Bewegungsrichtung

Liebe Melodie und Ihr anderen,

mir scheint, hier hat es wieder einmal einige Missverständnisse gegeben. So ist das nun mal, wenn Dritte beteiligt sind mit anderen Interessen und Vermutungen und man dann sich in Feld eingeklinkt hat, um das es geht und sagt, was einen anmutet.

Eine Feststellung ist mir in diesem Zusammenhang - besonders nach Deinem Feedback, Melodie - wichtig: zu keinem Zeitpunkt hier oder anderswo in diesem Forum oder sonstwo habe ich gsagt oder sagen wollen, dass Mütter grundsätzlich und immer und überall an irgendetwas die Urschuld hätten, was die Kinder angehe und es keine anderen Faktoren gäbe. Das wäre auch hanebüchener Unsinn.

Angesichts der Tatsache, dass hier eine Mutter selbst auf eine mögliche Mitschuld an etwas hin deutete, was möglicherweise (wir wissen es ja nicht sicher) mit oder durch ein Kind geschehen ist, und sich das für mich im Bild, das ich aus dem System bekam bestätigte, habe ich von diesem (und noch einigen beispielhaften anderen) Fall bzw. Fällen gesprochen und Dynamiken aufgezeigt und Vollzüge, die lösen vorgeschlagen. Mein Blick geht auf das, was lösen könnte. Anklage und Verurteilung liegen mir hier völlig fern. Leider ist das offenbar nicht verstanden worden.

Dass hier wieder einige daraus eine Anklage gemacht haben, schreibe ich mir also nicht in die Buchhaltung. Ich habe ausdrücklich und um jedes Missverständnis auszuschließen an Tanita geschrieben:

@ Tanita

Was immer Du wirklich getan hast - ich verurteile Dich nicht! Du kannst hin schauen.... und weiter leben.

Und genau das wurde dann schnell mal als "Anmaßung" umgedeutet. Ok. Macht es wie ihr wollt.

Mit Blick darauf, dass ich vermute, dass wir hier gerade den im System von Tanita wirkenden Konflikt möglicherweise übernehmen (im Sinne einer doppelten Verschiebung) und reinszenieren, denke ich, dass es nun genug ist und steige da aus.

Auch sehe ich, dass meine Beiträge eher dazu führen, dass es in die m.E. falsche Richtung, nämlich einer "verteidigenden" Verwässerung von Verantwortung geht, die das Hinschauen der Mutter auf das eigentliche Opfer und den eigenen Beitrag durch Angriffe und Entschuldiungen - auch systemischer Art - verhindert un ins Gegenteil verkehrt: das ist aber, was nicht weiter hilft.

Angesichts der weiteren Tatsache, dass ich hier meinen Beitrag geleistet habe, rolle ich also jetzt mal die Projektionsleinwand ein, steige mit Achtung aus der Rolle aus, für die ich hier Stellvertreter gewesen sein mag und überlasse Euch, andere zu finden.

Ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.
A.
 
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Angesichts der weiteren Tatsache, dass ich hier meinen Beitrag geleistet habe, rolle ich also jetzt mal die Projektionsleinwand ein, steige mit Achtung aus der Rolle aus, für die ich hier Stellvertreter gewesen sein mag und überlasse Euch, andere zu finden.

Ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.
A.


Klar, ist ja auch leichter, als drüber nachzudenken, wieso du dir immer wieder die gleiche Rolle anziehst! :rolleyes:

believe
 
...die will möglicherweise selbst den Tod des eigenen Kindes (denn was heißt der Wunsch, es nicht hervor gebracht zu haben sonst?). Und die Seele unterscheidet nicht zwischen Handlungen und Absichten. Bei letzteren bemerkt das Kind es womöglich und handelt dann entsprechend. Kinder tun alles aus Liebe. Der BLick muss darauf gehen, was die Mutter dem Kind qua innerer Haltung angetan hat (oder um die Anmutung noch mal aufzugreifen) dem Vater des Kindes
Kinder sind IMMER unschuldig! Was immer sie tun, sie tun es aus [/B](wenn auch blinder) Liebe und aus dem Bestreben, auch von der Mutter als ihr Kind genommen zu werden.

A.


Lieber A.,

in letzter Konsequenz müßte das ja heißen, dass an JEDEM Mord die Mutter Schuld ist .....das kanns aber wohl nicht sein ?:confused: (oder hab ich da was falsch verstanden?)
 
Lieber A.,

in letzter Konsequenz müßte das ja heißen, dass an JEDEM Mord die Mutter Schuld ist .....das kanns aber wohl nicht sein ?:confused: (oder hab ich da was falsch verstanden?)


Liebe Sunny!


Genau das ist es, was mich stört! Danke, dass du es in Worte gefasst hast!
Das hab ich damit gemeint, als ich sagte, dass man auf die Art Mütter in den Status von Göttern erhebt und sie damit gnadenlos und unmenschlich überfordert!


Liebe Grüße

believe
 
Wer tatsächliche Schuld wirklich würdigen will, muss sie und die Folgen von Haltungen und Taten sowie deren ursächliche Zuordnung ohne jede Relativierung wie: "Die Betroffenen hatten ihr eigenes Leben" oder Negation: "Es gibt eigentlich keine Schuld" zuerst einmal anerkennen in ihrem ganzen Schrecken und Schmerz.

Ich habe mir den Thread gestern abend nochmal durchgelesen, und blieb an diesem Satz hängen und es fiel mir wie Schuppen von den Augen:

Es klingt für mich wie dieses berühmte: "mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa" und erinnert an sich selbst geißelnde Mönche, die das Kreuz tragen. Erinnert daran, daß schon immer den Menschen eingepflanzt wurde, sie seien schuldig und das hängt wohl in jedem von uns drin und allzugerne sind wir oft bereit, Schuld in uns zu suchen (und natürlich auch zu finden).

Und genau dieses: "Schuld anerkennen in ihrem ganzen Schrecken und Schmerz" wirft die Frage auf: Wie kann jemand, der so gehandelt hat, wie er eben konnte, schuldig sein? Wie kann jemand, der es eben nicht besser wußte, sich schuldig machen? Jemand, der wissentlich anderen schadet oder sich selbst , den muß man eh nicht darauf aufmerksam machen, der weiß das ohnehin.

Viel besser finde ich, für das, was ich getan habe, einzustehen, dafür die Verantwortung zu tragen, zu sehen, daß es mir nicht anders möglich gewesen ist und es in Zukunft anders zu machen, ohne mich selbst dafür zu zerfleischen.

Und ich hatte gestern abend die Erklärung für etwas, das mir selbst passiert ist, wo mir auch große Vorwürfe gemacht wurden, daß ich nicht genügend bereuen würde, daß ich meine Schuld nicht schmerzhaft genug spüren würde (da ging es um Vorleben, wo ich angeblich Schreckliches getan hatte).
Ich ticke da halt anders und bin recht froh darüber.

Was Suena geschrieben hat, finde ich recht gut. Mein Sohn ist inzwischen 33 Jahre alt, jedoch würde ich immer hinter ihm stehen (oder auch vor ihm, genau wie Suena schreibt), falls etwas wäre und so habe ich es immer gehandhabt. Egal was war, er wußte und weiß, ich bin da. Das hat nichts damit zu tun, daß ich noch Verantwortung für ihn tragen würde, sondern damit, daß ich seine Mutter bin und immer sein werde.
Und falls er in einer Sekte gelandet wäre , so hätte ich darum gekämpft, daß er da wieder rauskommt, ganz klar.
Jedoch weiß ich, er selbst trägt die Verantwortung für sich, doch das hat nichts damit zu tun, daß ich einfach zugesehen hätte, wenn etwas gewesen ist. Ich habe ihm lediglich keine Vorwürfe gemacht oder ihm irgendeine Schuld eingeredet, sondern klar und ruhig mit ihm darüber geredet. Und es ist eh ein Unterschied, ob ein Kind noch keine 20 ist oder darüberhinaus.

Liebe Grüsse, Alana
 
Zitat: von A.1526:
Was immer Du wirklich getan hast - ich verurteile Dich nicht! Du kannst hin schauen.... und weiter leben.

dann unterlass solche Redewendungen. Sie haben genau den gegenteiligen Effekt bzw. es kommt das an, was der Haltung entspricht, der solche Worte benutzt. Entweder verurteilst du jemanden (hier Tanita) und schreibst wie hier, oder du tust es eben nicht und schreibst entsprechend liebevoll. Denn eine liebevolle Handlung steckt hinter solchen Worten nicht. Wer liebevoll und zugewandt ist, braucht solche Redewendungen nicht!

Das gleiche gilt für die Mütter, über die du geschrieben hast.

Woher nur all die Missverständnisse kommen? - Aber ganz sicher nicht von dir. Ich verurteile dich auch nicht dafür!

Pluto
 
Viel besser finde ich, für das, was ich getan habe, einzustehen, dafür die Verantwortung zu tragen, zu sehen, daß es mir nicht anders möglich gewesen ist und es in Zukunft anders zu machen, ohne mich selbst dafür zu zerfleischen.

Nein, Alana,

genau um das geht es so gar nicht. Die von Dir beschriebenen Mönche schauen eben nicht hin und die von dir beschriebene Suggestion einer "Erbsünde" und das Selbstgeißeln sind genau das Gegenteil von dem, was ich meinte! Lies mal was ich über die Sühne geschrieben habe.

Ihr projiziert immer noch eure Verurteilungen, eure Empörung und Euren Hass auf mich. Das ist mir völlig fremd. Wenn ich Schuld(igkeit) benenne, ist damit keine Forderung nach Ausschluss und Strafe verbunden.

Sehr oft führt das Anerkennen von Schuld(igkeit), wie ich es meinte genau dazu: Übernahme von Verantwortung und Bemühen um Ausgleich dessen, was angerichtet worden ist.

A.
 
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Bravo! Genau so! Lass die Verantwortung bei denen, die es betrifft oder angeht.:)

Wie geht es dir jetzt? Fühlst du dich besser, befreiter?

Sende dir aufbauende Grüße
Urajup:umarmen:

Hallo:),

ich habe mein Jammertal gestern nachmittag verlassen. Suena`s Beitrag brachte die Wende. Ich habe alle Überlegungen von Schuld, Verantwortungsübernahme etc. über Bord geworfen und habe eine unglaubliche Kraft in mir zu spüren begonnen, als ich mich darauf besonnen habe, dass ich Muttertier bin und im Moment nur das Eine will: mein Junges beschützen und retten, was zu retten ist. Und ich habe bereits Witterung aufgenommen.........:).
Und als diese Kraft in mir aufkam, ist mir noch etwas anderes glasklar geworden. Es gibt hier einen ganz bösen Verrat in meinem System, der eine totale Verwirrung mit sich bringt. Die Katastrophe ist nach der FA im April passiert; und ich kann mich noch genau daran erinnern, dass ich an diesen beiden Tagen völlig diffus und orientierungslos war, wie ein komplett verwirrtes kleines Kind (ich führte das auf die überraschenden Erkenntnisse der FA zurück). Tatsächlich aber, um in der der Muttertiersprache zu bleiben, habe ich mein Junges gespürt. Das war schon immer so, wenn irgendetwas Umwälzendes/Gewaltiges anstand. Aber diesesmal habe ich diese Verbindung nicht geknüpft, sondern dachte, dass das mit der FA zu tun hat und der für mich heute völlig bedeutungslosen Frage, ob mein Vater tatsächlich mein Vater ist
Ich habe noch nicht alle Puzzleteile vollständig zusammen, aber eines ist sicher: ich habe überhaupt gar nichts Böses hervorgebracht! Und es wird Alles wieder gut, - auch wenn es jetzt noch so aussichtslos erscheint. Ich kämpfe!

Alles Liebe,

Tanita
 
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