Wie kommst du hinter das Geheimnis des Lebens? Indem du dich fragst, was es alles so geheim zuhalten gibt. Natürlich das, was du gern gibst, da sich genau das, für dem Anden, im Zuge seiner neckisch polaren Ansichten, nicht gehört, es stört. Geld gibst du nun aber nicht gerne, doch du musst es dem andern, als ein Zeichen deiner Ergebenheit, geben, damit er dir erlaub, ihm auch das zu geben, was du gern gibst. Du musst, in dieser polaren Welt, immer etwas nicht gern haben, dann weißt du auch, was der andere gern hat, nämlich: „er gern bzw. ärgern“. Denn welchen neckischen Reiz hätte wohl das Leben, ohne Schadenfreude, für ihn sonst noch? Wenn du dich nun aber darüber ärgerst, weil du etwas gern gibst (du ärgerst dich über dich selbst, weil die Moral dir sagt, dass du das doch bitte behalten sollst, was deiner Ärgererregung entspringt, es ist die Erregung darüber, dass du etwas denen gegenüber zurückhalten sollst, die dir im neckischen Genuss der Schadenfreude, aufheizend gegenüberstehen, ja du hasst dich selbst dafür, dass dir das so schwer fällt, es ist für dich fast zum Durchdrehen, vor allem die Moral der Zurückhaltung, die sie dir da neckisch lüstern andrehen), dann spielt der Erreger einfach mit dir „Mensch ärgere dich nicht,“ ja das Ärgern ist schließlich nicht deine Pflicht. Was lernen wir nun aber daraus? Wir sollten uns nicht ärgern, es sei denn, wir möchten dem Ärgerauslöser, genau damit eine neckische Schadenfreude bereiten. Doch genau das wird dann für ihn, nach und nach, zu einer langweiligen Gewohnheit, und somit empfindet er deine erregte Ärgerreaktion nicht mehr als sonderlich gescheit, ganz unter dem von ihm sodann dargelegten Reaktionsmotto: „Schatz du musst mich schon entschuldigen, aber ich habe jetzt für dich leider keine Zeit.“
Warum spielst du eigentlich immer mit den offensichtlichen Erregern, die, die dich dazu auffordern (sehr cool gehalten), „Mensch ärgere dich nicht“, willst du ihnen denn nicht einmal eine Freude bereiten? Vor allem deswegen, weil sie sich innerlich schon lange sagen: „Wenn er uns wirklich lieben würde, dann würde er sich genau jetzt über uns ärgern, aber dazu ist er einfach viel zu cool.“ Und so sagen sie zu ihm, in resignierender Art und Weise: „Cool finden wir toll, doch sei lieber kulinarisch, denn als Narr, da tust du dann wenigstens noch etwas für den guten Geschmack.“ Übersetzt auf Deutsch heißt das: „Du gehst uns mächtig auf den Sack!“
beziehungsWEISE (Sekamur)