Ja, aber hier auf der Erde gibt es schon Grenzen. Zum Beispiel wohne ich an einer und fahre da oft drüber. Und wenn ich mit meinem Fuß an die Grenze Deines Schienbeins stoße, dann erfahre ich da auch eine Grenze. Klar kann ich die durchdringen, aber dann ist das Schienbein ja über.
Also ist es vielleicht doch wichtig, den Aspekt Grenze genau anzuschauen. Vielleicht könnte man ja auch immer mit einem Bein rechts und mit einem Bein links von der Grenze laufen, so daß die Grenze die Mittellinie des Körpers ist- so sieht die Physiologie das wohl auch vor. Rechts und Links- zwei Beine, zwei Augen, zwei Hände, zwei Brüste. Mama und Papa tauchen auch mit Grenzen auf. Sie sind erstens nicht in einem Körper und zweitens sind sie sich nicht immer nur und überall grün. Und dann werde ich betatscht und aus der Wiege gehoben-- alles Grenzerfahrungen. Und wenn ich erst durch diesen engen Kanal flutsche aus der warmen Höhle des Mutterleibes heraus, dann ist die Grenze gar groß wie ein Nadelöhr. Und wenn ich dann atme erfahre ich einen Temperatur-Unterschied in der Lunge von immerhin etwa 16 Grad, den ich noch nicht konnte. Vorher war 37 Grad warmes Wasser in meiner Lunge und jetzt auf einmal 21 Grad kalte Luft. Und da ist auch noch Sauerstoff drin und auch das ist für meinen Körper neu.
Atme mal ein oder mal aus. Ist da irgendwo eine Grenze zu erkennen? Wenn ja: wie beurteilst Du die? Ist die normal und natürlich? ---- es ist gar nicht mal so einfach die Wahrhheit zwischen all den Fehlinformationen heraus zu filtern, die man heute so bekommt einfach nur dadurch, daß man Vorbildern unreflektiert folgt. Man weiß doch sehr genau eigentlich: ein "tu dies nicht" verursacht im Kind und im Menschen im Allgemeinen das glatte Gegenteil, wenn es so mit diesem Verbots-Nicht formuliert wird. "Du sollst nicht töten"-- kein Wunder, daß sich dann in der christlichen Welt alle umbringen und die christliche Welt die Natur umbringt. So wirkt das als Mantra eben genau gegenteilig, wenn man es so formuliert. Es wirkt als "Du sollst töten". Das muß man in sich beobachten. Das kann man nicht urteilen, daß das so ist. Das kann man auch nicht erkennen. Man müßte es erfahren und also das Töten lernen. (wobei das objektiv gesehen ja ständig passiert, solange man lebt. Denn jede Sekunde, die vergeht, tötet mein Leben hin in Richtung Tod.)
(issesnich schöön heute?)