Hallo Namid, hallo Kalihan,
neue Woche neues Glück.
Jetzt bin ich aber erleichtert Namid, daß Du Deine Fingernägel noch hast.
Es hat sich für mich so angehört, als ob Dir die Dinger abgefallen wären. Oh je.
Ihr Frauen habt da oft ganz andere Schönheitsmaßstäbe als wir Männer. Ich z.B. finde lange Fingernägel für mich eigentlich nur hinderlich. Allein beim Tippen auf der Tastatur erzeugen längere Fingernägel ein ungutes Gefühl. Und auch beim Arbeiten setzt sich der Staub so leicht unter die Nägelvorsprünge. Würde man sich dann nicht die Haare waschen, würde man mit schwarzen Trauerrändern in der Gegend rumlaufen. (Ich weiß es gibt eine Handbürste, aber ich habe keine, drum meine recht positive Erfahrung mit dem Haarewaschen)
Denke übrigens nicht schon an Deine eigenen Grenzen. Das die ersten Anfänge nicht so einfach sind ist doch logisch. Überlege mal wie lange und oft die guten Geiger in Ihrem Leben geübt haben bis sie ihr Level erreicht hatten.
Wenn man als Erwachsener mit dem Geigen anfängt kann man eigentlich froh sein, wenn man nicht in einer Partnerschaft steckt.
) So kann man so lange üben wie man will. Und wenn es sechs Stunden am Tag sind - wen stört's. Welcher Partner ist denn schon so tolerant und hört sich stundenlang das gedudel an?
Ich hatte mal eine Freundin, ist jetzt schon eine Weile her, der war es schon zu viel, wenn ich zumindest eine Stunde üben wollte. Ok sie war ja sowieso zu Besuch bei mir, aber gekränkt hatte mich das schon sehr. Und soo schlecht, fand ich war ich, war ich da ja auch nicht mehr.
Aber mir ist es auch schon passiert, daß um 2 Uhr am Morgen der Nachbar über mir bei mir geklingelt hat und sich über mein Gefiedel beschwert hat. Er könne bei dem Krach unmöglich schlafen hat er gemeint. Sowas, kann ich mir kaum vorstellen.
Mittlerweile übe ich mich dem schweren Tonwolf wenn ich mir sicher bin, daß ich mit dem Gekreische noch niemanden belästigen kann. Und so kann ich auch spät Abends noch spielen und seitdem hat sich noch nie jemand bei mir sich wieder beschwert.
Eine andere Nachbarin habt mir aber immer gesagt, daß sie mein Spielen sehr mag. Aber die war auch eher eine etwas verrückte, aber sehr nette Künstlerin.
Ja so ist es liebe Kalihan. Ich versuche etwas Schwung in mein Leben zu bekommen. Lange genug habe ich mein Leben verschlafen möchte ich fast sagen. Ich habe zwar einige gute Ausbildungen, Studium und gute Berufsjahre hintermich gebracht, aber von der Welt habe ich dann nicht mehr so viel mitbekommen. Zu viel Fernsehen oder Computer. Aufgeweckt hat mich dann das Spielen der Geige. Und so richtig wach bin ich geworden, als ich von einigen Jahren arbeitslos geworden bin weil die Fa. in der ich gearbeitet hatte mit gutem Gehalt usw. pleite gegangen ist.
Da habe ich dann auch mit dem Gleitschirmfliegen angefangen und das erzeugt sowieso ein ganz anderes Lebensgefühl.
Das hat sich die letzten Jahre nun doch sehr gebessert. Zwar gehe ich noch immer nicht so gerne unter viele Menschen, aber ich beschäftige mich mittlerweile mit für mich sehr interessanten Dingen bei denen ich nun auch langsam auf ein Level komme bei dem ich mich nicht mehr verstecken muß. Damit hoffe ich auch den ein oder anderen Menschen zu finden mit dem ich mich verstehen kann.
Ich meinte das mit dem Schämen weil ich zu wenig geübt habe nicht ganz so bierernst.
Zwar ist es schon so, daß ich offensichtlich Probleme habe wenn ich meine 'Pflicht' nicht erfüllt habe; dann ziehe ich mich schon zurück, aber Depressionen kriege ich noch keine davon.
Es gibt einfach so viele hochinteressante Dinge zu Wissen und zu Tun und ich möchte unbedingt einige davon auch Tun. Es liegt mir einfach nicht, mir das was ich zu tun oder zu lassen habe von jemanden vorschreiben zu lassen. (ich hoffe das hört sich jetzt nicht total kontraproduktiv an) Ich habe ein sehr großes Verlangen nach geistiger Freiheit in meinem Leben. Gott sei Dank haben wir und unserer 'Demokratie' auch zum weitesten Teil die entsprechenden Möglichkeiten dazu. Aber man muß es ganz einfach TUN! Man muß seine Rechte einfach auch EINFORDERN.
Es gibt ein Motto in meinem Leben, daß aber keinen verbissenen Beigeschmack haben soll:
Gib niemals auf, denn der Weg ist das Ziel. Wohin er führt - wer weiß - es hat alles seinen Sinn. Schwierigkeiten schmücken dabei den Wegesrand.
Liebe Grüße,
Werner