Das
Massaker von Srebrenica war ein
Kriegsverbrechen während des
Bosnienkriegs, das durch
UN-Gerichte gemäß der
Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes als
Genozid klassifiziert wurde.
[1]
In der Gegend von
Srebrenica wurden im Juli 1995 mehr als 8000
Bosniaken[2] – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet.
[3] Das
Massaker wurde unter der Führung von
Ratko Mladić von der
Armee der Republika Srpska (Vojska Republike Srpske, VRS), der Polizei und serbischen
Paramilitärs trotz Anwesenheit von
Blauhelmsoldaten verübt. Es zog sich über mehrere Tage hin und verteilte sich auf eine Vielzahl von Tatorten in der Nähe von Srebrenica. Die Täter vergruben Tausende Leichen in
Massengräbern. Mehrfache Umbettungen in den darauf folgenden Wochen sollten die Taten verschleiern. Die Rolle der
niederländischen Blauhelm-Soldaten und die ihres Kommandanten
Thomas Karremans, die nicht entschieden einschritten, um die
Morde zu verhindern, ist bis heute umstritten.
Das Massaker gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs.
[4] Bereits abgeschlossene Prozesse vor internationalen Gerichten zeigten, dass die Verbrechen nicht spontan erfolgten, sondern systematisch geplant und durchgeführt wurden. Der
Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (UN-Kriegsverbrechertribunal) in
Den Haag bezeichnete das Massaker in den Urteilen gegen
Radislav Krstić,
[5] Vidoje Blagojević,
Dragan Jokić,
[6] Ljubiša Beara und
Vujadin Popović als Völkermord. Ende Februar 2007 bewertete der
Internationale Gerichtshof das Massaker ebenfalls als
Völkermord.
[7] Aufgrund eines
russischen Vetos scheiterte im Juli 2015 eine
Resolution des
Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, die die Geschehnisse als Völkermord bezeichnete.
[8]