Hi Samo,
bitte verzeih, daß ich erstmal so allgemein angefangen habe.
Vielleicht kann man das umdrehen : Du willst Dir ein würdevolles Leben gestalten - wie jeder andere Mensch auch.
Daß es dann zu Konflikten kommen kann ist wohl unvermeidlich. Meine Ratschläge beziehen sich erstmal auf die Aufmerksamkeit, noch nicht auf konkrete Taten.
Deine Wünsche scheinen mir aber genauso berechtigt, wie die Deiner Umwelt.
Kann es sein, daß Du Dich nicht wohl fühlst, weil Du Dich aus Rücksicht zurücknehmen willst, aber irgendwo in Dir doch das Bedürfnis nach eigenem Glück schlummert, daß sich nicht raus traut, weil es Angst vor sich selbst hat ?
Wenn - falls es überhaupt vorliegt - ein Verurteilen der eigenen Person am Anfang steht, dann könnte es hilfreich sein, hier zuerst nur zu betrachten, was an Wünschen und Absichten vorliegt.
Ich habe eine Kollegin, mit der ich menschlich große Schwierigkeiten habe. ich empfinde sie zwar als fähig zu großer Freundlichkeit und Entgegenkommen, aber andererseits läßt sich mich nicht ausreden, wenn ich nicht ausdrücklich darauf bestehe, sie hört schlecht zu, nimmt keine Vorschläge an, stichelt bei jeder Gelegenheit wegen jeder Kleinigkeit, aber mißt dabei - meiner Meining nach - mit zweierlei Maß; was sie macht, das kann man nicht anders machen, was ich mache ist ungeschickt und geht so nicht. Obwohl sie seit acht Monaten ihren Mutterschutz genießt, komme ich nicht von den ekligen Auseinandersetzungen mit ihr los und würde nichts lieber als kündigen, bevor sie im April wiederkommt.
Andererseits ist es wohl meine Aufgabe, dieses Problem zu bewältigen.
Wenn ich das jetzt auf die Situation übertrage, die ich bei Dir zu sehen glaube, dann heißt das für mich :
ich kann, darf und muß meine Sicht als der ihren ebenbürtig betrachten und behandeln; auch, damit meine Emotionen nicht in Haß umschlagen und damit ich ihr nicht eines Tages einfach eine aufs Maul haue