Der Selbstmord ist vielleicht wie eine Art Kartenhaus zu beschreiben. Der Depressive baut sich diese Energie immer wieder auf und auf und sie fällt immer wieder zusammen. Ja oder Nein, ja oder nein, ja oder nein und so geht das immer weiter. So wie man als Kind mal an einer Blume die Blätter ausgezupft hat. Beide Spiele stellen im Grunde die gleiche Frage: liebt Du mich oder liebst Du mich nicht. Beim Blumenzupfen bezieht sich die Frage auf jemand anderen, beim Gedankenzerrupfen und sich innerlich Zerfleischen bezieht es sich eben auf einen selbst.
Ein blödes Spiel, so oder so. Aus dem das Leben eben überhaupt nicht besteht. Nur ein kleiner Teil unseres Bewusstseins beschäftigt sich mit Gedanken- der riesengrosse Rest, der sich mit der Wahrnehmung des eigenen Körperinneren beschäftigt, wird hierzulande sehr sträflich vernachlässigt. Bei mir um die Ecke gibt es jetzt schon mal eine Schule, in der Meditation und Yoga etc. unterrichtet wird, das find ich schon mal gut. Booaah ey und was hat man uns eben mit einem unnützen Scheiss gefüttert in der Schule. Denk doch nur mal, wie die Geschichte von Deutschland in der Schule vermittelt wird- heute noch immer unverarbeitet. Das wird ganz einfach so als Tatsache übergeben, dass Opa ein Mörder ist. Noch immer!
Irgendein Thema hat jeder in sich, das er/sie meint, in sich totschweigen zu müssen. Wirklich jeder. Und das kommt irgendwann raus, die Yogis sprechen da vom Zeitraum her vom Lebensjahr 24,5, an dem das Herzckakra auf kosmischer Ebene halb erweckt ist. Und so kommt es da etwa zum ersten Mal dazu, dass das Individuum nicht umhin kommt, nach innen zu hören. Weil da das 5. Chakra, die Kehle, zum ersten mal mit der kormischen Energie konfrontiert wird. Im 35. Lebensjahr ist die kosmische Energie dann genau in der Mitte der Kehle und der innere Tohuwabohu müsste eigentlich überstanden sein. Wenn man sich eben lässt wie man ist. Worte hin, Worte her, Gefühle hin, Gefühle her: man "ist" wesentlich bewusster als die meisten anderen Menschen, die ihre gefühle und inneren Worte ja gar nicht wahrnehmen! Wozu also diesen Erfolg, den das bisherige Leben gebracht hat, gleich von der Brücke werfen, gell. Spirituell gesehen wäre das Humbug. Weil man ja im nächsten Körper erst mal wieder soweit kommen muss, wie man in diesem Leben schon war, um seinen Weg weitergehen zu können. Menschlich gesehen wäre das auch Humbug, unnatürlich irgendwie. Und seelisch gesehen- naja, da muss man es wohl dem berühmten Glauben überlassen.
Energetisch gesehen ist es für einen selber also nicht gerade geschickt, wegen dieses von vorne anfangens. Das muss geschehen, weil Energie eben nicht verloren geht, selbst wenn sie in ein schwarzes Loch fällt. Damit das schwarze Loch ja überhaupt entstehen kann, muss auf der anderen Seite irgendwo eine Magnetsonne existieren, es geht nicht anders. Der Tod entsteht also nur, weil auf der anderen Seite das Leben steht. Und so entsteht auch Leben nur, weil es den Tod gibt.
Und herkömmlich erleben kann man nur das Leben. Den Tod nicht, den kann man nur schauen, dem wohnt man bei. Das merkt man z.B. wenn man mal nen Autounfall hat, dann ist ein oder zwei Sekunden vor dem Rumms absolute Ruhe und man hat nur noch Bild. Das ist ein wunderschönes Gefühl, total aufgehoben, alles ist absolut in Ordnung. Es ist halt die Frage, ob man das nicht lieber in diesem Körper erleben will, dieses Gefühl, weil auch das geht. Man muss für diese Ruhe den tatsächlichen Tod nicht erleben. Man muss nur lernen, sich von seinen Wurzeln zu lösen und die riiiiiiieesige Angst vor dem Leben wahrnehmen, die der Motor für all die Gedankengefühle sind. Dann kehrt das Bewusstsein zurück in den Körper, das sich da zu früh mit dem Ende beschäftigt. Und was ich auch noch wichtig finde: wenn man sich damit beschäftigt und man bemerkt dass, dann nicht erschrecken, sondern wirklich einmal auf sich gedanklich eingehen und sich bewusst machen, was man da vor hat. Und dann mal nur überlegen, was denn Freunde und Verwandte dazu sagen würden. Denn für die ist das Ganze nämlich nicht egal, denen wird Energie geraubt: weil sie sich lebenslang Vorwürfe machen werden, dass sie es nicht gespürt haben.
Also alsoalso da muss man schon wirklich gut drüber nachdenken, ob man das wirklich will. Wahrnehmen, drüber nachdenken, Ergebnis abspeichern für diese Runde und dann kommt auch schon das nächste Thema im Gedankengang. Und ein par Stunden später kommt das Thema dann wieder. Dann wieder das alte Ergebnis rauskramen aus der Erinnerung, den Gedanken fortführen, zu neuen Erkenntnissen kommen, ggf. mal heulen oder was, bis es gut ist, Ergebnis wieder wegpacken und schon kommt wieder irgendein anderes Thema in den Geist. naja und das geht sicher eine Weile, das schon. Aber sich umbringen ist das alles eben nicht, was ich da beschreibe. Das ist Erkennen und Anerkennen der eigenen Gedanken. Dazu ist man eben aufgefordert im Leben, das kann keiner für niemanden ändern.