Der Fetisch Jungfräulichkeit

jetzt täte mich nur interessieren, was die abtreibungsdiskussion hier zu suchen hat - die es unter anderem schon in einigen dafür extra geöffneten threads gibt.
ist das ursprungsthema wirklich für viele unterschwellig so gefährlich, das man lieber ein anderes heißes eisen anpackt, um bloß nicht darüber zu reden?
 
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Lucia schrieb:
jetzt täte mich nur interessieren, was die abtreibungsdiskussion hier zu suchen hat - die es unter anderem schon in einigen dafür extra geöffneten threads gibt.
ist das ursprungsthema wirklich für viele unterschwellig so gefährlich, das man lieber ein anderes heißes eisen anpackt, um bloß nicht darüber zu reden?
Es gibt über jedes Thema verschiedenste Threads und viele Themen haben sich weit ausgedehnt - so auch hier. Leicht festzustellen, wenn Du Dir die Mühe machst, den ganzen Thread zu lesen.
Was soll denn am Ursprungsthema so unterschwellig gefährlich sein? Aber vielleicht kannst Du uns erklären, was Du unter "Fetisch Jungfräulichkeit" verstehst, für gefährlich hältst oder von diesem Thema erwartest oder, worüber, Lucia, möchtest Du denn gerne diskutieren, wenn Dir das Thema Abtreibung offensichtlich hier nicht passt.


L.G.
Ramar
 
Mamalia schrieb:
Dennoch ist Abtreibung der Mord eines lebendigen Wesens.
Man muss immer beides gegeneinander abwägen und bedenken, dass die meisten von und nicht in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit schauen können.
Vielleicht ist unser Kind ein größerer als wir. Vielleicht wäre es das gewesen.

Danke auch für Deinen Beitrag, es ist schon schön zu lesen, dass es auch hier Menschen gibt, welche das Zerstückeln von Kindern nicht Gut heissen.
Und als Mutter von Kindern kannst Du hier viel mehr mitreden, als manch andere es könnten. Und mir tut es unglaublich wohl, da mir ja schon sozusagen vorgeworfen wurde, ich sei nichts als ein Ewig-Gestriger, welcher mit der Realität nicht fertig werde.


@namo
Teils schöne Gedanken, abgehoben in philosophischen und/oder religiösen Sphären. Dennoch, verzeih' meinen "Realitätssinn", es hilft dem Gemeuchelten nicht viel, wenn ich seinen Tod philosophisch beschreibe. Und manche hier im Forum, so meine bescheidene Erfahrung, flüchten in diese spirituelle Welt und sehen der Realität nicht mehr ins Auge. Ich glaube aber, es gehört beides dazu und an anderer Stelle habe ich schon lange darüber diskutiert, dass Spiritualität nicht simpel nur so verstanden werden kann: dass sowieso alles GUT ist, weil es so ist, jeder sich sein Schicksal selbst aussucht und deshalb überhaupt kein Handlungsbedarf bestünde. Das ist es eben, das Kopf im Sand Syndrom, ob der Sand nun esoterisch, spirituell religiös oder wie auch immer schwingt....

Ein Satz stösst mir schon auf, das mit dem weniger Sexualgewalt durch Frauen als durch Männer. Dass eine Frau einen Mann vergewaltigt ist schon alleine anatomisch so gut wie unmöglich, körperlich meine ich, psychisch geschieht das wohl gleich häufig wie umgekehrt. Frauen ist in der Geschichte viel Unrecht geschehen, aber das Bild der gefolterten Heiligen stimmt nicht. Auch Männern ist viel Unrecht geschehen.
Sexuelle Gewalt einer Frau ist überdies auch deshalb so selten, weil es auch hinsichlich der Urinstinkte nicht die Rolle der Frau ist - das kann auch die "Emanzipation" nicht ändern.

L. G.

Ramar
 
Ramar schrieb:
Und manche hier im Forum, so meine bescheidene Erfahrung, flüchten in diese spirituelle Welt und sehen der Realität nicht mehr ins Auge.
Nun, was ist Realität? Und was ist, wenn der sog. Realist das Spirituelle flieht? Fest steht, daß es im Körperlichen keine Ethik gibt, und kein Realist sie zeigen kann. Das Körperliche ist immer schon dagewesen in dieser Welt, auch als der 'Realist' noch nicht geboren war. Was ist der Realist, wenn er tot ist? Er weiß es nicht. Trotzdem urteilt er.

EOD

Namo
 
Hallo Ramar,

Ramar schrieb:
Ich will gar nichts ändern, ich bin nicht ganz so naiv - und ich überlasse es jedem selbst in sein Unglück zu rennen. Es ist seine eigene Verantwortung, nicht meine.

Wenn Du nichts ändern willst - warum kritisierst Du dann das Verhalten der anderen? "Etwas-ändern-wollen" findest Du naiv? Jesus, Luther, Gandhi im Großen, jede(r) Menschenrechtler(in) im Kleinen - sie alle ändern etwas. Sind die alle naiv? Ich würde eher sagen: diese Menschen scheuen sich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen.

Ramar schrieb:
Verletztheit kann nur entstehen, wenn sich dieser Mensch darin spiegelt......

Es ist nicht schwer, sich in einer Aussage wiederzufinden, die Millionen Menschen auf einen Schlag zu Schwerverbrechern macht. Selbst wenn man sich darin nicht wiederfindet, hat man als Demokrat die Pflicht, solche Verunglimpfungen Dritter zu kritisieren.

Ab wann ist Leben für mich schützenswert? Allein diese Frage! Wieder wird die moralische Keule geschwungen. Ich habe doch geschrieben, dass es mir auch am liebsten wäre, wenn Abtreibungen gar kein Thema wären. In der realen Welt sind aber Menschen, die keine Angst haben, Verantwortung zu übernehmen, darauf angewiesen, u.U. schmerzhafte Entscheidungen zu treffen. Die "moralischen Saubermänner" machen sich's da viel leichter: sie verurteilen einfach alles, bieten aber keine praktikablen Alternativen.

Und wieder Hitler: also ich bin nicht gerade ein Experte für österreichisches Recht. Aber das Gesetz, das es verbietet, über Hitlers "Erfolge" zu reden, möchte ich doch gern mal sehen. Viel eher ist dieses "Gesetz" wohl eine Ausgeburt der Wahnideen rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker. Auch in Deutschland gibt es noch Gesetze aus dem Dritten und sogar noch aus dem Zweiten Reich. Das ist doch völlig normal - nicht jedes Gesetz von 1933-45 hatte mit Juden und Krieg zu tun.
 
Namo schrieb:
Nun, was ist Realität? Und was ist, wenn der sog. Realist das Spirituelle flieht? Fest steht, daß es im Körperlichen keine Ethik gibt, und kein Realist sie zeigen kann. Das Körperliche ist immer schon dagewesen in dieser Welt, auch als der 'Realist' noch nicht geboren war. Was ist der Realist, wenn er tot ist? Er weiß es nicht. Trotzdem urteilt er.
Also bitte, Namo, auf die reine Realitätsschiene lasse ich mich nicht mehr ein, das ist völlig sinnlos-auf jegliche Fragen nach Beweisen stösst man auf betretenes Schweigen umsomehr im Falle von Indizien dagegen. Und was das Thema hier jetzt mit DEM Realisten zu tun haben soll versteh' ich überhaupt nicht. Erkläre mal, wieso es im Körperlichen keine Ethik gibt, oder besser auch noch, was Du unter Ethik verstehst - damit wir uns auf den gleichen Gebrauch des Wortes einigen können. Und wenn Dein Satz eine Andeutung sein soll, dass ich das Spirituelle flieh', dann liegst Du schwer daneben, dann hast Du meine Beiträge entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Gerade das spirituelle ist es, was mich so überzeugt, dass Mord Mord bleibt, auch wenn manche ihm (dem Mord) einen anderen Namen gebe. Wann und ob Realist und Körperliches da gewesen ist und in welcher Zeitfolge, wenn denn Zeit real sei, tut in diesem Zusammenhang so viel zur Sache, wie der Zeitraum, wann Gliederfüssler entstanden sein könnten.
Schön für Dich, so verstehe ich Deine Worte, wenn Du zu wissen glaubst, was nach Deinem Tode mit Dir ist - werde glücklich mit Deinem Wissen, was nicht mehr als purer Glaube sein kann.
Und was der Tod eines Realisten mit dem Mord an Kindern zu tun haben soll und wer hier urteilt möchte ich mal dahingestellt lassen.

Das Forum hier tut mir nicht gut, ich beginne Emotionen gegen solche Personen zu entwickeln, die sich gemütlich zurücklehnen in ihr Sofa, ein paar spirituelle Schmankerln erbrechen und die Welt durch einen rosaroten Nebel nicht mehr erkennen können. Ja, ja, alles ist gut und schön !

L.G.

Ramar
 
wenn Dir das Thema Abtreibung offensichtlich hier nicht passt.
schlicht und einfach möchte ich, wenn ich eine flasche öffne, die das etikett "champagner" trägt kein abgestandenes bier drin vorfinden. ich denke so gehts den meisten.
ist es so leichter zu verstehen?
 
Déguórén schrieb:
Wenn Du nichts ändern willst - warum kritisierst Du dann das Verhalten der anderen? "Etwas-ändern-wollen" findest Du naiv? Jesus, Luther, Gandhi im Großen, jede(r) Menschenrechtler(in) im Kleinen - sie alle ändern etwas. Sind die alle naiv? Ich würde eher sagen: diese Menschen scheuen sich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen.
Hast Du gemerkt, dass Du Deinen eigenen Aussagen widersprichst - aber Hauptsache dagegen.
Ja es ist naiv, etwas ändern zu wollen, wobei für mich naiv nicht etwas grundlegend Schlechtes bedeutet. Ob es Jesus gegeben hat, wissen wir nicht, ausser jenem hier im Forum, was Luther so grosses geändert hat ist mir nicht schlüssig (ausser einer weiteren abgespaltenen Glaubensrichtung) und Ghandis Indien ist auch nicht wirklich besser als vorher und die Menschenrechte werden immer noch auf der ganzen Welt mit Füssen getreten. Welche grossartige Verantwortung haben die übernommen - meine ich wirklich, erklär' mir das, verstehe ich nämlich nicht. (Jesus kannst Du auslassen)
Etwas ändern wollen ist nicht nur naiv, sondern sogar , wie Du selbst von den "Super-Idealisten" schriebst fürwahr unsinnig, da es gar nicht geht.
Für mein Glück würde es schon mehr als reichen, wenn meine Beiträge hier ein einziges Kind retten hätten können, damit habe ich nichts geändert und dennoch viel erreicht. Aber ich bin nicht einmal so naiv, das ich daran glauben kann.

Déguórén schrieb:
Es ist nicht schwer, sich in einer Aussage wiederzufinden, die Millionen Menschen auf einen Schlag zu Schwerverbrechern macht. Selbst wenn man sich darin nicht wiederfindet, hat man als Demokrat die Pflicht, solche Verunglimpfungen Dritter zu kritisieren.
Ich mache niemanden zu irgendetwas, das steht mir auch nicht zu, ich mache höchstens und bestenfalls darauf aufmerksam, was hier geschieht. Schon gar nicht mache ich jemanden zu einem Schwerverbrecher, zu dem hat sich ein Mörder schon selbst gemacht und das lasse ich mir nicht auflasten. Ob das leicht oder schwer ist, seine Überzeugung gegen den Strom zu vertreten, ich denke, Du hast das noch nie gemacht, wie sonst könntest Du von "leicht" sprechen. Natürlich hast Du das Recht, Deine Meinung kund zu tun, das kann Dir eigentlich niemand nehmen, nicht einmal in einer Diktatur, wenn Du die Konsequenzen aushalten kannst.
Déguórén schrieb:
Ab wann ist Leben für mich schützenswert? Allein diese Frage! Wieder wird die moralische Keule geschwungen. Ich habe doch geschrieben, dass es mir auch am liebsten wäre, wenn Abtreibungen gar kein Thema wären. In der realen Welt sind aber Menschen, die keine Angst haben, Verantwortung zu übernehmen, darauf angewiesen, u.U. schmerzhafte Entscheidungen zu treffen. Die "moralischen Saubermänner" machen sich's da viel leichter: sie verurteilen einfach alles, bieten aber keine praktikablen Alternativen.
Eine schmerzhafte Entscheidung ist leicht zu treffen, wenn der Schmerz von einem anderen ausgehalten werden muss.... Es geht nicht um eine moralische Keule oder andere abgeschmackte Generalismen und Schlagworte, es geht schlichtweg um junges Leben, um Menschenleben. Ich habe es schon gesagt, wenn jemand der Meinung ist, sein Kind zerstückeln zu müssen, soll er es tun, genauso wie wir den Bankräuber nicht vom Erschiessen des Kassiers abhalten können mag es sein Schicksal sein und er wird Konsequenzen daraus tragen müssen. Was ich zu hassen beginne, ist diese Verniedlichung, dieses impertinente Negieren von Tatsachen und Wahrheiten und im Extremfall gar noch das Umweben von Mord mit philosophischen Begründungen.
Ach ja, Du hast geschrieben, es wäre Dir lieber, Abtreibungen wären kein Thema, nicht, es wäre Dir lieber, Abtreibungen würden nicht durchgeführt. Das halte ich schon für einen Unterschied ob ich sage, es wäre mir lieber, von etwas nicht zu hören oder ob ich sage, ich möchte nicht, dass es geschieht.
Déguórén schrieb:
Und wieder Hitler: also ich bin nicht gerade ein Experte für österreichisches Recht. Aber das Gesetz, das es verbietet, über Hitlers "Erfolge" zu reden, möchte ich doch gern mal sehen. Viel eher ist dieses "Gesetz" wohl eine Ausgeburt der Wahnideen rechtsradikaler Verschwörungstheoretiker. Auch in Deutschland gibt es noch Gesetze aus dem Dritten und sogar noch aus dem Zweiten Reich. Das ist doch völlig normal - nicht jedes Gesetz von 1933-45 hatte mit Juden und Krieg zu tun.
Dann schau Dir mal das Österreichische Verbotsgesetz an - das mag schon eine Wahnidee sein, den Bürgern das Denken per Verfassung (das Gesetz ist im Verfassungsrang) zu verbieten, aber nicht die Rechtsradikaler, sondern die des Gesetzgebers. Hier fühle ich mich aber schon nochmals veranlasst zu betonen, dass ich ein absoluter Gegner des braunen Gesocks bin, nur auch hier wie immer in meinem Leben auf objektivierende Betrachtung bestehe.
Für Dich sind die Gesetze in Deutschland und Österreich ja gut, also wenn wir noch Gesetze aus der Hitlerzeit haben, wieso hat dann die Hitlerregierung dennoch nichts Gutes vollbracht ? Das widerspricht sich aber krass, nicht ?
 
lieber namo,

ich danke dir für deine wundervollen beiträge! :blume: deine worte berühren mich total ... :kiss4:



Lucia schrieb:
jetzt täte mich nur interessieren, was die abtreibungsdiskussion hier zu suchen hat - die es unter anderem schon in einigen dafür extra geöffneten threads gibt.
ist das ursprungsthema wirklich für viele unterschwellig so gefährlich, das man lieber ein anderes heißes eisen anpackt, um bloß nicht darüber zu reden?

:rolleyes: ;)

ich glaube im übrigen, frauen, die selbstbewusst ihre sexualität bestimmen, brauchen sich keine sorgen um abtreibung zu machen. weil sie bewusst sind. :)

alles LIEBE,

tina :kiss4:
 
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Lucia schrieb:
schlicht und einfach möchte ich, wenn ich eine flasche öffne, die das etikett "champagner" trägt kein abgestandenes bier drin vorfinden. ich denke so gehts den meisten. ist es so leichter zu verstehen?

Verstehe ich schon, es ist viel schöner zu trommeln oder Welten bereisen, mit Pflanzen reden, die städtische Wildnis erforschen, Jahresfeste feiern, Lehmöfen bauen, Frauenkraft finden, mit Kräutern und Kraftgegenständen arbeiten..
als sich um die stinkenden Kadaver ermordeter Kinder zu sorgen.


L. G.

Ramar
 
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