flimm schrieb:
Auch hier wieder wird nur die Schuldfrage gesucht. was du mir unterstellst ist nicht so.
Wenn du so denkst gerne, bitte, .
Weil der Täter Schuld HAT.
Und der Zeitpunk, an dem das Opfer zum Täter wird, ist der, an dem er zum Täter wird, Punkt. - wenn als Beispiel ich als Kind vergewaltigt wurde, dann werde ich in jenem Moment zum Täter, in dem ich zum ersten mal ein Kind entsprechend berühre.
Wenn ich als Kind dauernd verprügelt wurde, dann werde ich in jenem Moment zum Täter, in dem ich ein Kind zum ersten mal schlage.
Es ist einfach totaler Humbug, jeden Täter zu "entschuldigen", weil er wohl selbst so ein schlimmes Leben hatte!
Denn - und da gebe ich "euch" recht - er selbst kann aus seinem Leben lernen, und zwar welche Schäden angerichtet werden bei sowas.
Eine eigene traurige Geschichte ist KEINE Entschuldigung mMn, andere demselben auszusetzen - wenn, dann eher im Gegenteil, grade jene müssten es doch besser wissen.
Und, was auch nicht vergessen werden darf - nicht jeder Täter war selbst mal Opfer, auch wenn das Klischee es gern so hinstellt.
flimm schrieb:
Dann schau mal in Länder, wo schwerere Strafen herrschen, genau dort willst du bestimmt anhand der vielen "Bösen" Menschen nicht leben.
Eine härtere Strafe bewirkt nicht das was du denkst.
Was denkst Du denn was ich denke?
Ich sags Dir: Ich denke, längere Gefängnisstrafen bringen solche Leute länger weg und ausser Reichweite potentieller weiterer Opfer.
Im Vorfeld verhindert (!) wird mit längeren/härteren Strafen nicht das geringste, das hab ich auch niemals behauptet, das ist auch nich meine Ansicht.
flimm schrieb:
Ich sehe du kannst einfach nicht wirklich über den Tellerrand schauen.
Denn Fakt ist wirklich, das dein Opfer sich zwischen Leiden und Leben (Lernen) entscheiden muss.
Was Du "Fakt" nennst, ist noch lange kein Fakt. Es ist nicht in jedem Fall einfach eine "Entscheidung" zu leiden. Ein Kind, das jahrelang vergewaltigt, für Kinderpornos verwendet und an unterschiedlichste Männer verkauft wird - ja meinst Du denn wirklich, es ENTSCHEIDET sich einfach, zu leiden? Als ob es quasi einfach nur die Sichtweise ändern müsste, denn sein Peiniger sollte von ihm nicht menschlich verurteilt werden... sorry, aber da stellen sich mir die Nackenhaare auf.
Man kann auch weiterhin sein Leben im Leiden verbringen . So wie du anscheinend proklamierst.
Rede ruhig weiter den Opfern ein sie "müssen" leiden.
Du darfst leiden, Leiden ist schön , mach weiter so.
Such dir einen Schuldigen und du kannst alle Probleme von dir abwälzen und selbst bist du immer der bessere und Größte.
Mach ruhig weiter, scheinst dich in unsrere Welt ja besonders wohl zu fühlen.
Das Du hier so persönlich wirst, finde ich nicht Ordnung. Das geht unter die Gürtellinie.
Ich proklamiere nichts - weder, das Opfer leiden "müssten", noch das sie daran "selbst schuld" wären.
Ich rede keinem ein, er "muss" leiden! Ich rede aber auch keinem ein, er "dürfe nicht" leiden, bzw wäre selbst schuld!
Oh, was ist jetzt hier dein wunder Punkt das man die den Tag versauen kann.
Welche Macht haben wir, in dein Leben so einwirken zu können
Dreimal darfst Du raten, wo hier mein wunder Punkt ist.
Ich habe jahrelang Therapie in Anspruch nehmen müssen, damit ich lerne zu verstehen, eben NICHT selbst schuld zu haben. Das es eine Sache ist, die Vergangenheit mit all ihrem Leid und Schmerzen zu akzeptieren und eine andere, sie mitsamt dem aktivem Leid und Schmerz für immer mitzutragen - um zu akzeptieren, deswegen nie eigene Kinder bekommen zu können, ein größter Wunsch, der nie in Erfüllung gehen kann.
Heute kann ich Dir genau sagen, wer "Schuld" daran hatte - und es hat wirklich verdammt lange gedauert, bis ich wusste, das es eben nicht ich war, sondern - der/die TÄTER.
Das ich den darauf folgenden immensen Hass gegen jene ablegen hab können, waren innere Kraftakte, die ich kaum beschreiben kann. Heute Hasse ich sie nicht mehr, aber ich nehme mir verdammt noch eins das Recht heraus, sie menschlich zu verurteilen - das darf ich auch - und ich habe mehr als nur Verständnis für andere Opfer, die dies ebenfalls tun.
Ich rede mir sogar mit aller Kraft ein, keinen Kinderwunsch zu haben, oder das "das wohl mein Weg" ist, damit ich es annehmen kann wie es ist - aber weil ich das tue, müssen das noch lange nicht alle, denen ähnliches passiert ist.
Weil ich das schaffe und heute normal leben kann und eine relativ gesunde Psyche habe, müssen das noch lange nicht alle schaffen können.
Weil ich den Hass abgelegt hab, ist das noch lange nicht die Pflicht anderer.
Einem Täter "Verständnis" entgegenzubringen will ich keinem abstreitig machen, auch wenn ich persönlich das in solchen Sachen weder kann noch will - aber Opfern Verständnis zu verweigern ist eine andere Sache - und es liest sich in vielen Beiträgen so, als würde es für manche darauf hinauslaufen.
Ja, Oktarin, lasse deine Wut raus
OMG, wie ich diese Gönnerhaftigkeit liebe
Ich werde versuchen, mich hier nicht weiter zu beteiligen.