mit keiner Partei gemein macht. Broder ist ein Polemiker der Vernunft, eine Seltenheit. Deswegen hat er zwar auch nicht immer recht, aber öfter als viele andere. :)
 
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Vordergründig: das angeblich bessere Leben hier, Krieg zwingt sie zu fliehen...
Meines Erachtens geht es aber um die Zersetzung aller Glaubensrichtungen, Zersetzen von dem Band zu der Religion sei es im Moslemischen und dem Christlichen etc. und der Auflösung der Kulturen der einzelnen Völker und das Mischen der Völker ineineinander und zudem die Zerstörung von der bisherigen Familienbande, die im Arabischen sehr groß geschrieben wird. Den Deutschen ist das sowieso egal geworden, die haben keine Religion mehr, hinter der sie stehen, keine Kultur mehr, die sie verteidigen, keine Bräuche mehr, die sie lieben, denen ist es scheinbar das Meiste egal geworden auch mit wem sie sich paaren ob sie heiraten oder auch nicht. Es ist egal geworden, ob Mann und Mann oder Frau mit Frau oder Mann und Frau und eine Familienbande gibt es immer weniger. Die wo hier her zu uns kommen kämpfen den größten Kampf ihres Lebens und verlieren sich mit der Zeit und den Kampf gegen eine Moral und des Gewissens. So denke ich. Aber die Worte der alten Propheten müssen sich erfüllen.
 
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Ganz einfach, zur Asyloptimierung.

Die meisten der reichen arabischen Staaten nehmen null Flüchtlinge auf. Hier in Europa, speziell Deutschland dagegen, wird man am Bahnhof mit Welcome Schildchen, Spielzeug und einem Tee begrüßt. Des weiteren lockt die Aussicht auf einen Arbeitsplatz und auf eine Wohnung (auch wenn das nicht der Realität entspricht). Und allein für das hier erscheinen, "hallo hier bin ich", gibt es sofort Geld.

Also wenn ich die Wahl und Mittel hätte, würde ich mich auch eher gegen ein Barackencamp in der Wüste entscheiden und auf nach Deutschland reisen. Das böse Erwachen kommt dann später, wenn man auf ein Land trifft, das es gut meint, aber in der Umsetzung kläglich scheitert.

Wie sagte Mutti so schön: "Nu jo, jetzt sin se erstmol do." Und weil erst Handeln vor erst Denken kommt! werden sie fürs erste in Zelten gehortet, und warten vorerst vergeblich auf Job und Wohnung.

Der Traum aber bleibt.

Was die reichen Länder wie Saudi Arabien betrifft, scheinen die guten Nachrichten nicht enden zu wollen. Flüchtlinge mögen sie zwar so gut wie keine aufnehmen, aber sie haben dafür die aller beste und humanste Lösung, die man sich nur vorstellen kann, parat: Nämlich 200 neue Moscheen in Deutschland zu finanzieren. Halleluja!
 
So sah sie schon immer aus. Man denke nur an die Millionen palästinensischen "Flüchtlinge", die in Wahrheit Nachkommen von Flüchtlingen sind, aber trotzdem in Lagern gehalten werden, um ein Druckmittel gegen Israel zu haben. Wer soll denn Israel fluten und die Juden ausrotten, wenn die Nachkommen nicht als Staatenlose in Zwingern, sondern als integrierte Bürger im Land ihrer Geburt leben?

Wenn die arabische Welt sich selbst um die aktuellen Flüchtlinge kümmern würde, würde sie ein Problem lösen, das ihr nutzt, da diese Leute mehrheitlich junge, männliche Moslems sind und ihren Glauben in die aufgeklärte Welt tragen, wo es zunehmend als unangemessen gilt, die Werte der Aufklärung zu verteidigen, denn das könnte die große Friedensreligion beleidigen, "die mit sich selbst nichts zu tun hat" (Anabel Schunke), und wenn die beleidigt ist, dann brennt die Luft. Saudi-Arabien versteht unter Hilfe das Angebot, 200 Moscheen in Deutschland zu bauen, und darin zeigt sich auch, worum es den Saudis geht: um die Islamisierung Europas. Jordanien und der Libanon ziehen da als einzige nicht mit.


Man mag es kaum glaube aber die Golfländer halten den Flüchtlingsstrom in Schach weil Sie Angst vor „Überfremdung“ und politischen Unruhen haben, und so eine Möglichkeit sehen den iranisch-schiitischen Einfluss zurückzudrängen um das Land so vor innerpolitischen Revolten zu schützen.

Das muss man sich mal überlegen, unfassbar.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-09/golf-staaten-fluechtlinge-saudi-arabien/seite-2

Als 2011 in Kairo, Tunis und Damaskus die arabischen Rebellionen losbrachen, hatten die Golfländer ihre Jugend vor allem durch Geldgeschenke ruhig gehalten. Und indem sie die islamistischen Strömungen dieser Protestbewegungen vor allem in Syrien zunächst mit Geld und später mit Waffen versorgten. Das hatte zum einen strategische Gründe: Riad, Doha und Kuwait City wollten und wollen den iranisch-schiitischen Einfluss zurückdrängen. Es diente und dient aber auch dazu, das innenpolitische Unruhepotenzial ablaufen zu lassen – vor allem nach Syrien. Nichts käme den Regierenden ungelegener, als einige Zehntausend syrische Flüchtlinge in ihren Ländern, die dank der gemeinsamen Sprache ihrer Wut über diese fehlgschlagene Politik Ausdruck verleihen könnten.

In diesem Punkt wissen die Herrscher am Golf die große Mehrheit ihrer Untertanen hinter sich. Zumal die eine panische Angst vor "Überfremdung" pflegen.

Rund die Hälfte der Bevölkerung am Golf besteht aus ausländischen Zeitarbeitern, die die Infrastruktur aufbauen und instand halten. In kleinen Ländern wie Kuwait und Katar beträgt der Anteil der Ausländer um die 80 Prozent. Überwiegend sind es Billiglohnarbeiter aus Indien, Pakistan, Nepal und Bangladesh, die Wolkenkratzer und Sportstadien bauen, Straßen fegen, Müll einsammeln, Kinder betreuen und den Haushalt führen. Knebelverträge und totale Abhängigkeit von ihren Arbeitgebern machen sie zu einer willigen und leicht zu manövrierenden Masse. Trotzdem grassiert die Angst, die Ankunft könnte dazu führen, dass die Einheimischen die Kontrolle über das Land verlieren. Denn die Syrer können nicht nur Arabisch. Viele von ihnen haben auch Erfahrung in der Organisation von Protesten.
 
Ja, einer der wenigen Hoffnungsschimmer, zumal er sich mit keiner Partei gemein macht. Broder ist ein Polemiker der Vernunft, eine Seltenheit. Deswegen hat er zwar auch nicht immer recht, aber öfter als viele andere. :)

Dann werde du doch zum Broder des Forums :sneaky: Polemik fließt doch als Blut durch deine Adern :D
 
Was die reichen Länder wie Saudi Arabien betrifft, scheinen die guten Nachrichten nicht enden zu wollen. Flüchtlinge mögen sie zwar so gut wie keine aufnehmen, aber sie haben dafür die aller beste und humanste Lösung, die man sich nur vorstellen kann, parat: Nämlich 200 neue Moscheen in Deutschland zu finanzieren. Halleluja!

Das fällt dann wohl unter religiöse Zeichen setzen, hat aber mit humanitärer Hilfe vor Ort wenig zu tun, sondern mit Aufrechterhaltung der kulturellen Identität im Einwanderungsland.

Warum regt der Zentralrat der Muslime in DE eigentlich nicht mal an, Moscheen zu räumen für muslimische Flüchtlinge?
 
Eine interessante Frage:

Warum flüchten die Flüchtlinge nicht in arabische Ländern, sondern genau nach Europa?

In arabischen Ländern hätten sie doch Menschen in ihrem Umfeld mit der gleichen Religion und die gleiche Kultur, usw.

Warum sollte gerade Europa muslimische Flüchtlinge aufnehmen? Ich finde, die kann man alle zurück schicken!

Demokratie in Europa ist der HauptGrund, warum Flüchtlinge hierherkommen. Den gebildeten Arabern ist das mittelalterliche (despotische) System in ihren Ländern durchaus bewußt, Afrikaner und Asiaten orientieren sich wiederum am Beispiel ihrer Kolonialherrchaft.

Mein politisches Flüchtlingsdasein began in Österreich, in einer Zeit, als es an Hilfe außer Flüchtlingslager Traiskirchen (ab 1992 ins Betreuungsstelle Traiskirchen umbenannt) nur die Wintermäntel (keine Schuhe!) zur Verfügung standen, dazu vom UN-Flüchtlingsskommissar bezahlter Transit in das Aufnahme-Land. Im Aufnahmeland warteten Arbeitsangebote, die meist sofort angenommen wurden, weil das Hotel nur ein paar Tage zur Verfügung stand. Verlockend waren Aufnahmebedingungen in Südafrika, aber dieses Land kam für viele Menschen aus politischen Gründen nicht in Frage.
 
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Demokratie in Europa ist der HauptGrund, warum Flüchtlinge hierherkommen. Den gebildeten Arabern ist das mitteralterliche System in ihren Ländern durchaus bewußt, den Afrikanern und Asiaten das Beispiel ihrer Kolonialherrchaft wiederum.
Du meinst den 10-15% der Flüchtlinge, die tatsächlich gebildet sind. Mich würde es ja auch nicht nach Saudi Arabien ziehen. Übrigens wäre es egal wieviel Geld man mir anbieten würde, oder mir winken würde, selbst wenn ich gar nichts tun muss.

Es geht um Geld, nicht um Demokratie in erster Linie. Es geht um Flucht vor den dotigen fundamentalistischen Diktaturen und deren Grausamkeiten. Um das Sozialsystem hier bei uns, was dort fehlt. Und das ist den Leuten auch auf rein zwischenmenschlicher Ebene nicht zu verdenken.

Insofern mache ich Menschen, die möchten, dass es ihnen persönlich besser geht, auch gar keinen Vorwurf.

LG
Any
 
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