Kinderaufzucht, schwerer gedacht als getan

Habe mir gerade die Rezensionen zu dem Buch im Amazon durchgelesen.

Den Beitrag einer Naturwissenschaftlerin finde ich dahingehend interessant, da sie zwar die Thesen gut findet, aber dennoch daran Kritik übt die nicht von der Hand zu weisen ist.

Es ist die erste Rezension von "Alice":
http://www.amazon.de/Was-sind-sein-...+sein+könnten-Ein+neurobiologischer+Mutmacher

Speziell was sie über Armut schreibt......:

Das Buch macht Mut, der persönlichen Integrität den Vorrang zu geben - auch mit dem Risiko, dabei in Armut zu landen. Was habe ich, wenn nicht mich selbst und meine Fähigkeit, mich darüber zu freuen, dass ich am Leben bin und mir etwas ausdenken oder erträumen kann? - Dass Neurobiologie für diese Erkenntnis nicht zwingend erforderlich ist, spricht der Autor selbst aus.

Am besten gefällt mir der Ausstieg mit der Ausführung über die Demenz für das Alltägliche. Und ich überlege gerade, wie ich es anstellen kann, in Situationen, die mich überhaupt nicht interessieren, einfach zu gehen - äußerlich oder innerlich - ,ohne dabei meine materielle Existenz zu gefährden.



Was meintst du, ihr dazu?
Hmmm....der Witz an der Sache ist ja, dass sich Begeisterung, forschende Neugierde und Kreativität gegenseitig verstärken. Da werden neuronale Netzwerke gebaut, die immer größer und komplexer werden. Und je größer z.B. deine Kreativität wird, desto mehr Möglichkeiten zur Handhabung der Welt fallen dir ein, du siehst viel mehr Wege, um auch schwierige Situationen(z.B.drohende Armut) zu meistern. Und dann meisterst du sie auch. Sorgen darüber was sein könnte sind eh nur Kopfkino. Wobei es natürlich trotzdem sinnvoll ist, mögliche Varianten angenommener Zukünfte im Geiste vorher mal durchzuspielen im Sinne von: wenn....dann möglicherweise dies oder das.
Wenn du dann aber das oben Genannte "trainiert" hast(und das schöne dabei ist, dass sich herausgestellt hat, dass das Gehirn lebenslang enorm plastisch bleiben kann), fällt die Angstebene weg. Sicherheit ist eine Illusion, Leben ist riskant. Je spielerischer du im Umgang mit dir selbst und "der Welt" wirst, desto gelassener wirst du, die Begeisterung und Kreativität nimmt zu und damit das Vertrauen in die eigene Fähigkeit (fast) jede Situation meistern zu können. Das Teil in unseren Köpfen kriegt das locker hin, wenn man es läßt.
Wenn kleine Gehirne auf die Welt kommen, sind sie vollkommen auf Forschen, Probleme lösen, Welt-Handhabung programmiert. Und wenn das nicht von außen gehemmt wird, hört das ein Leben lang nicht auf.
Darum geht´s bei Hüther.
Und deswegen kann ich mit der Rezension auch nix anfangen: Mir ist das zu sehr durch ängstliche Augen gesehen und mit nach Sicherheit hangelnden Händen geschrieben.
 
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Ja stimmt! Ist etwas womit sie überhaupt nicht gut zurechtkommen können. *Grübel

Für das noch a wengerl aus (sprich mit mir darüber), damit es in Caydens Gemüt auch hängen bleibt und nicht beim ersten Umdreh wieder im Unbewußten verschwindet.

Na schau, wenn deine Grosse dir sagt: geh doch MEHR arbeiten, das tut dir doch weh. Völlig berechtigt tut dir das weh. Aber ich sehe das nicht ausschliesslich als frech an (auch, wenn es so scheint), sondern als echte Hilfe für dich: offenbar weckst du du in ihr den Eindruck, dass du das kannst... dass du das alles kannst, nie schwächelst. Und wenn du dann krank bist und sie aushelfen muss, bekommt sie Angst: oops* Papa ist ja auch sterblich...
verstehst? Darüber redet (nicht hier, nicht mit mir)!
:umarmen:
 
Hmmm....der Witz an der Sache ist ja, dass sich Begeisterung, forschende Neugierde und Kreativität gegenseitig verstärken. Da werden neuronale Netzwerke gebaut, die immer größer und komplexer werden. Und je größer z.B. deine Kreativität wird, desto mehr Möglichkeiten zur Handhabung der Welt fallen dir ein, du siehst viel mehr Wege, um auch schwierige Situationen(z.B.drohende Armut) zu meistern. Und dann meisterst du sie auch. Sorgen darüber was sein könnte sind eh nur Kopfkino. Wobei es natürlich trotzdem sinnvoll ist, mögliche Varianten angenommener Zukünfte im Geiste vorher mal durchzuspielen im Sinne von: wenn....dann möglicherweise dies oder das.
Wenn du dann aber das oben Genannte "trainiert" hast(und das schöne dabei ist, dass sich herausgestellt hat, dass das Gehirn lebenslang enorm plastisch bleiben kann), fällt die Angstebene weg. Sicherheit ist eine Illusion, Leben ist riskant. Je spielerischer du im Umgang mit dir selbst und "der Welt" wirst, desto gelassener wirst du, die Begeisterung und Kreativität nimmt zu und damit das Vertrauen in die eigene Fähigkeit (fast) jede Situation meistern zu können. Das Teil in unseren Köpfen kriegt das locker hin, wenn man es läßt.
Wenn kleine Gehirne auf die Welt kommen, sind sie vollkommen auf Forschen, Probleme lösen, Welt-Handhabung programmiert. Und wenn das nicht von außen gehemmt wird, hört das ein Leben lang nicht auf.
Darum geht´s bei Hüther.
Und deswegen kann ich mit der Rezension auch nix anfangen: Mir ist das zu sehr durch ängstliche Augen gesehen und mit nach Sicherheit hangelnden Händen geschrieben.

Dieser Ansicht bin ich Großteils auch. Doch die Frage ist, warum das so schwer umzusetzen ist zuweilen. In einigen Situationen oder Abläufen von Situationen ist dieses Spielerische Umgehen damit und, ich würde fast sagen: zuweilen auch Magische, ganz leicht und problemlos. In einigen, und da würd ich sagen: sich ähnelden Situationen, ist es manchmal nicht greifbar, schwer greifbar oder endet in Verwirrung und ner Art Lähmung. Meiner Ansicht nach sind solche Situationen angstbesetzt aus vergangenen schlechten Erfahrungen und/oder Traumatisierungen. Da haben sich dann Muster der totalen Abwehr od. Widerstandes festgesetzt. Dann entweder Flucht oder Totstellen (Lähmung) und schon ist das Spielerische sowie die Contenance futsch.

Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass das Zustandekommen solcher vergangenen schlechten Erfahrungen SCHON darauf beruhen, dass DAMALS das Leichte, Forschende und Spielerische, irgendwie durch irgendwen (vllt. schon in der Kindheit durch Erziehungspersonen) verdammt wurde.

Bei mir merk ich das speziell in der Kindererziehung (ich hasse das Wort "Erziehung"-gehört abgeschafft) und in Talenten/Vorlieben/Fähigkeiten, die von anderen (damals Erwachsene) als ich ein Kind war, als sinnlos und nicht Geldbringend/Erfolgsbringend eingestuft wurden, dafür aber ne Menge Spaß und Begeisterung brachten. Jetzt habe ich natürlich noch immer die Verbindung: Dies und Das kannst du zwar gut, macht Spaß und begeistert kannst aber nicht von Leben, da man mit SOWAS keinen Erfolg haben kann. Is doof das Ding.

Dahingehend löst sich aber schon so einiges bei mir, denn Lustigerweise glaube ich nicht mehr so sehr an diese Krakeler von damals und ich habe schon vor Augen WIE ich es anstellen könnte. Die Möglichkeiten sehe ich, die Kontakte auch, zu wem gehen mit wem reden wiewaswowann auch. Mein Problem besteht aber darin, dass, obwohl ich mir alles vorstellen kann, weiß wie wo ich Kontakte knüpfen oder das Ding in Gang bringen könnte Ich es schlich nicht tue! Da ist ne Sperre/Barierre. Dabei habe ich weder Angst Kontakte zu knüpfen, denn das fällt mir sehr leicht, oder zu verhandeln, oder irgend etwas für mich rauszuschlagen oder Jemanden von Etwas zu überzeugen. Und ich tue es nicht

Dann greife ich auf die Dinge zurück die sozusagen bewährt und mir angelernt wurden und bin darin dann zwar erfolgreich, weil ich es kann, aber nicht wirklich glücklich und begeistert.


Ich werd mir das Buch eh kaufen. Und Danke für deine Ansicht.:)
 
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Na schau, wenn deine Grosse dir sagt: geh doch MEHR arbeiten, das tut dir doch weh. Völlig berechtigt tut dir das weh. Aber ich sehe das nicht ausschliesslich als frech an (auch, wenn es so scheint), sondern als echte Hilfe für dich: offenbar weckst du du in ihr den Eindruck, dass du das kannst... dass du das alles kannst, nie schwächelst. Und wenn du dann krank bist und sie aushelfen muss, bekommt sie Angst: oops* Papa ist ja auch sterblich...
verstehst? Darüber redet (nicht hier, nicht mit mir)!
:umarmen:

Ja. Stimmt.

:kiss4:
 
Is schön für mich sich mit Euch zu unterhalten.:)









Jetzt hab ich grad überlegt ob das richtig Deutsch ist *Kopfkratz?

.....für mich sich mit Euch zu......

oder

.....für mich, mich mit Euch zu.....

??:D
 
Hi Tandava,

Habe zu deinem und meinem letzten Post einen passenden Vortrag von Hüther angesehen. Da bespricht er das mit der Begeisterung und nimmt auch Bezug auf das Problem, dass ich in meinem letzte Post an dich ansprach (man wüßte ja wie und das etwas ginge, hat eine Sperre/Barierre dieses Etwas in Angriff zu nehmen und greift auf das Altbekannte zurück, statt das Begeisternde/Glücklichmachende zu tun).


Er erwähnt da auch knapp eine mögliche Lösung des Problems und zwar wie Jemand z.B. Chinesisch lernen kann, wobei das Alter eines Menschen keine Rolle spielt. Dazu muß sozusagen ein ausreichender begeisternder Grund oder starker Impuls vorhanden sein. Er bringt sein Beispiel mit einem 95jährigen Mann der sich in eine 65jährige Chinesin verliebt welche in ihrer Heimat in einem chinesischen Dorf leben möchte. Aus lauter Liebe und Begeisterung für die Chinesin ist dieser 95jährige angeblich fähig innerhalb eines halben Jahres Chinesisch zu lernen (vorausgesetzt er ist fähig sich dafür soweit zu begeistern und zu entscheiden mit der Chinesin in ihrem Dorf in China zu leben).

Gut, natürlich ist das möglich, keine Frage (Viele Dinge sind unter bestimmten Umständen möglich). Aber der Impuls oder die Begeisterung muß schon sehr viel stärker und außergewöhnlich sein, als das angelernte bewährte Muster und hier sehe ich das Problem.

Ich habe z. B. die Erfahrung gemacht, dass ich in echten bedrohenden Notsituationen oder bei sehr starken Wünschen nicht die geringsten Probleme habe neue kreative und unübliche Wege zu beschreiten. Hier ist ja auch der Impuls sehr stark.

Die Frage ist: Wie tut man etwas ohne einen ausreichend starken Impuls (einer Not oder unbedingter Wunscherfüllung, bei der man überzeugt ist ohne Befriedigung des Wunsches nicht so gut oder gar nicht weiterleben zu können-was an sich auch Not ist)? Denn so wie ich das verstehe und wie auch meine eigene Erfahrung ist, ist nur Begeisterung allein nicht ausreichend genug um sich zu mobilisieren und ins tun zu kommen. Dabei habe ich aber schon eher ALLE Erwachsenen im Fokus, denen bereits die Begeisterung ja großteils in der Kindheit durch andere Muster ersetzt wurde die sie, weil bewährt, eigentlich davon abhalten das zu tun, was sie begeistert und auch erfolgreich und glücklich machen würde.

Das würde heißen, dass man ein noch stärkeres Muster braucht oder einen sehr starken Grund oder einen Anker den man erfolgreich bewußt setzen kann (das mit dem Anker bewußt setzen finde ich als überaus schwierig-meist läuft das Ankern unbewußt automatisch, wenn eine Situation wirklich stark prägend ist, wobei man, wenn etwas eben unbewußt Geankert wurde, man dann diesen Anker wiederum leider nicht bewußt für andere Situationen abrufen kann).
 
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Da bin ich ja beruhigt. :) ich bin auch wieder da, nachdem ich die ganze Nacht krank im Bett lag.

Das passt gut zu deinem Problem, Cayden. Denn ich bin quasi im ersten Kurs schon abgekackt, hab den zweiten noch gemacht, bin total abgekackt und dennoch weiter zu Kurs drei, und meine Frauen haben mir dann gesagt, ich sähe so schlecht aus u jetzt sei Schluss und sie würden mir den Kurs absagen, ich solle nicht meine Gesundheit gefährden.

Ich find das schlimm, klar so ein Magen Darm fühlt sich nicht schön an, aber das Gefühl nicht zu können, zu Versagen also, fühlt sich sooooo schrecklich an.

Woher genau resultiert eigentlich diese Erwartungshaltung an sich selbst? Wo kommt das her?
 
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