Hat man real überhaupt eine Chance?

Ich habe begriffen dass die etwas lichten Momente bei fast jedem Menschen selten sind. Hat man ÜBERHAUPT eine echte Chance, oder macht man sich ständig etwas vor? Und zuletzt wird man dann nach all der Mühe noch hingerichtet? Ich meine damit die Tötung jeder Person durch den natürlichen Ablauf! Was ist das eigentlich alles?


Ich verstehe die Frage nicht.

.) Hat man eine echte Chance ? - Hä ? Eine echte Chance auf was ?

.) Wird man zuletzt nach all der Mühe doch hingerichtet mittels Tod durch natürlichen Ablauf ? Soll das Tod durch den Alterungsprozess heißen ?
 
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Verstandesmäßig betrachtet ist a l l e s sinnlos, aber es gibt allemal solche Gefühle wie Glück oder besser: Erfüllung. Und die tägliche Mühle ist die Hürde, die zwischen mir und der Erfüllung steht. Sie ist sozusagen das "Hamsterrad", das uns daran hindert, wirklich zur Besinnung, zur Bewusstheit, zu kommen. Wenn es mir gelingt, aus dem Hamsterrad auszusteigen - was zugegebenermaßen etwas Mut kostet -, werde ich bereits anders dem Leben gegenüberstehen.

Dem stimme ich zu. Ich finde, nicht ich allein, sondern die ganze Gesellschaft/Politik sollte mit ihren Bemühungen am "Hamsterrad" ansetzen. Von überall tönt es dass unser Land ein Land der Freiheit ist. Und jeder sich entfalten kann wie er will.

Von wegen. Dieses Gefühl hab ich absolut nicht.

Ich würde zB. gerne Expetionen machen. Mal Australien und Neuseeland durchwandern. Oder von hier (Wien) nach Kapstadt zu Fuss. Ja ich hab mir durch den Verdienst meiner Arbeit sogar die finanziellen Mittel dazu erarbeitet.

Was mich daran hindert ? Die mickrigen 25 Urlaubstage im Jahr.

Kündigen ? Dann würde ich meine kurzfristigen Ziele erreichen und aber mein langfristiges Bedürfnis nach finazieller Sicherheit dafür opfern.

So bleibt mir nichts über, als bis zur Pension zu warten. Da auch diese unsicher ist (Anhebung des Pensionsalters, Tod durch Krankheit, Verlust der körperlichen Mobilität im Alter) werde ich meine Ziele vielleicht nie verwirklichen können.

Einige wenige die Intelligenter waren, welche mehr Glück hatten, bessere Connections hatten, die könnten ihre Ziele erreichen (möglicherweise).

Unsere Gesellschaft ist nicht frei. Es hat nur heute eine breitere Masse von Leuten eine Chance auf "Freiheit sich selbst zu verwirklichen" als in der Monarchie (wo die Geburt die Chance bestimmte).

Aber ich hab selber keine Idee wie man am "Hamsterrad" ansetzen könnte ohne die "sozialen Errungenschaften" (Pension, Gesundheitswesen, etc..) zu gefährden. Das derzeite System ist ein schlechtes, aber mir fällt auch kein besseres ein. So muss ich damit klarkommen das ich meine selbst gesetzten Ziele, ohne mich lagfristig ins Verderben zu stürzen, vielleicht nie erreichen werde.
 
Was mich daran hindert ? Die mickrigen 25 Urlaubstage im Jahr.

Kündigen ? Dann würde ich meine kurzfristigen Ziele erreichen und aber mein langfristiges Bedürfnis nach finazieller Sicherheit dafür opfern.
hättest du evtl die möglichkeit auf unbezahlten urlaub bei rechtzeitiger ankündigung? ist ja z.b. auch möglich wenn man kurzfristig sich um einen schwer kranken angehörigen kümmern müßte. gibt doch da bestimmt ne lösung.

soweit ich weiß gibt es in amerika und asiatische länder noch weniger urlaub und diese nehmen sich auch unbezahlten teilweise dazu. also sofern sie sich es natürlich leisten können. kann mich aber auch hier nur auf doku berichte berufen.
 
Tatiana Goritschewa, Die Kraft der Ohnmächtigen.
Weisheit aus dem Leiden (Wuppertal, 1987)



”Hier im Westen erlebe ich eine große Leidensscheu bei den Christen. Sie schämen sich sogar zu sagen, daß sie leiden oder Not haben.

Aber wie sollen diese Christen die Tiefen und damit den Reichtum des Lebens überhaupt einmal erfassen können?
Sie schämen sich, anstatt das Leben zu nehmen, wie Gott es gibt – sogar die Christen!

Man hat noch nicht entdeckt, wie das Leiden den Menschen bereichert, verinnerlicht, wie es den Menschen menschlich macht.


Aber es ist nicht nur Scham, es ist auch Unwille. Es ist eine Glücksphilosophie; der Mensch meint, er habe ein Recht auf Glück, und er weiß gar nicht, was er sich damit selber für ein Leid antut, denn dieser Rechtsanspruch auf Glück zerreißt ihn.

Er ist wie ein auf die falsche Bank ausgeschriebener Scheck.

Es ist vielleicht gut, daß man das Glück sucht. Denn eigentlich sollten die Christen wirklich die glücklichsten Menschen sein. Aber wie man und wo man es
sucht – darauf kommt es an.

Die meisten mischen da von jedem etwas zusammen: Ein bißchen – nicht zu
wenig! – Geld, etwas Fernsehen, etwas Reisen, etwas Kultur, etwas Wissenschaft, von allem etwas. Das Haben wird ganz groß geschrieben.

Und so sucht man das Glück an der falschen Stelle. Man versteht nie, daß Glück mit dem Kreuz verbunden ist.

Gott verbirgt das Glück im bestehenden Leid, denn wer Leid annimmt, erlebt darin auch eine besondere Nähe zu Gott, die jedes andere Glück übersteigt.

Diese Erfahrung habe ich gemacht. Sie war leichter in Rußland zu machen, als das KGB mich verhaftete. Ich wußte, daß sie mich eines Tages verhaften
würden. Aber dann kamen sie doch unerwartet, und eine ganze Welt tat sich mir auf, eine dämonische Welt, in der man schon siebzig Jahre alles Lebendige
tötet, wo die Spezialisten des Mordens sind.

Als man mir sagte:
’Wir werden Sie in eine psychiatrische Klinik schicken‘, und ich hörte, wie man anrief und das Auto anforderte, da habe ich mir vorgestellt, daß mein
Leben – nicht nur mein psychisches, sondern mein psychisches und geistiges Leben – wirklich an der Grenze zum Tode angelangt war.

Nun war das Leiden da. Ich befand mich in einer Sackgasse. Das war
unbeschreiblich schwer zu ertragen. Und dann habe ich gesagt:

’Gott, wenn du willst, dann nimm sogar diese letzte Möglichkeit zu leben von mir.‘
Und ich kann sagen, daß mich augenblicklich eine ganz andere, eine neue Energie erfüllte, eine solche Ausstrahlung wirklichen Glücks, daß ich mich zu nichts mehr durchringen mußte – ich habe mich einfach geändert.

Ich war ein anderer Mensch dort in jenem Zimmer, ein ganz anderer Mensch. Das war eine solche Gnade, wie ich sie niemals vorher erlebt hatte.
Man kann nur wünschen, daß alle Menschen das erleben. Ich glaube, es ist nicht das Leid – man könnte so viel leiden!

Es ist einfach die Bereitschaft, das Leid anzunehmen, jenes Leid, das Gott einem in der jeweiligen Stunde zugedacht hat als Gnade.
Man erlaubt dem Unglück, daß es einen wegtreibt von Gott und den Menschen.

Man ist total allein. Man hat keine Zeit, man hat keine Vergangenheit, keine Zukunft, keine Gegenwart. Man ist wirklich wurzellos.

Und das ist der Zustand der heutigen Menschen hier – auch vieler Christen. Sie sind noch mehr Emigranten als ich in dieser Welt, weil sie wirklich unglücklich sind, ganz abgerissen von sich selbst, von dem Boden, von Gott.
Und es wäre die Aufgabe der Christen, ihnen nachzugehen und sie in die Gegenwart Gottes wieder heimzuholen.“ [. . . ]

”Es ist fast ein Gesetz, daß man, wenn man liebt, leidet und das Leiden nur erträglich ist in der Liebe.“
 
Tatiana Goritschewa, Die Kraft der Ohnmächtigen.
Weisheit aus dem Leiden (Wuppertal, 1987)
”Hier im Westen erlebe ich eine große Leidensscheu bei den Christen. Sie schämen sich sogar zu sagen, daß sie leiden oder Not haben.
hm..also durch meinen umzug bin ich ja nun schon 18 jahren von christen umgeben. aber das sie scheu davor haben über not und leid zu klagen oder sich darüber permanent zu äußern, könnte ich jetzt so nicht bestätigen :confused:
 
hallo silja,

finde deinen beitrag zum thema total gut,
den das leid auch postiv sein kann sehen die wenigsten und das leid und konflikt bewältigung uns reich macht im sinne wir wachsen können im innern und das viel wichtiger ist als,
erfolg , geld und ansehen im außen,

das alles einen sinn macht nur wir können das nicht erfassen weil zuwenige am Gott glauben und auch nicht das ganze erfassen können aus unseren begrenzeten blickwinkel.

lieben gruß gilla
 
lieben gruß gilla

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die leidenden sind dem himmelreich nahe
darum thun die mächtigen und reichen alles
um das leiden dieser welt zu vergrössern
damit sie, die leidenden, das himmelreich
auch wirklich erreichen

maledetto il grande 1646 - 1698


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Dem stimme ich zu. Ich finde, nicht ich allein, sondern die ganze Gesellschaft/Politik sollte mit ihren Bemühungen am "Hamsterrad" ansetzen. Von überall tönt es dass unser Land ein Land der Freiheit ist. Und jeder sich entfalten kann wie er will.

Von wegen. Dieses Gefühl hab ich absolut nicht.

Ich würde zB. gerne Expetionen machen. Mal Australien und Neuseeland durchwandern. Oder von hier (Wien) nach Kapstadt zu Fuss. Ja ich hab mir durch den Verdienst meiner Arbeit sogar die finanziellen Mittel dazu erarbeitet.

Was mich daran hindert ? Die mickrigen 25 Urlaubstage im Jahr.

Kündigen ? Dann würde ich meine kurzfristigen Ziele erreichen und aber mein langfristiges Bedürfnis nach finazieller Sicherheit dafür opfern.

So bleibt mir nichts über, als bis zur Pension zu warten. Da auch diese unsicher ist (Anhebung des Pensionsalters, Tod durch Krankheit, Verlust der körperlichen Mobilität im Alter) werde ich meine Ziele vielleicht nie verwirklichen können.

Einige wenige die Intelligenter waren, welche mehr Glück hatten, bessere Connections hatten, die könnten ihre Ziele erreichen (möglicherweise).

Unsere Gesellschaft ist nicht frei. Es hat nur heute eine breitere Masse von Leuten eine Chance auf "Freiheit sich selbst zu verwirklichen" als in der Monarchie (wo die Geburt die Chance bestimmte).

Aber ich hab selber keine Idee wie man am "Hamsterrad" ansetzen könnte ohne die "sozialen Errungenschaften" (Pension, Gesundheitswesen, etc..) zu gefährden. Das derzeite System ist ein schlechtes, aber mir fällt auch kein besseres ein. So muss ich damit klarkommen das ich meine selbst gesetzten Ziele, ohne mich lagfristig ins Verderben zu stürzen, vielleicht nie erreichen werde.



Du könntest Dir vielleicht ein Jahr unbezahlten Urlaub ( oder eine berufliche Auszeit nehmen ), ohne das Du Deinen Arbeitsplatz gefährdest, das machen doch einige Leute, um mal was von der Welt zu sehen. Denn Du weißt nie, ob Du später noch in der Lage bist, Dir die Welt anzusehen oder ob Du dann noch Lust hast. Und dann bereust, Du es, es nicht schon früher getan zu haben.
 
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