Meine Schwester ist obdachlos

ich denke momentan, dass mein GESAMTES leben nicht stimmig ist. aber das kann damit zu tun haben, dass ich das thema eben noch nicht gelöst habe, das es zu lösen gibt. sehr lange haben wir uns schon die geschichte mit meinem mann angesehen, d.h. ich bin stück für stück reingeraten in die gewissheit, dass unsere ehe wahrscheinlich kaputt ist. jetzt richte ich meinen blick mal WEG von ihm. auf das, was mir NOCH MEHR zu schaffen macht.
darum geht's dir doch im grunde, es ist klar, dass dein leben nicht stimmig ist, wenn du als coabhängige an der seite eines spielsüchtigen verharrst und in deinem handeln blockiert bist. es ist ebenfalls klar, dass daraus massive problem für dich entstanden sind, die existenzielle dimensionen angenommen haben. ich finde es symptomatisch für dich, dem EIGENTLICHEN thema auch hier wieder auszuweichen. deine ehe IST kaputt aber du willst das nicht wahr haben. vielleicht ist das hier der versuch, dafür erklärungen zu finden, wer weiss.

es geht hier wahrscheinlich tatsächlich immer um verlassen werden und verlassen. das zieht sich durch unsere gesamte familiengeschichte.
du fühlst dich wahrscheinlich verlassen, wenn du ihn verlässt :).

aber hier geht's eigentlich um etwas anderes, um lebensangst und freiheit.
bei allen deinen postings wird mir klar, du vertraust dir nicht selber und da folgst du wohl eher deiner mutter, als deiner schwester, denn die hat keine angst sondern lebt die totale freiheit, wobei ihr euch alle ein hartes leben aussucht. das wäre in der tat ein ansatzpunkt. warum suche ich mir immer den schwersten weg? warum regle ich nicht meine angelegenheiten und verdränge die realität? den anderen, deiner schwester, auch wenn's sich um deine famile handelt, kannst du nicth helfen, wie du auch deinem mann nicht helfen kannst, weil der einfach nicht WILL. nur - wichtig wäre, mal zu erkennen dass du zumindest deinen mann in seiner krankheit und seinem verhalten aktiv unterstützt und dich somit nur noch weiter da hineindrehst, anstatt mal für dich zu handeln. *kopfschüttel*
 
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Liebe Abendsonne,

Was mir auffällt, ist die ungemeine Wucht in der ganzen Familiengeschichte. Das Gefühl, wie wenn man vor einem riesigen Berg von Problemen steht, der unbewältigbar ist.

Die ganze Familie retten kann man eh nicht - deswegen ist es immer gut, mal bei sich selbst anzufangen. Wenn man das eigene Leben in Ordnung bringt, bringt man auch ein bisserl mehr Ordnung ins Leben der Herkunftsfamilie.

Wie ist Deine JETZIGE Lebenssituation ? Wie zufrieden bist Du mit Deinem Leben JETZT ? Was gäbe es da zu verbessern ?

Hast Du zB. Angst, wie Deine Schwester obdachlos zu werden - von Deinem spielsüchtigen (?) Mann ins Unglück gerissen zu werden ?

Wie groß ist Deine Entschlossenheit, DEINEM Leben eine entscheidende Wendung zu geben ?

LG, Reinhard

PS.: Diese Gedanken gingen mir vor Pisces Beitrag durch den Kopf. (Sie hat anscheinend mehr Informationen als wir hier.) Ihr Beitrag hat mich dazu motiviert, die Gedanken auszusprechen.
 
aber hier geht's eigentlich um etwas anderes, um lebensangst und freiheit.
bei allen deinen postings wird mir klar, du vertraust dir nicht selber und da folgst du wohl eher deiner mutter, als deiner schwester, denn die hat keine angst sondern lebt die totale freiheit, wobei ihr euch alle ein hartes leben aussucht. das wäre in der tat ein ansatzpunkt. warum suche ich mir immer den schwersten weg? warum regle ich nicht meine angelegenheiten und verdränge die realität? den anderen, deiner schwester, auch wenn's sich um deine famile handelt, kannst du nicth helfen, wie du auch deinem mann nicht helfen kannst, weil der einfach nicht WILL.

Hm... soweit stimme ich dir voll zu. Du hast da, denke ich etwas wahres erkannt.

nur - wichtig wäre, mal zu erkennen dass du zumindest deinen mann in seiner krankheit und seinem verhalten aktiv unterstützt und dich somit nur noch weiter da hineindrehst, anstatt mal für dich zu handeln. *kopfschüttel*

Hier denke ich mal, dass sie gerade dabei ist, das umzusetzen. Anfangs zögernd und allmählich immer bestimmter. Sie ist nicht mehr weit davon entfernt zu handeln, denke ich. Ihr fehlt noch ein bischen der Mut zu Freiheit.

Im Grunde ist dieser Thread ein bischen abwenden von dem einen Problem und zuwenden zu einem anderen Problem. Sie versucht rauszufinden, warum alles so ist, wie es ist. Innerlich hat die, so denke ich, schon längst eine Entscheidung getroffen. Sie verharrt nur noch, weil ihr der Mut fehlt. Wieder alleine sein, wieder Geldmangel, wieder alles mühsam aufbauen...

Die Abendsonne wird untergehen und am Morgen als Morgensonne wieder aufstehen. Es ist nur eine Frage der Zeit. :)

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Mein älterer Bruder ging auch den Weg in die Obdachlosigkeit. Er zog, bindete die Gewalt an sich, stellte sich ihr und fing später an, an Alkoholexessen grauenhaft zu leiden.
So paradox, wie es auch klingen und wie verwerflich das für viele auch erscheinen mag, in der Tiefe meines Herzens bin ich ihn heute dafür unbeschreiblich dankbar.
Er ersparte mir durch sein Vorleben, sehr sehr viel persönliches Leid. Er zeigte mir mit all den verheerenden Konsequenzen sehr deutlich, wo was hinführt, ja er beschütze mich sogar durch seine Bindung zur Gewalt, denn die machte, in den Kinder - und Jugendjahren sowie heute in der Regel einen großen Bogen in meinen Leben und das, obwohl ich jahrelang erst als Kollege und dann später als Leiter mit Menschen, die eine äußerste Gewaltbereitschaft an den Tag legen, zusammenarbeiten musste.

Die ganze Familie retten kann man eh nicht - deswegen ist es immer gut, mal bei sich selbst anzufangen.....

Das ist sehr leicht gesagt, lieber Reinhard.
Eines Tages begann mein Bruder eine folgenschwere Auseinandersetzung innerhalb der Familie, wozu B. Hellinger vielleicht sagen würde: Er hat verspielt und muss den Kreis der Familie oder den Raum verlassen. Was er auch tat.
Dieser Moment war schrecklich. Meine Gefühle von damals kann ich heute noch nicht beschreiben. Während die Eltern und meine jüngere Schwester in diesen Moment erleichtert aufatmeten, ging es mir wochenlang schlecht.
Danach brauchte ich noch einige Jahre um diese gesamte leidvolle Thematik zu durchleben um sie zu begreifen.

Ich bin sehr unerfahren, was die Auswirkungen in so schwierigen Familienkonstellationen anbelangt, und bin daher auch ziemlich hilflos im Umgang mit der ganzen Situation.
Ich merke aber, dass ein Auflösen der Verstrickung zusehens ansteht, denn es geht mir schlechter als je zuvor.

Mir hat es immer sehr viel geholfen und zeitweise eine tiefe Ruhe beschert, wenn ich diesbezüglich für eine Hilfsorganisation oder direkt für Obdachlosen etwas tat.
Vielleicht tust du es mir gleich. Jeden Euro den ich dafür ausgab, widmete ich meinen Bruder und mit jeden Euro den ich gab, ging es mir besser.

Liebe Grüße
Pholus
 
Hallo Abendsonne!

Ich kenn mich zwar überhaupt nicht aus in Familienaufstellungen, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, daß man Probleme innerhalb der Familie, die (momentan) überhaupt nicht zu lösen sind, auf sich beruhen lassen soll, bzw. sich davon abgrenzen. Wenns nicht geht, dann gehts nicht, vielleicht wirds ja wieder, vielleicht auch nicht. Mit Druck und unbedingtem Lösenwollen geht jedenfalls gar nix - weiß ich aus eigener Erfahrung.

Was die Angst vorm Alleinsein betrifft, so denke ich, die kennt jeder Mensch.
Den Unterschied macht aus, bis zu welchem Grad man sich von dieser Angst beeinflussen und zu Spielchen hinreissen lässt, die einem selbst zu sehr Schaden zufügen.

In manchen Fällen hilft einfach nur Abgrenzung und räumliche Distanz - wie ich es zB. bei so einem Ehemann machen würde. Die Frage, die man sich selbst stellen muß, ist immer: Wo verliere ich mehr? Habe ich die Hölle auf Erden, wenn ich bleibe oder wenn ich gehe? Was ist schlimmer? Wo gewinne ich mehr als ich verliere, ohne mir selbst oder einem anderen* zu schaden.

Diese und andere elementaren Fragen sind nur individuell zu beantworten, jeder für sich.

Ich habe jedoch selbst erfahren, daß man Alleinsein üben kann, und mit etwas Ausdauer und Durchhaltevermögen wird es zu einer Bereicherung, die man dann öfter bewußt sucht (ZB. zum Zwecke der Inspiration) anstatt zu einer Angst, die einem auf den Boden fesselt, sodaß kaum Luft zum Atmen bleibt.

Uela



* Jemand anderem oder sich selbst zu schaden: Es ist mir zu oft passiert, darum bin ich bei dieser Formulierung sehr genau!
"Du schadest mir aber, wenn Du das und das machst!" Dieses Argument ist unschlagbar und wird unheimlich gerne von Menschen mit einer abonnierten Opferrolle verwendet, um die Energie, Aufmerksamkeit einer anderen Person oder Vorteile und Gewohnheiten, die daraus entstanden sind, nicht zu verlieren.
Und vor allem, um denjenigen ganz fest an sich zu binden. Das hat für mich auch eine enge Verwandtschaft zum Thema "Ich habs ja nur gut gemeint"

Hier ist Vorsicht geboten, denn jemandem zu "helfen" kann manchmal auch genau wie das Gegenteil nach Aussen wirken, ebenso wie das "schaden".

Und sich selbst helfen ist gar nicht so angenehm, wie man sich das vorstellt. Das Ego rebelliert auf jeden Fall dagegen, Gewohnheiten aufgeben/ändern ist nicht leicht, auch wenn man innen genauestens weiß, was zu tun ist und warum.

Ja, wie gesagt, es ist immer eine Gratwanderung und bei jeder Entscheidung ist alles anders und man muß ohne allgemeingültiges Schema durchs Leben wandern.
 
Noch ein kleiner Erfahrungsbericht zum Thema Urteilen:

Meine Mutter wollte sich das Leben nehmen, als ich 3 Jahre alt war.
silesia hat das verantwortungsbewusstsein in bezug auf kinder in dem verstärkten ausmaß, so denke ich, weil sie selber traumatisiert ist aufgrund der kindheitserfahrung, verlassen worden zu sein. denn auch wenn es nicht physisch gelungen ist, auf emotionaler ebene ist ja ihre mutter gegangen. das hat soweit in silesias leben reingespielt, dass sie selber fast den schritt "selbstmord" gemacht hätte - obwohl sie eine stabile familie im background hatte.
da sieht man wieder ganz klar, dass es egal ist, in welchen verhältnissen man JETZT lebt, wenn das trauma nicht durch ist, dann hilft nichts. nicht die beste beziehung.
daher hat es auch keinen sinn, einfach aus meiner jetztigen situation zu gehen, solange das andere noch nicht geklärt ist.
ich finde es symptomatisch für dich, dem EIGENTLICHEN thema auch hier wieder auszuweichen. deine ehe IST kaputt aber du willst das nicht wahr haben. vielleicht ist das hier der versuch, dafür erklärungen zu finden, wer weiss.
nein, nein, nein, es ist völlig anders. das eigentliche thema ist das, warum ich vielleicht co-abhängig geworden BIN!!! wenn ich das nicht klar bekomme, dann stürze ich mich ja aufgrund der programmierung wieder in die nächste gleiche geschichte.
Im Grunde ist dieser Thread ein bischen abwenden von dem einen Problem und zuwenden zu einem anderen Problem.
ja, genau. aus einem ganz bestimmten grund: ich habe erkannt, dass ich mich bisher umgekehrt immer vom eigentlichen, WESENTLICHEN problem abgewandt habe. eltern, schwester. es hätte zu sehr weh getan, so suchte ich mir die einfachere variante und wählte immer männer, die probleme mit sich brachten. so war ich tatsächlich schön abgelenkt. das war einfacher, als das anzusehen, was wirklich verletzt hatte.
und mit den verletzungen der männer konnte ich leben, das wird mir immer klarer, je mehr ich alles durchgehe, denn zu ihnen hatte ich ja nicht wirklich DEN bezug, weil sie ja nur eine rolle für mich darstellten. es reichte, dass sie mich durch die probleme, die sie mit sich brachten, schön vom wesentlichen ablenkten. also DOCH co-abhängigkeit. ja, pisces, ich gebe dir recht (was ich ja vor einiger zeit noch nicht tat......).


....vielleicht hab ich mich auf diese art auch wirklich ein wenig solidarisch erklärt mit meiner schwester: 1.) ich lebe genau mit männern, die so sind, wie meine schwester - abhängig von irgendwas, freiheitsliebend
und 2.) wenn sie es schon nicht gut hat, warum sollte ich es gut haben????? das war das einzige, was ich für meine schwester tun konnte!"!!!!

daher sind diese männer in meinem leben wahrscheinlich immer die falschen gewesen. sie hatten ja nur die mission erfüllt, von etwas schmerzvollen abzulenken. nur wusste ich das bis vor einiger zeit noch nicht. ich habe mich nur gewundert: mein mann wird immer braver, immer netter, und gerade in DIESER zeit beginne ich mich abzuwenden.

= ich brauche ihn nicht mehr, dass er irgendein rolle spielt.
da beginnt das problem aber:
durch meine eigene erfahrung, keinen vater zu haben, habe ich tatsächlich ein riesen-verantwortungsgefühl den kindern gegenüber.
2.) ich möchte auch nicht sagen: so, lieber mann, nun hast du deinen dienst erfüllt, jetzt kannst du gehen.
hilfreich ist für mich aber die tatsache, dass er mir bislang genug gründe geliefert hat, die ein ihn-verlassen für sich alleine rechtfertigen würden
Sie = abendsonne, versucht rauszufinden, warum alles so ist, wie es ist.
ganz richtig. und ich brauche erst mal wurzeln!!!! denn:
wenn ich keine wurzeln habe, dann kann ich auch nirgendwo welche schlagen, egal, wohin ich gehe!!!!

das wird auch bei meiner schwester so sein.
Liebe Abendsonne,

Was mir auffällt, ist die ungemeine Wucht in der ganzen Familiengeschichte. Das Gefühl, wie wenn man vor einem riesigen Berg von Problemen steht, der unbewältigbar ist.
so ist es.
Die ganze Familie retten kann man eh nicht - deswegen ist es immer gut, mal bei sich selbst anzufangen. Wenn man das eigene Leben in Ordnung bringt, bringt man auch ein bisserl mehr Ordnung ins Leben der Herkunftsfamilie.
naja, es ist nicht so einfach. ich bin durch das anfangen mit dem aufarbeiten erst draufgekommen, dass ich mich im wesentlichen im falschen leben bewege, dass in der ehe nichts stimmt, weil ich hier nur aufgrund des rollenverhaltens bin.
und jetzt muss ich - um ein vollständiges mosaik zu bekommen - eben wieder zurück zum ursprung.

So paradox, wie es auch klingen und wie verwerflich das für viele auch erscheinen mag, in der Tiefe meines Herzens bin ich ihn heute dafür unbeschreiblich dankbar.
in gewisser weise bin ich meiner schwester auch dankbar:

sie zeigt durch ihr verhalten auf, dass das verhalten der eltern nicht gut war = im herkömmlichen sinn. sie zeigt es ihnen!!!!!! sie hat den mumm, auf mentaler ebene zu sagen: so nicht, nicht mit mir!!!! ich sage es nur meiner mutter latent, nicht aber wirklich dem vater..... .

die andere seite der medaille ist die, dass man sieht, was für folgen so ein verhalten = wegzugehen, jemanden in stich lassen, nach sich ziehen kann.

würde ihr kind noch leben, wenn sie als mama hier gewesen wäre???

es muss nicht sein, aber ich kann mit fast 100 %-iger sicherheit sagen, dass ein leben, in dem man sich angenommen fühlt, bestimmt wesentlich leichter ist, als wenn man einfach in gewisser weise verstoßen wird.
in mit einem verstoßen-werden hat es ja auch bei meiner schwester angefangen. ich erzählte euch die geschichte später.
Eines Tages begann mein Bruder eine folgenschwere Auseinandersetzung innerhalb der Familie, wozu B. Hellinger vielleicht sagen würde: Er hat verspielt und muss den Kreis der Familie oder den Raum verlassen. Was er auch tat.
Dieser Moment war schrecklich. Meine Gefühle von damals kann ich heute noch nicht beschreiben. Während die Eltern und meine jüngere Schwester in diesen Moment erleichtert aufatmeten, ging es mir wochenlang schlecht.
Danach brauchte ich noch einige Jahre um diese gesamte leidvolle Thematik zu durchleben um sie zu begreifen.
dazu sagte dai. in etwa, solange ein familienmitglied - wie auch immer -seinen platz nicht im familiensystem hat, wird nichts in ordnung sein.
so in diese richtung.
denjenigen "rausschicken" kann demnach nicht gut sein.

daher hilft es auch bei mir nicht, meine schwester als "einfach-nicht-da" zu verdrängen.

bis bald

abendsonne
 
daher hilft es auch bei mir nicht, meine schwester als "einfach-nicht-da" zu verdrängen.

Da hast Du sicher recht, das hilft nicht und wird auch nicht einmal ansatzweise funktionieren.

Und daß Du das ganze Familienthema für Dich selbst aufarbeiten willst und mußt, ist auch klar.

Es bleibt nur noch die Frage wie?

Jetzt sofort und alles auf einmal? Geht schwer bis gar nicht und wird wenn dann ziemlich schwierig und äußerst schmerzhaft.

Was ist, wenn Du einmal das Ganze ruhen lässt( keine Sorge, das kannst Du nicht wirklich verdrängen, das läuft Dir ja nach wie ein streunender Hund, der Futter wittert, außerdem bekommst Du soviel Zeit, wie Du brauchst) und zuerst einmal ganz viel Kraft und Energie in Dich selber tankst.

Dann bittest Du darum, daß Dir gezeigt wird, wann der richtige Zeitpunkt für Dich ist, das Aufarbeiten in Ruhe und Frieden und vor allem sanft anzugehen. Und daß auch nur das und soviel zum Aufarbeiten kommt, was Du momentan leicht und gut verarbeiten kannst. Du gibts Ruhe damit, sobald Du das Gefühl bekommst, es geht grad nicht mehr.

Dann wieder gaaanz viel Kraft in Dich selber reintanken, und dann spürst Du eh schon leichter, wann Du für den nächsten Schritt bereit bist.(Wieder darum bitten, nur soviel, womit Du leicht umgehen kannst)

Und so weiter und so fort....

Dieser Weg mag länger erscheinen, aber er ist sehr sanft, und man kann sich dabei nicht überfordern.

Uela
 
Liebe Abendsonne

denjenigen "rausschicken" kann demnach nicht gut sein.

Woher willst du wissen, was für ein System gut ist und was nicht.
Außerdem habe ich das so nicht geschrieben. Das liest du so.
Er ist von sich aus gegangen - und wollte nicht mehr zurück und ging auch nicht mehr zurück.

daher hilft es auch bei mir nicht, meine schwester als "einfach-nicht-da" zu verdrängen.

Auch dies habe ich so nicht zum Ausdruck gebracht. Auch wenn er nicht mehr zu Hause wohnte, körperlich anwesend war und ist, ist er doch immer da, im Herzen, in den Gedanken......
Vom Verdrängen habe ich in meinen Text nichts erwähnt.

Auf was versuchst du dich jetzt aufzubauen?

LG
Pholus
 
Eines Tages begann mein Bruder eine folgenschwere Auseinandersetzung innerhalb der Familie, wozu B. Hellinger vielleicht sagen würde: Er hat verspielt und muss den Kreis der Familie oder den Raum verlassen. Was er auch tat.
Dieser Moment war schrecklich. Meine Gefühle von damals kann ich heute noch nicht beschreiben. Während die Eltern und meine jüngere Schwester in diesen Moment erleichtert aufatmeten, ging es mir wochenlang schlecht.
hallo pholus,

ich habe es ehrlich gesagt so verstanden, dass deine familie deinem bruder im herzen den platz verwiesen hatte, weil er selber verspielt hat, und weil es vielleicht auch hellinger so sehen würde... . die andere seite ist aber, dass ich eben erwähnt hatte,
gehört zu haben,
dass jedem familienangehörigen ein platz im system zugesprochen gehört, was immer auch ist/war. so hab ich es verstanden.

wenn ich den anderen dann einfach "weglasse", so wie es viele vielleicht tun würden (="selber schuld"), dann ist das immer mit einem gefühl verbunden, das sich nicht richtig anfühlt, weil es ja eben doch ein geschwisterteil ist.

viele menschen verdrängen dann einfach, um den schmerz nicht zu spüren. ich habe nicht gesagt, dass DU etwas verdrängst, du hast dich ja auseinandergesetzt und sehr gelitten.

aber deine familie - so hab ich es verstanden - schien erleichtert gewesen zu sein, dass dein bruder weg war.

bei meinen eltern kommt mir auch vor, dass sie erleichtert sind, dass sie von der "schande" nicht mitbekommen. als meine schwester noch in der gegend war, hörten sie sehr oft von ihr, und dafür schämten sie sich, so war zumindest mein eindruck.
Woher willst du wissen, was für ein System gut ist und was nicht.
das weiß ich eben auch nicht, daher bin ich ja hier.

lg abendsonne
 
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daher hat es auch keinen sinn, einfach aus meiner jetztigen situation zu gehen, solange das andere noch nicht geklärt ist.

nein, nein, nein, es ist völlig anders. das eigentliche thema ist das, warum ich vielleicht co-abhängig geworden BIN!!! wenn ich das nicht klar bekomme, dann stürze ich mich ja aufgrund der programmierung wieder in die nächste gleiche geschichte.
da muss ich dir widersprechen, ich bin der meinung, weil sich das in meinem eigenen leben mehrfach bewahrheitet hat, dass ich ERST mit der aufarbeitung der traumata beginnen konnte, NACHDEM ich mich aus einer belastenden situation herausbewegt hatte.

vorher hatte ich garnicht DIE KRAFT, mich an den berg der klärung des ANDEREN, des hintergrundes zu machen. insofern hat mich die situation vorher auch davor BEWAHRT, den dingen auf den grund zu gehen, weil ich ja immer hübsch mit den GEGEBENHEITEN auseinandersetzen musste. ich war beschäftigt und musste nicht klar sehen. ich konnte mich meiner programmierung, wie das ja so schön vom ex-user JESUS übernommen wurde

im grunde genommen weisst du, dass du nicht bei deinem mann bleiben kannst und willst und dass er dich krank macht. vielleicht ist es wirklich so, dass da eine große angst vor der obdachlosigkeit herrscht - vielleicht denkst du, dass du das wirst, wenn du ihn verlässt, weil das die unauslöschliche folge davon ist, wenn man jemandem den rücken zudreht, wie bei deiner schwester geschehen. allerdings hat sie sich ja offenbar bewusst dafür entschieden, auch, wenn ein 'normaler' mensch das nicht nachvollziehen kann.

wenn du angst vor dem absturz hast, bzw. die angst, allein nicht überlebensfähig zu sein und dir die verantwortung für deine kinder zuviel ist, dann ist es vielleicht sinnvoll, daran zu denken, dass dein mann dich mehr kostet, als er dir einbringt.
wovor man beim alleinsein allerdings nicht gefeit ist, ist die konfrontation mit der inneren leere, weil der lebensmittelpunkt - und das haben süchtige menschen ja an sich - sie können ganz unglaublich viel aufmerksamkeit binden und somit zum lebensfokus werden - und der sinn plötzlich fehlt. es ist unglaublich schwierig - und das kenne ich aus eigener erfahrung - sich mit einem leben ohne emotionale achterbahnfahrten zu gewöhnen.
 
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