Violine...

hallo ihr beiden,

(jetzt hab ich ne total lange antwort geschrieben u irgendwie wurde es nicht gespeichert :nudelwalk )

danke für die tollen links, ich werd sie mir bei gelgenheit gleich ansehen. ich denke das die musikrichtungen so ähnlich sind wie die musikszene bei dem film titanic ( kann das sein )?
ich bin total begeistert wieviele neue impulse ich hier bekomme. super.

mandoline, ist witzig das du das ansprichst aber ich hab auch schon mal überlegt ob ich mir nicht irgendwann eine mandoline kaufe bzw. ob ich nicht meinem freund eine schenke. mandoline gefällt mir sehr gut!!
aber dann hab ich mir gedacht eins nach dem anderen u mit der geige hab ich genug zu tun.
hab im musikgeschäft eine um EUR 180,-- gesehen.
denkst du ich sollte mir eine zulegen??

keine sorge du verwirrst mich absolut nicht. ich finde es im gegenteil total interessant, die ganzen infos und meine absicht war es ja das ich soviel wie möglich von leuten die sich auskennen erfahre und dafür sag ich danke.

naja nachdem es heute abend ja soweit ist werd ich einfach frei und ungefangen ans werk gehen. stimmt ich hab ja überhaupt keinen zwang ;)

ich werd euch morgen berichten wie es gelaufen ist.

lg und schönen tag
 
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Hallo Namid,

na, wie war der erste Kurs? Kommen die ersten schönen Töne schon, ich hoffe Du hattest Spaß.

Du wirst sogar mehr als genug zu tun haben mit der Geige. Mittlerweile spiele ich die Mandoline kaum noch, da die Geige einfach vielseitiger ist und meine Zeit so auch sehr beschränkt ist. Außerdem kann ich mit der Geige sachen machen, die mir so gut gefallen, und die die Mandoline einfach nicht bietet.

Etwas mehr habe ich schon ausgegeben für die Mandoline. So ca. 400 Euro. Sie hat einen sehr schönen weichen melodischen Klang, aber für mich ist sie leider fast unspielbar. Ich weiß nicht genau, aber u.U. sind die Saiten zu weit vom Griffbrett entfernt und die Spannung ist für meine Finger zu hart. Wenn ich länger Spiele (ca. 2 Stunden am Tag) dann ist die Haut auf meinen Fingern zerschnitten, und die Gelenke fangen auch zu schmerzen an. Das passiert mir auch, wenn ich regelmäßig spiele und meine Finger also trainiert sind. Bei der Geige passiert mir das nicht, weil die Saiten viel weicher sind.
Ansonsten gibt es unterschiedliche Mandolinen, Du mußt dich mal umsehen wenn Du willst. Es gibt die klassische Mandoline mit dem gewölbten Bauch. Die einen sehr feinen Klang, ist aber unbequem zum halten, und der Ton soll auch etwas leiser sein.
Dann gibt es die Mandoline F-Mandoline mit dem O-Loch und der Schnecke im vorderen Teil des Gehäuses. Die klingt ein bisschen mehr blechern, oder western-like. Sie hat auch einen flachen Boden und der Ton ist kräftig und laut.
Und dann gibt es noch die A-Mandoline, also ohne Schnecke am Gehäuse und mit F-Löcher. Die hat einen schönen melodisch weichen Ton mit feinen Oberschwingungen. Das Klangbild ist eher klassisch, aber laut und kräftig. Das Instrument kann man gut halten, da der Boden flach ist. Es gibt die Mandolinen aus Ahorn oder manchmal auch aus dunklem Zedernholz (so wie meine).

Beim Kaufen muß man auch darauf achten, daß sich die Wirbel gut einstellen lassen und keinen großen Schlupf haben, also daß wenn man die Drehrichtung ändert sich auch der Ton gleich ändert. Die Saiten sollten sich nicht so weit vom Griffbrett weg befinden, sonst braucht man zum Spielen zu viel Kraft.
Außerdem muß man aufpassen, daß die Flageolett-Töne sauber und in der richtigen Tonlage kommen, sonst ist u.U. der Steg verschoben und muß nachjustiert werden. Und die Wahl des Holzes ist auch sehr wichtig.
Am besten man läßt sich viel Zeit beim Instrumentenkauf und kauft auch nicht gleich beim ersten Mal wenn man das Instrument gesehen hat. Die Begleitung einer erfahrenen Person wäre sehr wünschenswert, da man als Anfänger ein Instrument noch gar nicht einschätzen kann.
Bei der Geige ist das ja ganz genau so. Jede Geige hat ihren eigenen unverwechselbaren Klang, ihre eigene Persönlichkeit. Da gibt es Geigen, die ganz leicht anzuspielen sind, aber einen harten Klang haben. Oder der Klang ist irgendwie leer. Dann kann es sein, daß manche Saiten beim Langenspiel einen Wolf haben, also keinen Ton von sich geben, weil die Geige da gerade einen 'toten Winkel' hat. Es gibt sooo viele Möglichkeiten wie eine Geige klingt das ist wirklich unglaublich faszinierend!

Und dann ist es noch so, daß eine Fiddle von Spieler zu Spieler völlig anders klingt, weil jeder Spieler einen anderen Bogenstrich führt, oder die Saiten anders greift.
Viele Spieleigenschaften einer Fiddle können wir Anfänger überhaupt nicht einschätzen. Man kann bei einem guten Geigenbauer die Fiddle oft einige Zeit ausleihen zum Ausprobieren, ob einem das Instrument auch wirklich liegt, denn es gibt ja auch die persönliche Tagesform.
Am besten man läßt die Fiddle mal von einem Profi durchnudeln ob alles in Ordnung ist.
Auch muß man aufpassen, ob das Griffbrett nicht schon abgegriffen ist und der Steg sauber sitzt, sonst kann es passieren, daß man das Instrument bald mal zur Überhohlung weggeben muß. Das ist alles doch recht kompliziert und aufwendig.
Auch die Wahl des Bogens soll überdacht sein. Mit einer besseren Weidenrute mit Haarbezug hat man keinen rechten Spaß beim Spiel, weil der Bogen mehr springt, als daß er schön gleitet weil die Flexibilität nicht für Dich stimmig ist.

Man kann auch nicht sagen, daß ein teures Instrument viel besser ist als ein günstiges. Viele sog. Stradivaris für sehr sehr viel Kohle oder von anderen berühmten Geigenbauern kann man für eine schöne neue Geige die viel viel günstiger ist in die Tonne treten weil der Klang der neuen Geige viel schöner ist, weil das Holz nicht so ausgelutscht ist.
Es gibt sehr günstige Instrumente von Meisterarbeiten die gut sind, oder auch von schon lange fertigen Meistern mit Erfahrung. Das muß man einfach ausprobieren. Und man braucht auch etwas Glück dazu.

Das alles ist eine wunderschöne Wissenschaft für sich. Man kann sich da voll reinknien und mehr oder weniger Zeit und Zaster investieren. Je nachdem wie man situiert ist, oder welche Erwartungen man an das Instrument und an sein eigenes Können stellt.

Ich hatte am Anfang ein Schulinstrument der Musikschule und nach 3 Monaten habe ich gewußt - das ist es wirklich was ich will. Dann habe ich viel viel gelesen und gefragt. Schließlich habe ich mir einen mir sympatischen Geigenbaumeister in Mittenwald besucht, der gebrauchte und neue Instrumente anbietet.
Dort habe ich viel gestaunt, mich gut unterhalten und ausprobiert mit meinen bescheidenen Möglichkeiten. Konnte ich doch gerade erst mal die ersten Liedchen wie 'Angeline the baker' oder 'Texas Gales' und einige Lieder des ersten Übungsbuches spielen.
Das war schon ein Abenteuer, ich allein in dem Ausprobierraum, aufgeregt und neugierig. Habe dort auf den Instrumenten rumgekratzt mit dem Schulinstrument verglichen und die Instrumente untereinander.
Eine Violine hatte es mir wirklich sehr angetan. Wenn ich beschreiben könnte wie sich eine schöne Gesangsstimme anhört, dann müßte ich sagen, diese Violine hat gesungen und zwar mehr als zauberhaft - ein wirkliches Zauberinstrument.
Mir fällt dazu immer die singende Kaffeemühle der Großmutter in Räuber Hotzenplotz ein die so wundervoll mehrstimmig gesungen hat, daß der Hotzenplotz die Mühle unbedingt auch haben wollte.

Leider hat das Instument obwohl nicht allzu teuer mein Budget zur damaligen Zeit doch etwas gesprengt. Sie hatte eine so schöne italienische Wölbung und die Lackierung und alles war einfach der Traum. Und so habe ich mich für ein ca. 100 Jahre altes Meisterinstrument entschieden, das vom Klangbild gleich nach der Lieblingsgeige kam, aber halt 2000 Euro günstiger war.
Tja, im Leben muß man öfters mal Kompromisse eingehen, und das ist auch ganz gut so. Ich liebe jedenfalls mein Instrument und bin auch sehr zufrieden mit seiner Qualität und Spielgüte.
Glück hatte ich auch, weil mein Musiklehrer gemeint hat, daß die Geige recht brauchbar ist und einen sehr schönen Klang hat. Sie hat einen sehr kleinen Wolf der aber gut zum überspielen ist. Einzig was mich fuchst, ist, daß ich in der dritten Lage Probleme bekomme die Saiten richtig zu streichen bei der D-Seite weil die Höhendifferenzen zu gering werden für mich. Da hat mir aber mein Lehrer gesagt, daß man den Steg optimieren könnte. Nun gut, dritte Lage oder so spiele ich sowieso recht wenig macht also nicht so viel aus im Moment.

Da gibt es dann noch eine schöne Geschichte über meine Lieblingsgeige:
Einige Wochen vor mir war bei dem Geigenbauer eine Japanerin zu Besuch. Sie ist extra von Japan nach Mittenwald gefahren, um sich ein schönes Instrument auszusuchen.
Der Meister hat gemeint, daß das Mädel wirklich super gut spielen konnte. Ein wirklicher Profi eben. In allen Lagen und anspruchvollste, wundervollste Stücke.
Dieses Mädel hat eben auch meine Lieblingsgeige entdeckt, die auch noch dazu ein besonderes Lieblingsstück des Meisters war, da er bei der Geige eine besondere eigene Idee ausprobiert hat. Und sie hat also einen ganzen Nachmittag fast nur auf dieser Geige gespielt - aus reiner Begeisterung.
Aber so wie bei mir hat halt ihr Budget nicht ganz ausgereicht um sich das Instrument zu kaufen. Zum Schluß hat das arme Mädel wirklich geweint, weil sie sich vom Instrument trennen mußte hat mir der Meister erzählt.
Außerdem hat sich noch so mit Hingabe gespielt, das sie am Abend auch noch den Zug nach München verpaßt hat und sich darum in Mittenwald noch eine Übernachtungsmöglichkeit bis zum nächsten Tag suchen mußte.
Ich werde das mein Leben lang nicht vergessen und ich denke oft und gerne daran zurück.

Also viel Spaß mit Deiner zweiten Seele
wünscht Dir
Werner
 
guten morgen,

ja gestern wars soweit und weißt du was_ es war ein traum !!! war so happy und bin es jetzt noch das ichs gar nicht richtig beschreiben kann.

meine lehrerin meinte ich hätte talent u ich hab es selber auch gemerkt das das gefühl, das verbundensein mit der geige sogleich überall in meinem körper strömte (tja ein bisschen geschwollen ausgedrückt aber ich wüsste nicht wie ich es sonst beschreiben sollte).

das gefühl wenn die ersten gewichtigen töne erklingen,, wahnsinn!!!

ich freu mich auch so weil ich echt glaub ich hab mich nicht so blöd angestellt wie ich gestern noch dachte das es werden würde.

ich hatte ca. 30-40 min. unterricht und mein arm und mein daumen (vom bogenhalten) hat schon ein wenig geschmerzt aber das ist mir völlig gleich.
ich hab zur lehrerin gesagt das ich mir bereits meine fingernägel abgeschnitten hätte.. tja sie sind wohl immer noch zu lang ;) aber das ist mir auch egal.

meine geige ist eig. ne anfängergeige, aus normalem holz und sicher nicht extrem teuer gewesen. war ein geschenk... aber sie klingt sehr gut u ich hab mir extra einen satz neue saiten gekauft. dominant-saiten..

ich hatte so ein komisches gefühl.. sobald du die geige auf der schulte liegen hast fühlst du dich.. ich weiß nicht.. wie ein anderer mensch?!?!?
niemals hätte ich gedacht das soetwas möglich ist obwohl ich wirklich viel glaube...

und was mich noch total froh macht ist das man hier so interessante gespräche führen kann.
danke für deine offenheit da mir deine geschichten und infos sehr gefallen.

wünsche einen wunderbaren tag..
meiner ist es schon !! :)
 
achja jetzt hätt ich da noch ne andere frage-- ich weiss nicht ob ihr darüber etwas wisst aber fragen kostet ja bekanntlich nichts.

ne gute bekannte von mir erhält demnächst ne chinesische gitarre + lernbuch auf englisch (aus china).
kann man soetwas bei uns (österreich) lernen bzw. wisst ihr über das instrument etwas?

:)
 
Guten Morgen Namid!

Das war ja ein super Start für dich! Also mich würde interessieren, was du genau gelernt hast, in der ersten "Stunde" und was du üben wirst auf nächstes Mal... Hast du Übungen bekommen, um den Bogen locker und beweglich in der Hand halten zu können? Anfänger klammern gerne, um sich sicherer zu fühlen und damit sie den Bogen kontrollieren können- deshalb schmerzte der Daumen... ist auch normal... aber wäre sehr gut, von Anfang an mehr auf die Balance der Finger zu achten, als auf festen Griff... aber das ist dir ja sicherlich auch vermittelt worden... Viel Spaß beim Üben!
lg Kalihan
 
Kalihan schrieb:
Guten Morgen Namid!

Das war ja ein super Start für dich! Also mich würde interessieren, was du genau gelernt hast, in der ersten "Stunde" und was du üben wirst auf nächstes Mal... Hast du Übungen bekommen, um den Bogen locker und beweglich in der Hand halten zu können? Anfänger klammern gerne, um sich sicherer zu fühlen und damit sie den Bogen kontrollieren können- deshalb schmerzte der Daumen... ist auch normal... aber wäre sehr gut, von Anfang an mehr auf die Balance der Finger zu achten, als auf festen Griff... aber das ist dir ja sicherlich auch vermittelt worden... Viel Spaß beim Üben!
lg Kalihan

ja du hast recht. sie hat mir gezeigt wie man den bogen hält (mein daumen schmerzt) bemühe mich aber sehr die finger rund zu halten.
ich hab so ne "grashüpferübung" gemacht .. um den arm zu enspannen.. bzw um zu lernen mich nicht zu verkrampfen.
sie hat mir so ein "kinderbuch" mitgegeben u ich sollte lange u kurze töne üben u natürlich die haltung des bogens sowie gewicht auf den bogen zu legen.
außerdem hat sie mir gezeigt wie man sich hinstellt (ist aber glaub ich e das erste :)

danke ich hab heut schön geübt...
 
Hallo Namid,

es freut mich sehr, daß Du so viel Spaß hattest in Deiner ersten Stunde. Ich habe genau so angefangen wie Du es beschrieben hast. Wie hält man die Geige ohne sich zu verkrampfen. Wie hält man den Bogen und wie bewegt sich der Bogenarm.

Ich mußte mit dem Bogen zwischen den Fingern fechten und wippen und drehen ohne ihn zu verlieren und die richtige Balance finden.
Nach der ersten Stunde sollte ich auch einfach nur kurze und lange Töne auf den leeren Saiten spielen.
Es hat bei mir aber schon einige Zeit gedauert, bis ich die nötige Kraft in den Fingern entwickelt hatte um den Bogen sicher zu halten.

Es ist aber lustig alten Fiedlern zuzuschauen, wie die oft die Geige oder den Bogen halten. Moderne westliche Musiker schütteln da oft den Kopf darüber. Denn sie können nicht glauben, das man mit dieser Technik überhaupt saubere Töne produzieren kann. Aber man kann - und wie.
Es ist einfach so - bleibe bequem. Wenn Deine Lehrerin sagt, daß Du schon mal Talent hast ist das doch super, denn das heißt ja, daß Du ein gewisses Grundfeeling schon mal mitbringst. Super nicht?!

Ich habe mal einen indischen Fiedler gesehen (leider nur im Fernsehen) der saß im Schneidersitz am Boden auf einem kleinen Teppich. Die Geige hat er auf die linke Brust gelegt, und der linke Ellbogen war auf dem linken Unterschenkel aufgestützt. Dabei hat die Schnecke fast den Boden berührt, also die Geige war nach vorne unten geneigt.
Und so hat er gespielt - und wie. Er meinte Entspannung sei das aller wichtigste, und er könne sich nur schwer vorstellen, wie man in einer so unbequemen Haltung wie der deutsche Geiger die Geige hält mit Spaß und Ausdauer spielen kann.

Die Inder haben ja eine ganz andere Musiktheorie als wir hier im Westen. Es wird viel mehr improvisiert, und die Dynamik der Musik kann sich viel freier entfalten als bei uns. Trotzdem gibt es feste Regel. Es hat sich wirklich super angehört. Aber ich bin ja sowieso ein Feund der ungewöhnlichen Musik, wichtig ist mir immer, daß sich der Musiker in seine Musik richtig einfühlt.

Recht viel Spaß beim Üben
Werner
 
hallo werner,

ja es ist total toll dass sie mir talent zuschreibt. ich hatte nämlich absolut keine ahnung wie talentiert ich dann wirklcih sein werde. tja es erfüllt mich immer noch mit stolz wenn ich dran denk :)
übe übrigens grade.. sie meinte ich solle so oft wie möglich ein paar minunten üben. lieber 5 x 2 als 10 min. durchgehend. leuchtet mir ein...

ich denke solche "profis" wie du sie beschreibst ist das wirklich eine sache des gefühls. ich kann mir schon vorstellen das es ne menge leute gibt die die geige nicht mehr nach "vorschrift" halten und wunderbar spielen denn man muss denk ich auch sich selbst einbringen.. der inder ist dann wieder was anderes :)
hihi sieht sicher lustig aus..

danke dann werd ich gleich wieder ein paar töne fiedeln... :escape:

lg
 
Ja, ich bewundere auch, wie unbeschwert in der internationalen Volksmusik gefidelt wird und wie zweitrangig die saubere Technik dabei ist. Der Musik macht es gar nichts aus, wie man das Instrument hält... :)
Es kommt aber drauf an, welche Zielsetzung man hat. Möchte man einfach Melodien spielen, dann kann eine Technik aus dem Gefühl schon genügen. Das akzeptiere ich voll und ganz.
Wirklich wichtig wird die solide Geigentechnik, wenn klassische und virtuose Geigenmusik angestrebt wird. Da stößt man sehr schnell an unüberwindliche Grenzen, wenn die Technik nicht sehr sorgfältig angelegt ist. Die linke Hand muss sich später schnell und ungehemmt durch alle Lagen bewegen können, das Vibrato soll variabel sein... die Klangfarben, die vor Allem vom Bogen ausgehen, können nur mit ganz reaktionsfähigen, lockeren Fingern rechts und einer freien Schulter erzeugt werden. Wenn von Anfang an die Voraussetzungen angelegt werden- also Balance von Spannung und Entspannung, Balance der Bewegungen, und wenn Verkrampfungen aufgedeckt und gelöst werden, dann ist es möglich einen Schritt vor den andren zu setzen und immer und immer weiter zu gehen...
Übrigens übe ich die meiste Zeit auf dem Meditationskissen...:zauberer1

Viel Spaß euch beiden... dieser Enthusiasmus gefällt mir...
lg Kalihan
 
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Hallo Kalihan,

stimmt mein Geigenlehrer hat mir auch erzählt, daß er meistens durch autogenes Training übt, auch viele der Musiker die er so kennt tun dies.
Da die Fiddle-Musik gerade mal ein Hobby von mir ist, das ich um nichts in der Welt mehr hergeben möchte weil ich es als Ausgleich zu meinem Beruf als Informatiker brauche, werde ich aber niemals nicht so gut werden, daß ich auch 'nur' durch autogenes Trainig üben kann. Außerdem mag ich einfach den Sound meiner Geige in der Realität hören und auch wenn er scheiße klingt, dann versuche ich eben wieder ein bisschen besser zu werden. Und noch was ist für mich sehr wichtig: das Geige spielen erfordert eine recht komplexe Steuerung der Muskeln und auch das Gehirn wird schön toll durchblutet. :) Dabei gibt es fast nichts Entspannenderes für mich zum Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit.
Ich schaffe es sogar, daß ich richtig zum Schwitzen komme beim Spielen.

Aber ich kenne es von der Informatik in der ich mich halt besonders gut auskenne. Ich brauche nicht unbedingt einen Computer vor mir um ein Programm zu entwickeln, das kann ich egal wo ich bin in meinem Kopf machen. Irgendwann setze ich mich dann hin, und schreibe einfach hin, was in meinem Kopf schon fix und fertig in der richtigen Struktur vorliegt.

Und das gleiche fängt jetzt auch im künstlerischen Bereich an. Ich lasse die Idee und die Realisierung im Kopf wachsen und dann wenn alles fertig ist, dann setzte ich mich hin und baue es sozusagen einfach nach dem Plan in meinem Kopf nach und es funktioniert dann auch so, wie ich das erwartet habe.

In der Musik fehlt mir dann aber schon das gewisse Talent. Ich weiß durch Erfahrung, daß ich mir in meinem Kopf Musik vorstellen kann - glasklar - das aber nur in ganz seltenen Ausnahmefällen. Aber meistens muß ich sehr um das richtige Gefühl bei meinen musischen Versuchen kämpfen, d.h. ich habe herausgefunden, daß ich vom Kopf und von den Gedanken und Erwartungen locker lassen muß um die Energie fließen lassen zu können. Für mich ist das halt nicht einfach aber darum mache ich das eben auch. Gesagt hat mir das noch nie jemand, anscheinend ist das alles für die musischen Talente selbstverständlich, ich weiß es nicht.

Stimmt Kalihan, die Technik ist schon sehr sehr wichtig, wenn man besonders toll Geige spielen können möchte. Gerne würde ich auch noch viel dazulernen wollen. Allein mein Tag hat leider nur 24 Stunden :) Drum sind im Moment meine Grenzen recht eng gesteckt das weiß ich auch.
Am Anfang habe ich bis zu drei Stunden am Tag gespielt. Nun ist es noch ca. 1 Stunde am Tag was eigentlich auch reicht. Heute wäre ich aber nicht mehr ganz so hilflos dem Lehrer ausgeliefert, der mir was vorspielt, und ich stehe da wie der Ochse vor dem Berg - voll Verzweiflung, weil ich nicht weiß wie er es macht, daß es so geil klingt, und bei mir hört es sich an, als ob ich mit Gummistiefeln durch einen tiefen Sumpf wate. :))) (Jedenfalls bei den simplen Stücken die ich so spiele)

Geige ist einfach eines der anspruchvollsten Instrumente die es so gibt. Dafür ist es auch eines der vielseitigsten. Man kann mit anderen oder auch solo spielen. Man kann sich so viele Musikrichtungen aussuchen, und darin wiederum unendlich viele Stücke, die man alle entdecken kann. Das Reservoire an Quellen ist einfach schier unerschöpflich und es wird nie langweilig.

Mir gefällt es sehr, daß sich hier ein so schönes Thema entwickeln konnte. Und es macht mir sehr viel Freude, daß es irgendwo da draussen nette Menschen gibt, der am Musizieren Spaß haben. Vor allem auch im Privaten. Leider ist es in unserer Gesellschaft heute so, daß alles immer so perfekt wie möglich sein muß. Viele Menschen fangen dann erst gar nicht an, etwas zu tun, weil sie glauben, daß sie es nicht bringen würden. Das ist natürlich völliger Blödsinn. Denn oft weiß man noch gar nicht was in einem steckt, oder wie viel Spaß man am Leben und einer Tätigkeit haben kann. Und man sollte nicht vergessen, daß wenn man etwas macht das einem wirklich Spaß macht und andere sehen das vielleicht, und wollen das oder etwas ähnliches auch machen, dann hat es sich doch schon gelohnt oder? Es muß nicht immer alles so perfekt sein denke ich.
Übrigens finde ich Kultur entsteht nicht nur durch Konsum, sondern vor allem durch Tun, Nachahmung und Weiterentwicklung! Und Kultur muß auch gepflegt werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Einen schönen Samstagabend
liebe Grüße,
Werner
 
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