Arnold
Sehr aktives Mitglied
Letztendlich werden grosse Gruppen von Phänomenen und Ereignissen zueinander in Beziehung gesetzt und umfassen immer mehr Aspekte der Wirklichkeit, bis zum Schluss eine globale Synthese erreicht ist. Hier macht der wissenschaftliche Verstand im allgemeinen halt, in der Annahme, die höchste Ebene erreicht zu haben. Doch gibt es noch einen weiteren Schritt, den der Verstand, oder vielleicht eher der mit der Intuition zusammenwirkende Verstand, tun kann. Es ist der Prozess, sich von untergeordneten Gesetzen zu den höheren Gesetzen der Intelligenz des Universalgeistes weiterzubewegen, von den Tatsachen der Schöpfung zu den Schöpfungsprinzipien, aus denen sie hervorgingen. Das heisst in östlicher Ausdrucksweise, vom »Feld des Bewusstseins« und von der Erkenntnis weiterzugehen zum Erkennenden selbst - in einem Wort: von der Materie zum Geist.
Auf einer anderen Ebene haben wir eine klare Analogie zu der
platonischen Leiter der Schönheit, deren Stufen der kreativ-künstlerische Typ emporsteigt: von dem Ausdruck der Schönheit in materiellen Objekten zu den Prinzipien und Ursprüngen von Harmonie und Schönheit des Universums. Im Fall der Wissenschaft führt die Stufenleiter zu den Höhen von Erkenntnis und Wahrheit, ausgehend von der konkreten Erscheinung der Phänomene über die verschiedenen Stufen der Begriffe und Vorstellungen zu Gesetzen und Prinzipien sowie zur Wahrheit der letztendlichen Wirklichkeit.
Die Beschäftigungen, durch die der wissenschaftliche Typ seine wesentlichen Funktionen erfüllen kann, sind die des Wissenschaftlers und des Philosophen. Die passionierte Art und Weise, mit der sich diese Menschen dem sie umgebenden Mysterium stellen, ihre unermüdlichen, klugen Bemühungen, ein Rätsel nach dem anderen zu lösen, steilen einen der faszinierendsten Aspekte der Menschheitsgeschichte dar. In einigen Fällen ergeben die Kombination von Abenteuerlust und einem zu lösenden Problem einen faszinierenden Detektivroman.
Das ist eine Analogie, die gut in Professor A. S. Eddington's Buch Sterne und Atome illustriert wird. Eddington sagt in der Nacherzählung der Geschichte des Wandelsterns Algol, dass sie eine wirkliche Detektivgeschichte darstellt, die den Titel tragen könnte: Das sterbende Wort und der irreführende Schlüssel, ebenso die Geschichte des Nachbarsterns Sirius, die heissen könnte: Die sinnlose Botschaft.
Nicht alle, die zum wissenschaftlichen Typ zählen, haben indessen die Fähigkeit, die Gelegenheit oder den Wunsch, wahre Wissenschaftler oder Philosophen zu werden. Nichtsdestoweniger gibt es für ihre Talente auch bescheidenere und dennoch wertvolle und notwendige Beschäftigungen: die Verbreitung vorhandenen Wissens durch Lehren an verschiedenen Arten von Schulen, von der Grundschule bis zur Universität, wie auch durch Schreiben von leicht fasslichen Artikeln in Zeitschriften über bibliographische Forschung bis hin zu umfassenden Lehrbüchern. Andere Aufgaben, die diesem Typ ein weite~ Tätigkeitsfeld eröffnen, sind die technische und praktische Anwendung der Wissenschaften; deswegen gehören ihm viele Ärzte, Chirurgen, Ingenieure und Erfinder an.
Die erste und unmittelbarste psychosynthetische Aufgabe des wissenschaftlichen Typs besteht in der Kontrolle und Sublimation seines Wissensdranges. Dieser starke Drang, der sich oft in einem Meer endloser und bedeutungsloser Details verlieren oder zu nutzloser oder gar schädlicher Neugier verkommen kann, lässt sich auch zur Erfüllung der wichtigen Funktion des Forschens und Aufdeckens einsetzen. Wie bei jeder Neigung geht es darum, die Ausdrucksebene anzuheben und die notwendige Konzentration, Ausdauer und geistige Hingabe aufzubringen.
Sodann stellt sich die Aufgabe, eine fruchtbare Beziehung zwischen dieser Tendenz und den anderen menschlichen Qualitäten zu schaffen. Die wichtigste dieser Beziehungen ist jene zwischen Intellekt und Liebe, zwischen den beiden Prinzipien, welche die Griechen Logos und Eros nannten. Eine rein objektive Bewusstseinshaltung neigt dazu, kalt, steril und inhuman zu sein, und schlimmer noch: sie gibt sich dazu her, individuell oder kollektiv zu selbstgefälligen und destruktiven Zwecken eingesetzt zu werden. Die entsetzlich grausamen Waffen, in den jüngsten Kriegen erfunden und am meisten benutzt, sind das schreckliche Resultat angewandter Kenntnisse ohne die Milde der Liebe, des Erbarmens und des guten Willens. Andererseits haben wir bei der Beschreibung des Typs des Liebenden die verhängnisvollen Folgen blinder Liebe ohne Intelligenz gesehen.
Die wechselseitige Kontrolle und Balance von Intellekt und Liebe und ihr richtiges Zusammenwirken sind deshalb wesentlich, sowohl für ein harmonisches persönliches Leben des Einzelnen als auch für das richtige zwischenmenschliche Verhalten. Dasselbe gilt für das Leben von Gruppen wie z.B. Gemeinden oder Nationen, sowohl innerhalb ihrer eigenen Grenzen als auch im Kontakt mit anderen Gruppen. Der wissenschaftliche Typ muss die Qualitäten integrieren, die beim Kreativen und beim Typ des Liebenden entwickelt sind. Der wissenschaftliche Verstand, in Anspruch genommen von quantifizierendem Messen und objektiven Bezügen, muss die Wertschätzung subjektiver Qualitäten pflegen, das Verständnis für innere Erlebnisse des Menschen und die Leitung durch Intuition und Synthese. Nur diese Kombination liefert eine vollständige, umfassende Erkenntnis und kann uns die Identifikation mit der Wahrheit ermöglichen, die frei macht.
Auf einer anderen Ebene haben wir eine klare Analogie zu der
platonischen Leiter der Schönheit, deren Stufen der kreativ-künstlerische Typ emporsteigt: von dem Ausdruck der Schönheit in materiellen Objekten zu den Prinzipien und Ursprüngen von Harmonie und Schönheit des Universums. Im Fall der Wissenschaft führt die Stufenleiter zu den Höhen von Erkenntnis und Wahrheit, ausgehend von der konkreten Erscheinung der Phänomene über die verschiedenen Stufen der Begriffe und Vorstellungen zu Gesetzen und Prinzipien sowie zur Wahrheit der letztendlichen Wirklichkeit.
Die Beschäftigungen, durch die der wissenschaftliche Typ seine wesentlichen Funktionen erfüllen kann, sind die des Wissenschaftlers und des Philosophen. Die passionierte Art und Weise, mit der sich diese Menschen dem sie umgebenden Mysterium stellen, ihre unermüdlichen, klugen Bemühungen, ein Rätsel nach dem anderen zu lösen, steilen einen der faszinierendsten Aspekte der Menschheitsgeschichte dar. In einigen Fällen ergeben die Kombination von Abenteuerlust und einem zu lösenden Problem einen faszinierenden Detektivroman.
Das ist eine Analogie, die gut in Professor A. S. Eddington's Buch Sterne und Atome illustriert wird. Eddington sagt in der Nacherzählung der Geschichte des Wandelsterns Algol, dass sie eine wirkliche Detektivgeschichte darstellt, die den Titel tragen könnte: Das sterbende Wort und der irreführende Schlüssel, ebenso die Geschichte des Nachbarsterns Sirius, die heissen könnte: Die sinnlose Botschaft.
Nicht alle, die zum wissenschaftlichen Typ zählen, haben indessen die Fähigkeit, die Gelegenheit oder den Wunsch, wahre Wissenschaftler oder Philosophen zu werden. Nichtsdestoweniger gibt es für ihre Talente auch bescheidenere und dennoch wertvolle und notwendige Beschäftigungen: die Verbreitung vorhandenen Wissens durch Lehren an verschiedenen Arten von Schulen, von der Grundschule bis zur Universität, wie auch durch Schreiben von leicht fasslichen Artikeln in Zeitschriften über bibliographische Forschung bis hin zu umfassenden Lehrbüchern. Andere Aufgaben, die diesem Typ ein weite~ Tätigkeitsfeld eröffnen, sind die technische und praktische Anwendung der Wissenschaften; deswegen gehören ihm viele Ärzte, Chirurgen, Ingenieure und Erfinder an.
Die erste und unmittelbarste psychosynthetische Aufgabe des wissenschaftlichen Typs besteht in der Kontrolle und Sublimation seines Wissensdranges. Dieser starke Drang, der sich oft in einem Meer endloser und bedeutungsloser Details verlieren oder zu nutzloser oder gar schädlicher Neugier verkommen kann, lässt sich auch zur Erfüllung der wichtigen Funktion des Forschens und Aufdeckens einsetzen. Wie bei jeder Neigung geht es darum, die Ausdrucksebene anzuheben und die notwendige Konzentration, Ausdauer und geistige Hingabe aufzubringen.
Sodann stellt sich die Aufgabe, eine fruchtbare Beziehung zwischen dieser Tendenz und den anderen menschlichen Qualitäten zu schaffen. Die wichtigste dieser Beziehungen ist jene zwischen Intellekt und Liebe, zwischen den beiden Prinzipien, welche die Griechen Logos und Eros nannten. Eine rein objektive Bewusstseinshaltung neigt dazu, kalt, steril und inhuman zu sein, und schlimmer noch: sie gibt sich dazu her, individuell oder kollektiv zu selbstgefälligen und destruktiven Zwecken eingesetzt zu werden. Die entsetzlich grausamen Waffen, in den jüngsten Kriegen erfunden und am meisten benutzt, sind das schreckliche Resultat angewandter Kenntnisse ohne die Milde der Liebe, des Erbarmens und des guten Willens. Andererseits haben wir bei der Beschreibung des Typs des Liebenden die verhängnisvollen Folgen blinder Liebe ohne Intelligenz gesehen.
Die wechselseitige Kontrolle und Balance von Intellekt und Liebe und ihr richtiges Zusammenwirken sind deshalb wesentlich, sowohl für ein harmonisches persönliches Leben des Einzelnen als auch für das richtige zwischenmenschliche Verhalten. Dasselbe gilt für das Leben von Gruppen wie z.B. Gemeinden oder Nationen, sowohl innerhalb ihrer eigenen Grenzen als auch im Kontakt mit anderen Gruppen. Der wissenschaftliche Typ muss die Qualitäten integrieren, die beim Kreativen und beim Typ des Liebenden entwickelt sind. Der wissenschaftliche Verstand, in Anspruch genommen von quantifizierendem Messen und objektiven Bezügen, muss die Wertschätzung subjektiver Qualitäten pflegen, das Verständnis für innere Erlebnisse des Menschen und die Leitung durch Intuition und Synthese. Nur diese Kombination liefert eine vollständige, umfassende Erkenntnis und kann uns die Identifikation mit der Wahrheit ermöglichen, die frei macht.