Meine Schwester ist obdachlos

hallo

mit absolutem interesse habe ich eure antworten gelesen, morgen bzw. so bald wie möglich mehr -

nur eines:
ich kann milky´s frage nachvollziehen: denn die frage, die sie an MICH gerichtet hat, richte ich anscheinend schon die ganze zeit an meine eltern.
und ich denke, dass deshalb auch in gewisser weise wut-gefühle ihnen gegenüber - auf jeden fall von meiner seite - aufgebaut wurden, weil sie einfach zulassen, was ist... .

voriges jahr hatte ich nachforschungen angestellt, was meine schwester anbelangt, weil ich von zwei seiten hörte, sie sei schon gestorben. ich bekam gottseidank raus, dass sie noch lebt.... . aber meine hoffnungen, dass sie es geschafft hätte, haben sich nicht bestätigt. denn ich fand heraus, dass sie zumindest von zeit zu zeit be den obdachlosenstellen in wien gemeldet ist. dann, wenn klirrende kälte herrscht draußen.
ich sagte meinen eltern, dass sie gemeldet war dort, dass sie lebt. gesagt wurde dazu: NICHTs. kein wort. nur die frage kam, WIE ich denn das rausgefunden hätte.

ohnmachtsgefühle der mutter?? desinteresse des vaters???

ich sehe mich außerstande, meiner schwester finanziell zu helfen, habe selber sehr zu kämpfen gehabt die letzten jahre (mein "mühsam"-thread). ich könnte ehrlich gesagt nicht mal sagen, hallo, leiste dir wenigstens eine woche ein hotelzimmer mit meinem geld. bzw. ich könnte es SCHON, es wäre es mir wert, aber was würde es ihr bringen, wenn sie eine woche schnuppern könnte, wie es ist, ein warmes, gepflegtes dach über dem kopf zu haben.

dass ich jetzt nicht auf eure beiträge eingegangen bin, ist aus dem grund, weil ich schon wieder am sprung bin. war aber sehr interessant, was aus eurer sicht geschrieben wurde, die fragen dazu.

später/morgen/ nächstes mal mehr.

lg
abendsonne
 
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Ich bin gerade total schockiert darüber, dass deine Schwester obdachlos ist und du ihr keine Unterkunft bietest und sie unterstützt. Ja, das klingt vorwurfsvoll. Soll es auch. Ich schüttel gerade nur noch mit dem Kopf.

Werd erwachsen!
Du wohnst bei deinen Eltern und bist Schülerin.

Andere Menschen haben eigene Kinder, einen Job, Schulden vom Hausbauen oder sind gerade am Hausbauen, müssen ihre eigene Familie erhalten und/oder haben absolut keinen Platz frei, haben einen Pflegefall und eigene Sorgen...

oder oder oder!

Aufwachen...
 
Liebe Silesa

Sollte die Schwester mit diesem Alter (47) sich selbst für das Obdachlosendasein entschieden haben, sollte sie nicht einmal die Spitze eines kleinen Fingers bekommen.

Wo kommen wir hin?
Das Narrentreiben anderer ausgleichen?

gerade durchs Familienstellen kommt man drauf, dass wir miteinander Verstrickungen haben können.
Dieses "Narrentreiben" wie du es nennst kann im Gegenteil eine zutiefst ernste Handlung sein, z.B. ein Liebesdienst an die Schwester
um auf etwas wirklich Wichtiges hinzuweisen.

Bitte versteh mich nicht falsch, das kann so sein.

Ich versuche ALLEM um mich herum Respekt entgegen zu bringen, da ich schon oft Einblick in oberflächlich betrachtet unsinnige,
unwichtige Anlieben / Verhaltensweisen bekommen habe und eines Besseren belehrt wurde :)

Alles Liebe
Harry
 
hallo wieder,

besonders eure fragestellungen bringen mich weiter, weil ich mich mit der situation konkret auseinander setze (das thema "herkunftsfamilie" habe ich oft schon reingenommen, doch noch nie tatsächlich durchgearbeitet). es ist aber mit sicherheit auch sehr hart, hier mit dem absoluten fokus anzusetzen, ich habe das gestern gemerkt, als ich im bett lag. es arbeitet ganz schön, körperliche symptome kommen wieder hervor (herzrasen, alles mögliche). es MUSS sein, dass ich mich auseinandersetze!!! der verlauf des threads bisher gibt hoffnung, dass endlich auch HIER hilfe für mich gegeben ist. alleine durch das schreiben = betrachten komme ich weiter.

es ist die differenzierte sichtweise sehr interessant für mich, auf dieses schwierige thema Schwester bezogen. die einen meinen "die entscheidung respektieren", die anderen sind schockiert ob der vermeintlichen gleichgültigkeit. gleichgültigkeit ist hier nicht gegeben, nicht von meiner seite, es war eher immer "das für mich nicht änderbare akzeptieren".
1. Wie ist das zu verstehen ? Dass ein Familienmitglied eine Verfehlung begangen hat, und Du die familiäre Situation als Auswirkung davon siehst ?
ja, und genau DAS macht mir wahrscheinlich zu schaffen.
thema schwester war im anderen thread schon kurz da, und da brachte mich daisy oder michi, ich weiß nicht mehr genau, wer es war, darauf, dass ich mich wahrscheinlich solidarisch erkläre mit meiner schwester und ein stück von ihr mittrage.
ich bin also jetzt noch DA, im umfeld meiner eltern, und räche mich jetzt bei ihnen für ihre VERMEINTLICHEN verfehlungen.
2. Was meinst Du mit "eigene Wahlfamilie" ?

LG, Reinhard
das spielte rein bis in die partnerwahl. mein vater war immer sehr herrisch und aufs geschäftemachen, emotionale nahrung gab es da nicht, im gegenteil. ich verurteilte diese "geldmacherei", wertete geld ab, suchte mir menschen, für die dieser aspekt selber nicht wichtig war, menschen, die meiner schwester ähnlich waren. ruhm und ansehen nicht wichtig, etc. ... . ich trat also fast in die fußstapfen der schwester, die meine eltern verurteilten, indem ich mir partner suchten, die genauso sind wie sie. so als würde ich zeigen wollen: "seht her, ich stehe hinter dem, was meine schwester macht". ich stehe in gewisser weise noch immer dahinter, aber ich merke zusehens, dass ich immer das leben gelebt habe, das ich mir selber gar nicht wünsche.
jetzt stehe ich vor dieser erkenntnis, bzw. die erkenntnis kam im laufe der letzten zwei jahre.
Ganz wenig konnte ich allerdings erkennen, wo Dein eigener Ansatzpunkt liegt, der Dich da umtreibt ... was in DEINEM Leben möchtest Du gelöst haben?
ich denke momentan, dass mein GESAMTES leben nicht stimmig ist. aber das kann damit zu tun haben, dass ich das thema eben noch nicht gelöst habe, das es zu lösen gibt. sehr lange haben wir uns schon die geschichte mit meinem mann angesehen, d.h. ich bin stück für stück reingeraten in die gewissheit, dass unsere ehe wahrscheinlich kaputt ist. jetzt richte ich meinen blick mal WEG von ihm. auf das, was mir NOCH MEHR zu schaffen macht.
nicht zu wissen, ob die wutgefühle/die nichtvorhandenen gefühle/der schmerz den ich in bezug auf die eltern empfinde, "berechtigt" ist oder nicht...... .
Oder ist es Dein Anliegen, dass Dir jemand aus gewissen angenommenen "Gesetzmäßigkeiten von Familiensystemen" heraus sagt, wer oder was Schuld hat daran, dass es so ist, wie es ist? Worum geht es Dir?
naja, wir wissen ja alle, dass es "schuld" im eigentlichen sinne ja nicht gibt. dass mein vater so ist, wie er ist, hat ja auch mit seinem leben vorher zu tun, das ihn geprägt hat, indem er verletzt wurde etc.
dennoch gilt es tatsächlich für mich zu untersuchen, ob ich ihn DOCH verurteilen darf. denn schließlich zieht sein verhalten folgen nach sich. mein leben ist tatsächlich sehr beeinflusst durch sein verhalten bzw. dadurch, dass ich es zulasse.
und ich traue mir fast mit sicherheit zu behaupten, dass die geschichte meiner schwester auch sehr viel mit ihm zu tun hat, bzw. auch mit meiner mutter, die zusah.
Freilich gibt es für einen solchen "Wunsch" jede Menge unterschwelliger Motive und zahlreiche Erklärungsmodelle, die sich konstruieren lassen - wie für jeden anderen Lebensentwurf auch -; nur: Berechtigt mich das, einfach wegzuwischen, was ein anderer sagt, und mich selbst in der Rolle der Empörten zu geben, entsetzt, dass jemand anderer (!) nicht auf der Stelle und ungebeten helfend einspringt?

Alles Liebe,
Jake
genau um das geht es mir auch. wenn ich mich auf die suche nach meiner schwester mache: bringt es was?? darf ich mich einmischen in IHr leben, ungebeten??? wenn sie wollte: sie könnte sich tagtäglich melden bei uns. sich macht das seit über 20 jahren nicht.

würde ich sie suchen und würde ich sie finden, dann müsste sie wohl auch erfahren, bzw. sie WÜRDE erfahren, dass einer ihrer beider söhne sich umgebracht hat.

also, einer ihrer beiden söhne hat sich umgebracht.

sie weiß das wahrscheinlich nicht.

es geht hier wahrscheinlich tatsächlich immer um verlassen werden und verlassen. das zieht sich durch unsere gesamte familiengeschichte.

dass ich jetzt so sachlich darüber rede, liegt daran, weil ich mich doch schon sehr auseinandergesetzt habe mit dieser sache, immer wieder, aber anscheinend noch nicht umfassend genug (=alle bereiche zusammennehmend).
an milk..: Werd erwachsen!
Du wohnst bei deinen Eltern und bist Schülerin.

Andere Menschen haben eigene Kinder, einen Job, Schulden vom Hausbauen oder sind gerade am Hausbauen, müssen ihre eigene Familie erhalten und/oder haben absolut keinen Platz frei, haben......l und eigene Sorgen...
..
genau so ist es. es ist vielleicht aber auch ein stück weit: nicht sehen wollen, nicht das schwierige (noch was schwieriges!!!:escape: ) ins leben holen. es ist schon ein stück weit: augen zu. daher geb ich milky auch wieder irgendwie recht. wir drücken uns einfach alle davor, uns mit etwas auseinanderzusetzen, mit dem wir nicht umgehen können..... .
Sollte die Schwester mit diesem Alter (47) sich selbst für das Obdachlosendasein entschieden haben, sollte sie nicht einmal die Spitze eines kleinen Fingers bekommen.
naja, es hat natürlich alles eine vorgeschichte. meine schwester hat im alter von 26 ihre familie verlassen, ihren mann, ihre zwei söhne, die 4 und sechs jahre waren.
sie wurde halt selber nicht fertig mit allem, was wahrscheinlich war... . oder was immer als veranlassung gegeben war.

natürlich kann ich mir schon meine geschichte konstruieren, warum es so gekommen ist, aber es ist eben tatsächlich konstruktion und nicht die wahrheit (weil die kenne ich ja nicht).
ich erzähl euch ein andermal, warum ich annehme, dass alles so kam, wie es kam.
Hi,
hast du den Text gelesen?Abendsonne hat den Wunsch ihrer Schwester respektiert, ob er nachvollziehbar ist, steht auf einem anderen Blatt.
ja, den schritt nachvollziehen zu können: das ist nicht leicht. zumal ich selber kinder habe. wenn ich kinder in diesem alter, süße blonde jungs, die alle verzaubern konnten, verlasse, dann muss da schon sehr viel passiert sein.

unbewusst schiebe ich sehr viel verantwortung den eltern zu. oder nein, ich schiebe sie den eltern eigentlich bewusst zu.

darum habe ich zu leiden. weil auch in bezug auf meine eltern, die schon 72 und 75 sind (geschieden etc.), nichts gut ist.
ich kann nicht umgehen mit alldem. ich DACHTE es zu können, aber nein, ich kann es nicht.

vielleicht schaffe ich es aber doch noch,
obwohl, naja, es ist wahrscheinlich nicht mehr wirklich viel zeit (auf deren alter bezogen).

lg abendsonne
 
Liebe Abendsonne!

Der Vater ist ein nach außer sehr harter Mensch = verbal mit voller Härte um sich schlagend,
ein Mensch, der den anderen geringschätzig behandelnd bzw. überhaupt übersieht = mit Ignoranz entgegentritt bzw. wo er einen Nutzen sieht, kann er plötzlich auch nett sein..... - so nett, dass es all die anderen, die er übersieht, verletzt.
Solange, bis man stolz genug ist, oder kraftlos genug ist, um sich nicht mehr verletzen lassen zu wollen..... .

Meine Mutter ist die Unterwürfigkeit in Person. Die Schwache, das "Arme-Ich", die Gutherzigkeit. So gut, dass es einen fast erdrücken kann.

Ich kann dich so gut verstehen. Meine Eltern waren ähnlich. Mein Vater hat allerdings nicht nur verbal sondern auch tatkräftig mit voller Härte um sich geschlagen.

Meine Mutter war einfach immer nur da. Sie war ein Naivchen.

Auch einer meiner Geschwister ist vor ca 20 Jahren gegangen. Mein Bruder. Ich habe ihn auch genauso lange schon nicht mehr gesehen. Er ist jetzt 47 Jahre alt. Wie deine Schwester. Ab und zu wird er mal von meiner Familie gesehen. Er reagiert in solchen Momenten mit nichtbeachtung. Ich denke mal, er ist nicht obdachlos, lebt aber von der Sozialhilfe. Er hat sich aus freien Stücken vollkommen von der Familie losgesagt.

Wahrscheinlich verstehe ich dich deswegen so gut. Es gibt zwischen uns sehr viele Ähnlichkeiten.

Mein Bruder ging, weil er nicht verstanden wurde, weil er keine Liebe bekam sondern nur missachtung, weil er geschlagen wurde. Psychisch und physisch. Er kam damit nicht klar und ging.

Mir erging es damals nicht anders als ihm. Aber ich habe anders reagiert. Mein Bruder hat es in sich reingefressen, den Kummer. Ich habe ihn rausgeschrien. Er hatte den Mut zu gehen, den ich nicht hatte.

Mein Bruder ist gegangen und hat alles verdrängt. Ich habe es 36 Jahre mit mir rumgetragen und dann verarbeitet.

Heute sehe ich meinen Vater (der nicht mehr lebt) und meine Mutter mit anderen Augen. Meine Schwester hat meinen Vater anders erlebt. Sie hat ihn verehrt, geliebt. Sie erzählte immer nur gutes von ihm. Sie hat die andere Seite von ihm gesehen und mir durch ihre Erzählungen geholfen, meinen Vater so zu akzeptieren und zu lieben, wie er war.

Die Seelen suchen sich ihr Leben aus, bevor sie inkarnieren. Die Seele meines Bruders und deiner Schwester haben diesen Weg gewählt. Es wird wahrscheinlich der einzig mögliche Weg sein um das zu lernen, was zu lernen ist. Ich habe das so akzeptiert.

Ich vermisse ihn. Klar. Aber ich muss seinen Wunsch respektieren. Weißt du... ich habe mein leben früher so oft verflucht. Aber wäre mein Leben nicht so verlaufen, wer weiß, ob ich dann die wäre, die ich heute bin. Ich habe so viel gelernt, so viel erfahren. Hätte ich das auch, wenn es nicht so gelaufen wäre?

Ich kenne mich mit der Familienaufstellung nicht aus aber ich weiß nicht, ob du auf deine Eltern wütend sein solltest deswegen. Die Seele deiner Schwester geht ihren Weg. Den Weg, den sie selbst gewählt hat um das zu lernen, was sie lernen möchte. Deine Eltern haben ihr die Richtung gewiesen. Ob diese Richtung falsch ist, kann man so nicht sagen. Wenn die Seele diesen Weg gehen wollte, dann musste sie sich solche Eltern aussuchen, die sie dazu bringen.

Liebe Grüße
Nordluchs
 
naja, es hat natürlich alles eine vorgeschichte. meine schwester hat im alter von 26 ihre familie verlassen, ihren mann, ihre zwei söhne, die 4 und sechs jahre waren.
sie wurde halt selber nicht fertig mit allem, was wahrscheinlich war... . oder was immer als veranlassung gegeben war.

Grauenhaftes Verhalten, egal aus welchen Gründen.
Nach dieser Information würde ich sie mit der Nase in ihren Dreck stecken..

Erwachsene Menschen sollten alles tun, um Kinder zu behüten.
Immer, mit höchstem Einsatz.
 
Hallo Abendsonne,

ich bin neu hier. Meine Schwester ist nicht obdachlos, aber die Schilderung deiner Familie, besonders der Eltern erinnert mich doch sehr an meine eigene. Die ist anders, aber auch so völlig verdreht und kaputt. Das schwarze Schaf war ich. Ist deine Schwester die älteste der Geschwister?

Ich habe viel mit diesen Themen gearbeitet und bin auf folgendes gestoßen:
Eine Familie ist ein Gesamtsystem und jeder versucht darin irgendwie zu überleben. Meistens gibt einen, der stellvertretend das Familienthema inszeniert und somit die anderen von der größten Last befreit. Es ist entlastend, angesichts des Versagen eines der Familienmitglieder sein eigenes Leben und Verhalten für normal und in Ordnung zu finden. Es nimmt das schlechte Gefühl, es könnte mit einem selbst etwas nicht stimmen. Das läuft weitgehend unbewusst ab. Und wenn derjenige nicht mehr "mitspielt" wird sich ein anderer finden, der die Rolle übernimmt. So wie ich es sehe, trägt deine Schwester die Hauptlast der Familie und sie verdient eher Mitgefühl und Anerkennung als Verurteilung.

Nach Schuld zu fragen ist eine Falle, obwohl es natürlich nahe liegt, den Eltern die Schuld zuzuschieben. Das mag sogar richtig sein, aber es hilft nicht weiter. Wenn man sich die Kindheit der Eltern ansieht, dann stellt man meistens fest, dass sie auch zu dem geworden sind, was sie heute sind. Jedenfalls war das bei meinen Eltern so. Der Krieg spielte hier eine große Rolle, aber auch jede Menge Unfähigkeit und Verdrängung und Hilflosigkeit hinter der Maske des alles-im-griff-haben.

Interessanter ist der Ansatz, danach zu schauen, welches Familienthema über Generationen transportiert wird. Meistens findet sich durch die gebrochenen Biografien in einer Familie über viele Generationen hinweg immer wieder das gleiche Thema, das man selbst auch irgendwie bearbeitet. Ein/e geeignete/e Therapeut/in kann helfen, das herauszufinden. Als ich an der Stelle angekommen war, habe ich mit einem Buch gearbeitet. Wenn man ein chronischer Autodidakt ist wie ich, geht das auch. z.B. da: http://www.merio.de/9470093/direktlink/bk_info.php

Meine jüngste Entscheidung war, mich nicht mehr mit meinen Eltern herumzuschlagen, sondern zu schauen, welche positiven! Qualitäten meine Vorfahren hatten, an die ich anknüpfen könnte. Sozusagen einen "Beipass" legen, um die schwierigste Stelle, die Verengung in der Generationenfolge. Da ich so gut wie nichts über die Familie weiß, ist das nicht so einfach. Ich stieß auf einen niederländischen Schamanen, der schamanische Methoden in der Familienaufstellung gebraucht. Ich habe ein Video eines workshops angesehen, darin arbeitet er nicht mit den einzelnen Familienmitgliedern, sondern den Vorfahren und dabei mit denen, die einem Kraft geben können. Also ein Versuch, einen energetisch mit den eigenen positiven und gesunden Wurzeln zu verbinden. Dann wird es möglich, das eigene Lebensthema kraftvoller anzugehen. Er bearbeitet auch kollektive Traumata, die vor allem durch die Kriege entstanden sind und die in die Geschichten vieler Familien hineingewoben und sind. Es scheint so zu sein, dass diese Themen in den letzten zwei Jahren aufbrechen. Daan von Kampenhout.

Und schließlich: alles, was du selbst zur Heilung deiner eigenen Biografie und damit der Familienbiografie tust, hilft auch deiner Schwester.
LG Sheena
 
Grauenhaftes Verhalten, egal aus welchen Gründen.
Nach dieser Information würde ich sie mit der Nase in ihren Dreck stecken..

Erwachsene Menschen sollten alles tun, um Kinder zu behüten.
Immer, mit höchstem Einsatz.

Liebe Silesia!

Auch wenn mir die Schilderungen über eine Mutter, die ihre Kinder verlässt, auch sehr nahegehen, so würde ich mich hüten, hier laut zu verurteilen, auch leise....

Mir ists bis jetzt immer passiert, dass - wenn ich am lautesten über andere gerichtet habe, ich kurze Zeit später selbst in deren Situation stand - offensichtlich, um diese Handlungsweise nachvollziehen zu lernen. Kann schmerzhaft sein, Silesia.

Es wurde schon erwähnt, dass NICHTS ohne Grund passiert. Du kannst als Außenstehende die Gründe dieser Frau nicht kennen - wie kannst Du dann richten?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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hallo abendsonne

habe mir nun alles durchgelesen, auch ich finde mich wieder.
mein vater war auch ein harter jähzorniger mann, meine mutter allerdings kein naivchen. sie war genauso dominant wie mein vater. und schläge gab es von beiden seiten.
ich habe noch drei geschwister und keiner redet mit keinem. mein bruder hat mit 18 das haus verlassen. und nie wieder kontakt mit vater und mutter aufgenommen. nicht mal zur beerdigung unserer eltern ist er gekommen.
als ich jung war habe ich meine eltern gehasst, für diese lieblosigkeit, die wir
erfahren haben.
als ich älter wurde habe ich begriffen, dass die zusammenhänge viel weitreichender sind.
meine eltern wurden ein paar jahre nach dem ersten weltkrieg geboren. und haben den zweiten krieg voll miterlebt. meine mutter halb-jüdisch, war jahrelang auf der flucht.
mein vater war mit 19 jahren auf einem u-boot als soldat. beide haben es zwar überlebt, doch sie hatten einen seelischen knacks.
ich denke mir, sie haben es so gut gemacht wie sie eben konnten.
mein vater hat sich tod gesoffen. meine mutter hat sich für uns, trotzalledem geopfert. auch meine brüder waren damals schon alkoholiker.
das sich die seele solche situationen aussucht, hm da habe ich so meine zweifel. suchen sich seelen krieg aus?
wir leben heute noch ein kollektives trauma. wie kann man an kinder etwas weitergeben, was man selbst nie an liebe erfahren hat?
ich habe auch zwei kinder, habe mich schon recht früh scheiden lassen, da ich keinen streit mehr vertragen konnte. statt mich auseinanderzusetzen bin ich lieber geflohen. ich wollte nicht, dass meine kinder...weiter diesen krieg spüren.
ich denke, liebe abendsonne, dass es deine schwester einfach nicht besser weiß, und ich würde ihr erbarmen wünschen von menschen, die noch an die liebe glauben. niemand lebt gern auf der strasse.

silesia, du machst es dir ganz schön einfach!!! die welt ist nicht schwarz und weiss. möge zu hoffen sein, dass du niemals in so eine traumatische lage kommst, aus der man sich nur schwer erholt.
alice
 
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