Philosophisches

In dem anderen Thrad: "Gibt es göttliche Gesetze?", da habe ich folgenden Spruch von Nahatkami gesehen:

Mit diesem "Nichts" was Du meinst, habe ich auch so meine Probleme. Und ich möchte da auch nicht hin.


Ich glaube nicht, daß das eine Frage dessen ist, wo man denn gerne hinmöchte, sondern eher, festzustellen, wo man denn ist.

Dazu möchte ich das einmal gleich von 2 Seiten her aufrollen zu versuchen.

Gehen wir vielleicht einmal den begriffen „Ich-Identifikation“ und „Individualität“ hinterher?

Da wittere ich allerdings wieder das Paradox.

Die Frage nach dem Ich stellt sich für mich über die Bedürfnisse. Da ist es real. Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich. Der eine ist froh, wenn er überlebt und ist damit zufrieden, der andere identifiziert sich mit seinem Fahrzeugpark, ein ganz anderer will möglichst vielen Leuten eine Lebensmöglichkeit bieten, macht daher eine Firma auf und kommt dadurch von mehreren Seiten in Bedrängnis, muß auch seinen Mitarbeitern die Löhne beschneiden und kommt so mit seiner Gutmütigkeit womöglich zu einem Herzinfarkt, wieder ein anderer braucht einige Gramm Kokain zum überleben usw. usf.
Selber schuld, wer sich mit allem möglichen Zeug identifiziert, was aber nicht heißt, daß man nicht trotzdem (oder gerade ohne Identifizierung) sein Bestes geben kann. Sojemand aber wird wohl zwangsläufig zum Kritiker. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine....

Und die Auflösung von Identifizierungen mag oft (vielleicht sogar systembedingt) schwierig sein.

Probieren wir es von dieser Seite:

Also: Ich bin völlig einzigartig. Kein Mensch gleicht mir. Keiner hat den gleichen Personalausweis wie ich, keiner hat dieselben Fingerabdrücke wie ich, bald bekommen wir auch noch den genetischen Fingerabdruck und schon gibt es Leute, die lassen sich zusätzlich noch einen kleinen Chip einpflanzen, damit der Arzt die Krankengeschichte der letzten 30 Jahre auf Knopfdruck zur Verfügung hat. Ich habe gehört, daß es eine amerikanische Firma gibt, die verlangt von ihren Mitarbeitern einen solchen Chip, um sie gut kontrollieren zu können.
Wieviel Individualität darf es denn noch sein?

Zur Individualität, und dem Paradox, das ich darin sehe, hier viellicht wieder besonders drastisch ausgedrückt:

Auf Grund von mathematischen Gesetzen der Statistik ist der Anteil der Durchschnittsmenschen in der Menschheit relativ hoch. Soweit ich mich an diese Gesetze erinnere, müßte er etwa bei 70% liegen. Auf der anderen Seite aber würde sich jedermann dagegen verwehren, ein Durchschnittsmensch zu sein. Angenommen, einer würde der Tatsache ins Auge blicken, daß er zum Durchschnitt gehört, und nun nicht wünschen, etwas Besonderes zu sein, so wäre dieser Eine doch etwas Besonderes. Auch hier geht's wohl nach Absurdistan!
Individualität ist wohl ein gewisses Anderssein, oder Andersverhaltenwollen. Individualität ist somit eine Abgrenzung von der Masse. Nun ist aber diese Abgrenzung von der Masse zu einer Massenbewegung geworden. Es kommt mir der Verdacht, daß wir gerade aufgrund unseres Wunsches nach Individualität sehr berechenbar und steuerbar werden. Gerade die Werbung in den Medien richtet sich oft an diese sogenannte Individualität. Dort kann man meist schon vorher ungefähr errechnen, welchen Umsatzgewinn etwa eine Werbemimute im Fernsehen erbringen wird. Bezüglich der Freiheit des Menschen wird diese Individualität nun einfach zur Invalidität.

Oft ist es sinvoll, Fragen wie diese nach der Individualität von verschiedenen Seiten zu betrachten.

So stelle ich einfach die dumme Frage: Was in aller Welt soll mich dazu bewegen, den unpersönlichen Standpunkt aufzugeben, und einen persönlichen einzunehmen?
Dafür gibt es zumindest einen guten Grund: Wenn die Grundbedürfnisse nicht gedeckt sind!
Also für den Fall, daß ich mich nicht in der Lage sehe, trotz diverser intensiver Bemühungen, meine Grundbedürfnisse zu decken, (wobei diese Grundbedürfnisse zu definieren eine ganz andere Sache ist, der ich jetzt an dieser Stelle nicht nachgehen will), so werde ich ganz egoistisch vorgehen.

Demnach wäre in unserer Gesellschaft sozusagen ein Dauernotstand erklärt. Denn es ist allgemeiner Konsens, wegen Dingen wie persönlichem Erfolg und Reichtum , die zu den moralischen Grundwerten unserer Gesellschaft als oberste Direktive zählen, zu jeder Zeit skrupellos und rücksichtslos vorzugehen. Schließlich handelt es sich um die Befriedigung von etablierten Grundbedürfnissen im Sinne der Dynamik des Wettbewerbs.


Mir fällt da noch ein Gedicht dazu ein:

Das SCHNABELTIER, das SCHNABELTIER
vollzieht den Schritt vom Ich zum Wir.
Es spricht nicht mehr nur noch von sich,
es sagt nicht mehr:" Dies Bier will ich!"
Es sagt:" Dies Bier,
das wollen wir!
Wir wollen es, das SCHNABELTIER!"
Robert Gernhardt

Von ihm übrigens auch:

Lieber Gott, gib doch zu,
dass ich klüger bin als Du.
Und nun nimm doch endlich hin,
dass ich was Besondres bin.
Robert Gernhard

*kicher*


freundliche Grüße
______________________________________________________________

Der Überlebenstrieb ist ein Bestandteil der westlichen Philosophie. Wir müssen mit dem Leben weitermachen, weil uns irgendein großer Papa gesagt hat: “Du hast nun einmal zu leben, verstehst du? Und wehe, wenn du’s nicht schaffst”
(Alan Watts , Die Natur des Menschen, Goldmann Esoterik, 11796)
 
Werbung:
Ich weiß ja nicht, wer euch das alles eingeredet hat,

dass es NICHTS gibt oder dass wir alle irgendwann

keine Individualität mehr haben oder dass alle EINS

sind?

Es wird IMMER etwas geben.

Es wird IMMER Individualität geben.

Das einzige was sich verändern wird, ist, dass es kein

EGO mehr geben wird.

Vielleicht redet ihr alle von dem.

Dass das ins NICHTS verschwindet oder seine "Individualität"

verliert.

Anders kann ich es mir nicht erklären.

Denn wie OBEN so UNTEN.

Im GROßEN wie im KLEINEN.

Ihr solltet euch wirklich einmal ein bisschen mehr HIER umschauen.

HIER sind alle geistigen Gesetze materialisiert.

Ihr müsst sie nur ANSCHAUEN.
 
indivi-dualität : )

Also ungeteilte Dualität- hm, der Begriff bedeutet etwas ganz anderes als man uns so weismacht schwant mir :)

In der Werbung und überhaupt in allen Schriften ist immer gesagt, es sei etwas Besonderes individuell zu sein. Man meint wohl eher Dividualität als Individualität, kann das sein?

DAs Individuum ist das "Ungeteilte" nicht etwa das Geteilte. Das Geteilte wäre das "Dividuum".

Bloss weil mer im Moment zwei Augen haben muss, brauch das ja nicht stets so bleiben. Vielleicht schaffemers ja dochemol, uns uff das Wesentliche zu ficksiere, da iss denn von geschdern und morje die Red net mie. Da geht's uns heut undo uis steten ungeteilte Einheit. Adios Amigo Dualität. Scheiss drauf, pups. Der Mensch scheidet so Altes aus, hörte ich von hier oben. Wir sind doch längst im digitalen Zeitalter angekommen, der gemeine Mensch hat das nur noch net g'merkt ( :.
 
Auf der Seite 3 dieses Threads gibt es einen Beitrag zu Prof. Dr. Arno Gruen.
Heute in der Zeitung:

4. September 2006, Neue Zürcher Zeitung
«Es ist ein jeder Mensch sein eigener Gott»
Eine Erörterung der Frage: Was ist eine gute Religion?
Von Arno Gruen

Zitat:
........Ein anderes Gottesbild entsteht, wo Menschen nicht durch ihre früheste Entwicklung auf Gehorsam geprägt werden. Carl Gustav Jung zitiert Ochwiay Biano, einen Häuptling des Taos- Pueblos-Stammes in New Mexico: «Wir leben auf dem Dach der Welt; wir sind die Söhne von Vater Sonne, und mit unserer Religion helfen wir ihm täglich, den Himmel zu überqueren. Hörten wir auf, unsere Religion auszuüben, würde in zehn Jahren die Sonne nicht mehr aufsteigen. Dann würde für immer Nacht sein.» Jung schrieb dazu: «. . . dass der Mensch Gott etwas im Austausch geben kann, bewirkt Stolz, denn es hebt das menschliche Individuum zur Würde eines metaphysischen Faktors empor (. . .) Solch ein Mann hat im vollsten Sinne des Wortes seinen angemessenen Platz.»

Selbstlos, autoritätshörig

Ein Mensch jedoch, dessen Selbst durch Gehorsam gegenüber einer Autorität, die ihm sein Eigenes verboten hat, abhanden kommt, wird sich immer nach einer äusseren Autorität, einer Religion und einem Erlöser sehnen, der ihn von der Verantwortung für sich befreit. Die Frage nach einer guten oder schlechten Religion ist deshalb etwas irreführend. Religion und Gottesbild werden dadurch bestimmt, ob Menschen aufgrund ihrer Bedürfnisse eher zu einer autoritären Anschauung tendieren oder zu einer Vorstellung, die ihre Ebenbürtigkeit bejaht.

In dem Klassiker «Das Ringen um das Tausendjährige Reich» beschreibt Norman Cohn den revolutionären Messianismus des Mittelalters angesichts einer Erwartung der Endzeit. Seine brillante Analyse zeigt auch, dass der heutige Terrorismus nichts Neues ist. Cohn zeichnet nach, wie Menschen in Erwartung des Tausendjährigen Reiches Christi einen erbitterten Kampf um ein zukünftiges himmlisches Leben führten. Ihr Verlangen nach Erlösung verwandelte sich in fanatische Wut und Rachsucht - in die Sucht nach Rache an einem abstrakten Feind, dem alle menschlichen Attribute abgesprochen wurden. Dieser Verbindung von Endzeiterwartung und Hoffnung auf das Kommen eines starken kriegerischen Messias, der die Getretenen von ihrem unerträglichen Joch befreit, begegnen wir auch bei heutigen Fundamentalisten gleich welcher religiösen Couleur.

Selbstverantwortung

Ein sozialer und ökonomischer Zusammenbruch führte damals und führt heute zur Bedeutungslosigkeit des Einzelnen. Wenn die soziale Struktur sich auflöst, weil der Gehorsam nie ein eigenes Selbst oder ein Selbstwertgefühl zuliess, dann bricht die ganze unterdrückte Wut hervor, die dieser Gehorsam selbst erzeugt hat. Eine Religion wandelt sich vom Guten zum Schlechten, wenn sie von Führern interpretiert wird, die sich und alle, die ihnen folgen, als heilig ansehen und eine vorbehaltlose Unterwerfung fordern. Diese macht es den Anhängern unmöglich, die vom Führer gewiesene Mission zur Aufopferung zu hinterfragen.

Ob eine Religion gut oder schlecht ist, hängt also von der Entwicklungsgeschichte des Einzelnen ab. Ist diese von Gehorsam geprägt, wird der Mensch einen autoritären, strafenden Gott suchen.........

Quelle:
nzz.ch/2006/09/04/fe/articleEBAU9.html


Und Umfangreicheres zu seinem Werk gibt es hier:
susannealbers.de/04psycho-gruen-werk05.html

freundliche Grüße
 
Ob eine Religion gut oder schlecht ist, hängt also von der Entwicklungsgeschichte des Einzelnen ab. Ist diese von Gehorsam geprägt, wird der Mensch einen autoritären, strafenden Gott suchen.........

Das Prinzip ist sehr bedeutsam. Gott ist für einen Menschen so wie er die Eltern erlebt hat als Kind. (Ganz grob gesagt). Wenn man eine optimale Beziehung zu seinen Kindern hat (Ideal), so haben sie später einen Gott der voll in ihnen integriert ist (oder wie man das auch immer sagen kann, kam grad so raus aus mir, habe leider wenig Zeit grad).
flo
 
Ob eine Religion gut oder schlecht ist, hängt also von der Entwicklungsgeschichte des Einzelnen ab. Ist diese von Gehorsam geprägt, wird der Mensch einen autoritären, strafenden Gott suchen.........

Das Prinzip ist sehr bedeutsam. Gott ist für einen Menschen so wie er die Eltern erlebt hat als Kind. (Ganz grob gesagt). Wenn man eine optimale Beziehung zu seinen Kindern hat (Ideal), so haben sie später einen Gott der voll in ihnen integriert ist (oder wie man das auch immer sagen kann, kam grad so raus aus mir, habe leider wenig Zeit grad).
flo

naja, flo, in der Kürze liegt die Würze, wenn sie die essenz vereint:liebe1: Gegen starke Eltern kommen selbst die weltlichen Multi-Medien nicht an.
 
Weil ich gerade den Thread Geisterexperiment von Andri sehe, möchte ich dazu eine Kleinigkeit bemerken:

Tatsächlich ist es geschehen, daß zum Beispiel jemand behauptet hat, er habe schon im alten Ägypten gelebt, er hat auch Hinweise gegeben auf verifizierbare Dinge wie landschaftliche Auffälligkeiten, Ortschaften usw. die er nicht wissen konnte weil er noch nie da war, und die tatsächlich gestimmt haben. Solche Dinge kommen immer wieder vor. Wir wissen das.

Desweitern kommt es vor, daß von nahtodlichen Erlebnissen berichtet wird. Also wenn jemand zum Beispiel im Koma gelegen ist, und dann doch wieder „zurückkam“.

Auch hier aber sei folgender Gedankengang zumindest erlaubt:

Nehmen wir uns selbst vielleicht manchmal zu wichtig und identifizieren wir uns sehr leicht mit solchen Dingen? Wer sagt denn überhaupt, daß wir es waren, die solches erlebt haben? Könnte es nicht sein, daß da Informationen auf ungeklärtem Weg auf uns gekommen sind?

Wer schon einmal Lichtkreise oder auch spiritistische Sitzungen der alten englischen Schule besucht hat, der wird da vielleicht sogar einschlägige Erfahrungen haben. Inwieweit solche Erfahrungen verifizierbar sind, das bleibt aber oft die Frage.

Wir hatten im Lichtkreis einmal einen interessanten Versuch gemacht: Der Leiter des Kreises hat irgendwelches Zeug in einen Koffer gefüllt, den Koffer geschlossen auf den Tisch gestellt, dann kam eine geführte Meditation, und schließlich meinte er, wir sollten uns auf den Koffer konzentrieren, und erraten, was da drin ist.

Das war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung. Ich muß heute noch lachen, wenn ich daran denke. Könnte der „Versuch eine erweiterte Informationstheorie anzuregen“ auf Seite 5 dieses Threads das auch erklären?

Ich persönlich glaube nicht daran, ich weiß, daß es diese (außersinnlichen) Wahrnehmungen gibt, man muß allerdings bedenken, daß sie dem Zufall unterliegen (den man erst zu nutzen lernen muß) und außerdem scheinen einige Dinge „gesperrt“ zu sein, vor allem solche Dinge, die dem egoistischen Nutzen dienen sollen.

freundliche Grüße
 
Leise heult die Stabsäge auf, als der Chirurg die Schädeldecke von Pam Reynolds durchbohrt. Er denkt nicht im Traum daran, dass er bei seiner Arbeit beobachtet wird. Beobachtet von seiner Patientin, die ihren Körper verlassen und sich als gestaltloses Etwas auf seiner Schulter niedergelassen hat. Eine verrückte Geschichte? Ein Traum kurz vor dem Erwachen? Denn wie wollte sie- ohne Zugriff auf ihr Gehirn- überhaupt noch Dinge wahrnehmen?

Diese Bedenken teilte auch der Chirug, als ihm die Frau von ihrem "Ausflug" berichtete, nachdem es dem Ärzteteam tatsächlich gelungen war, sie ins Leben zurückzuholen (nach einem Aneurysma, dem Platzen eines Blutgefässes im Kopf, Anmerk.) Letzte Zweifel räumte jedoch eine Reportage des englischen TV-Senders BBC aus. Hier erzählt Pam Reynolds die Einzelheiten: Während der Operation habe sie ihren Körper mit einem "Plopp" verlassen. "Da war plötzlich ein Sog, der mich erfasste. Ich folgte ihm freiwillig. Es war so, als ob ich in einem Aufzug mit großer Geschwindigkeit nach oben getragen würde". (in der Pyramide erlebt man energetisch das Gleiche, Anmerk.)

Sie sei dann über den Operationstisch geschwebt und habe sich auf der Schulter des Arztes niedergelassen. Bis dahin konnte man die Erzählung der Patientin als Spinnerei abtun. Aber dann sagte sie, der Arzt habe "mit einer Säge, die wie eine elektrische Zahnbürste aussah, ihre Schädeldecke geöffnet. Und das war noch nicht alles: Reynolds beschrieb den Operationsverlauf mit der Präzision einer Videokamera. Während die Monitore, die an ihren Körper angeschlossen waren, die totale Leblosigkeit ihres Organismus anzeigten, hörte sie klar und deutlich, was Schwestern und Ärzte sagten. Sie konnte sogar detailgenau wiedergeben, was sich zeitgleich in anderen Operationssälen zugetragen hatte.

Unglaublich? Auf jeden Fall nicht selten: Auch der englische Neuropsychiater Peter Fenwick hat Patienten untersucht, in deren Gehirnen keinerlei messbare Aktivität mehr festgestellt wurde, die aber anschliessend Dinge schilderten, die sie eigentlich gar nicht hätten wahrnehmen können. Er beurteilt den Fall Pam Reynolds so: "Wenn solche Phänomene stattfinden, dann heißt das in der Tat, daß Bewußtsein und Gehirn nicht zwangsläufig dasselbe sind."
(...weitere Fallbeispiele...)

Mediziner erklären dieses Phänomen gerne mit dem akuten Sauerstoffmangel in den Nervenzellen - Auslöser einer Hormonflut im Hirngewebe. Und Grund für die angeblichen "Halluzinationen". Aber wie kann es dann sein, daß kaum ein Fünftel der Patienten nach der erfolgreichen Wiederbelebung von derartigen Erfahrungen berichten? Dazu sagt Van Lommel (niederländischer Kardiologe, Anmerk.) "Was wir nun wissen, ist, daß die üblichen Erklärungen für Nahtoderfahrungen nicht stimmen. Sie treten nicht aufgrund von absterbenden Hirnzellen oder einer Veränderung in der Blutzufuhr auf." Also kein paradiesisches Kopfkino für den sanfteren Abgang? Der Herzspezialist hält sämtliche Theorien über ein Trostprogramm kurz vor dem Ableben, angestossen durch eine Hormonentladung in den betreffenden Hirngegenden, für überholt.

Pam Reynold's Fall ist deshalb so aufregend, weil sich das Ganze unter medizinischer Aufsicht ereignet hat. Es waren Ärzte, die ihren klinischen Tod herbeiführten. Die ihr Gehirn willentlich und kontrolliert ausschalteten. (hpothermischer Herzstillstand durch Absenken der Körpertemperatur auf 15,5 Grad, Anmerk.) Trotzdem hat sie Eindrücke aufgenommen und diese nach ihrer Rückkehr ins Leben auch formuliert. Zum ersten Mal wurde hier bewiesen: Allem Anschein nach ist unser Bewusstsein ein eigenständiges Phänomen, das ausserhalb des Gehirns funktioniert. Das ist die eigentliche Sensation des Falles Reynolds.

Dennoch: Die meisten Neurologen und Neurobiologen gingen bisher davon aus, daß das Bewusstsein ein Bestandteil des Gehirns ist- und das folglich bei Gehirnstillstand keine Sinneseindrücke möglich sind. Materielle Erscheinungen brauchen nach ihrer Vorstellung das Gehirn, um sich zu manifestieren, so wie Radiowellen den Fernseher als Medium brauchen, um die Form von Tönen und Bildern anzunehmen. Diese These kann allerdings nicht im mindesten erklären, wie aus noch so komplexen und vernetzten Neuronen Bewußtsein entsteht. Kritiker sagen daher: diese Wissenschaftler haben ihr Rechnung ohne etwas gemacht, das früher Weise und Schamnen, heute dagegen führende Wissenschaftler den "Inneren Beobachter" nennen.
(...)
auas: Welt der Wunder 08/06

Nur so als Gedanken an stubbs

:liebe1:
 
Wenn man sich selbst, und vor allem seine Gedanken, auf eine Weise beobachten kann, die nicht ständig neue Gedanken und Probleme produziert (sind wir nicht alle irgendwie Meister in der freien Problemgestaltung?), dann kann man in einer tiefen Meditation auch ganz bewußt “den Körper verlassen”, reisen, und sich umsehen. Allerdings muß man anschließend schon kritisch unterscheiden können, was an solchen “Schauungen” realistisch sein könnte, und was dem Wunschdenken entspricht, oder auch nur irgendwelchen Archetypen, die wir ja alle in uns haben. Bei Meditationsgruppen dieser Art ist es aber immer wieder so, daß einige Leute dabei sind, die sich dann in Herz-Schmerz-Gefühlen ergeben, und sich womöglich insgesamt ins Feuer getaucht sehen. Na ja, irgendwann geht diesem Feuer auch der Treibstoff aus, wenn man richtig arbeitet.
Oder nicht?

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Reise an die Schwelle des Todes
,Ich habe ins Jenseits geblickt' lautet der Titel eines neuen Buches, das sich mit sogenannten Nahtod-Erfahrungen beschäftigt – mit den Erfahrungen von Menschen also, die klinisch tot waren und ins Leben zurückgekehrt sind.

08.09.06 - Drei Klinikseelsorger des Universitätsklinikums Bonn haben es herausgegeben. ÄP-Mitarbeiterin Alexa Fuchswinkel sprach mit einem von ihnen: Hans-Bernd Hagedorn. Der diplomierte katholische Theologe und Sozialpädagoge ist seit 1997 als Klinikseelsorger am Uniklinikum Bonn tätig.

ÄP: Herr Hagedorn, gibt es ein Leben nach dem Tod?
Hagedorn: Eine sehr große Frage, die ich als gläubiger Christ mit einem hoffenden „Ja“ beantworte.......
aerztlichepraxis.de/artikel_homepage_aktuell_nahtod-erlebnisse_1157643614.htm

Mein Kommentar: Gib ihnen ein wenig Hoffnung, und sie sind wieder unbegrenzt leidensfähig!

freundliche Grüße
 
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Also meiner Erfahrung nach wechseln wir ganz einfach den Körper zur Zeit, aber nötig wäre das nicht. Wenn die Lebensumstände paradiesisch wären, würden wir unendlich leben.
Der Hamster ist es lustigerweise, bei dem man jetzt entdeckt hat, dass sich seine Zellen- und zwar sämtliche Zellen aller Organe- kontinuierlich erneuern. Hamster leben sozusagen unendlich, wenn man sie lässt. Auch der Menschliche Körper tauscht ununterbrochen sämtliche Zellen aus. So wie jeder andere lebende Körper. Ich nehme nicht an, dass die Hamster von Gott besonders begnadet worden sind und als Einzige ewiges Leben haben. Wenn man sie eben in Ruhe leben lässt.

Und davon, in Ruhe gelassen zu werden, kann man heute in unserem Lebensdasein nun nicht sprechen. Schon unsere Gedanken plagen uns ja. Ich persönlich kenne das nur noch von früher. Damit ist alles was mich noch sterben lassen könnte die schizophrene Geld-Gesellschaft, in der ich mich zu befinden meine. Die schwarzen Konten werden täglich dicker. Mittlerweile sind es nicht mehr nur die verhungernden Kinder auf der armen Seite der Erdkugel, sondern es sind unsere eigenen Kinder, für die kein Geld mehr für Schuhe da ist und die für ihr Studium einen Kredit aufnehmen müssen.

Wozu ist dieser Staat eigentlich gut, wenn er nicht erkennt, in welcher Situation die Bürger stecken?

Naja, dafault, schreiben wir es als philosophisches auf, was eigentlich denkende Menschen zum Aufstehen veranlassen müsste. Machen wir uns klein wie sie.
 
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