Hallo Reinhard,
Da haben wir ein VÖLLIG verschiedenes Verständnis von Freiheit.
nicht nur du und ich.
Es gab in astrologischen Foren schon zig Diskussionen zu diesem Thema. Das Ergebnis war immer eindeutig: Ich bin ein freier Mensch, solange ich nach den Gesetzen des Schicksals (oder der Sterne, der Schöpfung oder wie du es sonst nennen willst) lebe. Setze ich mich darüber hinweg, dann unterliege ich einer Illusion, die viel zu oft mit Sucht nach etwas zugedeckt wird. Bin ich frei, dann gehe grundsätzlich nur meinen Weg, ohne Rücksicht auf meine Umwelt/Umgebung und Verluste (z.B. meine Gesundheit). Aber: ich bin frei (ich bilde es mir halt ein).
1. Wenn ich die eigene Freiheit erkenne und wahrnehme, kann ich gar nicht anders, als auch die Freiheit anderer Menschen zu respektieren.
Genau, und dazu bedarf es erst eines Entwicklungsprozesses. Trotzdem gibt es Rahmenbedingungen, die ich beachten muss. Und diese schränken meine Illusion von Freiheit ein.
Was es ändert ? ALLES. Freiheit ist DIE Grundvoraussetzung jeder eigenverantwortlichen Lebensgestaltung (übrigens auch jeder therapeutischen Arbeit), die nicht die Hände in den Schoß legt, und das eigene Lebensschiffchen treiben läßt, wie es nun mal treibt. "Und wenn es auf eine Klippe zutreibt, oder ein anderes Lebensschiffchen rammt und es versenkt, kann man auch nichts machen. Ist halt Schicksal. Ich nehme das Steuer nicht in die Hand, denn ich bin eh nicht frei." Das ist nicht meine Lebenssicht.
Ich würde eher meinen: Selbsterkenntnis und dann übernehme ich die Verantwortung für mein Leben. Halte ich mich an gewissen Gesetze, Regeln und Normen, dann kann ich mich frei bewegen. Tue ich das nicht, kommt irgendwann eine Instanz, die mich zurechtrückt.
Ein freier Mensch, wie es allgemein angesehen wird, kann alles. Ihm stehen alle Wege offen, egal welche Voraussetzungen er mitbringt. Und sowas geht nicht. Dann bräuchten wir die Menschen bloß von a - z in Buchstaben einzuteilen und demgemäß in Berufen (z.B.) unterzubringen. (Ich denke hier konkret an die Verhaltenstherapie, die einem suggeriert, man bräuchte sie bloß anzustrengen und dann könnte man alles. Eigene Fähigkeiten werden nicht berücksichtigt.)
Mein Steuer nehm ich in die Hand, wenn ich erkannt habe, dass ich ein freier Mensch bin und mein Schiff so lenken kann. Im allgemeinen ist es so, dass sich diejenigen, die sich frei wähnen, sich treiben lassen. (Denn sie wissen nicht, was sie tun, aber sie sind frei.)
Es ist allerdings auch eine freie Entscheidung (die zu respektieren ist), wenn jemand die eigene Freiheit nicht wahrnehmen will. Insoferne ist es zu respektieren, wenn Du Dich dazu entscheidest, nicht-frei zu sein. (Du darfst Dich halt nicht wundern, dass sich andere Menschen in Deiner Umgebung dagegen verwahren, wenn Du Deine (selbstgewählte !) Unfreiheit auch auf sie ausdehnen willst.
Welch eine Unterstellung. Soll ich das jetzt an Angriff auf mich nehmen?
3. Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Wen meinst Du da ? Nach meinem Geschichtsunterricht haben diejenigen Menschen das größte Unheil angerichtet, die die Freiheit anderer Menschen missachtet haben, die anderen ihre "Wahrheiten" aufzwingen wollten.
Diese Menschen gibt es überall, nicht nur im Geschichtsunterricht. Missachte ich die Freiheit anderer, bin ich sehr gebunden, eben unfrei.
Dass der Begriff der "Freiheit" oft missbraucht worden ist, das ist ein anderes Kapitel und wäre einen eigenen Thread wert. Nochmals : Freiheit hat mit subjektiver Willkür NICHTS zu tun. (Es gibt da den einfachen Satz : Meine Freiheit endet dort, wo sie die Freiheit eines anderen Menschen verletzen würde).
Willkür und Freiheit werden viel zu oft verwechselt. Das kann ich gut nachvollziehen. Willkür ist ein Wort, das nur selten gebraucht wird, und im allgemeinen kaum einer kennt.
Warum für Dich Freiheit so ein "rotes Tuch" ist, das kannst nur Du herausfinden - das ist wahrscheinlich auch ein entscheidender Punkt bei der Thematik mit Deiner Tochter.
Dann ist also Freiheit, dass andere ständig deinen Raum verletzen und rücksichtslos sind.
Und so soll ich jetzt auch sein (werden)?
Genauso verhält sich das ganze Thema zu den Vorfahren. Ih bin frei und kann frei selbst entscheiden, solange dies im Rahmen meiner Gene geschieht. Und darin ist alles familiäre auch abgespeichert.
Liebe Grüße pluto