Ich versteh andererseits aber auch nicht, wo denn das Problem ist, wenn man z.B. kein Fleisch isst, aber dennoch Lederschuhe trägt, aber aus Prinzip keinen Pelzmantel anziehen würde und auch auf ein Auto verzichtet, dafür aber L ´Oreal (nur ein Beispiel) Haarshampoo kauft, aber sich mit Henna die Haare färbt? Es gibt nicht nur ein entweder oder ....
Hi Mandy,
irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass du es auf mich abgesehen hast
...
Um es vorweg zu nehmen. Mir stellt sich die Frage, was ist ein Vollblutöko? Der dürfte ja nichtmal die Luft um uns herum schnuppern, die ist ja nun echt nimmer die gesündeste, gerade in der Großstadt ...
Es ist ein Vorgang, der langsam vonstatten geht. Wenn einer hier etwas reinschreibt, dann geschieht das sehr schnell und es klingt evtl. für dich wie ein Märchen, aber dieses Umdenken/ anders Konsumieren, ist ein stetiger Prozess, der nicht von heute auf morgen entstanden ist.
So habe ich zunächst aus schönheits und gesundheitlichen Zwecken vor über 3 Jahren vegan "gegessen"! Es hat sich bei mir - hinsichtlich meiner Haut - echt bewährt. Dann wurde ich mit meiner Tochter schwanger und die Lust auf Wiener entstand. So kam es, dass ich wieder "normal" gegessen habe. Irgendwann - ich stillte - nahm ich immer weniger Wurst und Fleisch zu mir. Die Lust war weg und ich kippte Becherweise Joghurt in mich hinein. Meine Haut blühte regelrecht.
Mit einem Kind guckt man auch verstärkt auf die Inhaltsstoffe, bei Pflegemitteln und Essen. Also kaufte ich überwiegend Bio - vor allem auch, weil es besser schmeckt.
Bei Kleidung das Gleiche. Warum soll ich einen teueren Mexx ode Esprit Pulli kaufen, wenn ich einen aus Bio-Baumwolle in einem Internetversand ergattern kann. Beide kosten gleichviel!
Übrigens hat auch der C&A mittlerweile BioTeile, also ... viele denken, glücklicher Weise, um!
Dann lernte ich meinen jetzigen Freund kennen - ein Veganer seit über 7 Jahren - das war die reinste Freude für mich. Nicht nur, wegen seiner Lebensweise, die ich auch lieber lebe, sondern weil wir zudem viele Gemeinsamkeiten haben.
Überlegt man hier, dann forscht man auch da. So geht es mir in allen Lebensfragen. Es ist nicht so, dass ich auf was verzichte und dabei traurig oder eingeschränkt lebe (Chemie, Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe, tierisches Fleisch, etc.), sondern man macht das bewusst und es macht mir Freude.
Zum Beispiel hat hier in der Nähe ein Alnatura aufgemacht. Der Markt bietet alles, was es im dm-Markt gibt und auch im Reformhaus, sodass wir ungeschränkt einkaufen können - zu einem akzeptablen und für eine Familie angemessenen Preis. Vegane Würste (Saitan und Tofu) kaufen wir bei einem Versand aus Österreich
...
Da sind die Ösis den Deutschen in manchem voraus, weil die echt leckeres Zeug haben.
Also es ist kein Verzicht oder elendes Leben, wenn man auf alles konventionelle Verzichtet. Und wie gesagt, es zieht eines das andere nach sich ... so bin ich jetzt eben auch vom Bewusstsein her soweit, dass ich mehr und mehr erkenne, was da eigentlich mit den Nutztieren passiert.
Davor war ich für sowas gar nicht offen. Nun jedoch, vielleicht auch, weil man merkt, dass es ohne Fleisch und eigentlich auch ohne Milchprodukte genauso geht, wird einem vieles immer klarer.
(Kleiner Einblick in meine Lebensweise.)
Also wenn man sich in ein paar Sparten einschränkt find ich das ganz ok. VollblutÖkoMenschen sind mir echt ein Greuel ....
Wieso einschränken? Es ist gerade das Gegenteil, Mandy. Ich gönne mir etwas. Ich verzichte auf das, was meinem Körper nur schadet! Und geh mal in einen Bioladen und guck dir da die Kosmetikartikel an. Allein die Aufmachung ist so stimmig, dass ich Dove, Nivea und so weiter vergessen kann!
Ich hab auch kein Auto, trag keinen Pelz, dafür hab ich aber im Badezimmer hochwertige HighTec-Kosmetik stehen und das auch nicht zu knapp, ab und an mal auch eine biologische, aber ich mag diese Ökocremen aber nicht so gern.
Dir schreibt niemand vor, wie du es tun sollst. Mir war es wichtig, einmal aufzuzeigen, dass es auch anders geht und vor allem, dass dieses Leid der Tiere ein Ende haben sollte. Mich hat das Gestern echt mitgenommen. Ich wusste bis Dato gar nicht, nicht so ins Detail gehend, was mit den Tieren alles getrieben wird.
Und meine Eltern sind auch keine "Öko" - ich mag das Wort eigentlich gar nicht. Wir mögen uns dennoch. Mein Vater hat so in etwa die Einstellung wie du. Aber was solls. Wir sind alle Menschen und wenn ich bei meinen Eltern bin, dann ess ich deren Zeug (außer Fleisch) und umgekehrt ist das auch kein Problem mehr.
Hoffe, du kannst mich diesbezüglich tolerieren und mich nimmer verfolgen ...
Gruß Tarja