Theorie und Praxis in der Esoterik

Wieviel Prozent des Geschriebenen beruht auf eigener Erfahrung?

  • Bei mir selbst 0-25%

    Stimmen: 8 10,0%
  • Bei den anderen 0-25%

    Stimmen: 8 10,0%
  • Bei mir selbst 25-50%

    Stimmen: 5 6,3%
  • Bei den anderen 25-50%

    Stimmen: 8 10,0%
  • Bei mir selbst 50-75%

    Stimmen: 10 12,5%
  • Bei den anderen 50-75%

    Stimmen: 6 7,5%
  • Bei mir selbst 75-100%

    Stimmen: 41 51,3%
  • Bei den anderen 75-100%

    Stimmen: 5 6,3%
  • Weiß ich nicht/ ist mir egal

    Stimmen: 6 7,5%
  • Sonstiges (Begründung)

    Stimmen: 5 6,3%

  • Umfrageteilnehmer
    80
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Gandalf26 schrieb:
Astrologie kann man bis heute nicht auf einer Hochschule studieren. ...
Hallo Gandalf,

das dachte ich auch, aber die Inder wagten hier einen Vorstoß:
http://www.bunkahle.com/Aktuelles/Astrologie/Indien_Astrologie_Universitaet.html

ebenso kann man einen Titel "Magister der Astrologie" erwerben am Kepler College in Seattle, Bundesstaat Washington:

Astrologie an Hochschulen in USA und England
Die zuständige Behörde des US-Bundesstaates Washington autorisierte das durch eine private Stiftung getragene “Kepler College of Astrological Arts and Sciences” die akademischen Titel B.A. (Bachelor) und M.A. (Magister) zu verleihen: für die vom College ausschließlich angebotenen Studiengänge in “Astrological Counseling” und “Astrological Studies”, also astrologische Beratungs- bzw. Forschungstätigkeit. Damit ist es erstmals in einem westlichen Land möglich, einen staatlich anerkannten akademischen Titel in der Disziplin “Astrologie” durch ein – im Fall des Magisterstudiengangs vierjähriges – Studium zu erwerben und zu führen...
mehr dazu unter: http://66.102.9.104/search?q=cache:....de/news1_01.html+astrologie+university&hl=de

Alles Liebe
Gerry
 
Ist schwer zu sagen. Bei mir war das komplett anders rum. Ich hab nicht gelesen und dann darüber nachgedacht. Ich habe über die Welt nachgedacht um kamm dann auf gewissen Erkenntnisse(Theorien). Natürlich hab ich mich angefangen für das ganze rundherum zu interessieren und habe dann festgestellt das im groben der Taoismus, Buddhismus oder Hinduismus das selbe schreibt was ich mir schon einfach gedacht habe.

So gesehen habe ich keine relevanten Erfahrungen aber ich das was ich schreibe ist sozusagen eigenes Gedankengut und kein übernommenes.
 
Tintenfisch schrieb:
In der Astrologie, wo Menschen ja in Typen eingeteilt werden, kann das schnell zur Abqualifizierung von Menschen führen. Zumal die Deutungen auch auf sehr zweifelhaftem Wege gefunden wurden und werden. Ich habe nicht den Eindruck, dass es sich immer um empirisch mit genügend Beobachtungen hinreichend gesicherte Erkenntnisse handelt. Und dadurch, dass in Deutungen bei vielen Astrologen die am häufigsten vorkommende Wortart das Adjektiv ist, strotzt es von Werturteilen über Menschen. Nach meiner (zugegeben subjektiven) Schätzung betrifft das etwa 70-80% der deutschsprachigen Literatur, nicht nur das, was landläufig als Vulgärastrologie bezeichnet wird.
hallo tintenfisch!

ich stimme dir zu 98 % zu. die restlichen 2 % beziehen sich auf den "zweifelhaften weg", mit dem deutungen gefunden werden. das stimmt natürlich insofern, als sich deutungen grundsätzlich von der wirklichkeit unterscheiden, die sie be-deuten wollen. mir ist von vornherein klar, dass eine deutung nicht mit der wirklichkeit kongruent ist, dass auch eine "erkenntnis" nur einen vorläufigen blick darstellt. ich bin aber auf der anderen seite dankbar für die fundgrube der astrologischen traditionen, die solche deutungen anbieten ... beim anwenden erspar ich mir nicht, selber den zweifelhaften weg der adaptierung zu gehen und zu schauen, wie es in diesem konkreten fall sein könnte. werturteile bleiben jedenfalls außen vor... das beginnt schon mit den "guten und schlechten aspekten", die sich hartnäckig sogar bei den ganz aufgeklärt-rational auftretenden astrologen halten. die adjektive... wie recht du hast! in deren falle tappe ich selbst oft genug :-(

vor allem aber: mir ist es wichtig, im kontakt mit menschen nicht den "schicksalskundigen" zu spielen, sondern den gesprächspartner, der im dialog zu entdecken versucht, wie sich bestimmte kriterien von zeitqualität im leben eines menschen wiederfinden lassen. wenn der dann ein aha-erlebnis hat, ist der zweite schritt ... das entwickeln von handlungsalternativen, die zur konstellation passen ... meistens nicht mehr so schwer. der erste schritt, der aus dem korsett der gewohnheiten herausführt, dann allerdings oft schon... abr da steht dann jeder in seiner eigenen verantwortung. die klassische sterndeuterei eignet sich oft ja ganz wunderbar, solche verantwortung an die planeten und aspekte abzugeben...

zu gandalf fällt mir nichts ein, was mit den regeln des forums kompatibel ist.

alles liebe,
jake
 
Gandalf26 schrieb:
muß Magie wissenschaftlich bewiesen werden?
Abgesehen davon, dass es ausserhalb der Mathematik keine eigentlichen Beweise gibt - selbstverständlich muss sie das. Sonst könnte ja jeder kommen und irgendeinen Mumpiz von sich geben. Und genau das geschieht auch.
 
Eine Frage, die sich mir immer wieder stellt: Wieviel von dem, was hier geschrieben wird, ist wirklich eigene praktische Erfahrung, und wieviel übernommenes Gedankengut anderer? (Ich denke da z.B. an die Erleuchtungsdiskussionen, wo die Theorie heftig blüht)

Ich bin der Ansicht, dass wir Menschen fast alles was wir (vermeintlich) Wissen aus dem (vermeintlichen) Wissen und den Erfahrungen unserer Vorfahren übernehmen.
Die wenigsten Menschen sind Vordenker, die tatsächlich eine neue Theorie gesellschaftsfähig machen. Und auch dann müssen sie erst einmal lange Hinterherdenker gewesen sein um zu neuem zu gelangen. Um in einer alten Theorie ein Problem zu erkennen, muss man diese alte Theorie erst einmal verstanden haben und sie wiederlegen um eine verbesserte Theorie entwickeln zu können.

Ich vermute, dass inuitiv die meisten Menschen ihre eigene praktische Erfahrung bei weitem überschätzen. Eigene praktische Erfahrung besteht in großen Teilen darin, aus bereits vorher existenten Theorien, die plausibelsten auszuwählen und die falschen zu verwerfen. Wirklich neue eigene Erfahrung, glaube ich, an die noch kein Mensch zuvor in unserer Ahnengelerie gedacht hat, ist leider etwas auserordentlich ungewöhnliches und kommt selten vor.
 
Jake schrieb:
das beginnt schon mit den "guten und schlechten aspekten", die sich hartnäckig sogar bei den ganz aufgeklärt-rational auftretenden astrologen halten. die adjektive... wie recht du hast! in deren falle tappe ich selbst oft genug

Da lässt sich noch die Wertung "erlöst" bzw. "unerlöst" anführen, grrrr mir stellen sich die Nackenhaare auf. Schön, dass du zu denjenigen (wahrscheinlich eher wenigen) gehörst, die zwischen Tatsache und Wertung unterscheiden können.


Bei der Empirie in der Astrologie fällt mir noch ein, dass die meisten Studien auf den "Beweis" der Astrolgie abstellen. Untersuchungen, die grundsätzlich die Gültigkeit des Einflusses der Planeten annehmen und dann unter kontrollierten Bedingungen fragen, wie sie sich auswirken, gibt es kaum. Oder untersuchen, ob bestimmte Hypothesen zutreffen, so wie Saturn in 10="Sturz aus der Höhe". Das lässt sich mit einigen Duzend Probanden schon nachweisen, bzw. beschreiben, was es tatsächlich mit dieser Konstellation auf sich hat. Wenn man dann noch einige Hundert andere als Kontrollgruppe hätte, könnte man auch schauen, ob die Wahrscheinlichkeit aus er Höhe zu fallen, bei denen nicht genauso hoch ist. Ich kenne nur leider ein Abstract einer Studie bzgl. plutoeinfluss im Horoskop und "MAcht", die diese häufig genannte Verbindung nicht bestätigt.

A sample of 175 mixed adults completed a 36-item questionnaire addressed to likely Pluto meanings, namely intensification, exaggeration, social power, transformation, and suppression. A comparison with Pluto aspects in the natal charts found no evidence to support any of these meanings.
Further analyses of Dwyer's data, using aggregation to improve reliability, confirmed the conclusions of Part 1. No evidence was found that Pluto by aspect or angularity means power, suppression or transformation. The sensitivity was more than adequate to detect a worthwhile effect.

Hier gibts das Abstract (Unter "suchen" Pluto eingeben, ist eine Datenbank)

Quelle: Dean, Dr. Geoffrey, Smit, Rudolf: The Meaning of Pluto, in: Correlation: Astrological Association Journal of Research Into Astrology, Vol 7 (1+2), 1987


fckw schrieb:
selbstverständlich muss sie das. Sonst könnte ja jeder kommen und irgendeinen Mumpiz von sich geben. Und genau das geschieht auch.

Die Unterscheidung in esoterische Methoden, die sich praktisch bewährt haben und die der Wahrheit näherkommen und solchen, die es nicht tun, kann aber leider nur schwierig durchgeführt werden, jedenfalls empirisch. Theoretisch ist es immerhin möglich, innere logische Widersprüche aufzudecken, so sie vorhanden sind. Aber da auch die empirischen Methoden dem Wissensfortschritt unterliegen und noch nicht an der Weisheit letztem Schluss angelangt sind, können viele esoterische oder auch psychologische Phänomene noch nicht bestätigt werden. Aber wer weiß, eines Tages.... Bis dahin sollten allerdings allgemein akzeptierte human-ethische Kriterien an esoterische richtungen angelegt werden, sowohl an deren theoretische Lehre wie an den Ergebnissen und ihrem Umgang mit den Menschen. Vor allem sollten sie es unterlassen, ihre Lehren als "Wahrheit" oder "Gewissheit" zu kommunizieren.

Lieben Gruß
Tintenfisch
 
fckw schrieb:
Abgesehen davon, dass es ausserhalb der Mathematik keine eigentlichen Beweise gibt - selbstverständlich muss sie das. Sonst könnte ja jeder kommen und irgendeinen Mumpiz von sich geben. Und genau das geschieht auch.
Hallo FCKW,
ich stimme dir zu, denn wenn es darum geht, der Esoterik oder Spiritualitaet in der Gesellschaft einen Stellenwert zu geben, dann geht das nur ueber Logik und Beweise, denn sonst betritt man ein riesiges, schwammiges Gebiet, auf dem jeder herumsucht und seine rein persoenlichen Behauptungen aufstellt.
Ich trenne ganz scharf zwischen Theorien, Meinungen und Gedankenkonstrukten und dem authentisch Erlebten.
Ich versuche, das in meinen mails deutlich zu machen, indem ich, wenn ich zu Theorien Stellungnehme, immer sage: es koennte, es wird behauptet, die Theorie sagt usw.
Ich werde mich hueten, Nichtbeweisbares, und sei es noch so einleuchtend fuer mich ( z.B. Reinkarnation) als eine unumstoessliche Wahrheiten hinzustellen.
Bei Selbsterfahrenem (z.B. OBEs) sage ich deutlich, dass ich dies und das erlebt habe und so und so erfahre.
Das kann mir dann auch kein Mensch, in dessen Weltbild es nicht passt, ausreden ;)!
Aber ich verlange auch nicht, dass es mir jeder glaubt. Die, die ebenfalls OBEs haben oder hatten, wissen sofort, wovon ich rede und mit denen zu kommunizieren, ist dann interessant fuer mich.
Mir geht es in einem Forum eigentlich nicht darum, nachzulesen, was jemand anderer gelesen hat.
Natuerlich kann immer ueber Theorien diskutiert werden, aber interessant wird es erst dann, wenn diese Theorien umgesetzt und authentische Erfahrungen gewonnen werden.
Ich habe oft den Eindruck hier, dass sich die, die wirklich Aussergewoehnliches erleben, nicht so recht trauen, darueber zu schreiben, aus Angst, von den Theoretikern zerrissen zu werden.
Das ist schade, denn schon Goethe sagte:
grau, Freund, ist alle Theorie...

Bijoux
 
Bijoux schrieb:
Ich trenne ganz scharf zwischen Theorien, Meinungen und Gedankenkonstrukten und dem authentisch Erlebten.
.....
Bei Selbsterfahrenem (z.B. OBEs) sage ich deutlich, dass ich dies und das erlebt habe und so und so erfahre.
Das kann mir dann auch kein Mensch, in dessen Weltbild es nicht passt, ausreden ;)!

romy_hexe schrieb:
Ich schreibe hier aus eigener Erfahrung. Meist lese ich erst über Dinge, nachdem ich diese bereits in der Praxis anwendete. Ergibt sich immer so herum.
nicht passt, ausreden ;)!
Ach ja, diesen tollen Ansatz kannte ja schon der gute, alte
Karl Popper und hat ihn als "Kübeltheorie" entsprechend
gewürdigt.

Popper (1979) unterscheidet zwei Formen, empirische Forschung durchzuführen: mittels der Kübel- bzw. der Scheinwerfertheorie.

Auf welche Art Wissenschaftler Daten erheben, ob mit Beobachtung, Experiment oder Befragung, in einem treffen sie auf Probleme allgemeiner Art, die instrumentunabhängig ist.

Nach der Scheinwerfertheorie werden anfangs die informationshaltigen Hypothesen gebildet und erst nachher versucht, diese durch empirische Forschung bzw. Experimente auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, d.h., die Realität wird scheinwerferartig untersucht.

Popper richtet seine Kritik hauptsächlich gegen die Kübeltheorie, in der empirischen Beobachtungen quasi wie in einem Kübel gesammelt werden, es also bloß um eine Anhäufung und Sammlung von Fakten geht, in der die Hypothesenbildung erst nach der Beobachtung erfolgt und von den Beobachtungsergebnissen abhängt.


Fundierte Hypothesen sind viel wichtiger als individuelle
Erfahrungen. Letzere waren z.B. in der Jungsteinzeit Grundlage
aller Erkenntnis. Esoteriker und Steinzeitmenschen sind sich
nach meiner Meinung hier methodisch sehr ähnlich.
Alles ein übelriechender Riesenkübel.

Gruss
Camajan
 
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Camajan schrieb:
Popper (1979) unterscheidet zwei Formen, empirische Forschung durchzuführen: mittels der Kübel- bzw. der Scheinwerfertheorie.
da hätt ich dann doch gern auch eine quellenangabe - so auf's bildzeitungsniveau reduzierte drastische bilder dürften im original wohl doch ein wenig differnzierter formuliert worden sein.
Camajan schrieb:
Auf welche Art Wissenschaftler Daten erheben, ob mit Beobachtung, Experiment oder Befragung, in einem treffen sie auf Probleme allgemeiner Art, die instrumentunabhängig ist.
na gut. eingangs halte ich mal fest, dass auch nicht-wissenschaftler menschen sind, die sich im leben orientieren, weltanschauungen entwickeln, nach ihren möglichkeiten theroien bilden und praxis leben. die wissenschaftliche methode ist für den wissenschaftlichen arbeitsbereich definiert, und jeder nicht mit scheuklappen behaftete wissenschaftler gibt ohne bauchschmerzen gern zu, dass es jenseits dieses mit mehr oder weniger klaren regeln ausgestatteten sektors lebens- und erfahrungsbereiche gibt, die mit wissenschaft in keiner weise kongruent zu sein brauchen. wenn hier also von theorie und praxis die rede ist, so impliziert das keineswegs von vornherein, dass mit theorie eine dem engeren feld der wissenschaft gemäße theoriebildung gemeint ist.

aber auch im engeren bereich wissenschaftlicher theoriebildung erscheint mir dein bildhafter vergleich als unbrauchbar.
Camajan schrieb:
Nach der Scheinwerfertheorie werden anfangs die informationshaltigen Hypothesen gebildet und erst nachher versucht, diese durch empirische Forschung bzw. Experimente auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, d.h., die Realität wird scheinwerferartig untersucht.
kennen wir vom autofahren. was im scheinwerferlicht erscheint, kann einbezogen werden, was rechts und links daneben liegt, fällt unter den tisch. so ein scheinwerferkegel erfasst gerade mal vielleicht 3 % der umgebenden realität. welches fundament hat eine hypothese, die sich selbst auf diese schmale basis reduziert? unter solchen prämissen von "wahrheitsgehalt" zu sprechen, halte ich schon für eine ziemliche chuzpe...
Camajan schrieb:
Popper richtet seine Kritik hauptsächlich gegen die Kübeltheorie, in der empirischen Beobachtungen quasi wie in einem Kübel gesammelt werden, es also bloß um eine Anhäufung und Sammlung von Fakten geht, in der die Hypothesenbildung erst nach der Beobachtung erfolgt und von den Beobachtungsergebnissen abhängt.
das ist zunächst mal ein zirkelschluss: die "kübeltheorie" hat ja popper selbst - sagst du - aufgestellt, und dann richtet er die kritik gegen sein eigenes konstrukt? davon abgesehen: es ist natürlich äußerst verwerflich, dass eine hypothesenbildung auf der basis von gesammelten fakten und beobachtungsergebnissen beruht - da könnte man doch glatt in den verdacht geraten, dass die so gewonnenen erkenntnisse etwas mit realität zu tun haben!? :ironie:

zu beachten wäre allerdings, dass auch ein sammeln von "fakten" in einem wie immer gearteten kübel nie wahllos geschieht, sondern immer durch einen oder mehrere filter. auch solche filter können durchaus wie scheinwerfer betrachtet werden, die aus der prinzipiell unendlcihen zahl von fakten jene isolieren, die als relevant für einen bestimmten zusammenhang betrachtet werden. und damit fällt die ganze konstruktion von hier scheinwerfer - dort kübel in sich zusammen. es landet nur das im kübel, was einer vorher im licht des scheinwerfers gesammelt hat. er leuchtet nur vielleicht ein wenig weiter in der gegend herum und erfasst einen weiteren ausschnitt von wirklichkeit, weil er nicht von vornherein durch die scheuklappen einer hypothese beeinflusst ist.
Camajan schrieb:
Fundierte Hypothesen sind viel wichtiger als individuelle
Erfahrungen. Letzere waren z.B. in der Jungsteinzeit Grundlage aller Erkenntnis. Esoteriker und Steinzeitmenschen sind sich nach meiner Meinung hier methodisch sehr ähnlich. Alles ein übelriechender Riesenkübel.
das ist eine ideologische verkürzung, die zum himmel stinkt. popper, der das falsifikationsprinzip zum zentralen paradigma seiner wissenschaftstheorie gemacht hat, würde sich im grabe umdrehen: jede hypothese, die individueller erfahrung widerspricht (erfahrung - nicht gegenhypothese!), ist als falsifiziert zu betrachten. ich enthalte mich aller vermutung, welche psychische konstitution jemand in die weltflucht-ideologie geraten lässt, die der hypothese priorität gegenüber der realität einräumt. im übrigen war auch schon in der jungsteinzeit die abstraktion von der konkreten erfahrung die grundlage von erkenntnis und nicht die erfahrung selbst ... erkenntnis ist immer ein transzendieren von erfahrung. da stimme ich zu, dass die struktur dieses mechanismus in der steinzeit nicht anders angelegt war als bei heutigen esoteriken ... oder wissenschaftlern. wenn schon, dann finden sich alle im gleichen kübel, und wer da am meisten zum gestank beiträgt, sei dahingestellt...

alles liebe,
jake

Gruss
Camajan[/QUOTE]
 
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