Fremdgehen beichten?

Nein, ausser man will den Partner quälen. Soll es ja auch geben :-D
Ich selber würde lieber nichts davon wissen wollen, wenn ich mich einer Liebesbeziehung befinden würde. Würde ich mich aber in einer ausgeleierten Beziehungskiste befinden würde, in der seit 15 Jahren kein Sex mehr statt findet, wäre mir diese Beichte sehr recht, denn sie würde vielleicht was bewegen. Ist alles relativ und in Anbetracht dessen würde ich sagen: ehrlich währt am längsten. Ja! Ich bin für die Beichte! Unter gewissen Umständen. War es nur ein "Ausrutscher" ohne Gefühl...vergessen. Auf der Stelle! Sex ist nicht mehr als Fleisch essen. Verliebt sich der Fremdgeher in das Fleisch, muss er dazu stehen, schon um sein eigenes Seelenheil zu bewahren. Es ist immer eine Zwickmühle - doch offene Karten sind wichtig. Die Frage kann man nicht einfach so beantworten.
 
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ich gehe niemals fremd. Das kann ich mir gar nicht leisten*g Fremdgehen macht mir keinen Spaß, es nährt mich nicht und entspricht mir auch nicht. Aber, von Anfang an, offen und ehrlich sein, mit dem Partner, ist für mich das Einzige, was nährt. Was dabei für eine Beziehungsweise heraus kommt, ist völlig egal, weil es alle nährt, wenn alle wirklich anwesend sind und unaufrichtige Spiele nicht spielen wollen.
Fremd sein, kann ich mir nur selbst und das bin ich, wenn ich unaufrichtige Spiele spiele.
Dem anderen kann ich gar nicht fremd gehen, es sei denn, ich betrachte Beziehungen als Wirtschaftsvertrag, in dem das Geben und Nehmen, das Verhalten, klar festgelegt sind. Das würde ich aber nicht als Liebe bezeichnen, denn Liebe ist nicht das, was gesetzt wird, sondern Wahrhaftigkeit und echte Verbundenheit.
 
Abhängig vom Hintergrund, dem Motiv. Ich kenne einige, die den Betrug inkl. der daran anschließenden Beichte als Machtinstrument in der Partnerschaft nutzen, um den anderen zu quälen und zu demütigen.
Genauso gibt es Menschen, die in 40 Jahren Zusammensein vielleicht dreimal nicht mit dem Partner, sondern jemand anderem Sex hatten, wo keine tiefere Bedeutsamkeit erreicht wurde und da sehe ich persönlich weder das Konzept der Monogamie gescheitert, noch ein großartiges Drama.
Keine Beziehung der Welt ist jahrzehntelang nur super, harmonisch, glücklich und gelungen, Krisen gibt es immer, persönliches Wanken gehört ebenso dazu. Bedenklich sind für mich eher etablierte und jahrelang dauernden Affären "nebenbei", quasi Zweitbeziehungen, eine Art von Doppelleben, das erachte ich für kolossales menschliches Scheitern und unzumutbar.
"Beichten" erscheint mir in dem Zusammenhang ohnehin das falsche Wort, man geht ja nicht in die Kirche und zu einem Priester, wird auch nicht freigespochen werden von der "Sünde".
Entweder habe ich das Bedürfnis durch den Betrug etwas zu artikulieren, was ich sonst nicht zur Sprache bringen kan (solche Menchen lassen sich allerdings meistens erwischen) oder er hat in Wirklichkeit gar nichts mit der Beziehung zu tun, eher mit einem selbst, wo man derzeit steht.
Um das zu wissen, muß man aber nicht nur einige Jahrzehnte alt sein, sondern auch mit jemandem schon entsprechend lange zusammen, dann relativiert sich vieles von selbst. Wo die persönlichen Grenzen gezogen werden, ist klarerweise individuell unterschiedlich.
 
Warum müssen Beziehungen eigentlich in irgendein vorgestelltes Korsett? Warum begegnet man sich nicht einfach, ehrlich, offen und wahrhaftig, fertig! Das hab ich mich schon als Kind gefragt*g
 
Warum müssen Beziehungen eigentlich in irgendein vorgestelltes Korsett? Warum begegnet man sich nicht einfach, ehrlich, offen und wahrhaftig, fertig! Das hab ich mich schon als Kind gefragt*g

Korsetts geben das Gefühl von Sicherheit und Stabilität. ^^
 
Korsetts geben das Gefühl von Sicherheit und Stabilität. ^^

ich habe immer nach dem Inhalt gesucht*g

***

Wenn in einer echten Begegnung, Treue heraus kommt, ist das ok. Wenn in einer echten Begegnung herauskommt, dass man mehrere Menschen liebt und es auch passt mit diesen Menschen, ist das auch ok, weil man das Passende lebt, was allen gut tut.
Fremdgehen ist immer unpassend, weil man lügt, betrügt und sich selbst nicht liebt, sonst müsste man sich nicht verstecken.
 
Das sehe ich genauso wie Du, Venja. Und lebe das mittlerweile auch entsprechend.

Wie hattest Du es heute geschrieben? Haben - Sein? :umarmen:
 
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Abhängig vom Hintergrund, dem Motiv. Ich kenne einige, die den Betrug inkl. der daran anschließenden Beichte als Machtinstrument in der Partnerschaft nutzen, um den anderen zu quälen und zu demütigen.
Genauso gibt es Menschen, die in 40 Jahren Zusammensein vielleicht dreimal nicht mit dem Partner, sondern jemand anderem Sex hatten, wo keine tiefere Bedeutsamkeit erreicht wurde und da sehe ich persönlich weder das Konzept der Monogamie gescheitert, noch ein großartiges Drama.
Keine Beziehung der Welt ist jahrzehntelang nur super, harmonisch, glücklich und gelungen, Krisen gibt es immer, persönliches Wanken gehört ebenso dazu. Bedenklich sind für mich eher etablierte und jahrelang dauernden Affären "nebenbei", quasi Zweitbeziehungen, eine Art von Doppelleben, das erachte ich für kolossales menschliches Scheitern und unzumutbar.
"Beichten" erscheint mir in dem Zusammenhang ohnehin das falsche Wort, man geht ja nicht in die Kirche und zu einem Priester, wird auch nicht freigespochen werden von der "Sünde".
Entweder habe ich das Bedürfnis durch den Betrug etwas zu artikulieren, was ich sonst nicht zur Sprache bringen kan (solche Menchen lassen sich allerdings meistens erwischen) oder er hat in Wirklichkeit gar nichts mit der Beziehung zu tun, eher mit einem selbst, wo man derzeit steht.
Um das zu wissen, muß man aber nicht nur einige Jahrzehnte alt sein, sondern auch mit jemandem schon entsprechend lange zusammen, dann relativiert sich vieles von selbst. Wo die persönlichen Grenzen gezogen werden, ist klarerweise individuell unterschiedlich.
Große Weisheit von chaya aus Wien. Ich sehe das exakt wie du.


Was noch nicht angesprochen wurde:
Ich glaube ganz wichtig ist auch die Frage, ob das Fremdgehen "im Affekt" geschah oder geplant war. Wenn ein Partner schon über Wochen mit einer Person anbandelt und heimlich SMS schreibt und sich freut wenn sie ihn sieht und mit ihm Kaffee trinken geht und so weiter, und das dann nach einem Monat in (einmaligem) Sex gipfelt, ist all das vor dem Sex ein viel größerer Vertrauensbruch als der Sex selbst, finde ich. Sowas könnte ich nicht verzeihen. Wenn ein Partner nach einem Streit unglaublich wütend ist, mit Freundinnen weggeht, dann Drogen nimmt oder völlig betrunken ist und am nächsten Tag im Bett eines anderen aufwacht, wäre das - im Vergleich - ein deutlich geringerer Vertrauensbruch und viel eher verzeihbar, finde ich.
Was auch noch nicht angesprochen wurde ist, dass die eindeutige Täter-Opfer-Rollenverteilung so oft nicht stimmt. Der betrogene Partner ist fast immer auch (manchmal mehr, manchmal weniger) selbst mitschuld.

Jedenfalls ist die Beziehung durchs Fremdgehen nicht automatisch gescheitert, das wäre eine ziemlich naive Sicht. Eine starke Beziehung kann ja auch bedeuten, dass man über so ein Beziehungsdesaster gemeinsam hinwegkommt.

Was mich auch interessieren würde, und was noch nicht angesprochen wurde ist, ob die Leute hier ihrem Partner selbst verzeihen würden und unter welchen Umständen.
 
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