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DUCKFACE
Guest
Ich habe es Dir schon per PN geschrieben, widerhole es aber gern nochmal zusammenfassend:
Es gibt keinerlei wissenschaftlichen Nachweis für die (oftmals obstrusen) Annahmen der Psychoanalyse (Psychoanalyse nicht mit Psychologie verwechseln!)
Was verstehst Du hier unter "Nachweis"? Die psychotherapeutische Effektivität der Psychoanalyse ist offenbar durch diverse Studien erwiesen worden:
"Die Überprüfung der Wirksamkeit von psychoanalytischen Therapieverfahren innerhalb der Psychotherapieforschung wurde in einer großen Anzahl von Studien und Metastudien vorgenommen. Diese Studien kamen zu dem Ergebnis, dass psychodynamisch orientierte Formen der Kurzzeittherapie (Dauer max 30 Std., eine normale psychoanalytische Behandlung dauert 80–300 Std.) ähnlich wirksam sind, wie eine Verhaltenstherapie,[12] obwohl sich die theoretischen Grundannahmen beider Formen diametral widersprechen. Darüber hinaus gibt es einige Metastudien und viele Einzelstudien, die sich beispielsweise auf einzelne Krankheitsbilder konzentrieren. Auch in diesen Einzelstudien konnte die Wirksamkeit dieser Form der psychoanalytischen Behandlung bestätigt werden. Auch die Langzeitpsychotherapie der Psychoanalyse ist erforscht worden, und auch hier zeigt sich, dass die psychoanalytischen Formen der Langzeitpsychotherapie eine hohe Wirksamkeit aufweisen.
Eine oft zitierte Metastudie von Grawe und Kollegen aus 1994 sieht die Psychoanalyse vor allem gegenüber der Kognitiven Verhaltenstherapie unterlegen.[16] Inzwischen wurde der Studie allerdings zahlreiche methodische Fehler und eine Benachteiligung insbesondere der Psychoanalyse nachgewiesen. [17]
Die psychoanalytische Kurzzeittherapie ist sehr gut überprüft. Hier existieren bislang mehrere Metastudien, die zu dem Schluss kommen, dass die sogenannte Psychodynamische Psychotherapie (eine moderne und kürzere Behandlungsform bis zu 300 Std.) bei vielen verschiedenen Störungen ebenso wirksam ist wie die andere Verfahren. Auch gibt es Hinweise darauf, dass längere psychodynamische Psychotherapien größere Effektstärken haben. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Effekte sehr stabil sind, und sich nach Ende der Behandlung häufig noch verstärkten.Das unterscheidet die psychoanalytischen Psychotherapien von anderen Psychotherapien, deren Effekte die Tendenz haben mit der Zeit abzuklingen. Diese Ergebnisse wurden teilweise auch bei besonders schweren oder komplexen psychischen Störungen gefunden.[18]Neben den erwähnten Metastudien wurden einige kontrollierte Studien durchgeführt, die ebenfalls die Wirksamkeit der Psychoanalytische Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen untersuchen. Diese Studien kommen zu dem Ergebnis, dass diese Behandlungsmethode sehr große Effekte erzielt. In einer weiteren kontrollierten Studie von Peter Fonagy und Anthony W. Bateman zeigte sich die psychoanalytische Therapie einer psychiatrischen Standardbehandlung überlegen.[22][23] Auch fünf Jahre nach Abschluss der Therapie konnten die Effekte noch nachgewiesen werden.[24]" (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoanalyse#Wirksamkeit_der_Psychoanalyse_als_Psychotherapie).
Zwar spielt insbesondere die Qualität der sozialen Interaktion zwischen Therapeut und Patient eine wesentliche Rolle für den Therapieerfolg. Dennoch sind die Resultate der Studien zur psychoanalytischen Therapie keineswegs negativ zu bewerten. Aus meiner Sicht legen die Ergebnisse sogar nahe, dass die Spezifität der Psychoanalyse ebenfalls nicht unerheblich ist.
Die Theorie des Unbewussten, der pathologischen Objektbeziehungen etc. lässt sich gewiss nicht direkt nachweisen. Schließlich handelt es sich bei diesen Konzepten lediglich um Beschreibungsmodelle psychodynamischer Prozesse und deren Folgen.