Todesstrafe?

Todesstrafe, Ja oder nein?

  • Nein! niemals.

    Stimmen: 77 80,2%
  • Ja! Für Triebtäter (Vergewaltiger,Pedophile,etc.).

    Stimmen: 12 12,5%
  • Ja! Für Mörder.

    Stimmen: 3 3,1%
  • Ja! Für alle Kriminelle.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ist mir egal!

    Stimmen: 4 4,2%

  • Umfrageteilnehmer
    96
Status
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plusEins schrieb:
Mir fehlen die Worte, wenn ich Zeilen von Dagobert, Lotusz usw. lese. Ich verstehe jetzt Opfer, die sich nicht trauen den Täter anzuzeigen.

Wie wüedet ihr eigentlich mit diesen Tätern verfahren? Ihr masregelt, aber waas würdet ihr konkret unternehmen???


Als überlebendes Opfer sexualisierter Gewalt antworte ich jetzt einfach mal:

ich wünsche mir ein Strafsystem, das NICHT TÖTET.

Eines, das den Taten dieser Verbrecher 'gerecht' wird. Darunter verstehe ich:
1. Sicherheitsverwahrung, Therapie.
2. DANACH Lebenslange Haft.

zu 1.) worüber wir hier diskutieren, sind Menschen, die oft (keineswegs immer) krank sind. Wir können davon ausgehen, daß sehr viele Täter früher selbst Opfer sexueller Gewalt waren - das macht sie u.U. zu dem, was wir heute hassen. Ich wünsche mir, daß alle, die laut nach "Opferschutz und Fürsorge für die Opfer" verlangen, dies in ihre Überlegungen mit berücksichtigen. TÄTER waren sehr oft zuvor OPFER!

zu 2.) dennoch lebenslange Haft, und zwar aus rein strafenden (nicht resozialisierenden) Gründen.

Grund: mir ist noch von keinem Sexualstraftäter zu Ohren gekommen, er habe geschändet, getötet und sein Opfer offen durch die Gegend getragen.

Täter verbergen grundsätzlich, was sie tun, verscharren ihr Opfer, tun alles, um nicht erwischt zu werden. Das bedeutet: auch ein kranker Täter WEISS, daß das, was er tut, verboten ist.

Er tut es trotzdem, mag sein, daß er tatsächlich so krank ist, daß er seine Triebe nicht steuern kann. Für die Strafmaßbemessung ist m.W. dennoch ausschlaggebend, ob ein Täter sich über das Unrecht seines Tuns bewußt ist - und das ist immer der Fall. Das muß sanktioniert werden.

Weiterhin würde ich dafür plädieren, daß in allen Presseberichten (die ja "nur" die spektakulären "Täter aus dem Hinterhalt" groß berichtet - die unzähligen Väter, Onkel, Brüder, "Freunde der Familie" usw., die im Verborgenen unzählige Kinderseelen morden, werden in solchen Diskussionen leider fast immer ausgeklammert) zum Thema sexuelle Gewalt grundsätzlich auch dazuschreiben - möglichst so, daß es gleich ins Auge sticht - daß pädophil veranlagte Menschen durchaus die Möglichkeit haben, Sexualtherapeuten aufzusuchen und ihre krankhafte Triebwelt behandeln zu lassen. Auch hier müßte die Öffentlichkeit mehr Aufklärung erfahren: nicht der Mensch, der pädophile Neigungen hat, ist zu verurteilen, sondern derjenige, der diese Neigungen verharmlost, als "Recht" einfordert bzw. es heimlich zur Tat werden läßt.

Für mich persönlich hätte ein Töten "meiner" Täter keine Genugtuung bedeutet (ich bin aber nicht "alle" Opfer, kann nur für mich selbst sprechen).

Ich wünsche mir für diese Diskussion:
respektiert auch Meinungen, die Ihr als "menschenverachtend" empfindet - teilt sie nicht, aber verurteilt sie auch nicht. Es sollte doch allen klar sein, daß wohl KEINER nur so zum Spaß Haß oder Verbitterung schriftlich zum Ausdruck bringt. Wir alle sind schließlich nichts weiter als Produkte unserer eigenen Vergangenheit, nicht wahr?

LG, rincewind
 
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Christoph schrieb:
Viele Beiträge hier zeigen, wie sehr in jedem von uns ein kleiner Hitler wieter lebt. Und sie zeigen, wie wichtig es ist (und das sage ich als Nicht-mehr- Christ), wie wichtig es ist, konsequent die Worte der Bergpredigt zu würdigen: "Liebet eure Feinde". Dort wo wir empört sind - genau dort - ist zu einer Lösung Liebe notwendig.


Hier kann ich Dir nicht zustimmen. Ein Mensch, der sich über die Triebfeder seines Tuns nicht im Klaren ist, birgt immer potentielle Gefahren - das ist bekannt. Wie sie sich letzten Endes auswirken, ist situationsbedingt.

"Liebet Eure Feinde": auch ich bin Nicht-Christ. Ich bin nicht der Auffassung, daß ich meine Feinde lieben muß. Ich ziehe in solchen Fällen Pragmatismus vor. Soll heißen: nicht lieben, aber auch nicht hassen - sondern versuchen, sinnvolle, gesellschaftsverträgliche Lösungen zu finden.
 
Hallo DagoBert
Ich will mich mal verteidigen, du hast mich in beitrag #67 zitiert
dneb
'Kopfschuß "Ok'
und danch darauf hingewiesen:
sie sprechen eine deutliche menschen- und lebensverachtende sprache, die voller hass, macht und gewalt ist. diese zeilen rechtfertigen den Einsatz potentiell demütigender interventionen, unterwerfungs- und erniedrigungsrituale.

glaubt nicht, dass IHR damit dann unschuldig bleiben könnt.


verfolger, rächer helfen dem täter, sich seiner schuld nicht zu stellen, sie zu verdrängen. rächer sind helfer des täters. sie schonen und schützen ihn und machen einen ausgleich, reue, läuterung unmöglich.
1. Ich bin GEGEN die todesstrafe
2. Das ist nicht auf die reaktion der opfer bezogen sondern auf die tat der täter.
3. Damit will ich sagen, das für mich der kopfschuß und sofortige tod besser als tat erscheint, als die Folter (vergewaltigung/Schändung...)(Was du nicht mitzitiert hast)

Danke fürs lesen

DNEB
 
Christoph schrieb:
Viele Beiträge hier zeigen, wie sehr in jedem von uns ein kleiner Hitler wieter lebt.Christoph

Sonst geht's noch oder?!
Du bist ab sofort auf meiner Ignoreliste, das ist wirklich unterste Schublade.
:angry2: :angry2: :angry2:
 
Tag gleichgewicht
Machst du das immer so, das wenn dir leute etwas sagen, was dir nicht passt, du sie auf deine ignorierliste setzt?

Bitte setz mich jetzt nicht auch drauf :)

DNEB
 
Hallo Christoph,

Was ist bei ..

Christoph schrieb:
Aber wenn wir die Täter im Anderen bekämpfen, werden wir dabei selbst zu Tätern.

in Hinsicht auf

Christoph schrieb:
Jede generelle Aussage ist falsch.

dann richtig?

Man wird noch lange nicht zum Täter, nur, weil man die Täter verurteilt. Genau diese generelle Aussage kann man so nicht aufstellen.

Wenn ich jemanden verurteile, heißt das noch lange nicht, daß ich ihm den Tod wünsche. Verurteilen heißt für mich erstmal, seine Taten abzulehnen. Und jemand, der sich an einem Kind vergeht oder Menschen tötet, muß auch meiner Meinung nach seiner adäquaten Strafe zugeführt werden.

In diesem Thread geht es um die Todesstrafe.

Todesstrafe ist meiner Meinung nach abzulehnen, die Gründe dazu schrieb ich.

Strafe ist jedoch nicht abzulehnen.

Verurteilung der Tat auch nicht. Siehe Täter und Opfer des 3. Reiches. Denn wer die Taten nicht mit dem passenden Urteil würdigt, wird sie eines Tages vergessen.

Gruß,
lazpel
 
Ich schließe mich der Mehrheit an.

Kinderschänder und Mörder nicht töten sondern jahrelang auf Staatskosten beherbergen. Ich zahle gerne Steuern dafür. Ok, die meisten kommen nach Jahren raus und es gibt nicht wenige Wiederholungstäter und wenn man die Todesstrafe anwenden würde wäre jede Wiederholungstat ausgeschlossen, aber die Mehrheit hier will das ja nicht und ich schließe mich euch an. Ihr seid supa!
 
rincewind schrieb:
"Liebet Eure Feinde": auch ich bin Nicht-Christ. Ich bin nicht der Auffassung, daß ich meine Feinde lieben muß. Ich ziehe in solchen Fällen Pragmatismus vor.
Es geht mir sehr wohl ganz und gar um Pragmatismus im Sinne der Opfer. Was macht das Opfer frei? Das ist die zentrale Frage! Ich schaue auf die Wirkungen, wie sie sich mir in der praktischen Arbeit mit Menschen schon gezeigt haben.

Und ich finde es das Wichtigste, die Opfer immer im Blick zu haben. Moral hat denen noch nie geholfen.

Reaktionen wie diese hier:

gleichgewicht schrieb:
Sonst geht's noch oder?!
Du bist ab sofort auf meiner Ignoreliste, das ist wirklich unterste Schublade.
:angry2: :angry2: :angry2:
Zeigen bedauerlich klar genau das, was ich zuvor meinte. Hier wird lieber aus dem Kontakt gegangen, als die eigenen Täteranteile anzuerkennen. So ist es leichter, sich unschuldig zu wähnen (und genau dabei umso mehr schuldig zu werden). Aber auch das ist menschlich und der leichtere Weg.

Ich anerkenne und integriere den "Hitler" und sonstige Täteranteile in mir. Jeder hat einen. Und je mehr er verdrängt wird, desto mehr kommt er in Haltung und Verhalten zum Durchbruch.

Empörung ist viel leichter, als Selbstverantwortung. Gerade von "gleichgewicht" bin ich diesbezüglich überrascht. Sagte gleichgewicht doch an anderem Ort:

gleichgewicht schrieb:
wenn so viele meinen der mann ist der böse und die frau das opfer, ist es gut wenn jemand wie christoph eine gegenteilige meinung vertritt - ist gut für's gleichgewicht ;)

Liebes Gleichgewicht,

schade, dass du dir jetzt das Gleichgewicht nimmst.

Dennoch achte ich deine Entscheidung (und leider kannst du auch das hier ja nicht mehr lesen). Ich nehme sie nicht persönlich. Ich habe nur gesagt, was jeder beobachten kann.

Herzlich
Christoph
 
Hallo rincewind

Ich kann deine Meinung verstehen, aber sie ist immer noch gekennzeichnet von Hass. Du hast allerdings einen wichtigen Aspekt erwähnt. Nämlich, dass die Täter in der Regel auch Opfer sind. Kein normaler Mensch begeht so eine Tat. Nur Menschen, die unter einem enormen Leidensdruck stehen, sind zu solchen Taten fähig.

Ist denn eine Sexualstraftat an einem Kind nicht nur ein anderes Zeichen dafür, dass dieser Mensch, der solch eine Tat begeht, in seiner Entwicklung stark gestört ist, da er es nicht gelernt hat, zum anderen Geschlecht eine Beziehung aufzubauen, die ihm soziale und auch erotische Kontakte ermöglicht?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Straftäter, die sich sexuell an Kindern vergehen, sehr einsame Menschen sind, die nirgendwo Liebe und Geborgenheit gefunden haben und die es immer wieder erlebt haben, von anderen gehänselt, ausgelacht und abgelehnt worden zu sein. Und dann wundert ihr euch, wenn diese Menschen, aus den Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gemacht haben, irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass sie sich die "Liebe", den Sex, mit Gewalt nehmen müssen, weil sie sonst für sie unerreichbar sind?

Solche Triebtäter sind Menschen mit einer unendlich langen Leidensgeschichte. Und wenn ihr nun meint, man sollte die Tätern nicht resozialisieren sondern mit lebenslanger Haft oder Sicherheitsverwahrung bestrafen, so ist das nur Ausdruck eures Hasses. Vielleicht ist es auch Ausdruck von Neid, wenn ihr den Tätern die Resozialisation verwehren wollt. Euch selber ist vielleicht niemals Aufmerksamkeit geschenkt worden, also gönnt ihr es anderen auch nicht, wenn man ihnen Hilfe anbietet.

Wisst ihr eigentlich, was im Knast passiert? Im Knast wird aus einem Verbrecher ein Schwerverbrecher, der noch skrupelloser und brutaler wird, als er vorher war. Bevor er in den Knast kam, hatte er vielleicht noch so etwas wie ein Gewissen. Das aber wird ihm im Knast gründlich aberzogen. Die lieblose Behandlung im Knast erzeugt in der Regel nur eins: blanken Hass. Und wenn ihr forderd, man solle die Straftäter möglichst lange büssen lassen, so ist das eure Zustimmung dazu, dass man im staatliche Auftrag Killermaschinen aus diesen Menschen macht oder dass man sie innerlich zerbricht.

Du kannst jetzt dein ganzes Leben lang auf deinem Hass rumreiten und gnadenlose Rache fordern. Aber auch Du solltest dich mit dem, was dir geschehen ist auseinandersetzen. Du kannst zwar deinen Hass nach aussen tragen, derjenige, der aber am meisten darunter leidet wird, bist Du selber.

Und dann in den Medien eine Hetzkampagne starten wollen, wie das leider teilweise in den USA geschieht, die nicht nur die Täter öffentlich an den Pranger stellt, sondern auch die unzähligen Väter, Onkel, Brüder, "Freunde der Familie", ist so das fasst das Widerlichste, was ich mir vorstellen kann. Ich hoffe, ich habe dich missverstanden. In deinem Hass bist Du genauso gnadenlos, wie die Täter, die Du verurteilst. Er bewegt sich nur in eine etwas andere Richtung. Aber er ist genau so menschenverachtend.

Alles Liebe. Gerrit
 
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Lotusz schrieb:
In deinem Hass bist Du genauso gnadenlos, wie die Täter, die Du verurteilst. Er bewegt sich nur in eine etwas andere Richtung. Aber er ist genau so menschenverachtend.


Nun ja, Gerrit, wenn Du das so lesen möchtest, sei Dir das selbstverständlich freigestellt ;)

Ich erlaube mir eine von Deiner abweichende Meinung aus folgendem Grund: jemand, der aufgrund von Trieben zum Täter wird, ist beim heutigen Wissens- und Wissenschaftsstand nicht zuverlässig zu heilen. Aus diesem Grund muss er von der Gesellschaft isoliert werden. Das ist der eine Aspekt.

Der andere: ich schlussfolgere aus Jahren von 68-er-Idealismus mit "antiautoritären" Kindererziehungs-Experimenten und dem heute zunehmend feststellbaren Werteverfall, daß Menschen eindeutige Grenzen brauchen, wie sie z.B. unsere Gesetze darstellen. Kein Kind und kaum je ein Erwachsener wird Grenzen einhalten, wenn er nicht Strafe zu erwarten hat, sobald er diese überschreitet. Fast so einfach wie 1 x 1, nicht? ;)
 
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