Für und Gegen Organspende

Na ja, ist dir der Gedanke angenehmer, dass das "Ausschschlachten" und "Zermetzeln" dann halt von den Würmern und Käfern übernommen wird?

Das wäre zumindest ein natürlicher Ablauf.

Also, ich bin auf jedenfall dafür. Der Gedanke, nicht nur, dass ich Menschenleben retten könnte, sondern, dass meine Organe - die ja weiterleben möchten - in einem anderen Körper weiterleben könnten, finde ich faszinieren.

Wie kommst du darauf, daß deine Organe weiterleben möchten?

Ich finde das nicht faszinierend, eher 'verschoben'.
 
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Als Österreicherin bin ich automatisch Organspenderin wenn ich nicht eine gegenteilige verfügung unterschrieben habe.

Grundsätzlich macht es mir auch nichts aus wenn wer was brauchen kann, der Rest wird halt dann verbrannt.

Ich frage mich eher, wie es demjenigen geht, der ein Spenderorgan erhalten hat. Jetzt vielleicht nicht sowas wie die Hornhaut, aber eins, ohne das man auf Dauer nicht überleben kann. Für mich selbst möchte ich keines, irgendwie geht mir das einfach zu weit.....überleben um jeden Preis? Ich weiß nicht, ob ich den Rest meines Lebens voll mit Medikamenten und der ständigen Angst vor Abstoßung verbringen möchte und ich hätte, auch wenn das verrückt klingt, das Gefühl nicht mehr allein in meinem Körper zu sein.

Ausserdem auch so einen Anflug von Schuldgefühl, das jemand sein Leben geben muss um meins zu retten......

Wie seht ihr das? Würdet ihr problemlos ein Spenderorgan annehmen können?

LG Fen
 
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/anatomie_mensch/organverpflanzung/hirntod.jsp



;)


Also, wie gesagt, gibt es mit Sicherheit "unfähige" Ärzte, oder Ärzte, die geschmiert werden......dass es zu Situationen kommt, bei denen Menschen für hirntot erklärt werden, obwohl sie es nicht sind. Es mag auch Wunder geben, bei dem ein "hirntoter" (ich glaube da jetzt einfach mal an Fehldiagnose) wieder aufsteht und ein normales Leben führen kann.

Es gibt ja auch Menschen, die einen Sprung oder Fall aus dem 10 Stock, oder höher überleben und nur ein paar Kratzer haben.....

Aber dieses hätte, wäre, wenn, kann sein dass..... gibt mir nicht das Gefühl der Fehlentscheidung, wenn ich sage: Wenn ich eh nichts mehr damit anfangen kann, dann solls wer anders haben.

Mein Mann fährt Motorrad und wir haben massig Freunde, die das ebenfalls tun. Motorradfahrer verunglücken eben häufiger so, dass der Hirntod eintritt, als bei anderen Unfällen. Und Motorradfahrer die einen Unfall gerade so überleben, brauchen auch aufgrund der Art der Verletzungen, auch häufiger ein Spenderorgan. Deshalb bin ich auch so sensibilisiert auf das Organspenden. Ich habe Menschen sterben sehen, die einen Orgenspenderausweis hatten, ich habe Menschen weiterleben sehen (und sehe sie noch heute leben) weil sie ein Spenderorgan erhalten haben. Und das sind weder Promis, noch Menschen mit viel Geld ;)
 
Als Österreicherin bin ich automatisch Organspenderin wenn ich nicht eine gegenteilige verfügung unterschrieben habe.

Grundsätzlich macht es mir auch nichts aus wenn wer was brauchen kann, der Rest wird halt dann verbrannt.

Ich frage mich eher, wie es demjenigen geht, der ein Spenderorgan erhalten hat. Jetzt vielleicht nicht sowas wie die Hornhaut, aber eins, ohne das man auf Dauer nicht überleben kann. Für mich selbst möchte ich keines, irgendwie geht mir das einfach zu weit.....überleben um jeden Preis? Ich weiß nicht, ob ich den Rest meines Lebens voll mit Medikamenten und der ständigen Angst vor Abstoßung verbringen möchte und ich hätte, auch wenn das verrückt klingt, das Gefühl nicht mehr allein in meinem Körper zu sein.

Ausserdem auch so einen Anflug von Schuldgefühl, das jemand sein Leben geben muss um meins zu retten......

Wie seht ihr das? Würdet ihr problemlos ein Spenderorgan annehmen können?

LG Fen


Ich glaube, das kann nur jemand beantworten, der selbst in dieser Situation ist.... ich denke, dass ich es auf jeden Fall annehmen würde, weil ich mein Leben liebe und alles dafür tun würde um weiterzu leben. Wie Du es beschreibst, hört es sich an als würde man dann über Leichen gehen... Man erhält das Organ ja nicht wie folgt: "Hach, ich brauch ne Hornhaut...hm...der da drüben schaut doch gut aus, den fahr ich mal übern Haufen, dann bekomme ich seine Hornhaut.."
Man erhält ein Organ, das man benötigt, von einem Menschen, der keine Chance hat mehr zu leben.

Dieser Mensch kann als Toter nichts mehr anfangen mit seinen Organen...
Ich verstehe schon die ethischen Bedenken, die manche haben. Klar, es kommt einem so vor, als wäre der menschliche Körper ein Gebrauchtteillager, und jeder könnte sich daran bedienen.....
Jedoch ist dieses Gebrauchtteillager insolvent gegangen und der Eigentümer kann mit den Teilen nichts mehr anfangen, weil er ne Bäckerrei aufmacht.....also, ganz wo anders ist. Nicht mehr an seinen Körper gebunden....
 
Grundsätzlich macht es mir auch nichts aus wenn wer was brauchen kann, der Rest wird halt dann verbrannt.
..
und ich hätte, auch wenn das verrückt klingt, das Gefühl nicht mehr allein in meinem Körper zu sein.

Da sehe ich ein Widerspruch. Du siehst, wenn du ein Organ eines anderen annimmst, dass du nicht mehr allein in deinem Körper bist. Auf der anderen Seite, wenn du spendest, ist ein Teil von dir in einem anderen Körper

Wie seht ihr das? Würdet ihr problemlos ein Spenderorgan annehmen können?

Nein, das könnte ich nicht. Kein fremdes Organ wird einfach so angenommen. Ein fremdes Organ bedeutet massive Einnahme von Medikamenten ein Leben lang, um die Abstoßungsreaktion zu verhindern. Was noch dazukommt, das viele Spendenempfänger berichten, dass sie auf einmal andere Interessen, Begehren und weitere Persönlichkeitsmerkmale bekommen (eben die des Spenders), die sie vorher nicht hatten. Darauf kann ich verzichten.
 
Ich weiß nicht, ob ich den Rest meines Lebens voll mit Medikamenten und der ständigen Angst vor Abstoßung verbringen möchte und ich hätte, auch wenn das verrückt klingt, das Gefühl nicht mehr allein in meinem Körper zu sein.

Ich stell's mir auch etwas komisch vor, weil es aus einem anderen Körper ist. Und wir Menschen ja auch keine Autos sind (wg. der Ersatzteile). Das ist so wie, wenn einer Blume ein Blütenblatt abgerissen oder abgeschnitten wird, und einer anderen Blume angeklebt oder angenäht wird. Es 'passt' irgendwie nicht. Oder nur oberflächlich.
 
Als Österreicherin bin ich automatisch Organspenderin wenn ich nicht eine gegenteilige verfügung unterschrieben habe.

Grundsätzlich macht es mir auch nichts aus wenn wer was brauchen kann, der Rest wird halt dann verbrannt.

Ich frage mich eher, wie es demjenigen geht, der ein Spenderorgan erhalten hat. Jetzt vielleicht nicht sowas wie die Hornhaut, aber eins, ohne das man auf Dauer nicht überleben kann. Für mich selbst möchte ich keines, irgendwie geht mir das einfach zu weit.....überleben um jeden Preis? Ich weiß nicht, ob ich den Rest meines Lebens voll mit Medikamenten und der ständigen Angst vor Abstoßung verbringen möchte und ich hätte, auch wenn das verrückt klingt, das Gefühl nicht mehr allein in meinem Körper zu sein.

Ausserdem auch so einen Anflug von Schuldgefühl, das jemand sein Leben geben muss um meins zu retten......

Wie seht ihr das? Würdet ihr problemlos ein Spenderorgan annehmen können?

LG Fen
Obwohl ich eine andere Ansicht vertrete, kann ich deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Was aber, wenn es nicht dich selbst betrifft, sondern einen Menschen, den du sehr liebst, dein Kind, dein Mann, deine Mutter o. ä. Würdest du dann auch sagen: Lasst mein Kind (o. ä.) lieber sterben, ich möchte nicht, dass es um jeden Preis überlebt?

Der junge Mann von dem ich sprach, hat in Köln Behindertensport studiert und führt ein vollkommen normales Leben. Mit dem Wissen, dass er jederzeit irgendeine Infektionskrankheit bekommen kann, die ihn endgültig umhaut. Seine Eltern waren unendlich dankbar, dass damals sein Leben gerettet werden konnte und sind heute dankbar für jeden Tag, den ihr Sohn lebt.

Ich denke man muss erstmal in einer solchen Situation gewesen sein, um wirklich sagen zu können, wie man regieren würde. Es sagt sich so leicht, " ich würde das nicht in Anspruch nehmen wollen", aber wenn man dann auf der Schippe des Todes sitzt, sieht alles vielleicht (sehr wahrscheinlich sogar) ganz anders aus.

R.
 
Hi Cupido,

ja, Du hast recht, es ist ein Widerspruch :)

Ich glaube auch nicht das es in jedem Fall so ist, aber ein Verstorbener der eigentlich nicht gehen will könnte sich ja durchaus "sozusagen an seiner Niere festklammern".

Wenn ich die Spenderin bin weiß ich das ich es nicht mache...

Was Du ansprichst, mit den geänderten Vorlieben habe ich auch schon öfters gelesen, deshalb denke ich auch, das es nicht immer und für jeden der richtige Weg sein kann, egal ob als Spender oder Empfänger.

LG Fen
 
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Ruhepol, Du hast natürlich Recht, wenn es einen Menschen betrifft den man liebt würde man wahrscheinlich sagen "los, tauscht alles aus wenns sein muss".

Entscheiden kann es aber eigentlich nur der Betroffene, den der muss dann damit leben. Wenn es für denjenigen ok. ist, dann ist es für mich auch ok.

Ja oder Nein sagen kann ich ehrlicherweise nur für mich selbst.

LG Fen
 
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