Oh, ein Matriarchat!


Danke für diesen gut gemeinten Wink! Ich habe doch von diesen Mosuas ohne ihren Namen zu nennen bereits in meinem Einleitungsthread erzählt.

Ich habe absichtlich mit meiner Meinung mehr oder weniger hinter dem Berg gehalten. Schließlich sollte jeder unbeeinflusst vorerst seine eigene Meinung dazu schreiben.

So wie das Matriarchat in diesem Link geschildert wird, klingt es ja gut, ob es aber so gut ist, das ist die Frage.

Ist es für die Männer wirklich das Paradies wie ein farbloser Schmetterling von einer Frau zur anderen zu flattern? Außerdem soll es auch vorkommen, dass zwei Verliebte beisammen wohnen wollen, was aber wegen dieses Matriarchatsbrauchtums nicht möglich ist. Sie leiden und denken oft darüber nach auszuwandern. Aber das sind doch eher die Ausnahmen.

Wie es aussieht, dürften ja die meisten in dieser Gesellschaft recht zufrieden sein. Jeder weiß, wo her hingehört und es gibt weniger Streit.

Auch die Kinder dürften nicht darunter leiden, dass sie ihre Väter nicht kennen. So genau weiß man das als Außenstehender nicht.

Aber was bedeutet der Matriarchatsgedanke für jeden einzelnen von uns Usern.

Wir leben trotz allem noch immer in einem Patriarchat solange der Mann das Sagen hat. Das Patriarchat ist unsere durch Jahrtausende gebräuchliche Gesellschaftsform. So etwas kann sich nicht von heute auf morgen ändern.

Durch Medien und Reisen lernen wir nun auch andere Gesellschaftsformen kennen, und zwar total konträre. Da denkt sich doch jeder etwas dabei. Und einige haben ja bereits ihre Meinung dazu gesagt.

Wenn man mich fragt, was ich darüber denke, dann ist dieses MATRIARCHAT
nicht nach meinem Geschmack, obwohl ich es für die Mosuas gut finde, wenn sie sich dabei wohl fühlen.

Doch schaue ich mir das näher an, dann ist auch diese Gesellschaftsform in erster Linie für die Männer ein Paradies. Wenn sie tun können, was sie wollen, dies nach ihrem Geschmack ist, dann brauchen sie kein Geld haben, denn sie leben ja ohnedies nach ihrer Fasson.

Interessant ist, dass sie die Frauen bedienen. Eigentlich sollte es umgekehrt sein, da ja die Frau die Familie erhält. Sie leistet nun mehr als der Mann, indem sie sein sexuelles Verlangen stillt, sein Kind aufzieht und auch sonst für alles, was so zum Leben gebraucht wird, aufkommt.

Denkfehler? Für die Lebensnotwendigkeiten des Mannes kommt die Mutter auf. Das Sexuelle holt er sich aus der anderen Familie und um seine Kinder braucht er sich nicht zu kümmern.

Eigentlich hat der Mann in diesem Matriarchat nur Vorteile, so scheint es mir.
Die Frau gibt das Geld her, kümmert sich um die Familie und den Haushalt, bedient auch die Männer und stillt sein sexuelles Verlangen. Halt, sie stillt auch ihr eigenes Verlangen, indem sie den Mann aussuchen darf.

Sie hat sexuelle Freiheiten wie der Mann. Beide haben Vorteile. Hier gibt es einen Ausgleich.

Doch wo hat sie Vorteile dafür, dass sie für alles aufkommen, den Mann bedienen und die Kinder selber erhalten darf?

Im Patriarchat verdient der Mann das Geld und gibt einen Teil davon der Familie. Oft behält er sich den größeren Teil, bzw. er teilt ein, was die Familie verbrauchen darf. Für dieses Geld - der Frau muss für ihre Bedürfnisse nichts bleiben, denn er bezahlt sie ja nicht für ihre Arbeit - kann die Frau meistens nur das Allernotwendigste für die Familie besorgen. Sie arbeitet für den Mann und die Kinder und bekommt nichts dafür.

Hier gibt es einen eklatanten Nachteil für die Frau, weil siein finanzieller Hinsicht vom Mann abhängig ist. Er geht mit der Frau ins Bett, wenn er Lust hat. Sie aber muss ihm treu sein, denn sie hat meistens nicht die Kraft neben der Familienlast sich einen Freund zu halten. Der Mann wäre auch äußerst ungehalten, sodass es auch zu Gewalt gegen die Frau kommen kann.

Der Mann in seinem polygamen Drang hat neben seiner Frau oft auch Freundinnen, von welchen sie nichts weiß. Der Mann belügt die Frau.

Hier herrscht zum Mariarchat ein ganz deutliches und wesentliches Ungleichgewicht.

Der Mann hat das Geld und kann eine Freundin haben, mit Lügen natürlich.

Die Frau hat nichts, nur Überlastung durch die Kinder und Mann und hat vom Mann außerdem das Verbot, sich auch einen Freund zu nehmen.

Es geht in diesem System beiden nicht gut, doch dem Mann geht es besser als der Frau, weil die Frau in jeder Hinsicht viel mehr als der Mann belastet wird und sie dadurch keine Freizeit hat.

Das ist die alte Form des Patriarchats. Die Frau kommt meines Erachtens noch schlechter weg als im Matriarchat.

Und nun die partnerschaftliche Beziehung im Verhältnis zum Matriarchat.
Wo geht es der Frau besser und wieso?

Liebe Grüße

eva07
 
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Wie es aussieht, dürften ja die meisten in dieser Gesellschaft recht zufrieden sein. Jeder weiß, wo her hingehört und es gibt weniger Streit.

Während Maos Zeit versuchte man die Mosuo zu Ehen zu zwingen, was langfristig aber offenbar scheiterte. Sobald sie wieder die Möglichkeit hatten, kehrten sie schnell wieder zu ihren gewohntem Lebensstil zurück. Das sagt viel aus, finde ich.

Mich persönlich fasziniert diese Lebensweise. Ich finde sie irgendwie viel authentischer als unser Beziehungsleben im Patriarchat. Denn wirklich funktionieren tut es ja nicht. Fast jede zweite Beziehung geht früher oder später in die Brüche. Diese Probleme und den damit verbundenen Stress kennen die Mosuo nicht.
 
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=Cleopatra2000;2074292]Während Maos Zeit versuchte man die Mosuo zu Ehen zu zwingen, was langfristig aber offenbar scheiterte. Sobald sie wieder die Möglichkeit hatten, kehrten sie schnell wieder zu ihren gewohntem Lebensstil zurück. Das sagt viel aus, finde ich.

Das kann ich mir gut vorstellen, denn alte Bräuche lassen sich nicht so leicht aus der Welt schaffen.

Mich persönlich fasziniert diese Lebensweise. Ich finde sie irgendwie viel authentischer als unser Beziehungsleben im Patriarchat. Denn wirklich funktionieren tut es ja nicht. Fast jede zweite Beziehung geht früher oder später in die Brüche. Diese Probleme und den damit verbundenen Stress kennen die Mosuo nicht.

Faszinierend ist diese Lebensweise allemal. Sie scheint zu funktionieren, obwohl die Frau das Geld hat, aber den Mann und die Kinder trotzdem bedienen darf. Der Mann hat keine Verantwortung. Er darf die Frauen beglücken, die ihn aussuchen, vor allem aber hat er dadurch Abwechslung, was ihm im ureigensten Sinn bestimmt gefällt. Der Frau gefällt diese freie Leben anscheinend auch.

Hier sehe ich einen wichtigen Gleichklag zwischen Mann und Frau.

Betrachte ich das alles auf das Patriarchat bezogen, müssten die Männer die Hausarbeiten machen, da sie ja von ihrer Mutter leben. Eigentlich müsste er sich auch um seine Kinder kümmern. Ich finde, dass der Mann auch im Matriarchat auf Kosten der Frau sehr gut lebt.

Die Frau lässt sich im Matriarchat die Freiheit viel kosten.

Unsere Patriarchen sind da nicht so großzügig wie diese Frauen.

Liebe Grüße

eva07
 
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