Todesstrafe?

Todesstrafe, Ja oder nein?

  • Nein! niemals.

    Stimmen: 77 80,2%
  • Ja! Für Triebtäter (Vergewaltiger,Pedophile,etc.).

    Stimmen: 12 12,5%
  • Ja! Für Mörder.

    Stimmen: 3 3,1%
  • Ja! Für alle Kriminelle.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ist mir egal!

    Stimmen: 4 4,2%

  • Umfrageteilnehmer
    96
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Schlecht argumentiert Gerrit... :-)

Eigentlich habe ich Erfahrungen mit Leid und Gewalt gemacht seitdem ich Kind bin. Was glaubst du wie oft ich im Krankenhaus lag weil irgendein Mistkäfer seinen Frust an mir ausgetobt hatte; "Ahh, da ist ja die kleine fette Sau, machen wir ihn fertig"!

Zweimal lag ich mit sechs Jahren im Krankenhaus. Beide male wegen eines gebrochenen Armes. Nach em ersten male war ich keine 14 Tage draußen, schon lag ich wieder drin...
Ich wurde beleidigt, bespukt, getreten, geschlagen, gedemütigt, belogen und ausgenutzt - über Jahre hinweg.

Ich bin durchaus ein Opfer von Gewalt - aber ich habe noch NIE den Wunsch verspürt einem Unschuldigem etwas zu tun.

Ja, ich habe diese Bestien kennen gelernt; es sind Menschen die Freude daran haben Leiden zu verbreiten. Ich durfte es aus erster Hand erfahren wie solche Menschen sind...

Du schreibst das ich voller Wut sei?
Du irrst dich, ich habe keine Wut mehr in mir, ich habe gelernt meinen Hass zu kultivieren.

Was bist du für einer?
Einer dieser "ich verstehe die Menschen" Typen?
So ein Guter Onkel der schön redet, aber die Augen verschließt wenn es hart kommt?
Alle sind Geschöpfe Gottes und alle haben, unabhängig davon was sie tun, die gleichen Chancen und Rechte??
Täter sind ebensolche Opfer wie die Opfer???
Sorry, so Typen sind schon an mir vorbeigegangen als ich blutend auf der Strasse lag, haben dabei zugesehen wie auf mich eingetreten wurde - so Typen gehen auch heute noch daran vorbei wenn sie Zeugen werden das irgendwo Gewalt geschieht, wechseln das Abteil wenn da ein anderer Fahrgast zusammengeschlagen wird, wenn jemand aus einem Zugfenster fliegt - immer schön die Augen schließen, dann triffts mich nicht...

Zwei Dinge habe ich mir aus meiner Jugend im Gedächtnis bewahrt; Die lachenden Gesichter der Täter, und die feigen Blicke der Gut-Menschen die immer schön den Blick senken...

Habe ich diese Art von Mensch privat kennen gelernt?
Ich habe sie aus nächster Nähe gesehen. Diese armen Opfer einer schweren Kindheit - Sadisten, nichts anderes sind sie.

Und da stellst du fest das ich voller unterdrückter Wut stecke??

Ich war nur einmal in einer Situation in der ich hätte morden können, und zwar als ich mich das erste mal gegen einen solchen Hund, eine solche Kreatur wehrte...

Es war erschreckend wie schnell er zu Boden ging nachdem er Kontra bekam - weist du wie es ist wenn Erinnerungen an Stunden voller Angst, voller schmerzender Knochen, voller Tränen und Trauer in dir hochkommen - eine nette Mischung, konzentriert in nur einem Augenblick?
Wenn es anfängt in dir zu kochen und zu brodeln??
Wenn du spürst das der Mensch eben doch vomTier abstammt und der Wunsch seine Beute zu zerfetzen übergroß wird???
Da lag dieser Hund, diese Kreatur direkt vor mir und war am winseln - ein Tritt auf den Schädel hätte gereicht...

Aber ich habe es nicht getan, weil ich mich von diesen Kreaturen unterscheide, weil ich kein Sadist bin, weil ich ein Mensch bin und keine Bestie die Spaß daran hat zu morden oder zu verletzen...

Ja, in gewisser Weise stimmt es, ich bin voller Wut und Hass - weil die Welt mit scheinheiligen Feiglingen übersäht ist, weil jeder nur sich selbst nahe steht.
Ich war früher sehr oft Opfer, ich weis wie ein Opfer sich fühlt und ich würde niemandem dieses Gefühl gönnen, ich kann heute bei Gewalt nicht wegsehen und darauf hoffen das irgendein anderer eingreift, weil ich gelernt habe was Schmerzen, nicht nur körperlicher art, bedeuten - aber die Täter sind Täter, sie kann man nicht hart genug bestrafen.

Soll ich dir noch was verraten??

Meiner Meinung nach sollten die Typen die wegsehen oder alles schönreden wollen, ebenfalls bestraft werden!!

Nachtrag;
ja Gerrit, ich bin aggressiv was dieses Thema angeht - und ja, ich hasse Täter. Aber hast du dich einmal gefragt welche Selbstzweifel in einem Kind entstehen wenn es zum Opfer wird?
Glaub mir, meine Mutter liebte mich und hat mich immer wieder aufgebaut - aber die Zweifel als Kind und Jugendlicher, die waren doch da; War ich es schuld, was habe ich falschgemacht, wieso hassen mich alle???

Ein Täter tut dem Opfer wesentlich mehr an als es blos physisch zu verletzen. Ich habe die Erfahrung gemacht das körperliche Wunden heilen können, auch die meisten seelischen Wunden - aber nicht alle...
 
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Ironwhistle schrieb:
Schlecht argumentiert Gerrit... :-)

Eigentlich habe ich Erfahrungen mit Leid und Gewalt gemacht seitdem ich Kind bin. Was glaubst du wie oft ich im Krankenhaus lag weil irgendein Mistkäfer seinen Frust an mir ausgetobt hatte; "Ahh, da ist ja die kleine fette Sau, machen wir ihn fertig"!

Zweimal lag ich mit sechs Jahren im Krankenhaus. Beide male wegen eines gebrochenen Armes. Nach em ersten male war ich keine 14 Tage draußen, schon lag ich wieder drin...
Ich wurde beleidigt, bespukt, getreten, geschlagen, gedemütigt, belogen und ausgenutzt - über Jahre hinweg.

[/I]
Mein Gott, Ironwhistle, wie kam denn das?
Das sind keine normalen Kindheitserlebnisse (jedes Kind muss mal was einstecken, die einen mehr, die anderen weniger, aber das ist zuviel!!!), was um alles in der Welt hat das ausgeloest?
Ich bin wirklich entsetzt und frage mich, wie du eine solche Kindheit ueberlebt hast!
Das ist ja unglaublich! Herrgottnochmal, wenn Gott oder das Goettliche die Welt wirklich als eine Spielwiese ansieht und sich auf ihr austobt, nur, um alle moeglichen Varianten auf der Erlebnispalette zu erleben, dann lehne ich dieses Modell ab.

Ich wuensche dir alles erdenklich Liebe und Gute und schicke dir heilendes goettliches Licht!

Bijoux
 
Ironwhistle schrieb:
Du schreibst das ich voller Wut sei?
Du irrst dich, ich habe keine Wut mehr in mir, ich habe gelernt meinen Hass zu kultivieren.
....
Nachtrag: ja Gerrit, ich bin aggressiv was dieses Thema angeht - und ja, ich hasse Täter.

Du hast keine Wut in Dir bist aber agressiv?
Ach, Ironwhistle...
 
Ironwhistle schrieb:
Ok, Bijoux, ist es zivilisiert und entspricht deiner Spirituellen Auffassung weg zu schauen wenn wehrlose bestialisch niedergemetzelt werden?
Dann muss ich - für mich persönlich - sagen; auf diese Art der geistigen (un)reife verzichte ich gerne...

Bitte verzichte darauf, anderen Dinge zu unterstellen die sie nicht gesagt haben.
Niemand von den Gegner der Todesstrafe ist für Mord oder für Gewalt an Kindern. Niemand.
 
Wie das kam, Bijoux?

Oh, ich hab mir mittlerweile verschiedene Theorien zurecht gelegt - angefangen bei der einfach; zur falschen Zeit am falschem Ort, dann über die mit den körperlichen Merkmalen; ich war eben nicht gerade der schlankste (zwar auch nicht der dickste, aber was solls? Es ist eine mögliche Erklärung), über die Intellektuelle; ich hatte einfach, trotz allem, die besseren Noten bis hin zu mehr oder weniger abstrusen; Inkarnation - ich habs mir ja so ausgewählt...

Habe ich das eigentlich überlebt, oder ist vielleicht doch ein kleiner Teil mit der Zeit gestorben - hat einfach aufgehört zu existieren??

Von 13 - 21 war's eine schwere Zeit; Selbstvorwürfe, Minderwertigkeitskomplexe, Selbsthass, Schuldgefühle, etc.etc.etc...

Selbstmord spielt sich in mehreren Ebenen ab - man kann seiner physischen Existenz ein Ende setzen. Weis Gott, ich habs versucht, wollte das dieses Gottverfluchte Herz endlich aufhören würde zu schlagen, wollte das dieser verdammte Körper zerschmettert irgedwo liegenbliebe, wollte ertrinken - sei's nur damit endlich Ruhe herrschen würde...

Was hat es mir im Endeffekt gebracht?
Eine Medikamentenvergitung mit 13, eine gebrochene Rippe und eine gehörige Gehirnerschütterung mit 14 und eine nette Lungenentzündung durch zuviel geschlucktes Wasser mit 15...

Ich lebe noch, ob ich dafür dankbar sein sollte?
Ich weis es offen gestanden nicht. Alles was ich noch will ist mein Leben so ruhig und friedlich wie nur möglich hinter mich zu bringen. Mehrere Faktoren haben mich zu der Überzeugung gebracht das es den Tod als endgültiges Ende nicht gibt, weshalb Selbstmord für mich nicht mehr zur Debatte steht.

Wie habe ich überlebt?
Der Mensch ist extrem wiederstandsfähig. Wie gesagt; Verletzungen heilen irgendwann...

Weist du, wenn es einen Gott gibt wie ihn die Kirchen anpreisen, als Vernunftbegabtes Wesen das denken und fühlen kann - dann werde ich ihm irgendwann gegenüberstehen. Und ich schwöre - ich werde alles daran setzen diesen gleichgültigen Mistkerl zu zerstören, ich würde ihm all das wiedergeben das er mir als "Vater" hat zukommen lassen...

Aber es ist eine zu bequeme Lösung Gott vorzuschieben - der Mensch ist im Grunde gut, aber einige Menschen neigen einfach zur Bosheit, zu Sadismus und Grausamkeit. Bleibt für mich nur ein Trost - man sieht sich immer zweimal im Leben, und das endet nicht...

20 Jahre sind mir verloren; Lügen, Gewalt, Verachtung, Verletzungen, Hass, noch mehr Gewalt, noch mehr Verachtung und noch mehr Verletzungen - ich hasse Menschen die anderen Schmerzen zu fügen, ich verachte Menschen die Feige sind und wegsehen und ich schwöre - ich hasse und verachte sie aus tiefstem Herzen...

Nachtrag:

Ich bin klar für die Todesstrafe - wenn die Schuld 100% feststeht, dann ist dies die beste lösung um den Menschen hier das Leben zu erleichtern
 
Walter schrieb:
Du hast keine Wut in Dir bist aber agressiv?
Ach, Ironwhistle...


Hi Walter, hi Ironwhistle:

es geht schon, man kann subjektiv "keine Wut" empfinden und dennoch "Haß kultivieren", wie Ironwhistle geschrieben hat. Wenn man selbst über lange Zeit Opfer schlimmster Gewalttaten war, kann das gar nicht ausbleiben. Mir ging's da nicht anders als Ironwhistle.

Nur habe ich im Laufe der "Ganzwerdung" (i.S.v. Heilung) lernen müssen, daß Haß - ganz egal, gegen wen, ganz egal auch, wie "berechtigt" - IMMER demjenigen, der diesen Haß empfindet, am meisten schadet.

Mich hat mein Haß: gelähmt, mir entsetzliche Träume beschert, mich immer wieder an diejenigen erinnert, die mich in diesen Haß getrieben haben - und ich war irgendwann so weit daß ich einsehen mußte, daß dieser Haß irgendwann dazu führen würde, meine eigenen Kinder in Anfällen von blinder Raserei zu mißhandeln, sollte ich jemals welche bekommen. Also habe ich mich als junge Frau sterilisieren lassen, meine Angst, wegen dieses unkontrollierten Hasses irgendwann selbst zum Täter zu werden, ließ sich anders nicht beschwichtigen.

Ironwhistle: Du schreibst, Du seist nicht wütend und Du hättest nie die Befürchtung gehabt, zum Täter an Unschuldigen zu werden. Vielleicht ist das so, dann gratuliere ich Dir dazu. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur wiederholen: man spürt Wut nicht immer und den Haß kann man als kalt glänzendes, "kontrolliertes" Gefühl "kultivieren", das kann sich sogar irgendwie fast "gut" anfühlen, wenn man es in sich verankert und darüber nachdenkt, daß irgendwann die Zeit der "Rache" kommen wird.

Wie auch immer. Haß läßt sich nicht dauerhaft kontrollieren. Und deshalb bekomme ich bei Deinen Zeilen Angst.
 
Es gibt ein schönes Wort, das da heisst: Vergebung. Versucht das einfach mal, so sehr es Eurem Verstand auch widerstreben und widersinnig erscheinen mag, aber ihr werdet dadurch eine wohlige Wärme in Euch verspüren

:blume:
 
Hi ricewind

Ich kann nicht gerade behaupten das es sich gut anfühlen würde, ganz im Gegenteil. In den letzten Jahren habe ich begriffen das es da einige Menschen gibt denen ich nicht egal bin, die mich als Menschen mögen - es ist nicht so das ich dauernd mit Wutentbranntem Gesicht durch die Gegend laufe und alle anfauche.
Es gibt nur wenige die ich als Freunde betrachte - eigentlich kann ich se an einer Hand abzählen. Und ich bin verdammt froh das es diese Leute gibt.

Mein kultivierter Hass kommt dann zum Vorschein wenn ich sehe das jemand Hilfe braucht - ich gehe einfach dazwischen. Ich kann nicht mehr wegsehen wenn geschlagen wird, kann nicht darüber hinwegsehen wenn mich jemand um Hilfe bittet.
Mein kultivierter Hass, der richtet sich gegen die Täter, nicht gegen Hilflose.
Der Tag, an dem ich einem Wehrlosen etwas tue, das wird der Tag sein an dem ich mir meine Beretta zwischen die Zähne klemmen und abdrücken werde...

Ich schätze jeder hat seine eigene Art mit erlebtem umzugehen und ggf. damit fertig zu werden, aber ich bin der Meinung das man da, wo es machbar ist, andere vor Sadisten und Mördern schützen sollte, nachhaltig und effektiv schützen sollte...

Meinen Hass kontrolliere ich nicht mehr Ricewind - ich lasse ihm manchmal freien Lauf. Dann Laufe ich, oder fahre mit dem Rad bis ich nicht mehr kann, oder schlage auf einen Sandsack ein - es gibt bessere Ventile als Unschuldige.
Meditation hat mir auch viel gebracht, aber wenn es um Themen wie Kinderschänder oder Mörder geht - da kommt dann eben doch noch ein Teil dieser kalten Wut, dieses kultivierten Hasses durch.
 
Niemand schrieb:
Es gibt ein schönes Wort, das da heisst: Vergebung. Versucht das einfach mal, so sehr es Eurem Verstand auch widerstreben und widersinnig erscheinen mag, aber ihr werdet dadurch eine wohlige Wärme in Euch verspüren

:blume:

Solche Dinge müssen von Herzen kommen. Tut man es aus anderen Gründen, dann besteht die Gefahr der Verdrängung und des Schöndenkens. Dadurch wird aber das Feuer nicht gelöscht, sondern es schwelt weiter. Vielleicht sogar unbemerkt, vielleicht auch nicht. Aber tatsächlich müssen sich Gefühle entwickeln können und man muß bereit sein dafür, wenn man sie transformieren will.

Ich hab selbst jahrelang vergeben, verziehen, verstanden und was weiß ich. Fazit an der Geschichte ist, daß ich in dieser Zeit ständig alle möglichen rosanen Brillen aufhatte. Man sieht die Dinge einfach nicht wie sie sind. Man baut sich einen Schein auf und wenn der zusammen bricht, ist es hart.

Deswegen ist es besser, man läßt es raus und schreiben ist doch nicht schlecht. So manch einer hat sich schreibender Weise schon vieles von der Seele geholt. Wenn es raus darf, kann es mit der Zeit anders betrachtet werden, oder besser das Gefühl verliert an Kraft und irgendwann ist man dann bereit, konstruktive Schritte zu tun. Doch die müssen - wie gesagt - aus dem tiefsten Inneren kommen, sonst funktioniert es nicht wirklich.

Alles Liebe
SilverWillow

Ich hab vergessen zu sagen, daß dem Ganzen auch ein gewisses Erkennen vorausgehen muß. Auch ein pädophiler Mensch muß erstmal kapieren, daß was nicht im grünen Bereich ist.
 
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Ironwhistle schrieb:
Ich schätze jeder hat seine eigene Art mit erlebtem umzugehen und ggf. damit fertig zu werden, aber ich bin der Meinung das man da, wo es machbar ist, andere vor Sadisten und Mördern schützen sollte, nachhaltig und effektiv schützen sollte...


Ja, da hast Du Recht, Ironwhistle. Für mich waren es viele Jahre Psychotherapien, andere mögen mit Meditationstechniken, durch einen Glauben oder auch mit Sport freier werden.

Ich finde es sehr gut, aus eigenen Erfahrungen heraus anderen zu helfen und wo es geht, andere zu schützen. Haß und Wut können durchaus auch positive Triebfedern sein, hätte ich meinen Haß nicht gehabt, wäre ich heute nicht mehr am Leben.

Nur für mich selbst habe ich eben festgestellt, daß es sich besser anfühlt, wenn der Haß nicht mehr da ist. Soll nicht heißen, daß ich mich nicht immer noch ereifern kann, wenn ich sinnlose Gewalt sehe. Da MUSS ich eingreifen. Nur passieren mir nicht mehr diese rasenden "Blackouts" von früher, und darüber bin ich froh.

Wünsch' Dir was :)
 
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