Kinder und Psychopharmaka

[Ireland]

Man sollte aber rausfinden warum auf einmal soviele Kinder Verhaltensprobleme haben. Die Kinder haben ein Problem, und die Pharmafirmen reagieren auf das Problem, Die Pharmafirmen sind doch nicht das Problem, das Verhalten der Kinder ist. Warum die Pharmafirmen beschimpfen, lenkt es nicht davon ab, die Ursache und eine Lösung für das Verhalten der Kinder zu finden?

Der Druck ist durch PISA und allem, was sich dem anschloss (G8, verbindliche Schulempfehlungen) enorm geworden.
Zudem gibt es kaum noch typische Ausbildungsberufe, wo man auch heute noch genug verdienen kann, um etwas umfangreichere Ziele zu verwirklichen und nicht über kurz oder lang von Arbeitslosikeit bedroht zu sein.
Früher gab es kein Internet, keine jederzeit verfügbaren Computerspiele (einerseits "Zeitfresser", aber auch Zeichen der Komplexität der Anforderungen und sozialen Strukturen und der "Schnelligkeit" bis "Schnellebigkeit").
Die wenigsten Familien schaffen es heute, mit nur einem Einkommen auszukommen, der Trend geht zum Nebenjob trotz Vollzeitstelle.
Betreuungseinrichtungen sind relativ neu und waren oft bislang mehr "Verwahranstalten" als Orte zum Wohlfühlen und Entfalten.

Diese Liste kann man gewiss noch lange fortsetzen.

 

[Anevay]

Vielleicht bekommen Kinder heute nicht den Ausgleich den wir früher hatten. Ich war als Kind nach den Hausaufgaben immer draussen, auch im WInter. Kinder sitzen einfach zu viel rum und bekommen keine Bewegung. Fernsehen durfte ich nur 30 Minuten am Tag.

Bewegung alleine hilft nicht, denn dann würden die Kinder darum betteln, raus zu dürfen und das tun sie nicht. Im Gegenteil, sie wissen oft nicht, wieso sie so verträumt, so hyperaktiv sind (es gibt beide Varianten bei AD(H)S, meist wird es leider auf den Zappelphillip reduziert).

Ich habe im Rahmen meiner Selbsthilfetätigkeit Kinder erlebt, die ohne Medikation irgendwo stationär in Heimen geendet wären, wenn sie diese Alternative der "bösen Pille" nicht gehabt hätten. Drum bin ich ob Pauschalisierungen dann traurig, es wird der Realität nicht gerecht zu sagen: böse Pille.

Das Kind bemerkt, dass es falsch ist, sich falsch verhält und kann dies aus eigener Kraft nicht regulieren, kannst Du dir auch nur im Ansatz den Leidensdruck vorstellen, bornfree? Ich kann, ich habe das live miterlebt.

Allerdings habe ich auch viele Eltern erlebt, die es sich wirklich viel zu einfach machten oder die aus Angst, ihr Kind könnte zu schlechte Noten in der Schule bringen, sich nicht trauten eigene Wege zu gehen, sich einzusetzen für die eigenen Kinder. Und stattdessen versuchen, mit Pille ihre Kinder normgerecht anzupassen. Bedingt funktioniert dies sogar, nur ich sehe es so, dass dies nicht der Vorteil der Kinder ist, sondern der Vorteil der Eltern. Sie parken ihre Kinder vor PC und Glotze, niemand sonst.

Ebenso Lehrer, die Eltern versuchen zu nötigen, damit das Kind nicht rumnervt im Unterricht.

Schau mal, hier ein anderes Konzept, eins, das nicht gleich pathologisiert:
http://www.integrationstheorie-und-adhs.de/

Nur Schule soll sieben, aussortieren, nicht wirklich jedes Kind nach seinen Möglichkeiten fördern, so wie es so gerne verkauft wird. John Taylor Gatto hat dazu ein Buch verfasst "Verdummt noch mal", er zeigt auf, was in Schule falsch läuft.

LG
Any

 

[skadya]

ich finde das hier auch gut beschrieben ;

http://5-elemente.org/Forum/index.php/topic,710.0.html :

Die heutige Zeit stellt unsere Kinder vor ungewöhnliche nie dagewesene Herausforderungen. Chaotische Reizüberflutung, permanente Überforderung von Eindrücken und ein nie dagewesener Erwartungs-und Leistungsdruck führen zu seelische Unruhe. Mangel an innerem Halt und familiärer Stabilität (natürliche Lebensrhythmen) fehlen oft in dieser neuen „ Feld“ des „zuviel von allem“

Im Trubel des Alltags ist kaum Platz für die Wahrnehmung eigener Emotionen, Gefühle und Bedürfnisse. Sie finden zu wenig Beachtung und kaum Ausdruck. So kommt es zu Ungleichgewichten und Blockaden im Energiefluss des Kindes. Diese entladen sich über Verhaltensauffälligkeiten, körperliche Symptome und oftmals auch in Krankheiten.

Die Betroffenen leiden an sich und der Welt, für die sie zu sprunghaft, spontan und oft auch zu intelligent sind. Meist werden sie mit ihren abweichenden „Vorstellungen“ zur Provokation für Eltern
und Bürgerwelt

 

[ersteslebewesen]

ritalin ist eine droge und macht abhängig. Kinder die hyperaktiv sind, haben einen mangel aus der ernährung!

 

[Cleopatra2000]

Es ist doch die ganze Gesellschaft, die nicht mehr normal tickt. Und in einer kranken Gesellschaft verhalten sich Kinder halt "verhaltensauffällig". Eine Gesellschaft, die ihre 4-jährige Kinder schon in diese Leistungsspirale zwängt, ohne sich zu hinterfagen, ist schon etwas bala bala.

 

[ersteslebewesen]

Genau so ist es.

Unsere kindergärtnerin meinte, das kind müsse schon mit drei in den kindergarten, damit es alles lernen kann, was es für die schule benötigt. Das ist doch irre.

 

[Cleopatra2000]

Ja, und du kannst dir die lange Liste nicht vorstellen, was sie alles erfüllen müssen nach den 1 - 2 Jahren Kindergarten.

Die Kindergärnerin zeigte mir eine solche Liste mit mit etwa 50 Fertigkeiten, die sie beherrschen müssen - u.a. mit den Stelzen gehen. Hey, ich sagst dir, das ist doch völlig plem plem. Alleine zum Kindergarten gehen, trotz gefährlicher Strasse, auch wenn sie im Grunde nocht nicht reif wären. Nich alle Kinder sind mit 3 oder 4 reif dafür. Die haben keine Chance, werden alle in denselben Topf geschmissen und wehe dem, der sich nicht anpasst und nicht mitmacht. Verschiedenartige Charaktere haben hier gar nix zu suchen. Sie müssen an tausen Ding denken, kaum stehen sie auf ihren Füssen. Da wunderts doch nicht wirklich jemanden, dass gewisse dann halt verhaltensauffällig werden.

 

[skadya]

Ja, und du kannst dir die lange Liste nicht vorstellen, was sie alles erfüllen müssen nach den 1 - 2 Jahren Kindergarten.

Die Kindergärnerin zeigte mir eine solche Liste mit mit etwa 50 Fertigkeiten, die sie beherrschen müssen - u.a. mit den Stelzen gehen. Hey, ich sagst dir, das ist doch völlig plem plem. Alleine zum Kindergarten gehen, trotz gefährlicher Strasse, auch wenn sie im Grunde nocht nicht reif wären. Nich alle Kinder sind mit 3 oder 4 reif dafür. Die haben keine Chance, werden alle in denselben Topf geschmissen und wehe dem, der sich nicht anpasst und nicht mitmacht. Verschiedenartige Charaktere haben hier gar nix zu suchen. Sie müssen an tausen Ding denken, kaum stehen sie auf ihren Füssen. Da wunderts doch nicht wirklich jemanden, dass gewisse dann halt verhaltensauffällig werden.

sonst was ?

dazu fällt einem wirklich nichts mehr ein .

gibt es diesen schwachsinn eigentlich nur in DE oder österreich oder auch woanders ?

 

[Cleopatra2000]

sonst was ?

dazu fällt einem wirklich nichts mehr ein .

gibt es diesen schwachsinn eigentlich nur in DE oder österreich oder auch woanders ?

Auch in der Schweiz, wahrscheinlich auch in Amerika und erst recht in Japan. Du, inzwischen scheint sich das auszubreiten wie eine Seuche. Es wird immer mehr und mehr gefordert von Kindern. Amerika ist glaub Weltmeister in Sache Ritalinvergabe bei Kindern und Jugendlichen. Offenbar gibt es dort Schulen, wo etwa 50% damit ruhiggestellt werden.

In Japan soll es immer mehr Jugendliche geben, die sich nur noch zu Hause verstecken und mit der Aussenwelt nix mehr zu tun haben wollen. Es gibt einen Ausdruck dafür, der mir gerade entfallen ist. Da wunderts nicht wirklich bei diesem grausamen Leistungsstress der dort herrscht. Aber ein Grossteil der Leute suchen die Probleme bei diesen Jugendlichen....

 

[ersteslebewesen]

Ja, und du kannst dir die lange Liste nicht vorstellen, was sie alles erfüllen müssen nach den 1 - 2 Jahren Kindergarten.

Die Kindergärnerin zeigte mir eine solche Liste mit mit etwa 50 Fertigkeiten, die sie beherrschen müssen - u.a. mit den Stelzen gehen. Hey, ich sagst dir, das ist doch völlig plem plem. Alleine zum Kindergarten gehen, trotz gefährlicher Strasse, auch wenn sie im Grunde nocht nicht reif wären. Nich alle Kinder sind mit 3 oder 4 reif dafür. Die haben keine Chance, werden alle in denselben Topf geschmissen und wehe dem, der sich nicht anpasst und nicht mitmacht. Verschiedenartige Charaktere haben hier gar nix zu suchen. Sie müssen an tausen Ding denken, kaum stehen sie auf ihren Füssen. Da wunderts doch nicht wirklich jemanden, dass gewisse dann halt verhaltensauffällig werden.

klar, sollen ja alle konforme arbeitstiere werden!