Todesstrafe?

Todesstrafe, Ja oder nein?

  • Nein! niemals.

    Stimmen: 77 80,2%
  • Ja! Für Triebtäter (Vergewaltiger,Pedophile,etc.).

    Stimmen: 12 12,5%
  • Ja! Für Mörder.

    Stimmen: 3 3,1%
  • Ja! Für alle Kriminelle.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ist mir egal!

    Stimmen: 4 4,2%

  • Umfrageteilnehmer
    96
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@ Christoph

Puh interessant aber auch irgendwie jämmerlich,wenn man bedenkt das Tote nichts zählen und rechtlos sind...

Haben Mörder dann auch keine Rechte...für die die die Todesstrafe fordern?


Ich habe eine Bekannte,die ihr Kind mit umgebracht hat.Das Ganze geschah vor über 12 Jahren-12 Jahre saß sie im Gefängnis dafür.Das Kind war 5 Jahre alt und wurde oft von ihren Mann geschlagen,ich vermute es war ihr Zuhälter,weil Sie sich prostituiert hat.Der Junge wurde immer mit den Kopf an die Wand geschlagen und schliesslich mit den Kissen erwürgt-dann schafften sie ihn in ein Waldstück-2 Tage später stellten sie sich...

Warum erzähle Ich das?

Ist es nicht wichtiger Vorkehrungen zu schaffen,damit so etwas gar nicht erst passiert?Ich meine nicht nur Aufklärung und Hilfe,ZIvilcourage ect.Nein auch das wir nachdenken und eine bessere Zukunft schaffen?


LG beate
 
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Hallo Beate,


also man muss die Ebene der Wirkungen und des Systemischen klar von der gesetzlichen trennen, finde ich! Und in der BRD ist es nun mal so, dass die bürgerlihcen Rechte mit dem Tode aufhören und es dann allerdings noch die Rechte bezüglich des Andenkens Verstorbener gibt. Allerdings greifen die in so einem Fall, wie dem von mir beschriebenen nicht.

Und in diesem Fall war ich es, der ein Problem damit hatte, wie mit dem, was der Bekannten so wichtig gewesen war, umgegangen wurde - ob sie als Tote damit ein Problem gehabt hätte oder hatte, können wir nur spekulieren.

Welche Vorkehrungen hättest du denn schaffen wollen, um das Kind der Bekannten von dir zu schützen? Wer sind wir, besser zu wissen, welches Schicksal für das Kind angemessen und besser gewesen wäre? Nach wessen Maßstäben? Erheben wir uns mit den gedanken nach Prophylaxe (mit der Absicht bestimmte Kinder zu retten) nicht über die Existenz und das Leben bzw. das Schicksal selbst? Und wenn es etwas gibt, das hinter allem steht - erheben wir uns nicht auch darüber, wenn wir so denken? Ich sag dir das ganz selbstkritisch als jemand der sich durchaus gelegentlich Gedanken darüber macht, wie meine Arbeit prophylaktisch wirken könnte.

Achtet Prophylaxe das Schicksal derer die sie zu retten vorgibt? Sind es nicht eher wir, die ein Problem damit haben, dass das Schicksal derart zuschlägt? Könnte es sein - ich habe das schon in Aufstellungen gesehen - dass dieses Kind aus Liebe zu den Eltern im Einklang mit seinem Tode war?

Liebe Grüße
Christoph
 
Hallo Christoph
Also Schicksal hin oder her,aber die Verantwortung liegt doch wohl auch bei uns!Ich meine das wir einen gewissen Weg den wir gehen der auch uns vorgeschrieben ist aber Wir können durch so manche Einwirkung etwas bewirken...ob das Schicksal sich dann ganz ändert ist ist nicht unserer Hand..das mag sein-aber das hört sich schon so resigniert an.
Als Ich 9 oder 10 Jahre alt war.habe Ich mit anderen Mädchen einen Jungen beschützt,der täglich auf das Schlimmste schikaniert wurde-vielleicht hat es ihn geholfen und er konnte sein Selbstwert und Bewusstsein weiter ausbauen???Auch Ich wurde einmal von ca 10 Leuten in der Schule verprügelt-scheiss Gefühl!
Das was Ich meine ist-nur gemeinsam sind wir stark und oft ist es so,das einer unter vielen anfängt...
Du fragst was Ich gemacht hätte um das Schicksal von den kleinen Jungen zu ändern?Nun Ich hätte die Behörden eingeschaltet,aufmerksamgemacht.Ja Ich weiss,na klar kann Ich damit nicht sagen das er dann nicht hätte sterben müssen...Ich kann doch aber nicht einfach zuschauen?
Ich habe auch als Kind mitbekommen,das eine Nachbarin von ihren mann verprügelt wurde-da ist mein Bruder zur Polizei gegangen-Telefon gabs ja nicht-ob es was gebracht hat,nun ja es verschafft mir das Gefühl etwas getan zu haben oder?


LG Beate

P:S:Im ÜBrigen wird die Bekannte regelmässig von ihren Sohn im Traum besucht,manchmal sieht und spürt sie ihn auch so.
 
also ich finde nicht, dass jemand das Recht hat, andere umzubringen! Ich meine, schon Gandi hat gesagt: "Auge um Auge lässt die Welt erblinden."
 
Christoph schrieb:
Welche Vorkehrungen hättest du denn schaffen wollen, um das Kind der Bekannten von dir zu schützen? Wer sind wir, besser zu wissen, welches Schicksal für das Kind angemessen und besser gewesen wäre? Nach wessen Maßstäben?

Nach den Maßstäben der Menschlichkeit.
Ich muss mich über Deine obige Aussage sehr wundern. Vergisst Du da vor lauter Aufstellerei Mitgefühl und Verantwortung?
 
die nase in private angelegenheiten stecken und abzocken (wunderheiler und familiensteller) und dann plötzlich der standpunkt, man könne nicht wissen, was gut ist für ein 5-jähriges kind? also da zieht sich die realität vom boden unter den füssen weg.

mächtig den kopf schüttelnd
mina
 
'Der Junge wurde immer mit den Kopf an die Wand geschlagen und schliesslich mit den Kissen erwürgt-dann schafften sie ihn in ein Waldstück-2 Tage später stellten sie sich...'


ich sehe die dynamik dahinter.
'mama, ich mache platz', mama ich gehe'.

er hat seiner mutter alles geschenkt. sogar sein leben. aus liebe.

kinder machen das.

ob er zu retten gewesen wäre ?
die dynamik war aufgebaut, er war dermutter im 'weg' (?) sie wollte ihn loswerden, vielleicht war er der preis (für eine subjektive schuld). er war bereit den zu bezahlen, was kann menschen wollen, gegen die tiefe bindungsliebe, gegen tiefste verbundenheit und treue zum system ausrichten ?

dass das was passiert ist, juristisch ein verbrechen ist, weiß ich und ich überlasse das der justiz.
daß, sie sein leben nicht hätten fordern dürfen, ist klar. dennoch ist es passiert.

in einer wohngemeinschaft in der ich vor 20 jahren lebte, hat auch eine frau ihr 7-8 j. kind umgebracht.

lieben gruss dagmar
 
Liebe DagoBert,
na mit der Diagnose der Systemdynamik wäre ich vorsichtig. Immerhin hat der Junge sich nicht selbst umgebracht oder ist durch Krankheit oder Unfall gestorben.

Immerhin ist zu beachten: das Kind wurde brutal ermordet. Mir stellt sich die Frage: wem galt die Gewalt wirklich, die den Jungen getroffen hat? Es ist kein typischer natürlicher Elternimpuls, sein Kind zu töten und das noch mit solcher Gewalt und Wucht, oder? Offensichtlich haben die Eltern in dem Moment nicht als Eltern gehandelt und sie haben ihr Kind nicht als Kind wahrgenommen.

Aber wir können es nicht sicher wissen. Aus dem Tierreich gibt es immerhin Erkenntnisse, dass Tiere in bestimmten Situationen durchaus ihre Kinder ermorden. Un dwir wissen so von außen nicht, was da gewirkt hat. Wir können nur wild spekulieren und das ist der Würde von Kind und Eltern nicht gemäß.

Ich habe bisher gesehen, dass Elterngewalt nahezu immer eine Verschiebung war oder eine Identifizierung mit Früheren im System. Das entbindet die Eltern nicht von ihrer Schuld, das ist klar. Aber vielleicht bekommen wir einen Hinweis für die einigen hier so wichtige Prophylaxe in anderen Fällen.

Je mehr Verstrickungen in Familien gelöst sind, desto sicherer sind vermutlich die Kinder.

Wirklich zeigen was da systemisch gewirkt hat, das kann eben nur eine Aufstellung. Aber die dürfte nur von den Betroffenen selbst oder ihren weiteren Nachkommen gemacht werden. Und insofern haben wir uns da herauszuhalten, meine ich.

Ein schlimmes Thema für ein Weihnachtsfest.

Christoph
 
Zitat:
Zitat von Christoph
Welche Vorkehrungen hättest du denn schaffen wollen, um das Kind der Bekannten von dir zu schützen? Wer sind wir, besser zu wissen, welches Schicksal für das Kind angemessen und besser gewesen wäre? Nach wessen Maßstäben?



Nach den Maßstäben der Menschlichkeit.
Ich muss mich über Deine obige Aussage sehr wundern. Vergisst Du da vor lauter Aufstellerei Mitgefühl und Verantwortung?

Lieber Walter,

nein, die vergesse ich nicht. Aber sie spielen auf einer anderen Bühne als die großen Schicksalskräfte. Und natürlich sind sie - wenn auch von uns quasi erfunden - ebenfalls vielleicht ein Teil des Schicksals. Wir können das nicht wissen. Ich wäre sicher der Letzte, der bei so einem Mord einfach zusehen würde.

Möglicherweise geht bei meinen Beiträgen einigen hier aus dem Blick, dass ich von der Ebene der Seele und des Geistes und der schicksalsbildenden Kräfte rede, wenn ich so etwas frage. Und die Frage darf man sich doch stellen, oder?

Ich jedenfalls beuge mein Haupt vor dem Schicksal, das zu diesen Ereignissen geführt hat. Und ich kann nicht wissen, was das Schicksal damit gewollt hat oder auch nicht.

Also: ich leugne weder Menschlichkeit noch Verantwortung. Selbst wenn wir in große Kräfte hineingestellt sind und ihnen unterworfen, so sind wir dennoch auch verantwortlich und zwangsläufig auch den Folgen unserer Handlungen ausgesetzt. Ob wir nun wollen oder nicht.

Schuld(igkeit) - diejenige Kraft, welche für Wirkungen von Handlungen sorgt -bezieht sich immer auf ein bestimmtes System in dem wir uns befinden. Und sie bzw. das systemische Gewissen, hat die Funktion, die Zugehörigkeit zu regeln. Ich habe z.B. neulich in einer Aufstellung gesehen, wie ein Denunziant im 3. Reich, der für Schlimmes (aus unserer heutigen Sicht) gesorgt hatte, völlig unschuldig war! Das hat mich selbst überrascht. Es hat vermutlich damit zu tun, dass er im Einklang mit seinem System handelte, als er jemanden der Gestapo überantwortete. Und seine Denunziation hätte auch zu einer Todesstrafe führen können. Der, den er denunzierte, hatte isch aber gegen das System gestellt und dann auch die Konsequenzen in Frieden auf sich genommen.

Ich weiß aus eigener Anschauung, dass systemisch gesehen - und damit was die Wirkungen angeht - im kriminellen Bordellmilieu systemintern völlig andere Regeln für Gut und Böse gelten, als in der sonstigen Gesellschaft. Und das ist, was die Wirkungen in der Seele bestimmt. Die schert sich nicht um unsere Gesetze.

Dennoch kann der Rest der Gesellschaft natürlich nciht zulassen, dass so etwas nicht sanktioniert wird. Keine Frage. Dem will ich auch gar nicht das Wort reden!

Aber mir ist wichtig, dass wir verstehen, das hinter der Oberfläche etwas völlig anderes wirkt, als es kleinen moralischen Karos zugänglich ist, wie wir sie aufzustellen vermögen. Ich schließe mich da ausdrücklich ein.

Bert Hellinger hat mal gesagt: "Ein Moralist ist einer, der ein kleines Maß an eine große Welt anlegt." Und ich denke, er hat Recht damit.

Christoph
 
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lieber christoph,

Christoph schrieb:
na mit der Diagnose der Systemdynamik wäre ich vorsichtig. Immerhin hat der Junge sich nicht selbst umgebracht oder ist durch Krankheit oder Unfall gestorben.

wenn ich mich dem aussetze, das kind wahrnehme, war es nach meiner wahrnehmung auch ein opfer aus liebe. das da noch mehr war, ist klar aber darüber will ich aus achtung nicht spekulieren.
und was mit der mutter ist und ihrem zuhälter, da halte ich mich auch zurück. wir kennen sie nicht. weder will ich mich da reindenken, hineinbegeben. es ist ihr schicksal, noch möchte ich öffentliche verfolgung provozieren.

liebe grüße dagmar
 
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