Hass annehmen - wie geht das?

Es gibt nichts was man tun kann. Ich hab jetzt alles durch: Rauslassen, ignorieren, verstehen, annehmen, klären, in Liebe hüllen, verdrängen, gefühllos werden - was gibt es noch ?

Annehmen bedeutet mE einfach nur, es zu akzeptieren dass er da ist und ich werde auch akzeptieren, dass ich mich dafür zutiefst verurteile und hasse. Da kann ich drumherum reden soviel ich will.

Im Grunde soll das alles nur dazu dienen, vor diesem Gefühl davonzulaufen. Es ist wie es ist... und morgen bin ich wieder in meiner Liebe und der Hass ist kein Thema mehr, bis es wieder so angestaut ist, dass er hervorbricht und dann durchfühle ich das wieder und werde mich wieder dafür hassen, dass ich das fühle und der Hass wird weichen und der Liebe Platz machen ...

Das wird in 100 Jahren noch so sein. Wir können nur Techniken entwickeln die das ganze vielleicht so abmildern, dass nicht grad alles zu bruch geht ... ins Bett und Decke über den Kopf oder einen langen Spaziergang oder Geschichten schreiben oder was auch immer ...

Ich für mich werde Hass nie annehmen können und dagegen ankämpfen wo ich ihn sehe und kann. Ich werde mich gegen Hass immer wehren und zur Wehr setzen - egal ob in mir oder im außen.

Ich hasse es zu hassen ! :)

mara, ich verstehe dich sehr wohl. Und vielleicht bringt dein Weg dich auch dahin, eines Tages zu erkennen und zu erfahren, dass es auch ein Leben ohne Hass gibt.

Wenn du dich allerdings so sehr gegen diese Vorstellung stemmst, dann könnte das auch ein Anzeichen dafür sein, dass du nicht den Mut besitzt, dich mit deinen seelischen Verletzungen auseinander zu setzen.

Wenn Hass entsteht, dann ensteht er deshalb, weil in dir eine emotionale Verletzung berührt wird, die nicht kuriert ist. Dies erzeugt Angst und aus der Angst folgt die Wut. Aber es gibt ein Leben ohne Angst, ohne Wut und ohne Hass.
 
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indem ich ihn hasse


:)


Man heilt gleiches mit gleichem oder so - aber egal - es funktioniert so oder so nicht :)


wenn du jemandem begegnest, der vor einer Mauer ohnmächtig steht im Gefühl....und es gibt in seinem Erleben keinen Ausweg.....
...wie soll er sich dann fühlen..was wünscht du dir da statt Hass ?

:) Jo
 
mara, ich verstehe dich sehr wohl. Und vielleicht bringt dein Weg dich auch dahin, eines Tages zu erkennen und zu erfahren, dass es auch ein Leben ohne Hass gibt.

Wenn du dich allerdings so sehr gegen diese Vorstellung stemmst, dann könnte das auch ein Anzeichen dafür sein, dass du nicht den Mut besitzt, dich mit deinen seelischen Verletzungen auseinander zu setzen.

Wenn Hass entsteht, dann ensteht er deshalb, weil in dir eine emotionale Verletzung berührt wird, die nicht kuriert ist. Dies erzeugt Angst und aus der Angst folgt die Wut. Aber es gibt ein Leben ohne Angst, ohne Wut und ohne Hass.

Ich hatte eher den Eindruck, der Hass entstand überhaupt erst in dem MOment, wo ich zugelassen habe, dass ich meine alten Verletzungen berühren lasse. Ich halte das für eine Schwäche und Angst habe ich nur da, wo ich weiß, dass ich in meinem Selbsthass wieder alles zerschlagen werde, was mir lieb und teuer ist ... :( ;)

Ich habe keine Angst mich mit mir auseinanderzusetzen, bloss vor meiner zerstörerischen Art habe ich einen Höllenrespekt. Aber ich sehe schon - so im Laufe des Tages - nix is fix. Alles ist Veränderung. Es ist nie gleich - immer anders - und besser auch ;-) ...

Gottseidank verändert sich alles - das Leben, dass Innere und auch der Hass. Nur die Gefühle bleiben sich gleich ...

Danke für dein Verständnis.
 
wenn du jemandem begegnest, der vor einer Mauer ohnmächtig steht im Gefühl....und es gibt in seinem Erleben keinen Ausweg.....
...wie soll er sich dann fühlen..was wünscht du dir da statt Hass ?

:) Jo

Ich verstehe nicht, was du meinst, Jo.


Wenn ich jemandem begegne, der vor einer Mauer ohnmächtig im Gefühl rumsteht, es gäbe keinen Ausweg, den nehme ich in den Arm und geh dann meiner Wege in der Hoffnung, dass es ihm etwas gebracht hat - einen Ausweg maybe :) ...
 
Ich verstehe nicht, was du meinst, Jo.


Wenn ich jemandem begegne, der vor einer Mauer ohnmächtig im Gefühl rumsteht, es gäbe keinen Ausweg, den nehme ich in den Arm und geh dann meiner Wege in der Hoffnung, dass es ihm etwas gebracht hat - einen Ausweg maybe :) ...


Hass ist ja genau dieses Gefühl...meine ich zumindest...

Und wenn du ohnmächtig vor einer Mauer aus Hass zu stehen meinst...was machst du dann mit dir ?
Was, wenn du dann dich in den Arm nimmst ?

:liebe1: Jo
 
Hass ist ja genau dieses Gefühl...meine ich zumindest...

Und wenn du ohnmächtig vor einer Mauer aus Hass zu stehen meinst...was machst du dann mit dir ?
Was, wenn du dann dich in den Arm nimmst ?

:liebe1: Jo

Hab ich auch schon ausprobiert ... ich krieg dann die Arme einfach nicht um mich rum - geht nicht.
Heute hat mein Sohn mich in den Arm genommen, als er sah, dass ich weinte. Und dann Kaffee gekocht und nachgegeben, denn Tisch gedeckt und so Sachen. Er ist einfach auf mich und den Schmerz eingegangen. Das hat gehelft ... :)

Vielleicht ist das die Lösung. Anstatt sich selbst zu hassen, dem anderen zu zeigen, dass man hilflos ist und nicht weiter weiß. Und zu merken, dass dann jemand da ist, der in den Arm nimmt oder sagt: "Ey komm. Ich helfe dir. Du bist nicht allein."

Kommt wohl auch darauf an, wo die Ursache liegt, die den Hass ursprünglich ausgelöst hat. Ich glaube dann kann es heilen für den Moment bis zum nächsten ... aber das zuzulassen, dafür muss ich schon einen Schritt aus diesem Selbsthass und der dazugehörigen Selbstbestrafung heraustreten können.

Ich bin anscheinend soweit. Der Herr seis gepriesen !!!! :liebe1:
 
Vielleicht ist das die Lösung. Anstatt sich selbst zu hassen, dem anderen zu zeigen, dass man hilflos ist und nicht weiter weiß. Und zu merken, dass dann jemand da ist, der in den Arm nimmt oder sagt: "Ey komm. Ich helfe dir. Du bist nicht allein."

das ist manchmal schwer, ja....und ich schreibs mir genau so jetzt auch für mich hinter die Ohren *g*.....ich lass mein Gefühl der Hilflosigkeit mehr zu und SAG es auch....hol mir Unterstützung.
und darf ich gleich mal ein bisserl ? :umarmen:

ich wünsch mir das auch sehr immer dann, wenn ich mich momentan ohnmächtig fühle...mich verstanden fühlen mit meinem Gefühl vor der sch... Mauer vor mir da....die mich vor dem Gefühl trennt aktuell, das ich mir so, so sehr wünsche gerade.....

:liebe1: Jo
 
... selbst wenn ich den Weg kennen würde ...


Versuch' es doch mal mit folgndem Ansatz: Man haßt jemanden, weil er so völlig anders denkt und handelt als man selbst, dass man dafür keinerlei Verständnis aufbringt, sondern sich dadurch bedroht fühlt und zum "Gegenangriff" übergehen will.

Bedroht werden kann aber nur die körperliche Seite unserer Existenz - die Seele (Deine, die Deines Kindes etc.) ist ja angeblich unverletzlich. Also kann NICHTS, was Dir oder Deinem Kind auf dieser Welt angetan wird, Dir oder Deinem Kind letzten Endes schaden. Es kann höchstens einen Lernprozess auslösen. Genau denselben Lernprozess wie bei demjenigen, den Du eigentlich nicht verstehst. Wenn aber - im Sinne der Unendlichkeit gesehen - kein Schaden entsteht, dann ist aber auch kein "Gegenangriff" durch Hass notwendig. Eigentlich ist eher Mitleid am Platze, weil dieser Andere die Lernaufgabe noch nicht erledigt hat und noch einen schweren Schritt bis zur Erkenntnis vor sich hat.
Wenn Du aber dieses Mitleid zu spüren beginnst, dann bist Du nicht mehr weit vom "liebe Deine Feinde wie Dich selbst" entfernt.

Wahrscheinlich verfolge ich zu simple Denkmuster, aber warum überhaupt die Frage nach "Hass annehmen" oder "rauslassen" oder "ausleben"? Hass heißt, ich werde nicht verstanden und will mich selbst auch nicht bemühen, zu verstehen. Wäre es denn nicht viel wichtiger, zu Verständnis für einander zu finden?
Natürlich kann eine Mutter durch die Bündelung negativer Gefühle ihr Kind in Extremsituationen beschützen. Aber das könnte sie auch durch die Bündelung all ihrer positiven Gefühle, all ihrer Liebe tun ...
 
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:trost:


Du bist nicht allein Jo. Und du musst das auch nicht allein hinkriegen.

:umarmen:

:blume: <-- für dich !


hey, schön. :)

Ja, genau. Genau die Worte sind es manchmal....die ich mir dann so sehr wünsche.
Da fällt gleich so viel Druck weg...und Energien werden wieder frei.....

Das ist halt der Weg, den ich in kleinen Schritten geh.... :) vielleicht mach ich doch bald mutigere größere Schritte *g* und merke, dass dieses Gefühl der aktuellen Hilflosigkeit mich überwiegend nicht umbringt...nö...im Gegenteil.

Durch meine zugelassene Wutkraft (nicht irgendwie auf den nächsten der mir in die Finger kommt drauf sondern meine Wut an ihm vorbei erzählend...) die mich stärker macht, mir meine Nöte und diese umgedreht Wünsche auf zeigt.....(so weit war ich schon ) und durch das Schöne Gefühl, verstanden und unterstützt zu werden....(das möchte ich noch viel mehr in mein Leben bringen (zu)lassen...eben auch mir gegenüber. Meine Sehnsucht auch da mehr aus sprechen....und da geh ich halt noch ! Babyschritte...) komm ich so sogar wieder besser ins Leben....im Sinn von Lebensfluss.....der mir gut tut.

:flower2: Jo
 
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