Unterdrückte Wut

Und es kann für beide heilend sein, für den anderen, weil er über sein Handeln nachdenken wird und für einen selber, weil man kanalisiert hat. Man kann aus egoistischen Gründen wütend sein, aber auch das sollte man sich eingestehen, weil man sonst nicht den Unterschied herausfinden wird.


Hallo!

Meinst du mit "sich eingestehen aus egoistischen Gründen wütend zu sein" man soll sich zugestehen wütend zu sein auch auf die Gefahr hin im nachhinein drauf zu kommen dass man aus egoistischen Gründen wütend war?
Oder man muss sich den Egoismus eingestehen um herauszufinden was "heilsame" Wut ist?

Ich denke Wut ist ein egoistisches Gefühl. Aber das mein ich nicht unbedingt in einem schlechten Sinn.

Man denkt man meint etwas gut und im Nachhinein bemerkt man dass man nur eine unscheinbar "feine Klinge" geführt hat. Das ist mir hernach schon mal aufgefallen.

lg
 
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Loge 33 schrieb:
Wut ist Ohnmacht, las ich hier mal. Hat viel Wahres.

Für mich ist Wut eine ganz normale menschliche Reaktion. Nur, wenn diese unterdrückt wird - von einem selber oder von außen - würde ich zustimmen, daß damit Ohnmacht verbunden ist. Diese unterdrückte aggressive Emotion sucht sich dann andere Wege, um zu Ausdruck zu kommen, z.B. durch Krankheiten. Quasi wird dann der eigene Körper "angegriffen". Krebs soll davon eine sein. Oder Depressionen.


LG
U.
 
Naja, viele Wege führen zum Ziel.
Ich meine das zum Beispiel besonders die Deutschen nach aussen hin gerne so klinisch rein wirken möchten, bzw. ist dieses Verhalten so anerzogen.
Man spricht dabei von Temperament, wobei man meinen könnte, sowas gibt´s bei den Deutschen garnicht. Da muss man schon nach Spanien oder Italien gehen. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man wütend sein kann, ohne sich selbst und andere dabei zu verurteilen. Ich meine, guck Dir mal das Leben in Italien an, die Leute da beschimpfen sich tagtäglich, hupen wie wild durch die Gegend und geraten aneinander. Sie lassen ihrem Temperament einfach freien Lauf und wissen alle kollektiv, dass sie nunmal so sind. Hier wird lieber einen auf Gutmensch gemacht, man ist ja ach so tolerant und son Gedöns. Das ist in meinen Augen einfach nur Unehrlichkeit, anerzogen. Leider.
Seinen Gefühlen in all seinen Facetten freien Lauf zu lassen, ist der Schlüssel zu innerer Harmonie. Aber uns wird erzählt, wir müssten uns auf das Positive konzentrieren, das andere einfach ausblenden. Absoluter Nonsens.

Meinst du mit "sich eingestehen aus egoistischen Gründen wütend zu sein" man soll sich zugestehen wütend zu sein auch auf die Gefahr hin im nachhinein drauf zu kommen dass man aus egoistischen Gründen wütend war?
Oder man muss sich den Egoismus eingestehen um herauszufinden was "heilsame" Wut ist?

Ich denke Wut ist ein egoistisches Gefühl. Aber das mein ich nicht unbedingt in einem schlechten Sinn.

Man denkt man meint etwas gut und im Nachhinein bemerkt man dass man nur eine unscheinbar "feine Klinge" geführt hat. Das ist mir hernach schon mal aufgefallen.

lg
 
Naja, viele Wege führen zum Ziel.
Ich meine das zum Beispiel besonders die Deutschen nach aussen hin gerne so klinisch rein wirken möchten, bzw. ist dieses Verhalten so anerzogen.
Man spricht dabei von Temperament, wobei man meinen könnte, sowas gibt´s bei den Deutschen garnicht. Da muss man schon nach Spanien oder Italien gehen. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man wütend sein kann, ohne sich selbst und andere dabei zu verurteilen. Ich meine, guck Dir mal das Leben in Italien an, die Leute da beschimpfen sich tagtäglich, hupen wie wild durch die Gegend und geraten aneinander. Sie lassen ihrem Temperament einfach freien Lauf und wissen alle kollektiv, dass sie nunmal so sind. Hier wird lieber einen auf Gutmensch gemacht, man ist ja ach so tolerant und son Gedöns. Das ist in meinen Augen einfach nur Unehrlichkeit, anerzogen. Leider.
Seinen Gefühlen in all seinen Facetten freien Lauf zu lassen, ist der Schlüssel zu innerer Harmonie. Aber uns wird erzählt, wir müssten uns auf das Positive konzentrieren, das andere einfach ausblenden. Absoluter Nonsens.

"Viele Wege führen zum Ziel" - ja klar... Wollt nur wissen wie du das gemeint hast.
Ja da geb ich dir Recht bei den kulturellen Einflüssen.

lg
 
Nunja, alle Gefühle sind egoistisch. Wir benennen etwas nur egoistisch, wenn wir es als negativ einstufen. Wie soll ich sagen, diejenigen, die sich so sehr zurückhalten in der Hinsicht, sind die jenigen, die sich am meisten selber verurteilen, schnell ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie nur schon merken, dass Wutgefühle in ihnen aufkommen...

"oh nein, ich werde wütend, das darf ich doch garnicht, ich lasse es mir nicht anmerken, dann bin ich ein braver Mensch und keiner guckt mich schief an..."

Schwachsinn! Das ist pure Selbstvergiftung. Wir sind menschliche Wesen mit verschiedensten Empfindungen.

Es gibt sozusagen zwei unterschiedliche Wuttypen. Die einen, die sich um nichts scheren, dass ihre Wut etwas kaputt machen könnte und die jenigen, die dauernd ihre Wut unterdrücken. Beide wirken destruktiv. Die einen hauptsächlich sich selbst gegenüber die anderen ihren Mitmenschen gegenüber.
 
Ja da hast du wohl recht!

Ich gehöre zu denen die es schwer rauslassen wollen.

Ich glaube aber das es verschiedene Graustufen gibt dieser zwei Extreme und das man eine Mischung ist.

Die Ursachen für ein Extrem können auch vielfältig sein.

Zb seine Wut nicht zeigen können könnte mMn folgende Ursachen mitunter haben:

-Hab ich Angst andere zu verletzen oder werde ich verletzt wenn ich Wut zeige weil das Gegenüber stärker ist (und ich bestraft werde).

-Hab ich Scheu Schuld auf mich zu laden wenn ich "schlecht und gemein" bin.
-Oder will ich gut, überlegen und souverän dastehen und habe ich es deswegen nicht nötig Wut zu zeigen.

-Vielleicht hat man nicht gelernt mit der eigenen Wut umzugehen.
(Ist man eben so erzogen worden. Passt es nicht ins Selbstbild oder kann man Aggressionen nur in der Opferrolle zulassen)

-Vielleicht fühlt man sich nicht angenommen mit seiner Wut (und empfindet es als sinnlos sie zu zeigen?)


Sind nur paar Gründe, die ich mir vorstellen kann und die teilweise auf mich zutreffen.

LG
 
Ja, das ist gut aufgelistet. Einige dieser Gründe treffen auch auf mich manchmal zu. Es ist eben ständige Arbeit an sich selbst, all seine Facetten in Einklang zu bringen. Dafür ist ein Leben gerade lang genug.

LG

Zb seine Wut nicht zeigen können könnte mMn folgende Ursachen mitunter haben:

-Hab ich Angst andere zu verletzen oder werde ich verletzt wenn ich Wut zeige weil das Gegenüber stärker ist (und ich bestraft werde).

-Hab ich Scheu Schuld auf mich zu laden wenn ich "schlecht und gemein" bin.
-Oder will ich gut, überlegen und souverän dastehen und habe ich es deswegen nicht nötig Wut zu zeigen.

-Vielleicht hat man nicht gelernt mit der eigenen Wut umzugehen.
(Ist man eben so erzogen worden. Passt es nicht ins Selbstbild oder kann man Aggressionen nur in der Opferrolle zulassen)

-Vielleicht fühlt man sich nicht angenommen mit seiner Wut (und empfindet es als sinnlos sie zu zeigen?)
 
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schneekönigin;3186767 schrieb:
Das Problem ist, dass bei so ziemlich allen Menschen aber noch diese unterdrückte Wut mitfließt. Mal mehr, mal weniger und so wird der eine schneller und stärker wütend als der andere. Diese Menschen können z. B. auch nicht mehr ihre Eltern, Kinder, Lehrer oder sonst wen anschreien und ihrer Wut Ausdruck verleihen. Dies wäre auch unfair, denn oftmals wollen ja andere Menschen gar nichts Böses. Wir leben in einem Beziehungsgefüge und ich glaube wirklich, dass da ganz, ganz viele Faktoren und Kränkungen eine Rolle spielen. Und selbst wenn man dann in einer Situation angemessen reagiert, so ist die (alles umfassende) unterdrückte Wut doch eigentlich oft noch da. Man muss es nicht mit Sport und Kreativität lösen, aber letztlich zählt wohl die Ausgeglichenheit.

Da find ich auch. Oft kann man mit so einer unterdrückten Wut nicht abschätzen wie angemessen reagieren auf harmlose Konflikte bzw. kommt dann auch die Angst dazu noch mehr gekränkt zu werden so dass sich noch mehr Wut anstauen könnte, oder die Angst sich so weit aufzuregen, dass man gar überreagiert wegen der unterdrückten Wut im Hintergrund und sein Gegenüber zu übervorteilen. Andererseits hat sich die Wut vielleicht erst angestaut wegen dem Unvermögen die Wut angemessen rauszulassen. Da beisst sich die Katze in Schwanz.

Was schlägst du vor um die Ausgeglichenheit zu erlangen der es Bedarf?

Ich meine ein Sicherheitsnetz, sowohl materielle Sicherheit als auch soziales Netz, und gesundes Selbstbewusstsein sind wichtig, damit man sich zugesteht sich zu verteidigen und abzugrenzen und um auch eine gewisse Toleranzschwelle gegenüber Angriffen aufzubauen. Ich glaube dass viel Wut vielleicht auch entsteht aufgrund von Existenzängsten. Das fängt vielleicht schon mit Neid an, dem Gefühl ungerecht behandelt zu werden und geht bei Mobbing weiter.

lg
 
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