Ist das Schicksal vorbestimmt?

Ist das Schicksal vorbestimmt?


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Tommy

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Hallo :)

Falls man an Reinkarnation glaubt, liegt die Idee nahe, das menschliche Leben sei vorbestimmt. Und zwar aufgrund von karmischen Gesetzmäßigkeiten, welche die Logik der Wiedergeburten steuern. Innerhalb einer solchen Weltauffassung gäbe es keinen Zufall mehr, da alles mit Notwendigkeit geschieht. Wir wären also mehr oder minder begabte Schauspieler, die nach einem Drehbuch verfahren, das bereits vor unserer Ankunft in diesem Leben in groben Zügen geschrieben wäre.

Aber auch außerhalb der Reinkarnationstheorie könnte man die These von der Vorbestimmtheit des Lebens vertreten, etwa im Rahmen einer Annahme einer "göttlichen Fügung". Schließlich gäbe es auch noch die Möglichkeit, von einem atheistischen Blickwinkel aus einen Determinismus zu vertreten. Etwa so: Menschen sind (genetisch oder umweltbedingt) durch unveränderliche Charaktermerkmale geprägt, die ein bestimmtes Schicksal heraufbeschwören.

Oder die Gegenposition? Menschen sind prinzipiell frei in ihren Entscheidungen und im Grunde die Manager ihres eigenen Schicksals.

Oder irgendwas dazwischen?

Ich frag ja nur.

:zauberer1
 
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Das Schicksal ist vorbestimmt und es ist es nicht. Es kommt aus dem Winkel des Betrachters und des Betrachtens an.

Da wäre als Erstes die Frage zu stellen, wer "ich" ist und dann, ob das "ich" das ist, was wir wirklich sind.

Die nächste Frage wäre die Frage über das Wesen der Kausalität, die ja nur in einer zeitlichen Begrenzung und nur in der Ebene der Relativitäten existient ist.

Vom esoterischen Verständnis her ist Zeit, und damit die Relativität, eine Illusion.

Grüsse
Christian
 
Seelenfluegel schrieb:
Das Schicksal ist vorbestimmt und es ist es nicht. Es kommt aus dem Winkel des Betrachters und des Betrachtens an.

Da wäre als Erstes die Frage zu stellen, wer "ich" ist und dann, ob das "ich" das ist, was wir wirklich sind.


Grüsse
Christian

Klingt interessant. Sagen wir mal aus unserer Perspektive als Menschen. Aus deiner und meiner. Müßte ich dann annehmen, daß mein Lebensweg vorgezeichnet wäre, also alles, was mir widerfährt, vielleicht sogar mein Todesdatum und die Art, wie ich umkomme?
 
Tommy schrieb:
Klingt interessant. Sagen wir mal aus unserer Perspektive als Menschen. Aus deiner und meiner. Müßte ich dann annehmen, daß mein Lebensweg vorgezeichnet wäre, also alles, was mir widerfährt, vielleicht sogar mein Todesdatum und die Art, wie ich umkomme?

Gut, nehmen wir mal diese Perspektive. Der "Rahmen", der ist von unserem Höheren selbst so gewählt. Innerhalb dieses Rahmens haben wir unseren Bewegungsraum. Wir brauchen halt "Spielregeln" um dieses "Spiel" zu spielen. Auch brauchen wir Werkzeuge, um auf dieser Ebene hier agieren zu können. Das wären zB der Körper und der Verstand.

Ich denke, dass unsere selbstgewählöte Vorbestimmung nicht statisch ist. Das bedeutet, das nichts wirklich fix ist, sondern lediglich, dass wir uns einen groben Rahmen gesteckt haben. Wir haben mutliple Ereignisse zur Auswahl, die wir dann entsprechend unserers Glaubens, Fühlens, Denkens etc. wählen. Wir sind Schöpfer unseres Geschehens...auch wenn wir meinen, wir seien es nicht.



Lg
Christian
 
das ist genau die frage, die mich im moment quält :confused:

kann ich mein leben beeinflussen oder ist es komplett egal was ich mache, da eh alles vorherbestimmt ist??

ist alles vorherbestimmt wüsste ich nicht wozu ich eigentlich da bin...
ist es nicht vorherbestimmt, welchen einfluss kann ich wirklich darauf nehmen?und vor allem wie?

mir scheint die these von der teilweisen vorherbestimmung am wahrscheinlichsten: es gibt da etwas, was für mich bestimmt ist (zb beruf...usw...). ob ich es mache oder nicht liegt an mir (freier wille?). nur was, wenn ich es nicht so mache, wie es für mich geplant ist? krankheit (dahlke)? Fegefeuer? egal?
und wie finde ich heraus was wirklich "ich" bin. nicht die erwartungen meiner eltern, der gesellschaft, meiner glaubensmuster..... nein...

ach ja...
 
phila schrieb:
das ist genau die frage, die mich im moment quält :confused:

kann ich mein leben beeinflussen oder ist es komplett egal was ich mache, da eh alles vorherbestimmt ist??

ist alles vorherbestimmt wüsste ich nicht wozu ich eigentlich da bin...
ist es nicht vorherbestimmt, welchen einfluss kann ich wirklich darauf nehmen?und vor allem wie?

mir scheint die these von der teilweisen vorherbestimmung am wahrscheinlichsten: es gibt da etwas, was für mich bestimmt ist (zb beruf...usw...). ob ich es mache oder nicht liegt an mir (freier wille?). nur was, wenn ich es nicht so mache, wie es für mich geplant ist? krankheit (dahlke)? Fegefeuer? egal?
und wie finde ich heraus was wirklich "ich" bin. nicht die erwartungen meiner eltern, der gesellschaft, meiner glaubensmuster..... nein...

ach ja...


Es ist überhaupt nicht egal was Du tust, es sei denn Du willst die Erfahrung machen, wie es ist, wenn es egal wäre. Auf jedenfall kreierst Du Dein Geschehen und Erleben gemäß Deiner Glaubensvorstellungen.

Du hast unmittelbaren Einfluss auf Dein Leben. Jeden Tag neu.

Es gibt etwas, was für Dich bestimmt ist, aber Du hast auch die Wahl, andere Wege zu gehen. Die Ergebnisse, Erlebnisse und die damit einhergehenden Gefühle, also das, was Du "erhälst", sprechen davon, ob Du in Deiner "Spur" bist oder nicht.

Du findest heraus, wer Du bist, wenn Du schaust, dass Du bist, was Du bist. Immerhin hast Du ja als Psychologin gewisse Einblicke in Verhaltensstrukturen.


Lg
Christian
 
verhaltensstrukturen sind doch auch nur ein produkt der mitwelt, oder? und wie merke ich einen unterschied zwischen egal oder nicht ;-) ich hab beides versucht und ich muß sagen, oberflächlich lebt sichs angenehmer :clown:

es ist nur so, dass es auf die dauer auch nix für mich ist. also muß ich eh wieder in meine "spur" zurück.... aber da fühl ich mich auf dauer auch nicht so gut.... wahrscheinlich ist es wirklich so, dass alles fliesen und sich verändern muß...

"Du findest heraus, wer Du bist, wenn Du schaust, dass Du bist, was Du bist."... heißt das frei übersetzt alles gerne tun was man tut?
 
Seelenfluegel schrieb:
Es gibt etwas, was für Dich bestimmt ist, aber Du hast auch die Wahl, andere Wege zu gehen.

Es ist auch noch die Frage, inwieweit der *Zufall* mein Leben mitbestimmt, bzw. ob es überhaupt so etwas wie *Zufall* gibt.

Nehmen wir mal ein Beispiel:

Person A und Person B begegnen sich zufällig in einer Disco. Sie lernen sich kennen, heiraten, setzen Kinder in die Welt und gestalten von nun an ihr Leben gemeinsam. Aus der rückwärtigen Perspektive kann man diese folgenschwere Begegnung, die das Leben von A und B in ganz spezieller Weise prägt, als Zufall ansehen - ein Glücksfall sozusagen, denn schon eine Minute Verzögerung im "Zeitplan", und die Begegnung hätte vielleicht nicht stattgefunden; das Leben von A und B hätte evtl. eine völlig andere Richtung genommen, mit anderen Erfahrungen und vielleicht anderen Entwicklungen der beiden Personen.
Es könnte aber noch eine zweite Interpretationsperspektive aus der Rückschau geben, die von einer Schicksalsfügung ausgeht und diese Begegnung als einen sinnvollen, "bedeutsamen Zufall" sieht. Angenommen es stimmt, daß wir aufgrund unserer inneren Befindlichkeit oder eines mehr oder minder bewußten Lebensplans Objekte, Ereignisse und Menschen im Außen anziehen, dann wären wir tatsächlich diejenigen, die das herbeiführen. Dann ließe sich die oben genannte Begegnung im Sinne C.G.Jungs als "Synchronizität", als bedeutungsvoller Zufall, deuten; d.h. ich treffe in der Wirklichkeit auf Strukturen, die meinem Lebensplan in irgendeiner Form entsprechen. Ich kann diese Synchronizitäten verfehlen, dann gabelt sich mein Lebensweg, und mein Schicksal geht einen anderen Weg, oder ich kann diese Synchronizitäten beim Schopf ergreifen und treffe damit das mir eventuell zugedachte Lebensthema.

Zwei mögliche Deutungen der eigenen Biographie; einmal unter dem Aspekt des bloßen Zufalls in Form einer Beliebigkeit und Willkür von Ereignissen, das andere mal unter dem Aspekt von bedeutsamen Zufällen, Synchronizitäten von Ereignissen, die zu mir passen.
 
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es könnte aber auch noch eine dritte variante geben...
du triffst diese person B und aus verschiedensten gründen (wie angst vor beziehungen, bereits eine partner ausgewählt, entschieden ins kloster zu gehen....) kannst du nicht mit dieser person B zusammen kommen. wie geht dein leben dann weiter??
 
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