Jeder kann sagen und machen, was er will

Ich mach mir keine Gedanken im Sinne von Sorgen. Ich mache mir Gedanken für mich - also für´s Verstehen - wie Menschen ticken. Besonders dann, wenn ich hier in so manchen Threads lese.
Ich ebenfalls und es ist zwar etwas Vage, aber besonders bei Gedanken und Konzepten über Gott, Wahrheit und Universum, kommt es mir im Internet häufig so vor, als hätten Menschen das ganze Universum verstanden, jeden Sinn, jede Handlung jedes Menschen der jemals geboren wurde, noch lebt und leben wird, sämtliche Unwissenheit und Ungewissheit ausgemerzt, sogar die eigene Psyche mit Bravur gemeistert, das Bewusstsein bis ins klarste Ausdehnen lassen...

Nur irgendwie sehr kopflastig und nicht so ganz gründlich.

Alles was ist verstanden, sogar das eigne Potenzial im Dualismus von Realität und Traum. Nur nicht so ganz gründlich um es mit der Wirklichkeit zu vereinbaren. Schon eher in der virtuellen Welt.

Die eigne Psyche betrachten zu können, die kleinen "subtilen" Motivationen, dafür ist schon ein beachtliches Maß an Objektivität und Bewusstheit nötig.

Das kann man einem Menschen aber durch einen Beitrag im Internet nur sehr selten Nachweisen.

Aber diesen Beiträgen, wenn nicht mit der Wirklichkeit vereinbar, müssen eine sehr interessante Motivation zugrunde liegen, die im Vergleich mit der Neugierde und dem Interesse, einem Psyche-Labyrinth gleichen mit dem glauben: "ich weiß etwas das objektiv betrachtet nur Gedanken und Interpretation ist, aber wie kann es sich so offenbarungsgleich und bedeutend anfühlen wenn es nicht absolut wäre? Oh Wonne Gottes, alles ist Gut, wegen Gott, deshalb ist alles gut und mein Sein nicht willkürlich. Diese Erfahrung muss ich unbedingt allen erzählen! Oh göttliches Wunder, das macht es ja noch wirklicher...

Selbst diese Betrachtung ist ein Furz im Wind, aber ich komme damit klar. Ich erschaffe etwas, das gleich wieder vergeht, ist auch ok. Bei allen für die es mal wieder länger dauert, schnapp dir ein Snickers während du aufs Paradies wartest. Warten und warten auf wirklicheres....
 
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Ich denke, man sollte nicht versuchen die Vergangenheit zu gestalten, sondern die Zukunft mit unserem Tun im Hier und Jetzt.
Diesen Ansatz vielleicht hier etwas klarer gemacht:
  • MN 101: Devadaha Sutta — In Devadaha
  • Der Buddha verwirft eine Jain-Theory von Kamma, welche behauptet, daß eines gegenwärtige Erfahrungen, gänzlich von den eigenen Handlungen in vergangenen Leben, vorbestimmt sind und das die Auswirkungen von vergangenen ungeschickten Handlungen durch die Praxis der Entbehrung "weg gebrannt" werden können. Der Buddha zeichnet hier eine der wichtigesten Lehren über Kamma heraus: das beide, die Resultate von vergangenen Handlungen und von gegenwärtigen, sind, die eines gegenwärtige Wahrnehmung formen. Es ist genau diese Interaktion, von Gegenwart und Vergangenheit, die diese wahre Möglichkeit des Erwachens eröffnet.
 
Wenn ich zum Beispiel an einer Kreuzung bei Rot über die Kreuzung fahre, bekommen diese Dinge erst ihre Bedeutung, wenn ein anderer Fahrer gleichzeitig bei Grün die Kreuzung überquert.
Was jenes betrifft, so sind da vier Faktoren welche die Möglichkeit des Reifens von Handlungens Auswirkung schaffen. Umstände, sozusagen. (
To much, to less... The four Condition that kamma can ripe)

Vielleicht für den einen oder anderen anregende Lehrrede vom Ehrwürdigen Ariyadhammika (der gebürtige Steirer in Englisch großzügig teilend):

gati (Art der Geburt), uppādī (Ansehen), kāla (Zeit) and payoga (Anstrengung).

 
So weit bin ich noch nicht:barefoot:
:D
Wenn sich mein Gewissen meldet, was Gott sei Dank abnimmt,habe ich mir aber immer häufiger angewöhnt in die Stille zu gehen. Wenn dann aus der besagten Tiefe sich der göttliche Wille, der auch der meine ist, meldet, orientiere ich mich an diesem.


Tja, schade.:D:p

Ich denke, es wäre richtiger gewesen zu sagen: Ich lasse mir nicht in ein schlechtes Gewissen reden. Es ist doch eh nur eine Begriffsverwirrung mit dem Gewissen. Ist jetzt wirklich das moralische Gewissen gemeint, oder geht es um etwas anderes? Geht es nicht einfach um die innere Stimme, die einerseits einem ethischen Empfinden folgt, was alle und den Nächsten betrifft, und andrerseits so etwas wie Selbsterkenntnis, Glück und Zufriedenheit in der Stille sucht, was es sowieso nur ansatzweise zu finden gibt? - es sei denn, ich bin einfach noch nicht soweit :D.
 
Ich persönlich halte das Gewissen für die innere göttliche leise Stimme, manchmal hört man darauf, manchmal hat man keine Lust und geht eigene Wege, es gibt nur zwei Optionen, das eigene Drama oder der Plan Gottes für sein Leben, das eine ist ein Weg ins Chaos, das andere zum Wohle aller.

Damit kann ich persönlich was anfangen. Ob jemand noch das "göttlich" anfügt oder nicht, ist für mich aber nicht so relevant. Wichtig ist nur, dass ich selbst für mich den Wert der Optionen unterscheiden kann, denn durch das Unterscheiden lernt man.
 
So weit bin ich noch nicht:barefoot:
:D
Wenn sich mein Gewissen meldet, was Gott sei Dank abnimmt,habe ich mir aber immer häufiger angewöhnt in die Stille zu gehen. Wenn dann aus der besagten Tiefe sich der göttliche Wille, der auch der meine ist, meldet, orientiere ich mich an diesem.

Dito. Wenn mein Gewissen mich beisst, gehe ich auch in die Stille und hoffe, dass es außer mir keiner mitkriegt ...

:barefoot:
 
Ich ebenfalls und es ist zwar etwas Vage, aber besonders bei Gedanken und Konzepten über Gott, Wahrheit und Universum, kommt es mir im Internet häufig so vor, als hätten Menschen das ganze Universum verstanden, jeden Sinn, jede Handlung jedes Menschen der jemals geboren wurde, noch lebt und leben wird, sämtliche Unwissenheit und Ungewissheit ausgemerzt, sogar die eigene Psyche mit Bravur gemeistert, das Bewusstsein bis ins klarste Ausdehnen lassen...

Nur irgendwie sehr kopflastig und nicht so ganz gründlich.

Alles was ist verstanden, sogar das eigne Potenzial im Dualismus von Realität und Traum. Nur nicht so ganz gründlich um es mit der Wirklichkeit zu vereinbaren. Schon eher in der virtuellen Welt.

Die eigne Psyche betrachten zu können, die kleinen "subtilen" Motivationen, dafür ist schon ein beachtliches Maß an Objektivität und Bewusstheit nötig.

Das kann man einem Menschen aber durch einen Beitrag im Internet nur sehr selten Nachweisen.

Aber diesen Beiträgen, wenn nicht mit der Wirklichkeit vereinbar, müssen eine sehr interessante Motivation zugrunde liegen, die im Vergleich mit der Neugierde und dem Interesse, einem Psyche-Labyrinth gleichen mit dem glauben: "ich weiß etwas das objektiv betrachtet nur Gedanken und Interpretation ist, aber wie kann es sich so offenbarungsgleich und bedeutend anfühlen wenn es nicht absolut wäre? Oh Wonne Gottes, alles ist Gut, wegen Gott, deshalb ist alles gut und mein Sein nicht willkürlich. Diese Erfahrung muss ich unbedingt allen erzählen! Oh göttliches Wunder, das macht es ja noch wirklicher...

Selbst diese Betrachtung ist ein Furz im Wind, aber ich komme damit klar. Ich erschaffe etwas, das gleich wieder vergeht, ist auch ok. Bei allen für die es mal wieder länger dauert, schnapp dir ein Snickers während du aufs Paradies wartest. Warten und warten auf wirklicheres....

Ein Furz im Wind, aber immerhin eine Betrachtung. ^^
 
Ich glaube nicht, dass es eine irgendwie geartete Gerechtigkeit des Schicksals gibt. Es können Menschen Ungerechtigkeiten erkennen, aufdecken und anklagen. Wenn aber keiner etwas gegen eine Ungerechtigkeit tut, bleibt der Verursacher verschont und freut sich seines Lebens.
Außerdem ist nicht jede Ungerechtigkeit unbedingt handgemacht. Manche haben einfach mehr Glück als andere - ist das nun ungerecht?
Hier kommt es nicht darauf an, wer 'Glück' hat, sondern wer glücklich ist.

Ungerechtigkeiten werden immer aufgedeckt - spätestens im Jenseits. Für die Sühne steht dann ein erneutes Erdenleben zur Verfügung. Das ist die Gerechtigkeit des Schicksals.
 
ja, so einfach das klingt, so schwer ist das zu leben.....wer sein Leben lang gehorchen musste, Elternhaus, Job usw, der will irgendwann auf niemanden mehr hören, empfindet Regeln als begrenzend und glaubt lieber an die eigene Kraft uns Magie, wollen selber Gott spielen, oder Gott sein und dabei vergessen sie eines:

Mth. 6,33...
„Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit so wird euch alles andere zufallen.“

...dann kann jeder tun was er will, weil er es immer zum Wohle aller tut.




seh ich ganz ähnlich, der Mensch fühlt sich schuldig weil er Mensch ist, denn so ganz ohne Grund sind wir nicht inkarniert...das sitzt tief und unbewusst.

..manche haben keine Schuldgefühle aus mindestens zwei Gründen, sie wissen warum sie inkarniert sind oder sie wissen es nicht und dazwischen gibt es auch noch viele Meinungen und Gefühle von denen die glauben zu Wissen und denen die sich eh nur um sich kümmern und dann noch die, denen all das alles eh am Ar... vorbei geht, also kein Gewissen haben, resp. nicht darauf hören um keinen zu vergessen, es gibt es eben alles.

Ich persönlich halte das Gewissen für die innere göttliche leise Stimme, manchmal hört man darauf, manchmal hat man keine Lust und geht eigene Wege, es gibt nur zwei Optionen, das eigene Drama oder der Plan Gottes für sein Leben, das eine ist ein Weg ins Chaos, das andere zum Wohle aller.

Ob "Gottes Plan" zum Wohle wirklich aller ist, bezweifle ich stark.
Wenn man ins Tierreich schaut ist sein Plan, dass sich die gesunden und kräftigen fortpflanzen und die anderen beseitigt werden.

Die Idee eines sozialen Zusammenlebens ist in Gottes Plan für diese Welt nicht vorgesehen.
 
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Die sehr eigene Erziehung ist genau das, was ich bezweifle. Vieles wird einfach von Generation zu Generation weitergegeben, aber das ist ja nur ein Faktor, der dazu beiträgt, was wir werden. Die Annahme, dass wir alles selbst in der Hand hätten, ist leider für viele eine traurige Illusion, schlicht, weil das Leben von Anfang an sich selbst lebt, bzw. mit den Gegebenheiten und Erfahrungen umgehen lernt, oder auch daran scheitert und stirbt.

Die heutige Erziehung ist zwar viel achtsamer als die Erziehung Anfang oder Mitte des letzten Jahrhunderts. Aber auch da wird unbewusst weitergegeben. Erziehung ist in meinen Augen eh meist eine Mischung aus Unbewusstheit und gutem Vorhaben, ich glaube da zuwenig an die Perfektheit, (bzw. Bewusstheit) des Menschen. Meiner Erfahrung und Beobachtung nach leben in allen Menschen einerseits die bewahrenden und andrerseit die fortschrittlichen Kräfte, welche nicht unbedingt in Harmonie sein müssen. Unsere Aufgabe wäre es, diese in Einklang zu bringen, was zu Selbsterkenntnis und Bewusstheit führt. Für eine gute Erziehung, ist es dann aber meist zu spät.

Meine Eltern waren ja wirklich nicht besonders modern oder fortschrittlich. Aber ich bin ihnen unendlich dankbar, dass Gott oder die Kirche in unserer Familie keine Rolle gespielt hat. In die Kirche sind wir gegangen, wenn jemand gestorben ist oder geheiratet hat und an Weihnachten wurde bei uns auch nicht in der Bibel gelesen.
Somit bin ich von dieser Seite sehr frei und unbelastet aufgewachsen.
Erstkommunion, Firmung, Ostern , Weihnachten waren bei uns zwar traditionelle Feste, aber der religiöse Aspekt dahinter wurde nicht weiter beachtet. Es war ein Fest, wie Geburtstag halt auch.

Für meinen Opa musste ich öfter mal den Pfarrer anlügen. Nämlich immer dann, wenn der einmal im Jahr angetanzt kam, um ihm zum Geburtstag zu gratulieren und dafür natürlich eine "kleine Spende" für die Kirche einforderte. Da hab ich immer gesagt, der Opa, der ist grad nicht zuhause und ich weiß auch nicht, wann er wieder kommt. :D
 
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