Sorry, das ist für mich nur blabla...
Und erkläre mir mal bitte, was dagegen spräche, wenn sich dein 53-jähriger Jesus und seine deutsche Mutter Maria anders verhalten würden als in ihrer letzten Inkarnation ? Wie langweilig ist es denn, daß der russische Jesus wie vor 2000 Jahren und Jünger um sich schart ...er könnte stattdessen wirklich etwas für den Weltfrieden tun und sich um den Nahostkonflikt kümmern..und warum könnte ein wiedergeborener Christus nicht auch eine schwarze Haut haben? Der *heutige* ist optisch geradezu langweilig,weil er sich genauso kleidet wie *damals*...all das spricht eigentlich auch gegen ihn...ach, und noch was: müssen wir auf eine weitere Kreuzigung gefasst sein?
Liebe Sibel,
unabhängig davon, ob es da um den inkarnierten Jesus geht oder nicht: Was hatte Jesus im damaligen Palästina denn anders, als dieser Russe gemacht? Hatte er sich um die Brandherde und die unterworfenen Völker des Römischen Imperium gekümmert? Nein, er hat auch nur seine Jünger um sich geschart und ist umhergezogen, um von seinem Evangelium zu predigen. So wie es damals viele gab, die nicht an Jesus als den Messias glaubten, so würden sie auch heute nicht an ihn glauben, selbst wenn er unter ihnen stünde.
In einer ähnlichen Geschichte, wie die des Russen, habe ich gesehen, wie sich die Geschichte um Jesus immer auf die gleiche Weise wiederholen würde. Die besonders Frommen würden ihn an die Obrigkeit verraten und es wird sich auch einen Pilatus finden lassen. Ich hatte hier schon vor einiger Zeit von meiner Begegnung mit einem solchen Jesus geschrieben und möchte das als Beispiel nochmals anfügen:
Vor ein paar Jahren war einmal ein Mann in unserer Fußgängerzone aufgetaucht, der sich wie Jesus kleidete und das Wort Gottes verkündete. Alter, Bart, langes Haar, Sandalen und auch die braune Kutte passten wunderbar zusammen, als wäre Jesus tatsächlich auferstanden.
Er erzählte auch von Nächstenliebe und von Gott. Es war nahezu perfekt, wenn nicht auch von seinem besonderen Verhältnis zum Vatikan und dem Papst die Rede gewesen wäre. Jedem Zuhörer wurde schnell klar, dass dieser unschuldige Geist ein wenig verwirrt war.
Obwohl alle um ihn wussten, hatte er doch immer eine ansehnliche Zuhörerschaft, die ihm interessiert zuhörten. Eventuell war es ja gerade diese Selbstsicherheit und seine unschuldige Sanftmut, die von ihm ausging und die Menschen berührte.
Es gab aber auch Passanten, die den Jesus aus der Fußgängerzone beschimpften und ihn aufforderten zu verschwinden. Mir schien, dass gerade sie zu denen gehörten, die sich gerne als fromme Christen verstehen.
Ich denke, dass auch unter ihnen der Verräter zu suchen war, der ihn an die Obrigkeit verraten hatte. Jedoch nicht aus besonderer Nähe, wie dies durch Judas geschah, sondern aus Hass und Intoleranz.
Obwohl er nicht gebettelt oder sich als Jesus bezeichnet hatte, fand nach einigen Wochen sein samstägliches Wirken ein jähes Ende. Zwei Polizisten führten diesen harmlosen Geist für immer aus der Fußgängerzone fort.
Merlin