Für Hirntot erklärt und wieder aufgewacht / Organspende ja oder nein

Es kommt mir so vor, als wären Kinder in so einem Fall nur der verlängerte Arm eines kranken, narzißstischen Ego´s.
Ich weiß nicht, was in deiner Vorstellung abläuft ... ?

nur als ein Beispiel (es gibt viele mehr):
Stell dir vor, dein Kind bräuchte eine Niere.
Ihr habt schon etliche qualvolle Jahre Dialyse hinter euch, dein Kind hat entsetzliche Schmerzen, jahrelang schon kaum mehr ein "lebenswertes" Leben (ich denke, jeder weiß ungefähr, was Dialysepatienten durchmachen müssen) und jetzt gibt der Arzt nur noch wenige Wochen.
Es bietet dir jemand illegal eine Niere an, die genau paßt und die für dich finanzierbar wäre.
Das hieße: dein Kind könnte ein ganz normales Leben führen und irgendwann im hohen Alter sterben.
Dein Kind fleht dich an, diese Niere zu kaufen, ihr habt schon einen Arzt, der transplantieren würde und der nach eingehenden Untersuchungen eine sehr gute Prognose gibt.
Ohne Transplantation stirbt dein Kind mit Sicherheit.

Würdest du es tun oder nicht?
Spielt das Alter des Kindes eine Rolle?
Und was genau hat diese schreckliche und verzweifelte Situation (in der sicher niemand stecken möchte) mit einem kranken, narzisstischen Ego zu tun?
 
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Aber meine Mutter hat mich - als ich noch ein Teenager war - mal gefragt, ob ich meinem Vater eine Niere spenden würde. Er hatte damals grade eine verloren und es war nicht klar, ob die andere noch funktioniert.
Damals sagte ich ja, aber mit einem ganz miesen Gefühl.

Das finde ich auch mies.

Ich habe keine Kinder (denke auch nicht dass es dazu kommt), aber würde das denen noch nicht einmal erlauben.
In der Situation wäre ich der alte Mann, und dann gefährde ich bestimmt nicht die Gesundheit meiner Kinder. Das ist auch durchaus der Fall, denn erstens hat man ein Problem, wenn eine Niere ausfällt, wenn man als früherer Spender nur noch eine hat (zusätzlich ist jede OP ein Risiko), und zweitens dürfte das sowieso wahrscheinlicher sein, dass ein Kind solche Probleme bekommt, wenn die Eltern entsprechende Krankheiten hatten (Risiko für viele Krankheiten ist auch vererbt)
 
Es bietet dir jemand illegal eine Niere an, die genau paßt und die für dich finanzierbar wäre.
https://www.focus.de/politik/auslan...-mit-nieren-herzen-und-lebern_aid_796215.html

"Von Bangladesch bis Brasilien, vom Kosovo nach Deutschland: Überall mangelt es an Spenderorganen – und der Handel damit ist ein weltweites kriminelles Geschäft. Flüchtlinge werden verstümmelt, Organe im Internet angeboten.

Die jüngste Meldung ist erst wenige Tage alt: Chinesische Polizisten nahmen bei Razzien Ende Juli bis Anfang August 137 Menschen wegen des Verdachts auf Organhandel fest. 18 Ärzte gehörten nach Angaben des chinesischen Gesundheitsministeriums zu dem landesweit agierenden Ring. Den Behörden zufolge standen 127 Menschen als Spender bereit und konnten durch die Aktion „gerettet“ werden.

Chinas offizielle Statistik sagt: Mehr als 1,5 Millionen Chinesen brauchen eine Transplantation. Rund 10 000 Operationen können wegen des Mangels an Organen jedes Jahr nur vorgenommen werden. Und schon diese Transplantationen verdanken viele Empfänger einer Praxis, die die Kritik von Menschenrechtsorganisationen hervorruft: Die meisten Spenderorgane in China stammen von hingerichteten Häftlingen. Zwar hat die chinesische Regierung versprochen, diese Praxis einzudämmen. Doch noch sei die Nachfrage zu hoch und die Anzahl der Spender zu gering, sagte der Vize-Gesundheitsminister im Frühjahr. Denn auch so boomt der illegale Organhandel. Im April ging die Meldung um die Welt, dass ein chinesischer Schüler eine seiner Nieren verkauft habe, um ein iPhone zu kaufen.
Ein chinesisches Problem? Keineswegs. Eine Auswahl von Meldungen aus dem vergangenen Jahr:

Bangladesch, August 2011:
Die Polizei hebt einen Organhändler-Ring aus. Arme Dorfbewohner verkauften ihre Nieren für 1400 bis 1900 Euro. Bis zu 200 Dorfbewohner sollen Opfer der Organhändler geworden sein. Ärzte, Krankenschwestern und Geschäftsleute in der Hauptstadt wurden verdächtigt, an dem Handel beteiligt zu sein. Die Organe sollen an Patienten aus Indien und Singapur verkauft worden sein.

Ägypten, Dezember 2011:
Der US-Fernsehsender CNN berichtet über kriminellen Organhandel in der Sinai-Wüste. Flüchtlingen aus dem Sudan, Äthiopien oder Eritrea sollen bei lebendigem Leibe Organe entnommen worden sein. Die meisten Opfer überlebten die brutalen Eingriffe nicht."

.....

Nein; Danke.
 
Das finde ich auch mies.

Ich habe keine Kinder (denke auch nicht dass es dazu kommt), aber würde das denen noch nicht einmal erlauben.
In der Situation wäre ich der alte Mann, und dann gefährde ich bestimmt nicht die Gesundheit meiner Kinder. Das ist auch durchaus der Fall, denn erstens hat man ein Problem, wenn eine Niere ausfällt, wenn man als früherer Spender nur noch eine hat (zusätzlich ist jede OP ein Risiko), und zweitens dürfte das sowieso wahrscheinlicher sein, dass ein Kind solche Probleme bekommt, wenn die Eltern entsprechende Krankheiten hatten (Risiko für viele Krankheiten ist auch vererbt)

Na ja - erstens war das damals noch recht neu und man wusste nicht viel über die Auswirkungen und zweitens ging der Verlust der Niere auf eine Kriegsverletzung meines Vaters zurück.
Ich verurteile meine Mutter keinesfalls, weil sie mich gefragt hat.
Ich muss mir selber an die Nase fassen, denn ich hätte ja "nein" sagen können.
 
https://www.focus.de/politik/auslan...-mit-nieren-herzen-und-lebern_aid_796215.html

"Von Bangladesch bis Brasilien, vom Kosovo nach Deutschland: Überall mangelt es an Spenderorganen – und der Handel damit ist ein weltweites kriminelles Geschäft. Flüchtlinge werden verstümmelt, Organe im Internet angeboten.

Die jüngste Meldung ist erst wenige Tage alt: Chinesische Polizisten nahmen bei Razzien Ende Juli bis Anfang August 137 Menschen wegen des Verdachts auf Organhandel fest. 18 Ärzte gehörten nach Angaben des chinesischen Gesundheitsministeriums zu dem landesweit agierenden Ring. Den Behörden zufolge standen 127 Menschen als Spender bereit und konnten durch die Aktion „gerettet“ werden.

Chinas offizielle Statistik sagt: Mehr als 1,5 Millionen Chinesen brauchen eine Transplantation. Rund 10 000 Operationen können wegen des Mangels an Organen jedes Jahr nur vorgenommen werden. Und schon diese Transplantationen verdanken viele Empfänger einer Praxis, die die Kritik von Menschenrechtsorganisationen hervorruft: Die meisten Spenderorgane in China stammen von hingerichteten Häftlingen. Zwar hat die chinesische Regierung versprochen, diese Praxis einzudämmen. Doch noch sei die Nachfrage zu hoch und die Anzahl der Spender zu gering, sagte der Vize-Gesundheitsminister im Frühjahr. Denn auch so boomt der illegale Organhandel. Im April ging die Meldung um die Welt, dass ein chinesischer Schüler eine seiner Nieren verkauft habe, um ein iPhone zu kaufen.
Ein chinesisches Problem? Keineswegs. Eine Auswahl von Meldungen aus dem vergangenen Jahr:

Bangladesch, August 2011:
Die Polizei hebt einen Organhändler-Ring aus. Arme Dorfbewohner verkauften ihre Nieren für 1400 bis 1900 Euro. Bis zu 200 Dorfbewohner sollen Opfer der Organhändler geworden sein. Ärzte, Krankenschwestern und Geschäftsleute in der Hauptstadt wurden verdächtigt, an dem Handel beteiligt zu sein. Die Organe sollen an Patienten aus Indien und Singapur verkauft worden sein.

Ägypten, Dezember 2011:
Der US-Fernsehsender CNN berichtet über kriminellen Organhandel in der Sinai-Wüste. Flüchtlingen aus dem Sudan, Äthiopien oder Eritrea sollen bei lebendigem Leibe Organe entnommen worden sein. Die meisten Opfer überlebten die brutalen Eingriffe nicht."

.....

Nein; Danke.
Ich weiß, was auf der Welt abläuft.

Ich habe dich persönlich gefragt, wie du evtl. in einer solchen Situation handeln würdest und was das mit einem krankhaften, narzisstischen Ego zu tun hat.

Ich finde es erstaunlich, dass du solche Entscheidungen so klar treffen kannst.

Das mit dem krankhaften narzisstischen Ego habe ich immer noch nicht verstanden, für mich kann ich nicht sagen, wie ich handeln würde.
Aber ich würde alle Eltern verstehen, die die Niere nehmen würden.
 

Ich wollte es nicht für mich, und ich wollte auch nicht, dass meine theoretischen Kinder mit so einer Last leben müssen.
Sehe ich daher genauso.

Wie gesagt, klar, habe keine Kinder, und ob ich in irgendeiner Situation gegen Regeln oder Gesetze verstoßen würde, will ich auch nicht ausschließen, aber würde nichts tun, was mit meinen ethischen Prinzipien überhaupt nicht kompatibel ist.
 
Na ja - erstens war das damals noch recht neu und man wusste nicht viel über die Auswirkungen und zweitens ging der Verlust der Niere auf eine Kriegsverletzung meines Vaters zurück.
Ich verurteile meine Mutter keinesfalls, weil sie mich gefragt hat.
Ich muss mir selber an die Nase fassen, denn ich hätte ja "nein" sagen können.

Naja, es ist definitiv fies, dich damit zu nötigen. Wäre immer noch was anderes gewesen, wenn du es angeboten hättest (aber wie gesagt, ich würde das gar nicht erst erlauben). Aber so ist das eine "Frage", die ihre gewünschte Antwort schon beinhaltet, und Schuldgefühle verursacht.
 
Naja, es ist definitiv fies, dich damit zu nötigen. Wäre immer noch was anderes gewesen, wenn du es angeboten hättest (aber wie gesagt, ich würde das gar nicht erst erlauben). Aber so ist das eine "Frage", die ihre gewünschte Antwort schon beinhaltet, und Schuldgefühle verursacht.

Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Meine Mutter hat mich gefragt, aber nicht genötigt.
Ich habe damals "ja" gesagt, weil ich glaubte, das müsse so sein - christlich erzogen und so.
Das miese Gefühl hatte ich, weil ich eigentlich nicht wollte, aber mich nicht traute, das zu sagen.
 
Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Meine Mutter hat mich gefragt, aber nicht genötigt.
Ich habe damals "ja" gesagt, weil ich glaubte, das müsse so sein - christlich erzogen und so.
Das miese Gefühl hatte ich, weil ich eigentlich nicht wollte, aber mich nicht traute, das zu sagen.

Wie ich sagte, dass sind solche Fragen, die man nicht stellen sollte, weil ein "Nein" wegen von dir genannter Gründe keine (gefühlte) Option ist.

Ich würde da jede Verantwortung abnehmen und das schlicht nicht erlauben.

Ich würde nebenbei auch nicht erlauben, dass mein theoretisches Kind quasi arbeitslos wird um mich zu pflegen, wenn ich alt bin. Wenn es nichts mehr bringt, bin ich sowieso weg. Lieber bin ich ein Geist oder reinkarniere quasi "frisch" als mit immer eingeschränkterer Funktion hier weiterzuexistieren. Normal denke ich zwar, dass die Trauer von Leuten denen man was bedeutet auch ein wichtiger Grund ist keinen Suizid zu begehen, aber ist was anderes wenn man immer mehr dahinsiecht und das Endergebnis sowieso das selbe ist. Bedeutet nur mehr Schmerz über einen längeren Zeitraum und hat dann noch die Konsequenz, dass das theoretische Kind danach arbeitslos ist und keinen Job mehr findet usw.
 
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Wie ich sagte, dass sind solche Fragen, die man nicht stellen sollte, weil ein "Nein" wegen von dir genannter Gründe keine (gefühlte) Option ist.

Ich würde da jede Verantwortung abnehmen und das schlicht nicht erlauben.

Ich würde nebenbei auch nicht erlauben, dass mein theoretisches Kind quasi arbeitslos wird um mich zu pflegen, wenn ich alt bin. Wenn es nichts mehr bringt, bin ich sowieso weg. Lieber bin ich ein Geist oder reinkarniere quasi "frisch" als mit immer eingeschränkterer Funktion hier weiterzuexistieren. Normal denke ich zwar, dass die Trauer von Leuten denen man was bedeutet auch ein wichtiger Grund ist keinen Suizid zu begehen, aber ist was anderes wenn man immer mehr dahinsiecht und das Endergebnis sowieso das selbe ist. Bedeutet nur mehr Schmerz über einen längeren Zeitraum und hat dann noch die Konsequenz, dass das theoretische Kind danach arbeitslos ist und keinen Job mehr findet usw.

D 'accord - aber das ist wirklich Schnee von gestern, da fast 50 Jahre her. ;)
 
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