Daran habe ich vorhin auch gedacht, ob er mir was spiegelt.
Nur ich wollte diese Trennung so ja nicht, seit Monaten nicht.
Das mit dem spiegeln betrifft auch nicht das, was uns bewußt ist und was wir bewußt wollen,
sondern das, was unbewußt in uns ist, was unser Unterbewußtsein will. Das macht es ja so
kompliziert, das zu erkennen.
Wer zB. in der Kindheit durch introvertierte Eltern oder durch tatsächliches Verlassen eines
Elternteils das Gefühl vermittelt bekommt, daß er nicht erwünscht ist, der hat automatisch Angst vor
dem Verlassenwerden.
Diese Angst löst Schmerz aus und weil das Kind den Schmerz nicht ertragen kann, baut es als
Schutz davor eine spezielle Mauer. Diese Mauer ist dann irgendeine Marotte, irgendeine Eigenart,
die dem Kind erlaubt, den Schmerz nicht mehr spüren zu müssen.
Als Erwachsener hat man dann bloß noch seine spezielle Macke aber niemand weiß mehr, warum er
sie sich zugelegt hat.
Aber der Schmerz ist immer noch lebendig hinter der Mauer und will vom Bewußtsein
wahrgenommen werden, er will angenommen werden, denn Annehmen bedeutet das Ende des
Schmerzes.
Und deswegen führt uns unser Unterbewußtsein direkt zu solchen Situationen, die unseren Schmerz
wieder lebendig werden lassen. Denn nur, wenn der Schmerz sich in uns bemerkbar macht, haben
wir Gelegenheit, ihn zu erkennen und anzunehmen.
Derjenige, der seinen Partner verläßt, hat die gleiche Angst in sich, wie der, der verlassen wird. Er
verläßt den Partner nur deshalb, um nicht selbst verlassen zu werden.
Das passiert alles unbewußt. Es passiert nicht mehr, wenn man es sich bewußt macht. Das ist der
Grund, warum es passiert, es dient dem inneren Heilungsprozeß.