Ach so, eine Theorie. Ja dann.Tommy schrieb:Nichttrivial wird es aber, wenn man von der Existenz eines je individuellen Lebensplans ausgeht. Die "Bestimmung" bestünde dann darin, diesen "Plan" oder "Auftrag" auszuführen, man könnte ihn aber auch ignorieren und sich in Nebensächlichkeiten verlieren und hätte damit auch das eigene Lebensthema verfehlt. Es gibt in Amerika eine Denkrichtung, die sich "Schicksalspsychologie" nennt. Sie geht genau von dieser Hypothese eines individuellen Plans aus, der den handelnden Menschen in den meisten Fällen nicht bewußt ist. Wird die "Bestimmung" verfehlt, so sei das mit hohen lebensgeschichtlichen *Kosten* (nicht finanziell gemeint) verbunden. Die Schicksalspsychologie bezieht sich auf den griechischen Begriff des "daimon", einer inneren Stimme, auf die schon Sokrates hinwies; eine innere Instanz, die über diesen Plan Bescheid weiß und sich in Form von Symbolen, Träumen, Verweisen melde, um uns auf die richtige Spur zu bringen.
Das ist eine faszinierende Theorie. Es würde so manche Gemütszustände erklären. Etwa den, daß man zuweilen das Gefühl hat, man gehe im Nebel und sei nicht da, wo man eigentlich sein sollte. Oder das gegenteilige Gefühl einer seltsamen Euphorie: "Jetzt ist alles richtig."
Ich dachte, du fragst, wie man das macht, dass man die lebt.
Um die lebensgeschichtlichen Kosten klein zu halten.