Déguórén schrieb:
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass es Unsinn sei, die Gesellschaft zu ändern. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass diese Änderungen behutsam vonstatten gehen müssen. Da gibt es überhaupt keinen Widerspruch. Luther und Gandhi sind auch nicht hergegangen und haben allen erzählt: "Ihr seid schlecht und böse und teuflisch und ich zeig euch jetzt mal, wie man richtig zu leben hat." Die haben sich kleine Bruchstücke der Gesellschaft vorgenommen und diese behutsam verändert.
Entschuldige, aber wie will ich einem Mörder beibringen, dass er behutsam das Morden stoppen soll ??? Oder einem Kriegsführer, dass er behutsam aufhören soll, Bomben auf Dörfer zu werfen ?
So funktioniert unsere perverse Gesellschaft nicht. Und ich fürchte, wenn nicht irgendwann starke finanzielle Gründe dagegen sprechen (etwa wegen der Überalterung der Bevölkerung), setzt sich die Fötenverwertungsindustrie und die Fötenvernichtungsindustrie usw, eher durch, das Alter nach oben zu verändern, damit mehr Werkstoff, sprich Gewinn vorhanden ist.
Und was sagte DEIN Mahatma Gandhi:
Unter Demokratie verstehe ich, daß sie dem Schwächsten die gleichen Chancen einräumt wie dem Stärksten.
Und welche Chancen räumen AbtreiberInnen in der Demokratie ihren getöteten Kindern ein?
Oder einige meiner Lieblinge von Gandhi:
Aus einem Irrtum wird keine Wahrheit, auch wenn man ihn noch so weit verbreitet, und aus einer Wahrheit wird kein Irrtum, selbst wenn kein Mensch sie sieht.
In Sachen des Gewissens ist das Gesetz der Mehrheit nicht zuständig.
So gut wie alles, was du tust, wird über kurz oder lang bedeutungslos sein. Trotzdem mußt du es unbedingt tun.
Die Hingabe zur Wahrheit ist die einzige Rechtfertigung für unser Dasein. Alle unsere Aktivitäten müssen in ihr begründet sein.
Alle meine Erfahrungen haben mich davon überzeugt, daß es keinen anderen Gott gibt als die Wahrheit.
Das tägliche Gebet
Ich will bei der Wahrheit bleiben.
Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen.
Ich will frei sein von Furcht.
Ich will keine Gewalt anwenden.
Ich will guten Willens sein gegen jedermann.
Und was sagte Luther dazu:
Unser Nächster ist jeder Mensch, besonders der, der unser Hilfe braucht.
Kein Irrtum ist so groß, der nicht seinen Zuhörer hat.
Weißes erkennt man besser, wenn man Schwarzes dagegen hält.
Die Welt schändet immer, was man loben soll, und lobt, was man schänden soll.
Déguórén schrieb:
Dass Du tatsächlich nicht verstehst, was Luther und Gandhi bewirkt haben sollen, verbanne ich mal in das Reich der Mythen und gehe darauf nicht weiter ein.
Warum weichst Du mir da aus. Ich meine wirklich hören zu wollen, wo Du die grossen Änderungen auf unserer Welt erkennen kannst, welche diese beiden Prominenten in der Realität bewirkt haben !!!!!!
Wertvolle, weise Aussagen haben wir ganze Bibliotheken voll - wo aber ist die Auswirkung ?
Déguórén schrieb:
"Überzeugungen gegen den Strom vertreten" ist sehr wohl leicht. Wir leben in einer Demokratie. Du wirst doch wohl nicht allen Ernstes behaupten, Du hättest irgenwelche ernsthaften Schikanen auszuhalten, weil Du gegen Abtreibung bist. Mach mal halblang! Schwer wird's erst, wenn auch mal realitätsnahe (und sogar moralisch fragwürdige) Entscheidungen zu treffen hat.
Dazu müsste ich viel mehr von meinem Leben offenbaren, das gehört aber nicht hierher. Jedoch wie würdest Du es bezeichnen, dass vor vielen Jahren eine frühere Beziehung zwei meiner Kinder zerstückelte - gegen meinen Willen - und eines (durch Anlügen der Ärzte und mir) sogar im vierten Monat, da blieb dann der Kopf drinnen. Da ich es nicht schaffe, mit Mörderinnen zu leben, musste ich mich trennen und zur Strafe wurde mir meine Tochter (das erste Kind durfte leben) völlig entfremdet und entzogen.
Und noch eines, man kann das sehen wie man will und natürlich bin auch ich nur ein unfertiger mit Fehlern behafteter Mernsch: ABER ICH HABE NOCH NIE IN MEINEM LEBEN EINE AKTIVITÄT GESETZT, WELCHE ICH NICHT MIT MEINEM GEWISSEN, MEINER ÜBERZEUGUNG WIRKLICH VERTRETEN KONNTE. Was das heisst, wenn Du Dich als Journalist nicht bestechen lässt, oder Dich nicht vor den Karren der Journaille spannen lässt oder sogar gegen Gesetze verstossen musst, weil es Deine rechtschaffene Überzeugung ist, so zu handeln, kannst Du Dir wahrscheinlich nicht in Deinen kühnsten Träumen vorstellen.
Versteh', es geht nicht um irgendwelche gscheiten Elaborate in einem Webforum, es geht darum, nach seiner Überzeugung auch wirklich zu leben und das ist "gegen den Strom" nicht nur schwer, sondern beinahe letal.
Nur nebenbei, das was Du Demokratie nennst, ist auch nur eine Illusion, welche man Dir aufgezwungen hat. Oder was bestimmst Du wirklich mit ?
Déguórén schrieb:
Ich verniedliche nicht. Es ist schlimm, dass solche (und viele andere) Dinge passieren - Willkommen in der Realität! Du kannst so sehr dagegen sein, wie Du willst. Mit Deiner Haltung wirst Du aber NICHTS dazu beitragen, dass es irgendwann keine Abtreibungen mehr gibt. Die Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen, machen das sicher nicht zum Spaß. Diese Frauen leiden selbst schon genug. Da brauchen Sie nicht noch moralische Vorhaltungen von realitätsfernen Heile-Welt-Utopisten, sondern Hilfe.
Es freut mich, dass Du es als schlimm ansiehst. Mit meiner Haltung habe ich in meinem Umfeld die eine oder andere Abtreibung verhindern können - das ist für mich schon mehr als genug. Egal, was für eine Haltung ich habe, ob Pro oder Contra, kann ich in persona gar nichts an der Einstellung der Massen ändern. (Aber noch weniger als nichts, wenn ich dafür bin) Und schon gar nicht, da die Abtreibungen wie erläutert schon lange ein Industriezweig sind. Und wo es um Gewinn geht, zählt der Mensch gar nichts.
Warum das die Frauen machen, haben wir schon recht ausführlich diskutiert, philosophische oder auch nur akzeptable Gründe sind es(in der Regel)nicht. Dass ein Mörder unter seiner Tat leidet halte ich für ein Mindestmass an Gerechtigkeit und ich halte einer Abtreiberin gar nichts vor, schon gar nichts moralisches. Ich will mit Mördern nichts zu tun haben, spreche nicht einmal mit ihnen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. (Im Falle der Mörderin meiner Kinder war ich allerdings teils gezwungen dazu)
Déguórén schrieb:
Schmerz ist messbar. Ich gehe davon aus, dass die Mediziner klug genug sind, zu beurteilen, ab wann ein Mensch Schmerzen empfinden kann. (So weit ich weiß, ist ein Mensch mit 3 Monaten dazu noch lange nicht in der Lage). Du kannst doch als medizinischer Laie nicht einfach ohne Beweis Dinge behaupten, die in völligem Gegensatz zur aktuellen Kenntnislage stehen. Das ist doch purer Populismus.
Unsere Medizin ist ein Industriezweig, da geht es nicht um Schmerzen, da geht es um Gewinne. Vielleicht hilft Dir folgendes Beispiel besser zu verstehen: Unserer Pharmazie ist es lieber, 20 Jahre einem Kranken täglich eine Tablette zu verkaufen, als ihn mit einer Tablette gesunden zu lassen. Es geht da rein ums Geld: Wenn Du eine Hüftoperation brauchst, gibt es drei Methoden. Jene, billigste, welche Dich monatelang schmerzvoll an die Krücken bindet, jene, teuerer, nach der Du in einigen Tagen mit weniger Schmerz wieder laufen kannst und die teuerste - da stehst Du nach der Operation einfach auf und gehst nach Hause. Was glaubst Du, welche da verwendet wird? Natürlich die billigste Version, die ja auch noch monatelang das Geschäft mit Schmerzmitteln mit sich bringt. Ich lass mal das heikle Thema Aids, aber auch Grippe beiseite, warum glaubst Du, sterben hunderttausende in Entwicklungsländern an Malaria. Etwa weil wir tragischerweise kein Gegenmittel haben ? Nein, weil das Gegenmittel so teuer gemacht wurde, dass es meist nicht verwendet werden kann! Und so bekommen die Kranken, wenn überhaupt, eben irgendetwas reingespritzt, ohne Chance, dass es auch wirklich hilft.
Willkommen in der Realität.
Es gibt genug Ärzte, welche die Abtreibung ablehnen, schau mal auf die vielen Links, wenn Du auf die von mir angegebenen Seiten surfst. Und diese ablehnen, da für sie die Abtreibung auch das Töten von Leben ist und mit jedem anderen Mord gleichzusetzen oder ähnlich ist. Ein skrupelloser Abtreibungsmetzger, welcher sich gerade den dritten Ferrari gekauft hat, ist nicht unbedingt der richtige Gradmesser. (Würde er nicht den Fötus als Nicht-Lebend bezeichnen, hätte er ja sogar gegen seinen Eid verstossen) Aber bleiben wir bei der klassischen Medizin, dass Föten Angst haben und Schmerz verspüren steht da nicht wirklich in Zweifel - das wusste man schon vor 20/30 Jahren. (Spirituelle wussen das schon immer, insbesondere empfindsame Mütter)
Déguórén schrieb:
Ein letztes mal Hitler (diese doofe Sau): ich werde mal in der österreichischen Verfassung nachlesen. Glaube aber einstweilen nicht, dass dadrin steht, man dürfe nicht über Hitlers Erfolge reden - das ließe sich ja wohl nicht mit der Freiheit der Wissenschaft vereinbaren. (Ihr habt doch Historiker in Österreich, oder nicht?) Das andere: ob diese Gesetze nun gerade gut sind... Ich würde eher sagen, sie sind banal bis albern und haben für die Gesellschaft kaum eine Relevanz - es lohnte sich einfach nicht, sie abzuschaffen oder zu ändern.
So witzig ist das nicht, wenn in Deutschland per "Hitlergesetz" (einst gegen Sinti und Roma gerichtet) heute noch verboten ist, "im Wagen zu leben" und heute noch sozial Schwache deshalb daraus vertrieben werden. Da gibt es aber noch viel mehr, mir reicht aber die Österreichsche Gesetzgebung, ich habe da keine Lust mich genauer in die deutsche einzulesen.
Auf folgenden Links kannst Du über das Österreichische Verbotsgesetz nachlesen, lies aber mit juridischem Blick, bei uns werden sogar derzeit Politiker vom Staatsanwalt verfolgt, weil sie etwa gesagt haben sollen, dass Gaskammern nur in Polen waren oder, auch ein konkreter Fall, dass es fahnenflüchtige Mörder gegeben hat, in der Nazizeit. (Der Cousin dieses Politikers wurde von einem Deserteur mit sieben anderen Soldaten erschossen, weil der Deserteur seine Flucht sichern wollte) Und dann hat er sich auch noch erlaubt zu sagen, dass die Nazis in der Nachkriegszeit verfolgt und teils erschossen wurden. (sein Nachbar) Auch das ist strafbar in Österreich, als ob man diese Naziverbrecher nicht verfolgen hätte dürfen ???
Hier geht es schlichtweg darum, dass darüber nicht einmal nachgedacht werden soll - von Demokratie keine Rede und das stört mich ungemein und schürt den Verdacht, dass uns die Historiker nicht die reine Wahrheit sagen. Sonst müsste ja niemand Angst vor einer Diskussion, Nachdenken oder welcher Version auch immer haben. Wir haben hier nicht einmal die Freiheit des Denkens, schon gar nicht der Wissenschaften. (Das ist in der BRD nicht so extrem)
Hier Links dazu:
http://lexikon.idgr.de/v/v_e/verbotsgesetz/verbotsgesetz.php
http://derstandard.at/?url=/?id=2077299%26_range=1
Wenn es Dich genauer interessiert, findest Du auf folgenden Infoseiten die Möglichkeit der Suche, von Gesetzen, Auswirkungen aus der gesamten Österreichischen Gesetzgebung (ministeriales Service):
http://www.ris.bka.gv.at/auswahl/
Aber lassen wir jetzt das Naziverbrecherthema, ich will nicht vor dem Geschworenengericht landen, nur weil ich es wage, darüber nachzudenken und das kann bei uns im Falle der Veröffentlichung (Forum) schon als Beschönigen, sprich strafbar, ausgelegt werden.
L.G.
Ramar